Bianca Savcenco - Sandsturm, Liebesstille

Здесь есть возможность читать онлайн «Bianca Savcenco - Sandsturm, Liebesstille» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Sandsturm, Liebesstille: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Sandsturm, Liebesstille»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Tripolis, am Vorabend des Arabischen Frühlings. Zwei unterschiedliche Frauen freunden sich an und unterstützen sich in aufwühlenden Zeiten. Aufwühlend ist für Laetizia, eine junge Lehrerin aus Deutschland, alles in Libyen: das patriarchale, abgeschottete System, in dem Frauen einen festen Platz in der Gesellschaft haben – und unverheiratete Ausländerinnen wenig Bewegungsspielraum. Aufwühlend sind die Zeiten für Claire, der Ehefrau eines deutschen Kulturvertreters und dreifachen Mutter, weil ihr Selbstverständnis ins Wanken gerät. Und aufwühlend, gar explosiv, ist die politische Lage, die das Leben aller Beteiligten von einem Tag auf den nächsten dramatisch verändern wird.

Sandsturm, Liebesstille — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Sandsturm, Liebesstille», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Beate hatte ihr eine tunesische Putzfrau vermittelt, die zwar genauso wie die Libyerinnen nur Arabisch sprach, aber die Dame wusste, was zu tun war, und Laetizia sorgte sich nicht weiter darum. Sie ging jeden Abend schwimmen im warmen, ruhigen Meer und schrieb anschließend, mit Blick auf den Sonnenuntergang vor ihrem Fenster, vor Glück strotzende Mails nach Deutschland.

Einmal hatten die Eltern einer Schülerin sie zu einer Poolparty eingeladen, es hatte ihr nicht gefallen. Sie war neugierig gewesen, aber was sie vorfand, waren alte Knacker in wichtigen Positionen, blasiert daherredend, mit ihren mittelalten, auf jung gestylten Frauen (viele kannte sie von der Schule, wenn sie mittags ihre Kinder abholten), die sie mit einem Lächeln auf den Lippen argwöhnisch betrachteten. Alle schienen sich zu kennen, begrüßten sich überschwänglich, erzählten von tollen Entdeckungen und vergangenen oder kommenden gesellschaftlichen Highlights. Trotz des übertriebenen Gelächters schien niemand so richtig Spaß zu haben, vor allem schien es niemandem in den Sinn zu kommen, ins Wasser zu springen. Und so schwitzte Laetizia mit ihrem Bikini unterm Sommerkleid, offenbar die Einzige, die wirklich geglaubt hatte, bei einer Poolparty mit nächtlichen 30°C würde im Pool geschwommen werden, und traute sich nicht mehr, als ihre Beine ins laue Wasser baumeln zu lassen. Die übrigen Gäste waren freundlich zu ihr, aber auf eine herablassende, ausgrenzende Art, und sie wurde das Gefühl nicht los, dass einige Frauen sie permanent diskret beobachteten

Sie hatte noch nichts von der Stadt gesehen, da sie die ersten Wochenenden mit Unterrichtsvorbereitung beschäftigt gewesen war; ihre Einkäufe hatte sie im Regatta-Shop erledigt. Man hatte ihr gesagt, dass im Ramadan ohnehin nur Allah wüsste, wann die Geschäfte aufmachten (es sei denn natürlich nachts, nach Sonnenuntergang), und sie sollte sich Stadtbesichtigung und ähnliches für später aufbewahren. Ein älterer, nicht unattraktiver Lehrer hatte sie zu einem Ausflug nach Leptis Magna mitnehmen wollen, aber sie hatte abgesagt, weil sie nicht zu viel Nähe zu ihren Kollegen haben, Privates und Berufliches streng trennen wollte. In der Zwischenzeit hatte sie erkannt, dass das ein Fehler gewesen war, niemand schien sich hier um diese Grenze zu scheren. Viele duzten sich, die Lehrerinnen hatten auf der Party mit den Vätern ihrer Schüler geschäkert und die Mütter, die die Lehrer schon länger kannten, führten die Elterngespräche im Café statt in der Schule durch. Sie war noch einmal auf den älteren, offenbar alleinstehenden Kollegen zugegangen, aber er hatte ausweichend und unbestimmt reagiert.

Dann kam das Aid al-Fitr, das große Fest zum Ende des Ramadan, und Laetizia hatte plötzlich ein verlängertes Wochenende. Es war ihr klar, dass sie das unmöglich nur im Camp verbringen konnte, sie hätte es sich nicht verziehen, wenn sie in ihrem bequemen Ausländerleben verharrt hätte; sie musste das Land kennenlernen, dafür war sie ja schließlich da. Sie beschloss, alleine nach Leptis Magna zu fahren. Die Schule hatte ihr auch ein Auto gestellt, und der Weg nach Leptis schien leicht zu finden zu sein.

Wenn sie ehrlich sein sollte: es bereitete ihr Bauchschmerzen, zum ersten Mal in Libyen – wo alles ausschließlich auf Arabisch beschriftet war - Auto zu fahren, und dann noch die Stadt zu verlassen. Aber Angst stand überhaupt nicht zur Debatte, das passte nicht in ihr Selbstbild. Sie hatte vor Jahren, zeitgleich mit dem Verzicht aufs Fotografieren, beschlossen, sich vor nichts mehr zu fürchten, es war ja doch meistens grundlos und lächerlich. Seither betrachtete sie angstbesetzte Momente wie eine sportliche Herausforderung. So auch in diesem Fall: irgendwann müsste sie ja mit dem Autofahren anfangen, und ihr schwach ausgeprägter Orientierungssinn sollte auch keine Entschuldigung sein.

Sie hatte Glück, wegen des Feiertages war kaum Verkehr auf der Straße, und nach Leptis Magna musste sie nur östlich aus der Stadt hinausfahren, immer die Küste entlang.

Leptis war eine beeindruckende römische Ausgrabung, eine komplett freigelegte, riesengroße weiße Stadt. Und im Gegensatz zu vergleichbaren Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Ephesos, menschenleer. Der Regatta-Strand verlassen, Leptis verlassen; das war wohl die Exklusivität Libyens.

Ist das nicht einzigartig, diesen Kulturschatz ganz allein in Ruhe genießen zu können, dachte sie, während sie durch die Kolonnaden streifte oder die filigrane Steinmetzarbeit auf den antiken Säulen bewunderte, darauf wartend, eine ästhetische Erfüllung zu verspüren. Sie stellte sich nicht ein. Stattdessen erwachte in ihrem Bauch eine Ungenügsamkeit, die sie unruhig machte. Sie hatte erwartet, auf viele Besucher zu treffen, die sie zweifellos lästig gefunden hätte - aber was nun? Sie war sehr unzufrieden mit sich, und wusste nicht, warum.

Auf dem Heimweg nach Tripolis suchte sie einen Strand, den Beate ihr beschrieben hatte. Um ihn zu finden, hatte sie bei der Abfahrt aus Leptis ihren Kilometerzähler eingestellt und war exakt nach 15 Kilometer an einer schmalen, unbeschilderten Straße rechts abgebogen. Nach einer Weile ging die Asphaltstraße in einen weichen Sandweg über, und Laetizia stellte, wie von Beate empfohlen, den Wagen dort ab, um zum Meer zu laufen. Sie gelangte zu einer Anhöhe und sah auf eine von Palmen gesäumte Bucht. Im feinen hellgelben Sand waren an mehreren Stellen Reste von Lagerfeuern zu erkennen, das Meer glitzerte edelsteinblau, mit weißen Schaumkrönchen auf den Wellen. Eine leichte Brise raschelte in den Palmkronen, nirgends gab es Touristen, Schilder, Imbissbuden. Nach einigen Minuten, die die Augen brauchten, um den unvermeidlichen, weiträumig verstreuten Plastikmüll aus dem Blickfeld zu löschen, konnte man sich dem leisen Charme des Ortes öffnen.

Davon war Laetizia weit entfernt. Sie war nicht annähernd in der Verfassung, Nuancen wahrzunehmen. Ihr Kopf glühte rot von dem Fußmarsch in der Hitze, ihr Herz pochte und sie stellte irritiert fest, dass sich hier, entgegen den Erwartungen, zu viele Menschen befanden. Genauer gesagt, einige Dutzend einheimische Männer, die interessiert ihre Ankunft zur Kenntnis nahmen. Was sollte das überhaupt? Beate hatte doch erzählt, am Feiertag seien alle daheim. Na, wahrscheinlich waren das die jungen Unverheirateten, die noch bei Mutti wohnten und rausgeschickt worden waren, bis das Essen fertig war. Die würden sie schon nicht auffressen. Laetizia ging mit hoch erhobenem Haupt zum Strand hinunter und versuchte, die Männer zu ignorieren. Was unmöglich war, weil deren Blicke sich an ihr festgesaugt hatten und sie nicht mehr losließen. Sie wurde unvermeidlich noch röter. Und ärgerlich. Rechts von ihr entdeckte sie zwei Zelte und davor eine Großfamilie, vermutlich südamerikanischer Herkunft, die dicke Mama im Bikini. Erleichtert, nicht die einzige Frau am Strand zu sein, ließ sich Laetizia in deren Nähe nieder, obwohl der Platz schattenlos war. Sie entledigte sich schnell ihrer langen Kleidung und legte sich hin. Da die Männer sie immer noch genüsslich lächelnd betrachteten, wagte sie es nicht, sich einzucremen; es kam ihr zu aufreizend vor.

Sie hatte sofort die Augen geschlossen, irgendwie war ihr alles zu viel. Gleißende Sonne, heiß beißende Luft, die Männer mit ihren hungrigen Blicken, auch zu viel Schönes, wie sollte sie dieses überraschende Südseepanorama bloß verarbeiten? Erst als das Rauschen der Brandung das Rauschen des Blutes in ihrem Kopf zu übertönen begann und die Hitze sie unruhig machte, öffnete sie wieder die Augen und setzte sich abrupt auf. Eine Gruppe von sechs jungen Männern war näher gekommen, hatte sich nur wenige Meter neben ihr niedergelassen, und einige hatten ihr Handy auf sie gerichtet. Machten die etwa Fotos von ihr? Nein, noch schlimmer: nach den Bewegungen ihrer Handys zu urteilen, filmten sie sie!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Sandsturm, Liebesstille»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Sandsturm, Liebesstille» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Bianca Kos - Wasserstaub
Bianca Kos
Bianca Schorler (Die Autorin) - - Erotische Märchen für Erwachsene
Bianca Schorler (Die Autorin) -
Bianca Maria Panny - Nalanthia
Bianca Maria Panny
Karlheinz Seifried - Operation Sandsturm
Karlheinz Seifried
Bianca Wörter - Blauer Himmelsstern
Bianca Wörter
Marie-Therese Winter - Bianca
Marie-Therese Winter
Bianca Blythe - Il Suffira D'Un Duc
Bianca Blythe
Bianca Fuhrmann - Projekt-Voodoo®
Bianca Fuhrmann
Отзывы о книге «Sandsturm, Liebesstille»

Обсуждение, отзывы о книге «Sandsturm, Liebesstille» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x