Käthi Schneider - Luisa - Zwischen Puppen und Bomben

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Luisa - Zwischen Puppen und Bomben: краткое содержание, описание и аннотация

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Luisa, Jahrgang 1938, hat es nicht leicht im Leben. Ihren Vater verliert sie in den ersten Kriegstagen, die Mutter stirbt wenige Jahre später im Kindbett. Ihr Stiefvater möchte sie nicht haben, er verlässt sie und nimmt nur ihre Halbgeschwistern, seine leiblichen Kinder mit. So kommt Luisa zu den Großeltern. Doch auch dieses Kinderglück währt nicht lange: Der Großvater stirbt nach einem Unfall, die Großmutter an dem Tag, an dem ihr Mann zu Grabe getragen wird. Luisa wird von den Verwandten in dem nun einsamen Haus der Großeltern mutterseelenalleine zurückgelassen. Sie ist sieben, als sie zu ihren neuen Eltern kommt. Liebe und Zuneigung fehlen, aber immerhin ist das Mädchen versorgt. Ein bewegendes Kinderschicksal in den Kriegs- und Nachkriegsjahren.

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Eine Menschenmenge wogte auf und ab. Es wurde geschoben, gedrückt, alles rief und schrie durcheinander, die Luft war heiß, roch nach Schwefel. Wir waren ratlos, wie wir meine Mutter finden sollten.

Dort, aus einem Fenster – oder besser gesagt – aus einem Fensterrahmen rief ein Mann, ungefähr sieben Häuser von dem unseren entfernt. Onkel Ludwig als Respektsperson machte den Weg durch das Gewühl frei. Meine Mutter saß bei den Nachbarn in der Küche, umringt von der ganzen Familie. Sie war nicht mehr wiederzuerkennen. Ihre Kleider waren zerrissen, die Haare hingen aufgelöst herunter. Über und über mit Staub bedeckt, saß sie zitternd auf einem Stuhl und hielt meine kleine Schwester fest umklammert auf ihrem Schoß. Ihr Blick war ausdruckslos und die Tränen, die über ihr Gesicht liefen, hinterließen braune Spuren, vermischten sich mit dem Staub. Auf dem Küchentisch lag mein Brüderchen, er war noch ein Baby, schreiend auf einer Wolldecke. Ein Sanitäter beugte sich über ihn. Das Gesicht meines Bruders war mit Blut verschmiert. Glassplitter von unseren Küchenfenstern waren auf ihn gefallen, er hatte im ganzen Gesicht Schnittwunden.

Die alte Bäuerin zog meine Tante zu sich heran. „Erna“, sagte sie leise. Dem Sanitäter konnte Hans-Robert nicht genug danken, seine Augen ließ Mama nach dem Krieg untersuchen. Der Augenarzt fand nur geringe Narben auf der Netzhaut, im Gesicht blieben keine hässlichen Narben zurück. Sanitäter hatten meine Mutter mit meinen Geschwistern aus den Trümmern unseres Hauses gerettet. Sie saß in einer Ecke in der Küche auf dem Fußboden, ihre Kinder fest im Arm, wimmerte, brachte kein lautes Wort heraus. Mein kleiner Bruder hatte so jämmerlich geschrien, dass die Rettungskräfte in unser Haus stürzten. Der Kleine hat ihnen das Leben gerettet – der Dachstuhl stand schon in Flammen. Das Haus wurde bei diesem Angriff stark beschädigt. Doch irgendwie kam Hilfe, denn wir wohnten weiterhin darin, denke ich. Jede Erinnerung daran fehlt mir. Wer es wiederaufgebaut hat und wann, auch wo wir in dieser Zeit lebten, daran kann ich mich nicht erinnern.

Dagegen kann ich mich noch gut an die vielen Fliegerangriffe erinnern, wenn die Sirene heulte. Wenn sie endlich verstummte, lag ein unheimliches Summen in der Luft.

Wir konnten nie wissen, wann die feindlichen Flugzeuge angriffen, sie konnten jede Minute kommen, am Tag oder in der Nacht. Dann mussten wir raus, denn unser kleines Haus bot uns keine Sicherheit. Wurde ich in der Nacht durch die Sirene aufgeweckt, sah ich durch die geschlossenen Gardinen die Suchscheinwerfer über den Himmel geistern. Dies war für mich das normale Leben, ich kannte es nicht anders. Wir zogen uns dann, so schnell wir konnten, an. Meine Mutter trug meinen kleinen Bruder auf dem Arm, meine drei Jahre alte Schwester lief neben ihr, ihre Hand fest umklammert.

*

Scheinwerfer und Sirenen Eine Nacht im Krieg Mama schaute in die Teekanne - фото 3

*

Scheinwerfer und Sirenen

Eine Nacht im Krieg. Mama schaute in die Teekanne, goss die Tassen noch einmal voll und ging in die Küche, um neuen Tee zu aufzubrühen, das Wasser hatte gerade gekocht. Onkel Siegfried rückte die Rumflasche in die Mitte des Tisches. Ein kleiner Rest war noch darin, den Rum hatten sich die Männer in Wochen und Monaten sorgsam eingeteilt, ab und zu einen kleinen Schuss in den Tee getan. Draußen heulte die Sirene.

Mein Onkel Siegfried schaute durch einen Ritz der Verdunklung. „Sie kommen“, sagte er.

Ich saß neben Papa. Mama kam wieder in die gute Stube. Sie trug die dickbauchige weiße, mit vielen bunten Punkten verzierte Teekanne vorsichtig mit dem heißen, frisch aufgebrühten Tee herein und stellte sie auf den Tisch.

„Alarm! Wir müssen ...!“

„Nimmst du den Tee mit? Wer weiß, wie lange das wieder dauert heute Nacht“, sagte Papa zu ihr.

Mama goss den dampfenden Tee in die Thermoskanne und verstaute diese in dem Korb, der mit Essen immer bereitstand. Wir tranken unsere Becher aus, nahmen sie beim Henkel. Papa löschte das Licht. Es wurde stockfinster. Durch die Ritzen der Verdunklung fielen dünne Lichtstreifen vom Vollmond auf die dunkelrot gebohnerten Holzdielen.

„Immer müssen sie abends kommen, die verfluchten Bomber!“, sagte Onkel Siegfried wütend.

Mama trug den Korb, mich nahm sie bei der Hand. Papa trug meinen kleinen Bruder auf dem Arm, Onkel Siegfried meine Schwester, die gerade zwei Jahre alt war.

Wir gingen eilig durch unseren Hof, liefen über die schmale Straße, betraten den Hof von Bauer Kessler. Über den Himmel schossen die Suchscheinwerfer, die Luft dröhnte vom Sirenengeheul. Ich hatte nicht mehr so viel Angst, wir erlebten das nun schon lange, es war unser Alltag. Meine Eltern waren bei mir, ich war mir ganz sicher, dass mir nichts passieren konnte. Ich trug den kleinen braunen Koffer, in dem unsere wichtigen Papiere lagen, ich war stolz, dass ich ihn tragen durfte. Doch die Suchscheinwerfer erschreckten mich immer wieder. Ich kniff die Augen zu, Mamas Hand brachte mich sicher an die Treppe, die in den Felsenkeller führte. Wir blieben oben stehen, bis Papa und Onkel Siegfried mit den Kindern unten waren. Am Tag war Mama oft mit uns Kindern alleine, dann stieg ich zuerst hinunter.

„Jetzt kannst du gehen“, sagte Mama zu mir.

Als ich den Fuß auf die erste Stufe setzte, gab es einen Donnerschlag. Ich flog, flog tief hinunter. Mama schrie! Papa war da, hob mich auf, seine Tränen fielen mir ins Gesicht. Den Koffer hatte ich fest in der Hand, im Arm meine Bertha. Er trug mich in den Keller hinein. Kerzen brannten, die Nachbarn waren alle da.

„Im Oberdorf ist eine Bombe gefallen, es brennt, der Feuerschein ist deutlich zu sehen.“ Der Bauer kam als Letzter die Treppe herunter.

„Das Kind hatte einen Schutzengel“, sagte die alte Bäuerin Kessler. Außer Schürfwunden und blauen Flecken hatte ich nichts abbekommen.

Später ...

Ein Schmerz fuhr durch meinen Körper, ich schrie! Es war, als würde mich jemand mit einem Messer aufschneiden. Ich schrie, strampelte, wurde fest auf das Bett gedrückt. Die roten Nebelschleier wurden immer schneller, sie erfassten mich, mir wurde übel und schwindelig. Der Raum war fast dunkel, nur ein Lichtschein hüpfte hin und her, über meine Bettdecke, das braune Bett, über die dicken, gedrehten Bettpfosten, oben, rechts und links. In diesem Lichtkegel sah ich meine Mutter. Neben ihr beugte sich ein Mann, ein fremder Mann, über mich. Als er sich aufrichtete, erkannte ich ihn. Es war unser Doktor. Er hob die Hände bis zu seiner Brust. Ich sah Blut daran. Schnell schaute ich zur Wand.

Wieder der kreisende Schmerz. Ich schrie: „Mama!“

„Schon gut mein Mädchen“, sagte Mutter und streichelte mich. Der Arzt hatte mir ohne jede Betäubung das eiternde Knie aufgeschnitten. Es gab keine Betäubungsmittel für die Bevölkerung. Sie wurden an der Front für unsere verwundeten Soldaten gebraucht.

Ich habe es überlebt. Nur eine hässliche Narbe erinnert mich an dieses schmerzhafte Erlebnis.

*

Erste Schritte

Wir wurden eingeschult, meine Freundin war sieben, ich sechs Jahre alt. Wir freuten uns, dass wir Jahre zusammenblieben, gingen in die gleiche Klasse. Nachmittags machten wir unsere Schularbeiten zusammen, wir waren ein unzertrennliches Duo.

Unsere Schule war ein großes stattliches Gebäude mit einem breiten Treppenaufgang. Von der Straße aus betraten wir den Schulhof, mussten ihn überqueren, das Schulgebäude lag weiter zurück, umgeben von Bäumen. Wie mein erster Schulranzen aussah, weiß ich noch genau. Aus einer riesengroßen braunen Papiertüte zog meine Mutter ihn heraus. Ich nahm ihn fest in meine Arme, konnte ihn kaum umfassen. Aus beigem Bast, innen aus Karton, die Vorderseite mit einem Rosenmuster und grünen Blätterranken. Einen Tag, bevor die Schule begann, legte Mama ihn auf den Küchentisch.

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