Jan Holmes - Kains Königsweg

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"Der Moment, an dem sich mein Leben änderte, war die Sekunde, als das Schreien aufhörte."
Bei einem Unfall, der ihn selbst beinahe das Leben kostet, verliert ein junger Mann seine Familie. Er sucht nach den Verantwortlichen, um Rechenschaft zu fordern und verstrickt sich dabei tief in seine eigene Vergangenheit.
Jedoch kann jemand, der sich selbst nicht schont, weiter gehen als andere, wenn Schuld beglichen werden soll.
Und jemand, der seinen Bruder getötet hat, ist schon so viel weiter gegangen …

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Und er war derjenige, der Opfer brachte, damit ich es leichter hätte als er.

Es war Winter, einer der härtesten, die ich je erlebt habe. Es hatte geschneit, und zwar so heftig, dass die Schule ausfiel und jetzt alle Kinder draußen herumrannten, Schneeballschlachten ausfochten, Schlitten hinter sich herziehend immer steilere Hügel suchten und sich alle paar Stunden von ihren besorgten Müttern trockene Socken und heiße Schokolade bringen ließen. Timo und ich waren schon den halben Tag einen Hang nach dem nächsten heruntergeflitzt, zu zweit auf einem Schlitten, einem Luxusgerät, dem einzigen, das wir hatten: Es war nicht einer dieser Holzschlitten, bei denen man auf ein paar harten Latten sitzt und die sonst jeder hatte, nein, unser Schlitten hatte Kufen, die sich vorne fast zu einem vollständigen Kreis bogen, und die Sitzfläche war mit Stoff bespannt! Wenn sonst für gar nichts, aber für dieses Renngerät ernteten wir den Neid der anderen, und, ganz ehrlich, von mir kann ich sagen, dass ich es genoss.

Es war um die Mittagszeit, die Sonne schien kräftig, aber es war so kalt, dass der Schnee sich hartnäckig zu schmelzen weigerte und liegen blieb. Trotzdem war die Wiese schon arg mitgenommen von den Massen an Kindern, es müssen Hunderte gewesen sein, an einigen Stellen brach bereits Lehm durch, und mein Bruder kam auf die Idee, den Waldweg mit unserem Schlitten zu befahren. Dieser Weg war ein Hohlweg, es gab also keine Gefahr, in irgendeinen Graben zu steuern, allerdings mussten wir aufpassen, denn der Boden bestand aus Schotter und Felsen, die es zu umfahren galt, aber ich hatte ja den nach eigenen Aussagen besten Schlittenlenker im ganzen Land und großen Bruder in Personalunion an meiner Seite, daher überlegte ich nicht lange. Bei unserem Start hatten sich schon ein paar Schaulustige versammelt, die unbedingt sehen wollten, wie wir vor den nächsten Baum krachten, die nicht warten konnten, wie unser Schlitten, der ihre armseligen Gestelle noch in den Schatten stellen würde, wenn sie sie vergoldeten, in tausend Teile zersplittert wurde.

Als wir uns setzten, kamen mir die ersten Zweifel, denn der Weg führte am oberen Teil direkt am Zaun zur Wiese entlang, und so sympathisch mir der Gedanke war, den feixenden Neidern zu zeigen, was Todesmut ist, so wenig wollte ich doch vom Stacheldraht aufgerieben in einer blutigen Masse liegen, die einmal mein Körper gewesen war. Nur gab es jetzt kein Zurück mehr, in diesem Moment noch zu kneifen, hätte bedeutet, den Spott einer ganzen Generation Schlitten fahrender Kinder auf uns zu ziehen, und mein Bruder schien überhaupt nicht gezögert zu haben, denn sobald er sich gesetzt hatte, ging es auch schon los.

Wir nahmen mit unserem Gewicht auf dem Höllengerät mit den gewachsten Kufen schnell Fahrt auf, es rumpelte gefährlich, als wir über ein paar Steine rasten, die sich nur unter einer dünnen Schneedecke verborgen hielten. Auch überragten den Weg mehrere Bäume, sodass der Schnee bei Weitem nicht so dicht lag wie auf der Wiese und unsere verwöhnten Hintern trotz des Stoffes auf der Sitzfläche arg leiden mussten. Vor allem die seitlichen Holzleisten hinterließen blaue Flecken, die sich, nachdem sie ein wildes Kaleidoskop von Farben durchlaufen hatten, erst Wochen später wieder von uns verabschiedeten.

Nach der ersten Kurve waren wir bereits so schnell, dass auch der beste Bremser des Landes nichts mehr ausrichten konnte, und so kam es, wie es kommen musste und wie die kopfschüttelnde Masse hinter uns es auch schon die ganze Zeit insgeheim erhofft hatte.

Der Weg machte eine Kehre, die wir von oben nicht hatten sehen können und in der es unmöglich war zu lenken, und es setzte die typische Zeitlupe ein, die mit der Gewissheit beginnt, dass etwas unausweichlich ist. Wir schossen auf die Kehre zu, stemmten beide unsere Stiefel auf den Boden, aber das Geröll rutschte unter unseren Fersen einfach weg. Wir wurden und wurden nicht langsamer, die ansteigende Wand der Röhre, die wir entlangsausten, kam unerbittlich auf uns zu und drohte, uns meterweit in die Luft springen zu lassen. Was sich dahinter befand, war nur zu erahnen, hätten wir die Zeit gehabt, uns darüber Sorgen zu machen. Und Timo tat das einzig Richtige, er packte mich, stemmte sich gegen den Boden und ließ sich rückwärts vom Schlitten fallen.

Ich landete auf der Brust meines Bruders, der sich ein Ton entrang, der mir noch lange im Ohr blieb, ein gepresstes Keuchen, das sofort unterging im Rollen und Klackern der Steine, die sich unter seinem Rücken bewegten. Das Denken war in diesem Moment völlig abgestellt, außer diesem schrecklichen Geräusch, das sich anhörte, als presste ich mit meinem Gewicht das letzte bisschen Leben aus meinem Bruder, vernahm ich fast nichts mehr. Ich sah den Schlitten über die Böschung schießen und zwei Meter weiter vor einen Baum prallen, der ihn vollständig zerfetzte. Es waren nicht die erwarteten tausend Splitter, aber es reichte, damit wir für den Rest dieser Wintersportsaison auf mit Kissen gefüllte Plastiktüten ausweichen mussten.

»Geh mal von mir runter«, hörte ich nach einer halben Ewigkeit eine Stimme unter mir sagen, die mich zurückbrachte in den Moment. Ich rollte mich zur Seite und sah meinem stöhnenden Bruder zu, wie er sich langsam aufrichtete. Seine Jacke hatte einen langen Riss auf dem Rücken, sein Ellenbogen schmerzte, aber wenigstens hatte die dicke Fellmütze seinen Kopf geschützt. Wären wir jemals gläubig gewesen, hätten wir in dieser Situation wohl Gott auf Knien gedankt. Tage später klagte mein Bruder über Schmerzen beim Atmen, und ein Arzt sollte eine angebrochene Rippe feststellen, aber für den Augenblick standen wir beide ungläubig vor der Kurve, die unser Ende hätte bedeuten können, und sahen uns entgeistert an.

Ich war der Erste, der das Schweigen störte, indem ich in ein verzweifeltes Flennen ausbrach. Ich hatte keine Schmerzen, zumindest keine, die mich normalerweise hätten aufheulen lassen, aber als das erste Gefühl des Schocks verschwunden war, musste ich mich wohl irgendwie erleichtern. Mein Bruder sah mich fragend an, denn schließlich hatte er die angebrochene Rippe (was wir noch nicht wussten) und, viel schlimmer, eine kaputte Jacke, für die er sich zu Hause eine ordentliche Standpauke würde anhören müssen.

Durch den Schleier meiner Tränen sah ich zu ihm auf, ich war ungefähr sechs Jahre alt, verzweifelt, schon jetzt innerlich den Beschimpfungen einer besorgten Mutter ausgeliefert, die natürlich zu Hause damit auf uns wartete. Zuvor waren wir aber erst einmal dem Spott der anderen ausgesetzt, die zwar noch nicht da waren, so schnell hätte niemand, selbst todesmutig durch den steinigen Hohlweg rennend, mit uns mithalten können, aber das war auch nicht nötig, wir mussten auf dem Weg zurück auf jeden Fall an ihnen vorbei. Diese anderen, die es natürlich schon wieder vorher gewusst hatten, wie die Klugscheißer, die Jahre zuvor meiner Mutter nichts Besseres zu sagen hatten, als dass ja jeder sofort gesehen habe, dass ihr Mann ihr nicht guttue.

»Der Schlitten …«, brachte ich hervor, und in diesem Moment war mir mein Bruder zum ersten Mal und ab dann für immer mein Retter, mein Vorbild, zu dem ich noch aufsähe, wenn ich selbst alt und grau war und mir die Enkel vor den Füßen herumliefen. Derjenige, der mich unter Einsatz seines Lebens vor dem Zerschmettern am nächsten Baum gerettet hatte, der, der mit zerschundenem Körper und zerrissener Jacke vor mir stand und mich für ein dummes Kind halten musste (das ich war), weil ich mir Sorgen um den blöden Schlitten machte, statt froh zu sein, dass wir es überlebt hatten, er holte mich zurück.

Ich fand mich nach unserem Sturz in einem dunklen Loch wieder, ohne Hoffnung, dass jemals wieder die Sonne für uns scheinen könne, nachdem wir den Schlitten zerstört hatten. Der Schock machte mich glauben, dass die Verletzungen, die das Opfer meines Bruders mir erspart hatte, mir unweigerlich durch meine Mutter zugefügt werden mussten, wenn sie erführe, was wir getan hatten.

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