Inge Stender - Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause

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Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause
Ein Pappkoffer auf dem Dachboden der Kirchlichen Hochschule weckt bei der Protagonistin unangenehme Erinnerungen an Nachkriegsdeutschland, geprägt von einem prügelnden Vater, der Nazi war und blieb, von autoritären Strukturen in Familie und Schule. Als eine von einer Handvoll Studentinnen unter hundert Studenten der evangelischen Theologie lernt sie ihren späteren Verlobten kennen und lieben. Der Koffer enthielt nicht wie erhofft, Vorlesungsmaterial, sondern war randvoll mit Sexbüchern gepackt.
Mit roten Öhrchen liest sie sich durch die Sexliteratur und vernachlässigt streckenweise ihre Veranstaltungen. Ihre Kenntnisse in Sachen Sex weiß sie bald anzuwenden. Erster Kuss, Liebesbriefe von ihm nach Rom, wo sie als Haustochter arbeitet, versprechen eine glückliche Dauerbeziehung.
Krisen führen jedoch zu gegenseitigem Unverständnis und Vertrauensverlust, am Ende sogar nach Studienortwechsel und einem von ihrem Verlobten begangenen Plagiat an ihrer Staatsexamensarbeit zur notwendig gewordenen, leidvollen Trennung.
Getrennte Wege führen die Protagonistin nach langjähriger Berufstätigkeit in Deutschland als emanzipierte Frau ins Ausland.

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„Wer kommt mit, einen Verdauungsspaziergang machen?“ Matthias schaut in die Runde, bis sein Blick an dir hängen bleibt.

„Ich muss auch noch Griechisch für morgen machen.“ Du bist ein bisschen traurig, denn wie viel lieber würdest du mit Rübezahl über die Hardthöhe spazieren.

„Professor, warum tut ihr beide euch nicht zusammen, du hilfst ihr heute mal, dann könnten wir anschließend alle noch einen drauf machen. Die Andacht ist dann auch zu Ende.“

Eine gute Idee von Matthias, denkst du und schaust zum Professor hinüber, der bisher noch keinmal in die Wicküler-Kneipe mit gegangen ist, die über einen schmalen Pfad, der sich durch etliches Gebüsch den Hügel bis auf halbe Höhe hinunter schlängelt und in kaum zehn Minuten zu erreichen ist. Dort hat bei deinem ersten Besuch einer der anderen Studenten auf dem leicht verstimmten Klavier Blues- und Boogiestücke gespielt. Er heißt Hannes, wohnt in Haus III und steht im Begriff eine Combo zu gründen. So viel hast du von Rainer erfahren, der Banjo spielt. Fehlt nur noch ein Schlagzeuger.

„Ja, wenn ich Hilfe hätte, könnte ich nachher mitkommen, das wäre spitze!“

Du schaust wieder zum Professor, der nun den Kopf hebt und dich anblickt. Wann reagiert er endlich? Betteln würdest du nicht. Du könntest auch Jutta fragen, das hast du schon ein-, zweimal getan.

„Himmel, hast du deine Sprache verloren?“ Matthias klopft dem Professor auf den Rücken, seine Stimme dröhnt durch die bis auf den Professorentisch geleerte Mensa, wo die Hausmutter sich leicht indigniert zu euch umdreht. Sie hält euch ihrer Miene nach zu schließen für junge Wilde, die entweder nicht in die Kirchliche Hochschule gehören oder noch gezähmt werden müssten.

„Nun sag was, oder hast du heute Abend schon was anderes vor? Wieder hinter die Bücher? Jungchen, du musst mal raus aus deinem Bau, ein bisschen Lebenserfahrung sammeln“, donnert Matthias` Stimme, „wie willst du denn sonst in der Welt später deinen Mann stehen?“

Matthias hat auch schon dir gegenüber diesen pädagogischen Ton angeschlagen, der so gar nicht zu ihm passen will. Er ist mindestens einen Kopf größer als Hubert, der zwar bestimmt 1,80 m misst, aber immer so gebeugt geht, dass seine Größe nicht auffällt. Aber mit seinem großen Kopf, dem immer verwegen strubbeligen roten Haar und dem langen Bart, sowie der Obelix-Figur wirkt Matthias weder wie ein Gelehrter noch wie ein künftiger Pfarrer. Du könntest ihn dir gut als Künstler vorstellen, Bildhauer vielleicht.

„Warum eigentlich nicht?“, äußert sich Hubert endlich. Diesmal hat er länger nachgedacht als sonst.

„Gut, abgemacht, dann sehen wir uns alle später in der Kneipe.“ Matthias grinst zufrieden und steht auf. Keiner widerspricht. Rübezahl hat als einziger Drittsemester uneingeschränkt das Sagen.

Tod am Bismarckturm

Bald wird die Sitzecke im Flur des Damenstifts nach dem Abendessen regelmäßig zum Griechisch Hausaufgabentreff umfunktioniert, bei dem Hubert seinem Spitznamen alle Ehre macht. Rainer und Jutta gesellen sich meist als erste zu dir und ihm. Ihr vier bildet den eisernen Kern dieser illustren Runde, die der Professor, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, geschickt dominiert, indem er seinen Wissensvorsprung als Zweitsemester unter Beweis stellt. Matthias hat wohl geahnt, dass ihm die Rolle des Pädagogen liegt, als er ihn anfänglich gebeten hat, dir einmal bei den Aufgaben zu helfen, damit du schneller fertig würdest, um mit den anderen Jungs noch in die Kneipe gehen zu können. Daraus ist binnen kurzem eine feste Gewohnheit geworden. Huberts angeborene Schüchternheit oder Höflichkeit gegen jedermann schützt ihn vor autoritärem Gehabe. Jutta platziert ihre Bücher und Unterlagen meist schon vor dem Abendessen auf ihren Sessel und hat oft knifflige Grammatikprobleme nachgeschlagen und gelöst, bevor die anderen vom Abendessen oder einem kurzen Verdauungsspaziergang bis zum Bismarckturm und zurück eintrudeln. Hans, der notorische Zuspätkommer, hat zur Belustigung aller immer eine gereimte Entschuldigung parat, wenn er überhaupt kommt.

„Zum Telefon gehetzt, mir den Fuß verletzt, hab bald genug, nur ihr werdet klug. Nein, ich will kein dummer Esel sein!“ Schon schmeißt er sich neben dir auf den einzig freien Sessel, dass die Sprungfedern quietschen, schreibt eilends die schon fertig übersetzten Sätze von dir ab und weiß selten Konstruktives außer Klugscheißerei zu eurer Übersetzungsarbeit beizutragen. Merkwürdigerweise wirkt er aber in der morgendlichen Griechischvorlesung bestens präpariert, schreibt auch passable Tests. Wahrscheinlich ist er das, was man einen Überflieger nennt, denkst du.

Einige Tage fehlst du in der Runde, schützt eine schwere Erkältung vor, lässt dir von Matthias abends einen Teller mit Butterbroten vor die Tür stellen, weil du angeblich früh schlafen willst. Tagsüber nimmst du an deinen Vorlesungen teil, den Hals mit einem Wollschal umwickelt, sprichst wenig, schreibst aber regelmäßig die Griechisch Hausaufgaben von Jutta ab, damit du nicht ins Hintertreffen gerätst. Die Sexbücher, die du aus dem Koffer mitgenommen hast, haben dich so sehr in ihren Bann geschlagen, dass du darin oft die halbe Nacht lesend verbringst. Morgens platzt du unausgeschlafen und ungefrühstückt verspätet in die Griechischvorlesung. Was Dr. Kaiser mit nur leichtem Stirnrunzeln zur Kenntnis nimmt. Er ist wahrscheinlich von den Schülern seines Gymnasiums in Elberfeld, wo er hauptamtlich unterrichtet, Schlimmeres als Zuspätkommen gewohnt.

Der fehlende Nachtschlaf tut sein Übriges, deine angebliche Erkältung glaubwürdig erscheinen zu lassen. Du hast Mühe, die fürsorglichen Bemühungen von Matthias abzuwehren, der dich zu einem Arzt schleifen will.

Mit glühenden Öhrchen tun sich dir bisher unbekannte Dimensionen menschlicher Sexualität auf, über Bisexualität beider Geschlechter, über Masturbation, die bei Männern weit verbreitet sei und bei Frauen, die, wenn sie vor der Ehe regelmäßig masturbierten, zu einer zufriedeneren Sexualität in der Ehe führe. Du schmökerst in Margaret Meads Sexualstudien südpazifischer Kulturen, erfährst, dass dort ein Kind viele Mütter hat und menstruierende Frauen in einer entfernt gelegenen Menstruationshütte leben. Dir wird ein paradiesisches Leben freier Naturkinder auf Samoa vor Augen gemalt, frei vom Druck puritanischer Erziehungsideale des Westens, statt dessen sei es auch den jungen Mädchen gestattet, ihre Sexualität frei zu erproben. Das klingt in deinen Ohren revolutionär. Die Naturvölker haben mit ihrer freieren Sexualität für beide Geschlechter demnach keine Probleme. Meads anthropologische Forschungen belegen, dass Geschlechterrollen nicht genetisch determiniert, wie bisher angenommen, sondern kulturell bedingt sind. Eine interessante These. Du hast dich schon öfter gewundert, wieso es für Jungen normal sein soll, weil es ihrer Natur entspräche, sich die Hörner abzustoßen, was schließlich heißt, sich beliebig Mädchen zum Sexualverkehr zu gestatten, dass Mädchen aber unberührt in die Ehe zu gehen haben. Wo sollten denn da plötzlich all die Jungfrauen herkommen? Der Widerspruch lässt sich nun wirklich nicht logisch und schon gar nicht genetisch auflösen. Seit der Oberstufe hast du speziell der Humangenetik misstraut, als du von der verheerenden Rassenideologie der Nazis zum ersten Mal hörtest. Deine Religionslehrerin war die einzige, die euch Fotos von Leichenbergen im KZ Bergen Belsen gezeigt und von sechs Millionen unter Hitler vergasten Juden gesprochen hat. Dein Vater dagegen hat Hitler wegen der Abschaffung der Arbeitslosigkeit und dem Bau der Autobahnen immer gelobt. Von Konzentrationslagern wollte er angeblich nichts gewusst haben.

Die wissenschaftliche Erkenntnis Margaret Meads, dass es überhaupt keinen sexuellen oder wie auch immer sozialen Determinismus gäbe, ist nun Wasser auf deine Mühlen.

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