Sabina Schneider - Luka & Robin

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*Von männlichen Jungfrauen und unweiblichen Hexen* – so könnte der Titel von Lukas Leben lauten.
Wäre da nicht Robin.
*Verflucht, verhext und zugebissen* – wäre passend, wenn es nur um Robin ginge.
Doch diese Geschichte – ein Märchen, das über alle Dimensionen reicht – handelt von beiden. Von Luka und Robin, einem Zwillingspaar, so unterschiedlich wie Hexen und Drachen, Feuer und Wasser, Luft und Erde. Es ist ein Märchen, das von (un)talentierten Hexen erzählt und in dem das Geschlecht (k)eine Rolle spielt. Wenn es um fressen oder gefressen werden, verzauberte Drachen und verfluchte Hexen geht, ringt die Ewigkeit mit dem Ende und es stellt sich eine Frage: Entsteht Liebe aus Hunger, oder Hunger aus Liebe, während eine Seele verzweifelt «Friss mein nicht!» schreit.

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Sabina Schneider

Luka & Robin

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Inhaltsverzeichnis Titel Sabina Schneider Luka Robin Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Sabina Schneider Luka & Robin Dieses ebook wurde erstellt bei

Luka # Küss mein nicht

Luka # Im Wunschbrunnen

Robin: Die Erfahrung des Windes & die Gier des Wasser

Luka # So leicht wie Luft und heiß wie Feuer

Robin: Die Leidenschaft der Vulkane & die Ruhe der Erde

Luka # Spieglein, Spieglein

Luka # Schluckauf und der Geschmack von Hexen

Robin: Die Macht der Herzen

Luka # In der Höhle des Drachen

Robin: Das Monster

Logan: So leicht wie Luft und schwer wie Liebe

Robin: Friss mein nicht!

Epilog

Impressum neobooks

Luka # Küss mein nicht

Als du mich mit einem Lächeln bei der Hand nimmst, mich aus dem Ballsaal auf die Terrasse ziehst und von der Terrasse in die dunklen Schatten des Gartens, rast mein Herz.

Wie kann es sein?

Ich war mir so sicher, dass deine Zuneigung nicht mir gilt, sondern Robin. Und doch flüsterst du meinen Namen. Ein heißer Hauch in der kühlen Frühlingsnacht, der in mein Ohr eindringt und in meinem Körper vibriert.

Luka …“ Und zum ersten Mal in all den Jahren klingt mein Name richtig.

Luka, ich will dich …“, flüsterst du mir ins Ohr und presst mich gegen den rauen Stamm einer Eiche.

Bist du dir sicher …?“, frage ich, immer noch Zweifel in mir. Ein unsicheres Ego, das so oft gegen Robin verloren hat. Doch anstatt mir zu antworten, ergreifst du meine Hände und platzierst sie auf … deinen Hintern.

Er ist so … so … durchtrainiert. So hart und prall, dass der Neid es beinahe durch meine Verwirrung schafft.

Bist du sicher, dass du das hier nicht lieber mit Robin tun willst?“, frage ich zweifelnd, sehne den Moment herbei, in dem du mich erwählst anstatt Robin.

Dein Blick trifft meinen. Oh, diese wunderbaren Augen! Tief wie die See. Zu schön, um wahr zu sein. Sie passen so gut zu dir. An dieser Stelle hätte ich es wohl wissen müssen. Zumindest erahnen. Und doch klammere ich mich an dem Gedanken fest, dass ein so schönes Wesen wie du mich auserwählen könnte. Nicht Robin.

Dein leises Lachen erfüllt die Abendluft.

Dein Körper gegen meinen gepresst, geht die Bedeutung deiner Worte in der herrlichen Vibration unter, die jeden Zentimeter meines Körpers in Schwingung versetzt.

Hast du noch nichts von meinem besonderen Geschmack gehört, was meine Partner betrifft?“ Und mein Verstand … was nimmt er wahr? Nur das Wort ‚besonders‘, als deine Lippen auf meine treffen und du mir den Atem raubst. Das Denken fällt mir schwer. Mir wird heiß und kalt, als deine Hände auf Wanderschaft gehen. Gänsehaut. So schnell, flink … so geübt, sind die Finger unter meinem Hemd, wandern hinunter zum Hosenbund.

Schnell, viel zu schnell. Doch die Zunge, die in meinen Mund dringt, erstickt jeden Protest.

So ungewohnt. Und doch herrlich. Es ist herrlich, gewollt und begehrt zu werden. Es ist das erste Mal. Noch niemand hat mich so angesehen, so berührt, wie du.

Doch dann tasten deine Finger über den Stoff meiner Unterhose. Sie werden zögerlich. Suchen. Nach was suchen sie?

Plötzlich gefriert die Bewegung deiner Zunge, dein Körper wird steif, deine Hände tasten erneut suchend. Dann weichst du vor mir zurück, als hättest du dich verbrannt, als wäre ich das Böse in Person.

Verwirrung vernebelt noch meinen Geist, als ich deinem vorwurfsvollen Blick begegne.

Mit dem Handrücken wischt du dir den Mund ab, als hättest du etwas widerlich Schmutziges berührt. Und ich kann es nicht erkennen. Obwohl es doch augenscheinlich sein müsste.

Du bist … du hast keine Eier, keinen … keinen … Penis“, stammelst du vor dich hin und ich bin verwirrt, will es nicht sehen.

Ich habe nie behauptet, Eier zu besitzen … oder einen Penis“, erwidere ich und kann dich nur anstarren.

Du hast mich angelogen!“, wirfst du mir entgegen.

Wie bitte? Wir haben kaum zwei Worte gewechselt“, verteidige ich mich.

Du bist kein Jüngling.“

Oh … Mutter aller gestohlenen Gänse und zerquetschten Eier! Das darf nicht wahr sein!

Und du bist keine Frau!“, werfe ich dir vor, obwohl ich es besser weiß. Ich hätte es wissen müssen. Niemand zieht mich Robin vor. Niemand, der …

Ich habe nie behauptet eine zu sein!“, zischst du mich an.

Und der Zauber ist gebrochen.

Der Traum verwandelt sich in einen Alptraum. In den Alptraum meines Lebens.

„Und ich habe nie behauptet, Eier zu haben … oder einen Penis“, wiederhole ich mit so viel Stolz, wie ich aufbringen kann, zupfe meine Kleidung zurecht und in diesem Moment kann ich dir keinen Vorwurf machen. Nicht wirklich.

„Aber deine ganze Aufmachung! Deine Kleidung, dein Körper! Dein Gesicht …“, stotterst du und meine Wangen brennen.

Ja, mein Gesicht.

„Du … du siehst nicht aus wie eine Frau …“, fügst du hinzu, stößt den giftigen Pfeil deiner Worte tiefer in mein Herz.

Und ich seufze. Tief. Es wäre witzig, wenn es nicht so traurig wäre. Wenn es nicht die Tragödie meines Lebens wäre, würde ich lachen.

„Du bist kein Mann … ich habe … ich habe eine Frau geküsst … und sie … dich … sie … eine Frau da unten berührt.“ Und es ist an dir, die Flammen im Gesicht zu tragen. Du spuckst aus, drehst dich um und rennst. Rennst vor mir davon. Weil ich kein Mann bin.

Das meintest du also mit ‚besonderem Geschmack‘. Der Count von Ich-bin-zu-schön-für-diese-Welt steht auf Männer. Ich kratze mich am bartlosen Kinn, spucke seinen Geschmack aus und revidiere meine Aussage.

Nicht Männer. Burschen.

Und ich? Ich sehe aus wie ein Junge. Wie so oft schlucke ich die Scham herunter. Es ist das erste Mal, dass man mich wegen fehlenden männlichen Attributen ablehnt, anstatt wegen den zu wenig ausgeprägten weiblichen. Daher bin ich doch verwirrt und weiß nicht genau, ob ich verlegen, beleidigt, wütend oder traurig sein soll.

Meine Hände wandern zu meinen Brüsten und ertasten … ja was eigentlich …

… kaum erwähnenswert.

Ich hätte wissen sollen, dass kein Mann – präzisieren wir das – kein Mann, der auf Frauen steht, mich meiner Schwester vorziehen würde. Robin, meine wunderschöne Zwillingsschwester, die im Leib unserer Mutter alles Weibliche an sich gerissen hat.

Spätestens als seine Hände nach unten – statt nach oben – gewandert sind, hätte ich es wissen müssen. Unerfahren hin oder her.

Das war er also … mein erster Kuss.

Von einem Mann, der Penis(e) in den Mund nimmt, aber kein Wort für das primäre Geschlechtsteil der Frau findet. Dabei gibt es so viele: Vagina, Muschi, Schlitz, Grotte, Muschel und einiges mehr. Ich kenne noch viele weniger gewählte Ausdrücke. Die Jungs haben in meiner Anwesenheit nie ein Blatt vor den Mund genommen.

Nun, wir wissen ja jetzt alle warum … Weil sie in mir kein Mädchen sehen, geschweige denn eine Frau.

Ich könnte mir sagen, dass ich noch reifen werde, dass sich die Formen einer Frau bei mir schon noch zeigen werden. Doch ein Blick auf Robin und ich weiß, dass sie meinen Anteil mitbekommen hat. Ihre Brüste sind nicht zu übersehen. Bei jedem Schritt wippen sie auf und ab und auf und ab … ich kann verstehen, dass Männer nur dorthin stieren. Es ist einfach hypnotisierend. Dieser Rhythmus … dieses Hüpfen …

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