Jan Quenstedt
Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl
Das Konzept diakonischen Handelns im Licht antiker Vereinigungen und früher christlicher Gemeinden
Narr Francke Attempto Verlag Tübingen
Von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig angenommene Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor Theologiae.
Die Drucklegung wurde gefördert durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Union Evangelischer Kirche in Deutschland (UEK), die Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. sowie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (EVLKS).
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ISBN 978-3-7720-8710-3 (Print)
ISBN 978-3-7720-0120-8 (ePub)
Mihi crede, verum gaudium res severa est.
Sen. epist. XXIII
In einer immer komplexer werdenden Welt sind es manchmal die alltäglichen und allgegenwärtigen Dinge, deren Kern vielschichtiger und schwieriger zu verstehen ist, als es auf den ersten Blick scheint. Für mich ist „Diakonie“ ein solches Phänomen, welches mich seit meinen Studientagen in Theorie und Praxis begleitet. Die Auseinandersetzung mit ihr steht im Zentrum der vorliegenden Studie: Welche Gestalt sollte sie haben? Wie lässt sie sich begründen? Welche biblische Fundierung kann sie für sich in Anspruch nehmen? Welche Beziehungen bestehen zwischen ihr und der Kirche? Was zeichnet sie aus gegenüber anderen Formen sozialen Handelns? Ist sie überhaupt noch zeitgemäß? Den Frageperspektiven, deren Spektrum ich hier nur basal andeute, sind keine Grenzen gesetzt. Und überhaupt erweist sich die Beschäftigung mit „Diakonie“ als eine beständige Quelle neuer Erkenntnisse, Überlegungen und Fragen. Die vorliegende Studie legt über diese Vielgestaltigkeit Zeugnis ab und will ihrerseits zur Beschäftigung mit dem Thema „Diakonie“ anregen, das für mich eine bleibende Aktualität und Faszination besitzt. Gleichsam als eine Art Bestandsaufnahme meiner vorläufigen Überlegungen zu diesem Sujet wurde die vorliegende Arbeit von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig im Juli 2019 als Dissertation angenommen, für den Druck leicht überarbeitet und an wenigen Stellen ergänzt.
Viele Menschen haben in unterschiedlichster Art und Weise dazu beigetragen, dass mein Interesse an der „Diakonie“ zum Gegenstand einer Dissertation und zum Inhalt des vorliegenden Buches werden konnte. Ihnen allen gilt mein tief empfundener Dank.
Besonders danke ich meinem Doktorvater Prof. Dr. Jens Herzer, der mir mit einem großen Vertrauensvorschuss die Konzeption und Erarbeitung meines Dissertationsprojektes ermöglicht hat. Seine exzellente Betreuung hat mir zu jedem Zeitpunkt die notwendige Anleitung bei größtmöglicher Freiheit gegeben und damit grundlegend zum Erfolg meines Vorhabens beigetragen. Ohne das persönliche Interesse meines Doktorvaters an diakonischen Fragestellungen und ohne seine beständige Ermutigung wäre mir die Abfassung der Dissertation nicht in dem Maße eine Freude gewesen, wie sie es, zu meiner eigenen Überraschung, anhaltend war. Prof. Dr. Marco Frenschkowski gilt mein Dank für die Erstellung des Zweitgutachtens und für Anregungen und Literaturhinweise, die nach wie vor zu einem beständigen Wissensgewinn und bis zu diesem Zeitpunkt zu einer ebenso beständigen Erweiterung der Arbeit beigetragen haben.
Meine Anstellung am Lehrstuhl für Exegese und Theologie des Neuen Testaments an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig hat mir vielfältige Möglichkeiten der Vernetzung und des Austauschs eröffnet. Besonders zu erwähnen sind die Neutestamentliche Sozietät am Institut für Neutestamentliche Wissenschaft der Universität Leipzig, das Internationale Forschungskolloquium mit der Rice-University Houston/Texas und die alljährliche Internationale Doktorandentagung der Universitäten Leipzig, Wien und Hamburg. Allen daran Teilnehmenden danke ich für konstruktiven Austausch, ermutigende Worte und anregende Diskussionen. Meinen Kolleginnen und Kollegen am Institut für Neutestamentliche Wissenschaft schulde ich Dankbarkeit für ein freundschaftlich-tragendes Miteinander, das weit über dienstliche Notwendigkeiten hinausreicht. Den Studierenden der Leipziger Theologischen Fakultät, die sich in mehreren Übungen gemeinsam mit mir auf die Spur der „Diakonie“ begeben haben, danke ich für ihre Offenheit und Diskussionsfreude. Unsere Lehrveranstaltungen haben meinen Erkenntnisweg angeregt und mich immer wieder herausgefordert, meine Überlegungen und Formulierungen auf ihre Verständlichkeit hin zu überprüfen. Auch aus diesem akademischen Miteinander heraus entspringt mein Wunsch, dass das vorliegende Werk für eine breite Öffentlichkeit verständlich ist und ihr eine Perspektive für die „Diakonie“ eröffnet. Der weitgefächerte Zugriff auf die Thematik sowie der Aufbau der Studie versuchen diesem Ansinnen Rechnung zu tragen.
Ich danke den Herausgebenden der Reihe „Neutestamentliche Entwürfe zur Theologie“ für die freundliche Aufnahme in diese Buchreihe und dem Narr Francke Attempto Verlag für die unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit. Die Drucklegung wurde durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK), die Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (EVLKS) gefördert. Allen Institutionen gilt mein herzlicher Dank für die großzügige Unterstützung.
Mein besonderer Dank gilt den Menschen in meinem Umfeld, die mich in den Jahren meiner Arbeit an der vorliegenden Studie – und darüber hinaus – begleitet und unterstützt haben. Sei es durch kollegialen Austausch oder konstruktive Kritik, durch gemeinsam verbrachte Zeit oder durch Ermutigung, durch Erfahrungsaustausch oder technische Hilfestellung. Insbesondere sind Dr. Teresa Tenbergen, Dr. Martin Naumann, Eike H. Thomsen, Lena Seehausen, Kerstin Backhaus, Michael Mazurkiewicz, Christian Mittelstaedt, Dr. Erik. A. Panzig, Lisa Kern, Nicole Oesterreich und Sabrina Lohse zu nennen, die mir mit viel Akribie und Zeitaufwand als Gesprächspartnerinnen und -partner und Korrekturleserinnen und -leser zur Seite standen. Auch die beständige Unterstützung meiner Familie, besonders die meiner Eltern Beate und Jürgen Quenstedt, hat wesentlich zum Gelingen meines Dissertationsvorhabens beigetragen. Ich danke ihnen von Herzen. Meine Frau Luise-Catharina Quenstedt hat in den letzten Jahren oftmals meine Aufmerksamkeit mit meinem Dissertationsprojekt teilen müssen. Sie hat mich in dieser Zeit beständig und geduldig daran erinnert, dass es auch ein Leben neben dem Schreibtisch gibt. Für diese „Diakonie“ bin ich ihr bleibend dankbar, weswegen ihr diese Arbeit gewidmet sei.
Leipzig, am Sonntag Judika 2020 Jan Quenstedt
„Was ist Diakonie?“
Interessierte Internetnutzerinnen und -nutzer1, die die voranstehende Frage in die Internetsuchmaschine Google eingeben, erhalten etwa 11.700 Suchergebnisse.2 Allein die schiere Größe der Zahl lässt den Schluss zu, dass „Diakonie“ ein weitgefächertes Phänomen darstellt, das offen ist für eine Vielzahl an Erklärungs- und Deutungsmöglichkeiten. Außerdem provoziert diese horrende Anzahl an Suchergebnissen aber auch die Frage, warum die vorliegende Studie noch einen weiteren Antwortversuch vorlegt, wenn doch schon alles gesagt zu sein scheint in Bezug auf das Verständnis von „Diakonie“.
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