Jan Bobe - Nur ein Schubs

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Die Reihen auf dem Berliner Platz lichten sich. Ausgerechnet die ärmsten Seelen der Gütersloher Trinkerszene streichen reihenweise die Segel. Mal geraten sie vor dem Amtsgericht unter einen Lkw, mal knallen sie hinter der Martin-Luther-Kirche an einen Laternenpfahl, mal purzeln sie an der Alten Weberei in die Dalke und ertrinken. Selbst die zerbrochene Schnapsflasche an der Diekstraße entwickelt noch genügend tödliches Potenzial. Bei Polizei und Rettungsdienst macht sich Erleichterung breit. Nur allzu gern deckt man den Mantel des Vergessens über die Verblichenen, denn sie waren nicht gerade beliebt. Nur Dierk-Helge Reuter-Ritterling, der junge hyperaktiver Ermittlungsterrier vom 4. K, vermeint in den alkoholschwangeren Todesfällen ein Muster und damit die Handschrift eines Serientäters zu erkennen.
Und welche Rolle spielt der illustre Bauunternehmer Sandmann, der plötzlich und unbegreiflich ein lukratives Projekt vor die Wand fährt, das Kapital abgreift und untertaucht? Waren die Verblichenen etwa Leichen aus seinem Keller?
Dierk-Helge beißt sich in der Sache fest, allem Spott zum Trotz. Eigenständig nimmt er Ermittlungen auf, droht aber im Akten-Tsunami seines Massenkommissariats zu versumpfen. Hilfe bekommt er nur von den Streifenpolizisten seiner alten Dienstgruppe, die einmal mehr unter Beweis stellen, dass Polizei eine Kunst ist, die auf der Straße gelernt und ausgeübt wird und nicht in einem Büro.
"Nur ein Schubs" spielt in Gütersloh. An authentischen Orten erzählen reale Personen wahre Geschichten und spinnen einen Handlungsstrang, der quer durch Ostwestfalen bis nach Spanien, Griechenland und auch in die Karibik führt, schließlich aber unweigerlich wieder in Gütersloh endet.

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„Wo pennste denn heute? Geht's noch zu Gabi?“

„Nee, um die Zeit bestimmt nicht. Die ist wahrscheinlich sowieso noch sauer auf mich.“

„Wieso das denn?“, fragte Uli wie nebenbei. Innerlich hatte er aber schon die Lauscher aufgestellt. Die Beziehung zwischen Henry und seiner Exfrau war eine permanente Berg- und Talfahrt, die nun schon ins achte Jahr ging.

„Ach, du weißt doch. Kurz vor meinem Urlaub war die Stelle im Verkehrskommissariat ausgeschrieben. Maleczyk, der Direktionsleiter, hat mich gleich massiv angegraben. Wäre doch ‘ne Supersache für mich. Raus aus dem Schichtdienst, geregelte Arbeitszeiten und so.“

„Ja, stimmt ja auch. Willst du etwa bis 61 auf dem Bock sitzen? Außerdem ist das doch haargenau dein Ding. Endlich mal einer in dem Laden, der wirklich Ahnung hat von dem, was er macht. Mensch Henry, bewirb dich bloß. Wer sollte denn gegen dich anstinken als Unfallermittler, bei deinem Alter und deiner Qualifikation?“

„Nee, ich weiß nicht. Ich und Innendienst? Gabi liegt mir ja schon seit 25 Jahren damit in den Ohren. Aber mir fällt doch nach zwei Tagen die Decke auf den Kopf in so ‘nem Büro. Außerdem ist der Zug längst abgefahren.“

„Wieso?“

„Bewerbungsschluss war vorgestern 24 Uhr. Da war ich noch auf der Fähre kurz vor Genua.“

Uli schüttelte den Kopf und machte sich wieder daran, seinen Streifenwagen einzuräumen. Henry war einfach unverbesserlich. Den würden sie irgendwann noch mal im Sarg aus der Wache heraustragen.

Henry ging hinüber zum Parkplatz am Wochenmarkt. Dort stieg er in ein großes Fahrzeug ein, das irgendwie an einen Möbelwagen, vielleicht auch an einen Pferdetransporter erinnerte. Ein kräftiger Lkw-Motor sprang an, dann rollte das seltsame Gefährt über die Bismarckstraße und die Hohenzollernstraße, überquerte den Nordring und fuhr weiter Richtung Norden. An der Schillstraße zögerte Henry kurz und machte Anstalten, nach rechts in die Wohnsiedlung abzubiegen. Doch dann gab er sich einen Ruck, gab Gas und fuhr weiter Richtung Niehorst.

Kapitel 2

Walter Lehmann drehte sich in seinem Bett wie ein Hähnchen am Spieß. Bereits zum siebten Mal warf er einen Blick auf den alten Wecker, der vor ihm auf dem Nachtschränkchen stand. Mit grausamer Langsamkeit bewegte sich der Minutenzeiger und schien in jeder Position eine gefühlte Ewigkeit einzurasten. Seit 30 Jahren stand dieser Wecker auf halb sechs Uhr. Seit 29 Jahren wurde Walter zwei Minuten vorher wach und schaltete den Alarm ab, bevor der mit infernalischem Getöse lostoben konnte. Seit einem Jahr war das anders. Kurz nach zwei Uhr war die Nacht für Walter vorbei. Wie immer wachte er auch an diesem Montagmorgen schweißgebadet auf. Nein, er schreckte hoch und stellte fest, dass sich in seinem Kopf finstere Gedanken wie Mühlsteine drehten; immer um dieselben Dinge, die größer und größer wurden und für nichts anderes Platz ließen.

Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wurde sein Magen aktiv, fing an zu krabbeln wie ein Ameisenhaufen und produzierte einen hübschen Säureschwall, der ihm beißend die Kehle hochstieg. Sein Darm fiel prompt in den Reigen ein. Es fühlte sich an, als würde dort jemand einen Haufen groben Kies von links nach rechts schaufeln. Walter wusste, er würde in spätestens zehn Minuten mit diesem fiesen Dünnschiss aufs Klo rennen müssen, der ihn seit Monaten hartnäckig verfolgte, um ihm auch noch den letzten Rest seiner leidgeprüften Rosette wegzuätzen. Es hatte keinen Zweck. Walter stand auf und tat das, was er in letzter Zeit häufiger tat. Er ging in die Wohnküche seines 2-Zimmer-Appartments und holte ein etwas zu groß geratenes Sherry-Glas und eine grüne Flasche aus der kleinen Vitrine. Er goss zwei Daumenbreiten einer goldbraunen Flüssigkeit ein, die er eine Weile in der hohlen Hand herumschwenkte. Gewohnheitsmäßig inhalierte er das kräftige Bukett intensiv durch die Nase, bevor er sich einen ordentlichen Schluck gönnte. 48 Volumenprozente schlugen in seinen ramponierten Magen ein wie die Krallen eines gigantischen Raubvogels. Zehn Sekunden hielt der scharfe Schmerz an, dann ließ er langsam nach und machte einer verheißungsvollen Entspannung Platz.

Aah, das tat gut. Walter nahm einen zweiten Schluck, den er lange im Mund herumrollte, bevor er ihn genießerisch die Kehle hinab rinnen ließ. Der Schmerz blieb aus, das Magenflattern verflog. Wohltuende Wärme und Schwere breiteten sich von seiner eben noch desolaten Körpermitte in alle Extremitäten aus. Ein dritter Schluck leerte das Glas. Zehn Minuten lang saß Walter mit geschlossenen Augen am Küchentisch, genoss den kathedralen Abgang des Destillats und dachte an nichts, während er sich mental ins Bodenlose fallen ließ. Doch dann begannen die Teufel in seinem Bauch, ihre Schockstarre abzuschütteln und sich von neuem zu regen.

„Nicht mit mir“, dachte Walter und goss sich ein zweites Glas ein.

Um halb sechs tat Walters Wecker etwas, das er früher nie getan hatte: er klingelte. Und zwar klingelte er mit jener Lautstärke und Dissonanz, die nur alten Weckuhren mit zwei großen Chromschellen vorbehalten ist. Walter wurde aus einem komaähnlichen Tiefschlaf gerissen, der ihn schließlich doch noch vor einer Stunde überfallen hatte. Er schaffte es nach etwa fünf Versuchen irgendwie, das Monster abzustellen und zumindest rein körperlich eine halbwegs aufgerichtete Position einzunehmen. Die heiße Dusche half nicht wirklich weiter, und wie sonst kalt abzuduschen brachte er schon länger nicht mehr über sich; er zitterte ohnehin am ganzen Körper. Beim Zähneputzen wurde ihm schlecht. Er brauchte dringend etwas zu essen, musste aber bestürzt feststellen, dass er schon wieder nichts eingekauft hatte. Im Kühlschrank fand er noch eine Bockwurst in einem offenen Glas, die er gegen den deutlichen Protest seines Magens kalt herunterwürgte.

Dass sein Arbeitsanzug entgegen sonstiger Gepflogenheiten nicht mehr ganz sauber war, registrierte er überhaupt nicht. Vorsichtig bestieg er sein Fahrrad und fuhr recht wackelig den Westfalenweg entlang Richtung Dammstraße. An einem schmucken Vorgarten hielt er kurz an und kotzte seine Bockwurst hinter die peinlichst manikürte Buchsbaumhecke. Jetzt ging es ihm etwas besser. Er hielt an der Großbäckerei am Elmers Weg und kaufte dort ein Milchbrötchen, das er im Fahren mampfte. Über die Wiedenbrücker Straße ging es weiter ins Industriegebiet West. Punkt sechs Uhr schwenkte er zur Firma Sandmann ein. Er zog seinen Schlüsselbund, betätigte den Schlüsseltaster, und das schwere Rolltor glitt geräuschlos, weil gut geschmiert, zur Seite. Mit Betreten des Geländes ging in Walter eine unmerkliche Veränderung vor. Er legte sein jämmerliches Privatleben ab wie einen Regenumhang, der draußen bis zum Feierabend unsichtbar an einem imaginären Haken hängen blieb.

Er schloss den Seiteneingang auf und ging im Dunkeln nach hinten in die Umkleide zu seinem Spind. Mit dem grauen Kittel, den er dort herausnahm, streifte er sein zweites Ich über. Anderen mochte er als kauziger Kalfaktor erscheinen, der die Halle und den Hof fegte. Und Walter ließ sie alle gern in diesem Glauben. Doch in Wirklichkeit war er Haus-, Hof- und Lagermeister, Herr über Material und Gerät, der seit 30 Jahren jeden Tag von neuem dafür sorgte, dass Firma Sandmann das blieb, was sie war: ein erstklassig funktionierender Handwerksbetrieb. Walter schaltete den Hauptschalter der großen Halle ein. Grelle Neonröhren flammten auf. Instinktiv schloss er die Augen, die nach dieser Nacht noch lichtempfindlicher waren als gewöhnlich. Nach einer Weile hatte er sich noch immer nicht an die Helligkeit gewöhnt und ging mit zusammengekniffenen Augen an seine Arbeit. Wie zwei gute Freunde standen die beiden neuen Baukräne vor ihm. Die hatte er den ganzen Freitag lang gewartet. Die sollten heute auf die neue Baustelle nach Steinhagen.

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