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Luisa
Zwischen Puppen und Bomben
Käthi Schneider
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Besuchen Sie uns im Internet - herzsprung-verlag.de
© 2021 – Herszprung-Verlag
Mühlstraße 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Hardcoverauflage erschienen 2020
Lektorat: CAT creativ - www.cat-creativ.at
Cover: gestaltet mit Bildern von Käthi Schneider privat;
Hintergrundbild: © lynea; Bilderrahmen: Pixi – Adobe Stock lizenziert
ISBN: 978-3-96074-412-2 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-359-0 - E-Book
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Impressum Impressum: Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Besuchen Sie uns im Internet - herzsprung-verlag.de © 2021 – Herszprung-Verlag Mühlstraße 10, 88085 Langenargen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Hardcoverauflage erschienen 2020 Lektorat: CAT creativ - www.cat-creativ.at Cover: gestaltet mit Bildern von Käthi Schneider privat; Hintergrundbild: © lynea; Bilderrahmen: Pixi – Adobe Stock lizenziert ISBN: 978-3-96074-412-2 - Taschenbuch ISBN: 978-3-96074-359-0 - E-Book
Prolog Prolog Was ich hier zu Beginn meiner Kindheitsgeschichte erzähle, erfuhr ich mit zwölf Jahren. Ich war eingeladen in dem Dorf meiner jüngsten Kindertage. Tante Fischer, eine Nachbarin meiner Großeltern, erzählte mir von meiner Mutter, meinen Geschwistern, wie wir damals in den Kriegsjahren lebten. Ich schrieb mir vieles auf von unserer Familie. Besonders die Gespräche, die Tante Fischer mit mir führte, rührten mich sehr. Sie ließ mich schreiben: „Für später!“, sagte sie und lächelte. Wie recht sie hatte! Denn nun will ich beginnen, für meine Familie und vielleicht auch für meine Freunde zu erzählen. Die Notizen, die ich damals machte, lagen gut behütet in meinem Poesiealbum. Was mir beim Schreiben half, war, dass Tante Fischer damals mit großer Vorsicht meine Fragen beantwortet hat. Ich hatte meine Feder gespitzt – die Worte purzelten fast von allein aufs Papier. Mein grosses Glück, meine Freude und Dankbarkeit ist es, das ich vor vierundzwanzig Jahren zu schreiben beginnen konnte. Es sind unzählige Geschichten und Gedichte entstanden. Sie erzählen auch von meiner Kindheit wie ich aufwuchs, in meiner neuen Heimat ... Beginnen will ich mit einem Gedicht.
Wünsche Wünsche Ich möchte zu den Sternen fliegen mich auf der silbernen Mondsichel wiegen durch fremde Galaxien reisen die Unendlichkeit des Weltalls preisen Möchte auf die höchsten Berge steigen mit einem Drachen über ihre Gipfel gleiten möchte dem Gesang der Vögel lauschen mit nackten Füßen durch Wiesen laufen Mit Freude dem Klappern der Störche zuhören lass mich vom Ruf des Kuckucks betören will mich spielend hinter Bäumen verstecken versuche mein wahres Ich zu entdecken Mein Name ist Luisa, sieben Jahre
Kinderzeit
Kindergarten
Fliegeralarm
Scheinwerfer und Sirenen
Erste Schritte
Meine Mutter
Geborgen
Bei Tante Fischer
An Großvaters Hand
Meine Großeltern
Neues Zuhause
Sternenflug
Meine neuen Eltern
Langer Schulweg
Maikäfer flieg
Dämmerstunde
Ausgenutzt
Unsere eigene Schule
Tante Lottchen
Badespaß im Herthasee
Frau Bonnet
Ein Sommerferientag
Gewitternacht
Hochzeit
Backhausfreuden
Suchaktion
Enttäuscht
Den Regen aufgefangen
Suche im Wald
Erntezeit
Drachen steigen
Im Dorf
Schlachtfest
Winter im Dorf
Freundschaft
Sonntagsausflug
Merenberg
Sommerferien in Niederneisen
Meine Konformation
Unsere Kirmes
Mit Vater unter Tage
Die Autorin
Danksagung
Buchtipp
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Was ich hier zu Beginn meiner Kindheitsgeschichte erzähle, erfuhr ich mit zwölf Jahren. Ich war eingeladen in dem Dorf meiner jüngsten Kindertage. Tante Fischer, eine Nachbarin meiner Großeltern, erzählte mir von meiner Mutter, meinen Geschwistern, wie wir damals in den Kriegsjahren lebten. Ich schrieb mir vieles auf von unserer Familie. Besonders die Gespräche, die Tante Fischer mit mir führte, rührten mich sehr. Sie ließ mich schreiben: „Für später!“, sagte sie und lächelte.
Wie recht sie hatte! Denn nun will ich beginnen, für meine Familie und vielleicht auch für meine Freunde zu erzählen. Die Notizen, die ich damals machte, lagen gut behütet in meinem Poesiealbum. Was mir beim Schreiben half, war, dass Tante Fischer damals mit großer Vorsicht meine Fragen beantwortet hat. Ich hatte meine Feder gespitzt – die Worte purzelten fast von allein aufs Papier.
Mein grosses Glück, meine Freude und Dankbarkeit ist es, das ich vor vierundzwanzig Jahren zu schreiben beginnen konnte. Es sind unzählige Geschichten und Gedichte entstanden. Sie erzählen auch von meiner Kindheit wie ich aufwuchs, in meiner neuen Heimat ...
Beginnen will ich mit einem Gedicht.
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Ich möchte zu den Sternen fliegen
mich auf der silbernen Mondsichel wiegen
durch fremde Galaxien reisen
die Unendlichkeit des Weltalls preisen
Möchte auf die höchsten Berge steigen
mit einem Drachen über ihre Gipfel gleiten
möchte dem Gesang der Vögel lauschen
mit nackten Füßen durch Wiesen laufen
Mit Freude dem Klappern der Störche zuhören
lass mich vom Ruf des Kuckucks betören
will mich spielend hinter Bäumen verstecken
versuche mein wahres Ich zu entdecken
Mein Name ist Luisa, sieben Jahre
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Wir lebten in einem Dorf an der Aar. Meine Eltern mit uns drei Geschwistern. Mein Vater war nicht mein leiblicher Vater, trotz allem trug ich seinen Namen. Ich war die Älteste, neben meiner Schwester Sieglinde und meinem Bruder Hans-Robert.
Von meinem leiblichen Vater bekam Mutter den Bescheid von der Wehrmacht, dass er gefallen sei. Genaueres wurde der Verlobten nicht mitgeteilt. Als er eingezogen wurde, hatten sie sich verlobt, wollten bei seinem ersten Urlaub heiraten. Meine Mutter war mit mir schwanger. Die Nachricht traf sie wie ein Blitz. Ihre kleine glückliche Welt brach zusammen. Was sollte nun werden, fragte sie sich verzweifelt.
Ein junger Mann aus dem Dorf, der sie, wenn sie sich begegneten, nicht aus den Augen ließ, hatte ihr Unglück wohl schnell erfahren. Er hielt bei Opa um ihre Hand an. Opa kannte ihn als Kunden in seinem Friseursalon. Er stimmte zu und bat Mama, ihn zu heiraten, bevor ich geboren wurde. Er war Beamter bei der Bahn, verdiente gut, würde mich adoptieren, versprach er Mutter. Als sie ihn näher kennenlernte, war sie einverstanden. Die beiden heirateten.
Das Leben für Mutter sei nun gesichert, dachte mein Großvater. Leider war das Glück nur von kurzer Dauer.
War der Kindergarten nachmittags zu Ende, wurde ich zu meinen Großeltern gebracht. Da Opa noch Kundschaft in einem Friseurladen hatte, Oma oft krank war, nahm ihre jüngere Nachbarin Johanna Fischer ihr dieses temperamentvolle Mädchen ab. Mit mir kam Mathilde, wir beide waren unzertrennlich.
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