Inge Stender - Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause

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Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause
Ein Pappkoffer auf dem Dachboden der Kirchlichen Hochschule weckt bei der Protagonistin unangenehme Erinnerungen an Nachkriegsdeutschland, geprägt von einem prügelnden Vater, der Nazi war und blieb, von autoritären Strukturen in Familie und Schule. Als eine von einer Handvoll Studentinnen unter hundert Studenten der evangelischen Theologie lernt sie ihren späteren Verlobten kennen und lieben. Der Koffer enthielt nicht wie erhofft, Vorlesungsmaterial, sondern war randvoll mit Sexbüchern gepackt.
Mit roten Öhrchen liest sie sich durch die Sexliteratur und vernachlässigt streckenweise ihre Veranstaltungen. Ihre Kenntnisse in Sachen Sex weiß sie bald anzuwenden. Erster Kuss, Liebesbriefe von ihm nach Rom, wo sie als Haustochter arbeitet, versprechen eine glückliche Dauerbeziehung.
Krisen führen jedoch zu gegenseitigem Unverständnis und Vertrauensverlust, am Ende sogar nach Studienortwechsel und einem von ihrem Verlobten begangenen Plagiat an ihrer Staatsexamensarbeit zur notwendig gewordenen, leidvollen Trennung.
Getrennte Wege führen die Protagonistin nach langjähriger Berufstätigkeit in Deutschland als emanzipierte Frau ins Ausland.

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Der Neue

Deine Lieblingsvorlesung ist eindeutig Predigtlehre bei dem zwergenhaften Professor Sturm mit dem kuriosen Eidechsengesicht. Noch befremdlicher für eine Norddeutsche, die schon mit bayerischem Dialekt Verständnisschwierigkeiten hat, ist seine Aussprache, die mit rollendem R und sonorer Klangfarbe den Schweizer verrät, obwohl er betont Hochdeutsch spricht. Matthias hat dir gleich zu Beginn des Semesters geraten, seine Vorlesung zu besuchen, obwohl sie eigentlich erst für höhere Semester gedacht sei. Er würze seine Vorlesung mit so vielen literarischen Beispielen, dass man glauben könne, sich in einer Germanistikvorlesung zu befinden. Das hat dich gereizt, denn du hast ursprünglich zwischen Germanistik und Theologie als Studienfach geschwankt. In Deutsch bist du immer gut, manchmal sogar die Beste deiner Klasse gewesen. Aber Lehrerin hast du nie werden wollen. Predigten schreiben und Gottesdienste gestalten ist dir dagegen interessant erschienen, nachdem du einmal in der Oberstufe eine Lutherpredigt anlässlich eines Reformationsgottesdienstes hast halten dürfen. Deine Religionslehrerin hat wie in einer Theaterprobe mit dir geübt, wo du wann stehen musstest, Gebete und Lieder mit dir zusammen ausgesucht und eine Leseprobe mit dir auf der Kanzel veranstaltet. Du warst beeindruckt, wie gut deine, für eine Frau recht tiefe Stimme klang und bis in die letzte Reihe des Kirchenschiffs zu hören war, wie dir versichert wurde.

Matthias hat Recht behalten. Du freust dich jede Woche auf Predigtlehre, neugierig auf neue literarische Beispiele, mit denen Prof. Sturm seine Vorlesung spickt wie der Sterne-Koch einen Braten mit Speckscheiben. Schon die erste Vorlesung wird ein Hoch-Genuss. Erstaunlich, wie aus diesem Zwerg, der eine Fußbank benötigt, um über das Katheder zu ragen, eine gewaltige Stimme knarzt – nie wirst du die ersten Sätze vergessen: „Meine drei größten Leidenschaften sind: Skifahren, Holzhacken und Predigen.“

Und so geht es weiter. Sein offensichtlicher Lieblingsdichter ist Kurt Marti, denn den zitiert er am häufigsten, auch Max Frisch kommt öfter vor. Beides Schweizer. Du erkennst etliche Zitate aus Homo Faber, ehe der Name gefallen ist. Den Roman um den Ingenieur Walter Faber hattet ihr im Deutschunterricht gelesen. Du fandest ihn sehr spannend und aufregend. Du erinnerst dich noch heute an die Hauptfigur und sein rational-technisches Weltbild. Faber glaubt nicht an Fügung, Schicksal oder Tod, sondern hat sich der Machbarkeit verschrieben. Tatsachen, nicht Emotionen, sind seine Religion. Auch ein Flugzeugabsturz in der mexikanischen Wüste erschüttert seine Anschauung nicht. Erst die Liebe zu der jungen Sabeth, die sich später als seine Tochter entpuppt und deren Tod mögen seine bisherige Haltung ändern. Aber Frisch überlässt es dem Leser, an diese Möglichkeit zu denken.

Nach der Homo Faber-Vorlesung beginnst du dich erstmals zu fragen, ob du nicht auch eher dem naturwissenschaftlich-technisch orientierten Walter Faber ähnelst, mit dem du dich so problemlos identifizieren konntest, statt mit einer der Frauengestalten im Roman. Genau wie er glaubst du auch nicht an Vorherbestimmung, sondern hältst überraschende Koinzidenzen im Leben schlicht für Zufälle, die einfach passieren, ohne dass irgendein Schicksal dafür verantwortlich wäre. Willst du etwa auch leugnen, dass Gott auf dein Leben Einfluss nehmen könnte? Willst du ernsthaft nur Selbstbestimmung gelten lassen? Hast du deswegen unbewusst mit dem Theologiestudium begonnen, um genau das herauszufinden? Ob es nämlich eine höhere Macht überhaupt gibt? Ist das deine Motivation gewesen?

Ehe die Frage dich verunsichern kann, wirst du abgelenkt. Hannes kreuzt deinen Weg und ruft dir fröhlich zu: „Kommst du Samstag in die Kneipe? Wir geben eine erste Jamsession.“

„Wer ist wir? Und was genau macht ihr?“

„Rainer, den kennst du doch, der sitzt an deinem Tisch, spielt Banjo, Gerd, den kennst du vielleicht noch nicht, ist ein Externer, Examenskandidat, kommt nicht mehr so oft zur KiHo rauf, er spielt jedenfalls Schlagzeug. Das wird spitze!“

„Und du, haust du wieder in die Tasten?“

„Nein, diesmal Trompete. Bin extra dafür am letzten Wochenende nach Hause gefahren, um sie zu holen, nachdem ich wusste, dass die beiden anderen mitmachen würden bei unserer Combo. Also, ich rechne mit dir.“

Er wirft dir einen auffordernden Blick zu und du weißt nicht, ob er nur einladend gemeint ist oder, ob da noch eine zweite, tiefgründigere Bedeutung in diesem leisen Lächeln liegt, mit dem er sich von dir abwendet.

Du schaust Hannes hinterher, spürst, wie du rot wirst. Ist das ein harmloser Flirt oder eine Anmache gewesen? Was für ein schöner Jüngling: blitzende blaue Augen, semmelblondes, kurz geschnittenes Haar und ebenmäßige Gesichtszüge. Und groß ist er, bestimmt einen halben Kopf größer als du!

„Mein Gott“, schiltst du dich laut, um dir unüberhörbar ins Gewissen zu reden: „Was ist bloß los mit mir? Ich benehme mich schon wie eine läufige Hündin, nur weil ein hübscher Kommilitone mich zu seinem ersten öffentlichen Auftritt mit seiner Combo eingeladen hat.“

Aber, dass er den langen Weg nach Leer nur deshalb auf sich genommen hat, um seine Trompete zu holen, zeigt doch wohl, dass er es ernst mit seiner Musik meint. Das imponiert dir. Vielleicht ist er doch nicht so ein Hallodri, wie er dir bei der ersten Begegnung erschienen ist, als er theatralisch in die Tasten des altersschwachen Klaviers gegriffen und irgendwelche Bluesmelodien geschmettert hat.

Beim Mittagsessen mit deinem Lieblingsessen, Kartoffelsalat mit gebratenem Fischfilet und süß-sauer angemachtem grünen Salat, langst du dermaßen zu, dass Rainer dich amüsiert anpflaumt: „Kleine Schwester, musst du etwa für zwei futtern?“

„Wieso?“

Alle lachen, nur du lässt dir deinen enormen Appetit nicht verderben. Nimmst dir stattdessen eine weitere Portion Kartoffelsalat, beginnst sogar die Schüssel auszukratzen in der Meinung, dass keiner mehr will, als Matthias dich auffordert, nachschauen zu gehen, ob noch welcher nachzuholen ist. „Ich bin noch nicht satt und wenn ich Huberts Kopfnicken richtig deute, er auch nicht. Los, beeil dich, eh er aus ist!“ Die Regel lautet: Der Letzte holt nach.

„Entschuldigung, ich dachte ihr seid schon...“ Du springst betreten auf. Deine Gabel klappert vom Teller, schleudert dir einen Kartoffelbrocken ins Haar, den du schnell entfernst und in den Mund steckst. Dafür erntest du wieder fröhliches Gelächter. Schnell verschwindest du zur Küchendurchreiche. Zum Glück gibt es noch genügend Nachschlag für zwei Personen. Sonst hättest du dich tatsächlich vor deinen Männern schämen müssen, weil du im Unterschied zu ihnen jede Höflichkeit hast vermissen lassen, nur deiner eigenen Gier gefolgt bist, und das wäre dir wirklich peinlich gewesen.

Nach dem Essen gehst du sofort auf dein Zimmer, putzt dir die Zähne, als müsstest du jegliche Spuren deiner Fresssucht beseitigen. Dir bleibt verborgen, dass dies eine Art Übersprungshandlung ist, denn normalerweise ist Zähneputzen nur morgens und abends dran.

Eigentlich willst du in die Bibliothek gehen, um mit deiner NT-Seminararbeit weiter zu machen, aber das Völlegefühl in deinem Magen verbietet plötzlich diese Option.

Du wirfst dir den Anorak über, da der wolkenverhangene Himmel Regen verspricht und verlässt das Damenstift.

Es wird ein langer Spaziergang. Du bewunderst in den Rosengärten die prächtigen Farben und erschrickst nicht schlecht, als dir von hinten eine Hand über die Augen gehalten wird.

„Matthias! Du hast mich erschreckt. Nun lass mich endlich los!“ Er hat dich zu sich umgedreht und hält dich mit einem Arm in der Taille fest.

„Was muss ich zu meinem Kummer sehen, mein Täubchen?“

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