Lin Hendus - Museum des Gewissens

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Anton Glebow verliert die Eltern bei einem Verkehrsunfall uns wächst bei seiner Großmutter aus, die auch bald von der Erde hegt. Er wird Maler, steigt alsbald auf in den Olymp der Professionalität, wie sein Lehrer mit Bewunderung feststellt.
Das hat seinen Preis: Reiche Russen lassen sich von ihm porträtieren. Die sind aber nicht nur schön und vermögend, ihr Reichtum wurde nicht in jedem Falle auf redliche Weise erworben.
Der Künstler, und Glebow ist ein wahrer Künstler, muss, um Charakter und Wesen der von ihm Porträtierten zu erfassen, sich in diese einleben, sie ergründen und verstehen. Und genau dies bereitet ihm zunehmend Probleme. Kann er eventuell deren schlechte Seiten annehmen, verliert er sein Gewissen, wird er bald einer von ihnen?
Ethische Fragen, wie sich nicht nur Russen stellen, werden von Lin Hendus erörtert, in epischer Breite behandelt, wie es namhafte russische Autoren vor ihr schon taten. Und auch das Fazit ist dieses Ursprungs: «Die Welt rettet nicht Gier, Bosheit und Aggression, sondern Liebe und Gutherzigkeit.»

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Giuseppe Mazzolas „Tod des Adonis“ tauchte überraschend vor mir auf und zwang mich plötzlich stehen zu bleiben, als wäre der Körper auf eine unsichtbare Wand gestoßen. Das Herz sprang und raste vor Aufregung. Der Atem stockte. Vor mir erhob sich der Junge Antoscha-Adonis, der vom wilden Tier verletzt worden war, das für mich die feindliche Umwelt in sich verkörperte. Sie, diese Welt, spuckte mich als Kind aus ihrem Leib, nahm mir die Illusionen, wies mich zurück, zwang mich, allein die spitzen Felsen der Abneigung und Einsamkeit zu erklimmen.

Nahm mir die Eltern.

Die Großmutter.

Ließ mich ohne Heim und Fürsorge der Liebsten.

Warf mich in die schreckliche Welt des Hasses, der Gleichgültigkeit und Bosheit.

Adonis war ich, der tropfenweise sein junges Blut für jede vergangene Stunde, jede erlebte und verstandene Wahrheit hergab. Heute das gleiche Leiden wie gestern. Kampf um jede zusätzliche Stunde und jeden Augenblick des Lebens. Und allein. Ohne Freunde, Familie, Unterstützung.

Wer gewinnt: Ich oder der Feind?

Ich oder die Zeit?

Die Kraft oder die List?

Wer stirbt zuerst: Adonis oder das Tier?

Diese mich wie ein Magnet anziehende Skulptur verzauberte mich besonders. Gab neue Hoffnung. Brachte aus irgendeinem Grund zusätzliche Freude. Zwang mich weiterzukämpfen. In diesem marmornen Kampf setzte ich auf Adonis und seinen Sieg. Meinen Sieg.

Die andere Entdeckung, die ich nach Adonis machte, war Auguste Rodin. Seinen Namen kannte ich noch aus Erzählungen der Großmutter Alina. Aus ihren wunderschönen und bezaubernden Kunstgeschichten. Im Saal des französischen Bildhauers, in dem ich während eines Spaziergangs durch mein geheimes Reich plötzlich landete, tauchten auf einmal fast vergessene Geschichten in meinem Gedächtnis auf. Ließen mein Herz höher schlagen. Befeuchteten meine Augen.

Und angefangen hatte alles so einfach ...

An einem heißen Sommertag, als draußen hinter den Fenstern der helle Tag von der gleichermaßen hellen Nacht abgelöst wurde und sich mit schwerelosem Pappelflaum füllte, hatten mich meine Beine in den Rodin-Saal getragen. Ein paar Skulpturen lenkten meine Blicke sehr stark auf sich. Etwas Unerklärliches hielt meinen Atem an und die Beine trugen mich wie von selbst zu einer von ihnen – sie stand im matten Quadrat eines schwachen Lichts, das durch das Fenster fiel. Und dann kam die Erleuchtung: Diese Skulptur brauchte kein Licht – sie leuchtete von innen. Der Titel der Arbeit auf dem Schild erschien mir vollkommen falsch. Das war nicht „Ewiger Frühling“. Vor mir standen meine jungen Eltern! Papa Petja und Mama Ira.

So sahen sie auf einigen Familienfotos aus. So hatte ich sie in meinem Gedächtnis behalten. Verliebt ineinander. Jung. Schlank. Hübsch. Glücklich. In meinen lückenhaften Erinnerungen hielten sie sich immer an der Hand. Küssten sich beim Abschied. Umarmten sich beim Wiedersehen. So war es in unserer Familie üblich. Mama sagte, dass sie Glück gehabt habe, so einen wunderbaren Ehemann zu haben. Papa antwortete ihr, dass es so eine wunderschöne Frau wie Mama auf der ganzen Welt nicht mehr gebe ...

Der etwas abgemagerte junge Antoscha stand neben der Statue und umarmte die weißen Marmorbeine der Frau und des Mannes. Dieses Paar ähnelte so sehr meinen liebsten Menschen! Womöglich hatte Rodin sie gesehen, als er mit seinem „Ewigen Frühling“ begann? In Gedanken bat ich sie: Nehmt mich zu euch! Ich bin doch euer Sohn. Gibt es denn bei euch keinen Platz für mich? Ihr habt mich allein gelassen, seid mit mir zu hart umgegangen.

Mir fehlt eure Liebe.

Eure Zärtlichkeit.

Eure Freude.

Ich bin doch die Frucht eurer Liebe.

Eures Vertrauens zueinander.

Euer Sohn.

Dann gebt mir doch einen Platz in eurer Nähe!

Und so war ich bei meiner ersten Begegnung mit diesen Figuren neben dieser Statue eingeschlafen. Vergaß die Vorsicht. Den Hunger. Die abgetragenen Kleidungsstücke. Sogar die Großmutter, an die ich vorher immer gedacht hatte.

Ich träumte einen wunderschönen Traum, in dem ich auf den Wellen der elterlichen Liebe getragen wurde.

Badete in den Glücksstrahlen.

Flog im unendlichen Weltall und näherte mich immer schneller dem Planeten mit dem Namen Familie.

Dort warteten auf mich Mama, Papa und Großmutter.

Dort gab es keinen Kummer und keine Einsamkeit. Nur Freude und Liebe …

Zum Glück schlief ich wachsam. Der Lärm eines vor dem Museum plötzlich bremsenden Autos weckte mich sofort. Draußen war es genauso hell wie in der Nacht und am Tag zuvor. Die weißen Nächte dauerten an, und die Skulpturen standen unbeweglich auf ihren Plätzen.

Ich schüttelte meinen Kopf, um schneller wach zu werden und zu überlegen, was ich weiter tun sollte. Erstens, eine Uhr finden und die Zeit ablesen. Mich bis halb elf irgendwo verstecken. Danach wieder bis sechs Uhr abends durch die Säle schlendern und die Kilometer zählen.

Angst haben und nicht vertrauen.

Zusammenzucken und umschauen.

Mich vor Hunger und Furcht quälen.

Die große Eremitage war siebeneinhalb Stunden am Tag für Besucher geöffnet. Sechs Tage in der Woche. Und zweiundfünfzig Wochen im Jahr.

Die ewige Zeit wickelte gleichmäßig und gelassen die rasch davoneilenden Minuten, Stunden, Tage und Jahre meines jungen Lebens auf ihre unsichtbare Spindel.

Kapitel 5 Geheimes Wissen

In unserem kleinen Studio hatte Nikolaj Lwowitsch seine eigene, nur ihm gehörige Ecke. Um mir nicht, wie er selbst sagte, im Weg zu sein. Um weder sich noch mich zu stören, indem er durch das Zimmer pendelte. Übrigens war dieser Platz viel mehr ein Eckchen als eine Ecke: In der Zeit, in der ich keine Sitzungen hatte, blieb ihm nur ein alter Sessel, der in der Wohnung, die wir für das Studio gemietet hatten, zurückgeblieben war. Die Tochter, die ihre kranke Mutter zu sich nahm, hatte auf das alte Teil ihrer Möbelgarnitur verzichtet und Nikolaj Lwowitsch nahm dieses schöne, aber schon halb zerbrochene und seltene Möbelstück sofort in Besitz.

Wenn mein Vater und Lehrer ins Studio kam, setzte er sich immer in diesen im Laufe der Zeit sehr abgenutzten Sessel, in dem oft meine Kunden posierten, und schaute mir bei der Arbeit zu. Er kam aber niemals hierher, wenn ich nicht alleine war. Als Künstler konnte er gut verstehen, wie wichtig es für einen Maler ist, alleine mit seinem Objekt zu sein. Mit seinem Modell. In Ruhe. In Gedanken. Konzentriert.

Er mochte es, mich dabei zu beobachten, wie ich den Porträts die fehlenden Details, Vasen, Gardinen, alle Art von Dekorationen, hinzufügte. Manchmal erhob er sich aus dem Sessel und kam näher. Stand schweigend daneben und schaute zu. Meldete sich nur dann zu Wort, wenn ich ihm eine Frage stellte. Gab mir gerne eine Antwort, machte Bemerkungen und Vorschläge. Uns beiden gefiel dieser Rhythmus des gemeinsamen Schaffens. Nikolaj Lwowitsch störte mich keinesfalls bei meiner Arbeit, die sehr selbstbestimmt war. Ich entschied, was ich zeigte und welches Detail ich in meiner nächsten Arbeit zum Ausdruck bringen wollte. Ohne aufdringlich zu werden und mit großer Sorgfalt gab er mir aber weiterhin Kunststunden wie zuvor. Stunden der Professionalität. Zeigte, wie man richtig den Schatten legte. Wie man das gezeichnete Detail zum Leuchten brachte.

Ich brauchte seine stille Anwesenheit.

Seine fachkundigen Bemerkungen.

Seinen Zweifel und seine Zustimmung.

Er brachte mir bei, nicht nur das äußere meines Modells zu sehen. Er wollte, dass ich unbedingt tiefer hineinschaute. Dass ich mich dabei anstrengte.

Dass ich versuchte, den äußeren Glanz des Menschen zu zeigen und die Maske, hinter der er sich versteckte, zu lüften.

Dass ich versuchte, seine Beziehung zu sich selbst, zu der Umwelt zu verstehen.

Den Schleier seiner Seele, seines inneren Wesens zu öffnen.

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