Jan Bobe - Nur ein Schubs

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Die Reihen auf dem Berliner Platz lichten sich. Ausgerechnet die ärmsten Seelen der Gütersloher Trinkerszene streichen reihenweise die Segel. Mal geraten sie vor dem Amtsgericht unter einen Lkw, mal knallen sie hinter der Martin-Luther-Kirche an einen Laternenpfahl, mal purzeln sie an der Alten Weberei in die Dalke und ertrinken. Selbst die zerbrochene Schnapsflasche an der Diekstraße entwickelt noch genügend tödliches Potenzial. Bei Polizei und Rettungsdienst macht sich Erleichterung breit. Nur allzu gern deckt man den Mantel des Vergessens über die Verblichenen, denn sie waren nicht gerade beliebt. Nur Dierk-Helge Reuter-Ritterling, der junge hyperaktiver Ermittlungsterrier vom 4. K, vermeint in den alkoholschwangeren Todesfällen ein Muster und damit die Handschrift eines Serientäters zu erkennen.
Und welche Rolle spielt der illustre Bauunternehmer Sandmann, der plötzlich und unbegreiflich ein lukratives Projekt vor die Wand fährt, das Kapital abgreift und untertaucht? Waren die Verblichenen etwa Leichen aus seinem Keller?
Dierk-Helge beißt sich in der Sache fest, allem Spott zum Trotz. Eigenständig nimmt er Ermittlungen auf, droht aber im Akten-Tsunami seines Massenkommissariats zu versumpfen. Hilfe bekommt er nur von den Streifenpolizisten seiner alten Dienstgruppe, die einmal mehr unter Beweis stellen, dass Polizei eine Kunst ist, die auf der Straße gelernt und ausgeübt wird und nicht in einem Büro.
"Nur ein Schubs" spielt in Gütersloh. An authentischen Orten erzählen reale Personen wahre Geschichten und spinnen einen Handlungsstrang, der quer durch Ostwestfalen bis nach Spanien, Griechenland und auch in die Karibik führt, schließlich aber unweigerlich wieder in Gütersloh endet.

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Walter hatte sich gewundert, als der Chef die Kräne vor vier Wochen angeschafft hatte. Die vorigen waren noch bestens in Schuss gewesen. Aber der Chef hatte irgendwas von Investieren und Steuerabschreibung erzählt. Walter war froh gewesen. Im letzten Jahr hatte es in der Firma irgendwie nicht mehr so recht gefluppt. Kaum größere Aufträge, nur Kleinkram und ein paar Mal auch Kurzarbeit. Aber das war vorbei. Zwei schöne Eigenheime im neuen Steinhagener Baugebiet waren in Auftrag. Die Sohlen waren gegossen, heute würde die Kellerschalung in Angriff genommen werden. Arbeit für circa zehn Wochen, und weitere Aufträge steckten schon in der Pipeline.

Walter ging schnell aus dem grellen Neonlicht der großen Halle hinüber zum kleinen Bürotrakt, um die Materiallisten für heute zu checken. An der schweren Feuerschutztür stockte er, sie stand halb offen. Nanu, wer hatte denn hier wieder geschlampt? Ein Blick reichte und Walter wusste was los war: Die Tür war aufgebrochen worden. Schwerer Hebeleinsatz in Schlosshöhe hatte Tür und Stahlzarge heftig deformiert, das Schloss war halb herausgebrochen. Walter zog die Tür vorsichtig auf. Den Gegenstand, der dahinter am Boden lag, kannte er. Das mannshohe Brecheisen stammte aus seinem eigenen Lager und wurde normalerweise für Schalarbeiten eingesetzt. Entschlossen ging Walter vor in den Bürotrakt. Er dachte keinen Moment daran, dass die Täter eventuell noch im Gebäude sein könnten. Beide Büros waren durchsucht, der Inhalt von Schränken und Schubladen auf dem Fußboden verteilt worden.

Walters Sorge galt dem Firmentresor im Chefbüro. Doch das Ungetüm mit dem doppelten Zahlenschloss aus Mitte des vorigen Jahrhunderts war unangetastet. Dafür lag aber der stählerne Schlüsselschrank mitten im Raum. Er war offensichtlich mit Brachialgewalt geknackt und dabei von der gegenüberliegenden Wand abgerissen worden. Walter checkte schnell die Schlüssel, die auf der Erde herumlagen. Das Ergebnis war deutlich. Er rannte zurück und um die Kräne herum zur Halle 2. Die beiden neuen 12-Tonner mit Ladekran und Allradantrieb. Beide spurlos verschwunden. Der Gabelstapler war auch weg. Walter war wie betäubt. Dann fiel ihm plötzlich noch etwas ein. Der Mercedes vom Chef.

Kapitel 3

Die blaue Leuchtstele direkt am Bürgersteig war schon ziemlich alt und nur notdürftig von den wuchernden Bodendeckern freigeschnitten. Die Aufschrift „Polizei“ in weißen fetten Lettern war wirklich der einzige sichtbare Hinweis auf die tatsächliche Widmung des alten Fabrikgebäudes aus rotem Backstein, das etwa dreißig Meter von der übrigen Bebauung zurückstand und sich irgendwie im Dornröschenschlaf zu befinden schien, halb mit Efeu und wildem Wein zugewachsen. Einen ausgelagerten Polizeiposten, allenfalls eine Stadtwache würde der unkundige Besucher hier vermuten. War aber falsch! 1975 war die alte Polizeistation an der Königstraße endgültig aus allen Nähten geplatzt. Oberkreisdirektor Dr. Sturzenhecker, Gott habe ihn selig, hatte auf der Suche nach einer Notlösung schließlich Nägel mit Köpfen gemacht, die alte Bartelsche Seidenweberei samt Nebengebäuden für das Land angekauft und in einem Hauruckverfahren polizeilich ertüchtigt. Die Wache machte sich im Erdgeschoss breit, Leitungsstab und Bezirksdienst im ersten Stock und die Kripo kam unters Dach. Der Verkehrsdienst richtete sich im ehemaligen Werkskindergarten jenseits der Grünen Straße wohnlich ein, die auf circa 100 Metern Länge Teil der Liegenschaft war, die Techniker kamen nebenan in die Hausmeisterwohnung. Sogar eine eigene Kfz-Werkstatt mit Hebebühne war vorhanden. Optimal in der damaligen Zeit, als Polizei nur Pistole, Funkgerät, Schreibmaschine und Telefon brauchte, um zu funktionieren. Wirklich, die Räumlichkeiten waren groß, die Dienstfahrzeuge standen alle sicher und trocken in der riesigen Werkshalle, Platz satt. Hier konnte man es gut und gerne für eine Übergangszeit aushalten. „Zehn Jahre höchstens“, tönte Dr. Sturzenhecker damals mit einem Mundwerk, das seine sonstige körperliche Erscheinung an Größe bei weitem übertraf. Die Pläne für ein neues Kreishaus an der Herzebrocker Straße mit eigenem Polizeikomplex lagen in der Schublade, auch für die Übernahme und Erschließung des alten Wehrmachtsschießstandes im Rhedaer Forst. Wen juckten angesichts dieser Perspektiven die paar Wanderratten, die den Hinterhof längst vereinnahmt hatten und auch die weitläufigen Kellergewölbe mit unzähligen Gängen und Schächten schrittweise eroberten. Man wohnte schmuddelig, aber zweckmäßig und geräumig. Das Ganze war nun allerdings fast 40 Jahre her. Ein technisches Wunder, dass die Hütte überhaupt noch stand. Mittlerweile arbeiteten zwei massive Lenzpumpen rund um die Uhr, um das eindringende Grundwasser im Keller auf Pegel zu halten, von Trockenlegen träumte längst niemand mehr. Bei Stromausfall würde die Polizei innerhalb von 48 Stunden absaufen, denn spätestens dann war der Serverraum geflutet. Die Industrieruine war längst ein Fass ohne Boden. Das Geld, das hier bereits hineingepumpt worden war, um einfach nur den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, hätte einen Neubau längst mehrfach finanziert.

Kurz gesagt: Der Neubau der Polizei Gütersloh war mehr als überfällig.

Aber tausendundeine Schwierigkeiten waren in all den Jahren nacheinander aufgetaucht und hatten das immer wieder gebetsmühlenhaft propagierte Projekt hinausgeschoben. Die Berliner Straße 133, damals angepriesen als Filetstück der Gütersloher Stadtplanung, stellte sich als nicht vermittelbar heraus. Dann reihten sich mehrere Finanzkrisen mit andauernden Haushaltsperren aneinander. Zu allem Überfluss wurde das Liegenschaftswesen des Landes wie viele andere öffentliche Verwaltungsbereiche irgendwann privatwirtschaftlich outgesourct. „Bauten NRW“ übernahm das weitere Planverfahren mit jenem Schwung und Erfolg, der inzwischen europaweit bekannt ist und der den Sitz der Gütersloher Polizei bisher keine drei Millimeter weiter zu bewegen vermocht hatte.

Auch an diesem Montag traf sich die allmorgendliche Führungsbesprechung daher nicht in einem angemessenen, medienbestückten Konferenzraum, sondern im geräumigen Flur der Chefetage, der einfach mit einigen Bürotischen und Stühlen möbliert war und zugleich als Frühstücksraum und Kaffeebude herhielt. Pünktlich um halb neun trafen die Leiter der Fachdirektionen Einsatz, Verkehr und Kripo ein und besetzten ihre angestammten Plätze. Für die Führungskräfte des Höheren Dienstes war das Treffen obligatorisch, dazu kamen Vertreter vom Stab, der Leitstelle und der Pressestelle. Lockere Unterhaltung entwickelte sich, während Stullen gemampft und Müslischalen geleert wurden.

„Na, dann geht’s den Geldsäcken in Westfalen auch endlich an den Kragen“, grummelte Kripo-Chef Albert Reiffeisen hinter seiner Neuen Westfälischen hervor.

„Ach, die Luxemburger Bankenaffäre? Recht so, sage ich.“ Polizeioberrat Gerold Maleczyk, Leiter der Direktion Verkehr, bezog wie gewohnt klare Position. „Höchste Zeit, dass da mal einer aufräumt mit dieser staatlich geförderten Steuerhinterziehung. Die Finanzkrise steckt uns allen noch schwer im Nacken. Als wenn die nicht schon genug Schaden angerichtet hätte.“

„Ist aber eindeutig verfassungswidrig“, ließ Polizeirat Meier-Wirsing sich vernehmen, der mit einem schweren Pilotenkoffer hereinkam und wie üblich keine Gelegenheit ausließ, sein Füllhorn juristischer Fachlichkeit über die Menschheit auszugießen.

„Strafrechtlich übrigens auch extrem brisant. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da kauft ein demokratischer Rechtsstaat gestohlene Bankdaten, um sich selbst zu bereichern. Digitale Hehlerei in Reinkultur. Aber nicht genug, dass NRW sich damit direkt an einer Straftat beteiligt. Nein, die Herren bauen auch noch sämtliche folgenden Strafverfahren darauf auf. Fällt eindeutig unters Verwertungsverbot. Und das ist noch das kleinste Übel bei dem Eklat. Hach, welch ein Thema für eine Doktorarbeit. Fast bedauerlich, wenn man bereits promoviert hat.“

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