Käthi Schneider - Luisa - Zwischen Puppen und Bomben

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Luisa, Jahrgang 1938, hat es nicht leicht im Leben. Ihren Vater verliert sie in den ersten Kriegstagen, die Mutter stirbt wenige Jahre später im Kindbett. Ihr Stiefvater möchte sie nicht haben, er verlässt sie und nimmt nur ihre Halbgeschwistern, seine leiblichen Kinder mit. So kommt Luisa zu den Großeltern. Doch auch dieses Kinderglück währt nicht lange: Der Großvater stirbt nach einem Unfall, die Großmutter an dem Tag, an dem ihr Mann zu Grabe getragen wird. Luisa wird von den Verwandten in dem nun einsamen Haus der Großeltern mutterseelenalleine zurückgelassen. Sie ist sieben, als sie zu ihren neuen Eltern kommt. Liebe und Zuneigung fehlen, aber immerhin ist das Mädchen versorgt. Ein bewegendes Kinderschicksal in den Kriegs- und Nachkriegsjahren.

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Tante Fischer war gut vorbereitet, hatte den Spielekasten, weißes Papier und Buntstifte bereit. Mathilde konnte damals schon gut malen. Ich sah ihr zu und war mir sicher, dass wir, wenn das Bild fertig war, die Blumen pflücken könnten. Tante Fischer las uns Geschichten vor, sie konnte wunderbar Märchen erzählen. Von ihr lernten wir so viel. Opa brachte uns dann gegen Abend zu unseren Eltern.

Tante Hanna Fischer war nicht mit uns verwandt, nicht unsere wirkliche Tante. In der damaligen Zeit durften wir Kinder zu allen erwachsenen Frauen Tante sagen, das war eben so. Wir wussten, jede von ihnen würde uns beschützen. Denn was wir erlebten, traumatisierte uns alle, auch die Erwachsenen. Ständig und ohne Vorwarnung mussten wir in den Luftschutzkeller laufen, ob bei Tag oder Nacht. Manchmal waren Keller alle überfüllt. Das war die größte Angst meiner Mutter, mit drei kleinen Kindern, meist in der Dunkelheit, einen sicheren Platz zu finden. Die Bomben fallen zu sehen und zu hören. Das kann ich nicht schildern, das muss man erleben, um von diesem Elend zu erfahren. Von den Feuerpilzen, dem pfeifenden Geräusch der herabfallenden Bomben, die die Häuser einstürzen ließen, den Schreien der Sterbenden, den Verletzten oder den Verschütteten.

War der Angriff vorbei, sammelten sich die wenigen Männer, die nicht zum Wehrdienst eingezogen worden waren – Männer mit einer vererbten Erkrankung oder Verunglückte, sie wurden ausgemustert. Das hörte ich Vater zu meinem Onkel sagen. Sie beide gehörten nicht dazu. Sie waren Beamte bei der Reichsbahn. Züge fuhren, wenn auch wenige private, Herr H., dessen Namen ich nicht ausspreche, brauchte für die Transporte der vielen Menschen auch sehr viel viele Züge. Das erfuhr ich aber erst als Sechzehnjährige. Damals gruben und gruben sie, diese Handvoll Männer, wenn nach einem Angriff alles in Scherben, nein in Trümmern lag, suchten und fanden die Toten und Verletzten, andere mit Brandwunden. Wir hörten ihre Schreie, so etwas vergisst man nie.

Was mir die allergrößte Angst machte, war das Geräusch der Flak, wenn unsere Soldaten versuchten, die angreifenden Flugzeuge abzuschießen. Erst viel später wusste ich, wie selbstverständlich die Frauen und Mütter ein dichtes Netz an Hilfe und Fürsorge für uns Kinder ins Leben gerufen hatten, damit wir nicht alleine waren, einen Angriff alleine erlebten, allzu große Ängste abfingen. Zurück zu der Aar. Die Aar ist ein kleiner Fluss, der bei Taunusstein entspringt und bei Diez in die Lahn mündet, heute im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Die stattlichen Häuser und Bauernhöfe in meinem Heimatdorf wurden um einen Bergkegel herum erbaut. Die gepflasterte Hauptstraße führte im Halbrund um diesen Berg und teilte – und teilt natürlich auch heute – das Dorf in Ober- und Unterdorf. Hinter den Gärten fließt die Aar vorbei. Städte und Dörfer, die an einer Bahnlinie lagen, waren ein beliebtes und schnell gefundenes Ziel der feindlichen Geschwader, ihre tödliche Fracht freizugeben, unser Land zu zerstören.

Wir lebten im Unterdorf, in einem kleinen Fachwerkhaus. Im Parterre gab es ein großes Zimmer, das Mutter in eine Küche und ein winziges Wohnzimmer verwandelt hatte. Und eine kleine Kammer, in der die Magd unseres Vermieters schlief. Wie Mutter uns oben in ihrem Schlafzimmer und der kleinen Kammer schlafen ließ, darin erinnere ich mich nicht genau.

Eines Nachts wachte ich auf, als etwas Helles mir in die Augen schien. Ich war sofort hellwach. „Mama!“, rief ich. Sie war nicht da. Doch ich lag in ihrem Bett, sah mich erschreckt um. Ja, das war Mamas Bett. Das Holz war braun, mit dicken Holzkugeln oben auf beiden Seiten, wo mein Kissen lag. Der helle Schein tat mir weh. Ich legte schnell meine Hände über die Augen, sah durch die Finger hindurch. Nun war es besser. Verschlafen saß ich neben unserem Schlafzimmerfenster. Es war verdunkelt. Mama hatte eine Wolldecke davor gehängt, die Decke war verrutscht.

„Hell erleuchte Fenster verraten uns“, sagte Mama. So könnten wir das Ziel der vielen Bomben werden, die nachts über unserem Land abgeworfen wurden. Deshalb musste ganz Deutschland alle Fenster sorgfältig verdunkeln. Ich war so verschlafen, begriff nun aber, was mich aufgeweckt hatte: Die Suchscheinwerfer hatten mich getroffen, durch die Lücke und an der Wolldecke vorbei. Müde legte ich mich wieder hin und hoffte, dass Mama bald käme. Ich muss noch klein gewesen sein, vielleicht vier Jahre alt.

Ich erinnere mich auch an meinen Puppenwagen, er war beige, wie ein Korb geflochten, mit großen Rädern, die laut ratterten, wenn ich mit ihm durch den Hof sauste. Meine Schwester, zwölf Monate alt, rutschte die Treppe von der Haustür herab. Ich bekam sie irgendwie in den Wagen gesetzt und rannte mit ihr los. Von unserem Gejauchze angelockt, kam Mutter aus dem Haus, lief auf mich zu und rettete mein Schwesterchen vor einem sicheren Sturz.

*

Kindergarten

Meine erste Freundin hatte ich schon, bevor ich sprechen konnte, ja, das war Mathilde. Sie hatte lange schwarze Lockenhaare und die lustigsten braunen Augen. Die Familie wohnte in der Nachbarschaft. Wir wurden sehr früh in den Kindergarten aufgenommen, vielleicht bedingt durch die Kriegszeit. Unsere Mütter gingen zu den Bauern arbeiten, damit wir etwas zu essen hatten.

Mit drei Jahren brachte meine Mutter mich in den Kindergarten. Das war der Ort, an dem ich mich wohlfühlte, wenn meine Mutter nicht bei mir war. Nur gute Gefühle erinnern mich an diese Zeit. Das Haus hatte ein flaches Dach, stand mit der Giebelseite zur Straße. Ich sehe alles klar vor mir, sogar an die Spielsachen kann ich mich erinnern.

Hinter der großen Fensterreihe lag unser Spielraum, der auch das Ess- und Schlafzimmer war. Wir konnten über den Hof sehen. Die Kindergärtnerinnen hatten uns immer im Blick, wenn wir Nachlaufen spielten oder im Sandkasten Burgen bauten. Der Sandkasten war rings um den dicken Nussbaum angelegt. Ein kleiner Regenschauer konnte uns nichts anhaben, wenn wir dort spielen.

Vom Hof führte eine Treppe ins Haus. Zuerst kamen wir in den Vorraum. Gegenüber der Eingangstür waren zehn kleine, weiße Waschbecken an der Wand, aus weißem Metall, einige hatten Roststellen. Sie hingen ganz niedrig, eben für Kindergartenkinder, damit wir uns die Hände waschen konnten. Das taten wir besonders gern.

Mittags bekamen wir warmes Essen, wir gingen gerne an den Tisch, denn Hunger hatten wir immer. Nach dem Essen durften wir noch einmal an den kleinen Waschbecken unsere Hände waschen. Die Seife roch nach Honig, wir bekamen nicht genug davon.

Neben den Waschbecken – an einer langen Holzleiste – waren kleine bunte Holzschildchen mit Tieren oder Blumen bemalt. Jedes Kind hatte seine eigenen zwei Schilder. An die Haken hängten wir unsere Jacken oder Mäntel und die Kindergartentäschchen. An einem dritten Schildchen bei den Waschbecken hing ein Handtuch.

Ein großer Raum, sonnendurchflutet, war mehr als ein Zuhause. Es war der Lieblingsort von mir und von Mathilde, meiner besten Freundin. Während wir Kinder nach dem Mittagessen noch einmal im Vorraum unsere Hände waschen durften, wurden im großen Zimmer Tische und Stühle an die Wände gestellt, Liegestühle aufgeklappt, die grünen Fensterläden geschlossen. Wolldecken und kleine weiße Kissen verteilt. Mein Liegestuhl stand an der Wand.

Tante Inge legte uns alle nacheinander schlafen. Manche Kinder wollten nach Hause zu ihrer Mutter, sie weinten, doch sie schaffte es an jedem Tag, sie zu beruhigen. „Kind, lejsch disch do hin un kuschel disch in dat Kissje“, sagte sie. Ich spüre noch heute die Hand, die mich fest in die weiche Wolldecke einpackte und mir über den Kopf strich. Das Kisschen roch nach Rosen, ich roch und roch und schlief darüber ein.

In unserer Spielezeit lagen auf den Tischen viele bunte Dinge, Malstifte, buntes glänzendes Papier und Krepppapier zum Basteln. Am liebsten spielte ich mit kleinen glänzenden, leuchtend bunten Steinchen aus Porzellan, Muckelsteine wurden sie genannt. Es waren Halbkugeln, mit denen ich Muster auf die Tischplatte oder den vorbereiteten Karton legen konnte, bunte Blumen, Tiere und viele Figuren. Und dann gab es ein Fernglas, ein Kaleidoskop, das war mir besonders wertvoll. Wenn ich mit einem Auge hineinsah, erwachte eine bunte Welt. Kleine Steinchen fielen, wenn ich es drehte, zu immer neuen Mustern. Ich wünschte mir so sehr, dass es mir gehörte. Doch ich begriff auch, es gehörte uns allen.

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