Bianca Wörter
Wandlerin zwischen den Welten
Weltträumerin I
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Inhaltsverzeichnis
Titel Bianca Wörter Wandlerin zwischen den Welten Weltträumerin I Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Todestraum 1. Todestraum Man erzählt sich, dass man im Angesicht des Todes in einem Bruchteil einer Sekunde das ganze Leben vor seinem inneren Auge vorbeiziehen sieht. Doch ich wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Ich sah nicht mein ganzes Leben - ich sah schon etwas, aber das war nicht so angenehm, wie noch einmal gütlich mit seinem Leben abschließen zu können. Ich erlebte den Augenblick des Todes noch einmal - und noch einmal - und wieder und immer wieder. Alles in einem Bruchteil einer Sekunde und der Tod wollte und wollte nicht eintreten. Ich musste immer wieder die gleichen Schmerzen empfinden, den gleichen grausamen Anblick meines Todes immer wieder ertragen, bis ich wahnsinnig wurde. Eine Ewigkeit - bis ich das helle Licht sah! Ich war erlöst. Ich kam in den Himmel! Das Licht wurde heller und meine Augen begannen zu brennen. Das Licht war zu hell für meine gequälten Augen. Es leuchtete zuerst tiefrot, spielte in unglaublicher Geschwindigkeit ins Weiße hinüber und wurde dort so grell, dass ich dachte, es wollte meine Netzhaut verbrennen. Ich endete eher in die Hölle als in dem Himmel und meine Qualen würden weitergehen, schlimmer, als die letzten Sekunden meines Todes. Dann sah ich endlich klar, der Schleier war von meinen Augen gewischt: Ich lag in meinem Bett und das helle Sonnenlicht schien mir direkt in die Augen.
2. Realität
3. Erste Begegnung
4. Todestraum
5. Realität
6. Lebenstraum
7. Realität
8. Freundschaften
9. Geheimnisse
10. Erster bewusster Kontakt
11. Realität?
12. Wahrheit
13. Verwirrung
14. Zweiter bewusster Kontakt
15. Realität??
16. Dritter bewusster Kontakt
17. Soma
18. Untergrundbewegung
19. Erde
20. Wandlerin zwischen den Welten
21. Soma
22. Falle
23. Opfer
24. Drache
25. Der Fremde aus einer anderen Welt
26. Freiheit
27. Neue Geheimnisse
28. Drachenliebe
29. Drachenmacht
30. Seelenreise
31. Etappensieg
32. Neue Heimat
33. Traumliebe
34. Umzug
35. Xera
36. Drachenkinder
37. Schmerzhafte Heimkehr
38. Drachenhilfe
39. Parim
40. Neues Vertrauen
41. Verlobung
42. Dar‘sals Folter
43. Wächter
44. Wahl des Schicksals
Impressum neobooks
Man erzählt sich, dass man im Angesicht des Todes in einem Bruchteil einer Sekunde das ganze Leben vor seinem inneren Auge vorbeiziehen sieht.
Doch ich wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach.
Ich sah nicht mein ganzes Leben - ich sah schon etwas, aber das war nicht so angenehm, wie noch einmal gütlich mit seinem Leben abschließen zu können.
Ich erlebte den Augenblick des Todes noch einmal - und noch einmal - und wieder und immer wieder.
Alles in einem Bruchteil einer Sekunde und der Tod wollte und wollte nicht eintreten. Ich musste immer wieder die gleichen Schmerzen empfinden, den gleichen grausamen Anblick meines Todes immer wieder ertragen, bis ich wahnsinnig wurde.
Eine Ewigkeit - bis ich das helle Licht sah!
Ich war erlöst. Ich kam in den Himmel!
Das Licht wurde heller und meine Augen begannen zu brennen. Das Licht war zu hell für meine gequälten Augen. Es leuchtete zuerst tiefrot, spielte in unglaublicher Geschwindigkeit ins Weiße hinüber und wurde dort so grell, dass ich dachte, es wollte meine Netzhaut verbrennen. Ich endete eher in die Hölle als in dem Himmel und meine Qualen würden weitergehen, schlimmer, als die letzten Sekunden meines Todes.
Dann sah ich endlich klar, der Schleier war von meinen Augen gewischt: Ich lag in meinem Bett und das helle Sonnenlicht schien mir direkt in die Augen.
Ich hatte geträumt!
Das kam davon, wenn man sich mittags ins Bett legen und schlafen musste, anstatt das schöne Wetter zu genießen! Obwohl - wenn ich schon einmal einen Nachmittag frei hatte, genoss ich es gerne auf diese Art und Weise. Der Nachteil davon war, dass ich manchmal gerade mittags so intensiv träumte, dass ich es nicht mehr auseinander halten konnte, was Wirklichkeit und Traum war, bis ich erwachte. Mir kam es vor, als ob ich in einer anderen Welt leben würde, in einer Welt, die sich mir nur dann offenbarte, wenn ich träumte, die ich betreten konnte und die genauso real wie diese Welt war, in der ich lebte, wenn ich wach war.
Nach solchen Träumen war ich dennoch froh, dass ich in meine "reale" Welt zurückkommen konnte. Manchmal wäre ich gerne in der Traumwelt geblieben. Nicht immer, aber in der letzten Zeit immer öfter.
Ich war noch etwas benommen von dem Traum und versuchte mich genau daran zu erinnern. Ich war gestorben, doch ich wusste nicht mehr wie. Eigentlich hatte ich keine richtige Angst gehabt und deswegen faszinierte mich der Traum sehr. Es war etwas Fantastisches gewesen und der Tod am Ende hatte sein müssen. Es war wie am Ende eines Buches gewesen - der Held des tragischen Romans musste am Ende sterben. Manchmal war ich in einer solchen Stimmung, dass ich es schön fand, wenn meine Träume tragisch endeten. Sie mussten mit dem Tode enden, damit ich dieses erregend tragische Gefühl noch lange in den Eingeweiden spüren konnte, so, wie manche Menschen, wenn sie fröhlich sind, traurige Lieder singen, um dieses herrliche Gefühl, das fast an Masochismus grenzte, zu spüren.
Ich war gerade in dieser Stimmung und gab mich dem erregenden Gefühl völlig hin. Es war herrlich, machte süchtig, wie das Gefühl des Erfolges, wenn man gelobt wird. Man möchte dieses Gefühl immer wieder in sich spüren, weil es den Körper entgiftet und wieder stark macht.
Ich schwelgte in diesem Gefühl, dieser Stimmung, bis ich mich kaum noch an den Traum erinnern konnte und das fantastische Gefühl zuletzt schwach in mir spürte.
Widerwillig stand ich auf, mir war schwindelig, machte mein Bett provisorisch und ging in die Küche, um etwas zu trinken. Meine Kehle war ausgedörrt, ich griff in den Kühlschrank, nahm die Flasche Wasser heraus und trank, bis sie fast leer war.
Dann hatte ich Lust auf eine Tasse Kaffee, setzte das Wasser auf, holte meine Zeitung, die ich am Morgen noch nicht gelesen hatte. Nachdem ich meinen Kaffee aufgebrüht hatte, begann ich zu lesen.
Ich lehnte mich entspannt zurück und mich durchfuhr ein Teil der Erinnerung an den seltsamen Traum, den ich so intensiv gespürt hatte. Wenn meine Träume nicht immer so echt wirken würden! Aber andererseits wären sie dann auch nicht faszinierend. Ein kurzes Aufblitzen eines Ereignisses, zu kurz, als dass ich es hätte festhalten können, ließ Adrenalin in meinen Körper schießen. Schon wieder dieses unbegreifliche, unwiderstehliche Sehnen, das von meinen Beinen über die Magengrube durch den Hals mitten in meinen Kopf schoss, dorthin, wo ich das Zentrum meiner Empfindungen vermutete.
Ein Todestraum hatte noch nie dieses unangenehme und doch wahnsinnig anregende Gefühl verursachen können, das in meinen Kopf und meine Eingeweide schoss. Ich genoss die widersprüchlichen Gefühle, die in meinem tiefsten Inneren tobten. Sie wurden schwächer, verblassten schließlich.
Dann konnte ich mich an gar nichts mehr aus dem Traum erinnern. Ich war enttäuscht, leider musste ich damit leben.
Ich stieg auf und ging in mein Hobbyzimmer, in dem ich die Massen von Büchern untergebracht hatte, die ich schon gelesen hatte. Hier hörte ich gerne meine Musik, konnte mich stundenlang in Tagträume vertiefen. Ich war hoffnungslos romantisch, aber auch stolz darauf, denn ich dachte, dass nicht jeder für sich behaupten konnte, dass er eine romantische Ader hatte.
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