Inge Stender - Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause

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Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause
Ein Pappkoffer auf dem Dachboden der Kirchlichen Hochschule weckt bei der Protagonistin unangenehme Erinnerungen an Nachkriegsdeutschland, geprägt von einem prügelnden Vater, der Nazi war und blieb, von autoritären Strukturen in Familie und Schule. Als eine von einer Handvoll Studentinnen unter hundert Studenten der evangelischen Theologie lernt sie ihren späteren Verlobten kennen und lieben. Der Koffer enthielt nicht wie erhofft, Vorlesungsmaterial, sondern war randvoll mit Sexbüchern gepackt.
Mit roten Öhrchen liest sie sich durch die Sexliteratur und vernachlässigt streckenweise ihre Veranstaltungen. Ihre Kenntnisse in Sachen Sex weiß sie bald anzuwenden. Erster Kuss, Liebesbriefe von ihm nach Rom, wo sie als Haustochter arbeitet, versprechen eine glückliche Dauerbeziehung.
Krisen führen jedoch zu gegenseitigem Unverständnis und Vertrauensverlust, am Ende sogar nach Studienortwechsel und einem von ihrem Verlobten begangenen Plagiat an ihrer Staatsexamensarbeit zur notwendig gewordenen, leidvollen Trennung.
Getrennte Wege führen die Protagonistin nach langjähriger Berufstätigkeit in Deutschland als emanzipierte Frau ins Ausland.

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Dass es sich bei den sonderbaren Stoffstreifen um selbstgenähte Damenbinden handelte, die die Mutter in den Nachkriegsjahren noch immer benutzte, die nach Gebrauch in einem Zinkeimer mit kaltem Wasser in der Waschküche lagen, abgedeckt mit einem grauen Aufnehmer, erfuhrst du durch deine Schwester, die das blutige Geheimnis früh entdeckte. „Wusstest du, dass Frauen einmal im Monat bluten? Sonst können sie nämlich keine Kinder kriegen.“

„Du spinnst“, hast du lakonisch geantwortet und dich im Hochgefühl deiner geistigen Überlegenheit gesonnt. Du warst immerhin schon zwölf, sie elf.

„Doch, das stimmt, die Mama hat es gesagt.“

Die Bemerkung war dir nicht einmal einen Streit wert, denn die Klügere gibt nach, wie deine Mutter immer wieder betonte. Und das warst du, nicht nur die Ältere, sondern auch die Klügere. Dass du den Spruch sonst nur doof und ungerecht gefunden und dich bisher nie daran gehalten hattest, war dir in dem Moment entfallen. Deine Schwester hatte Schulschwierigkeiten, das war eine Tatsache, hatte schon den ersten blauen Brief bekommen, war schwer von Begriff. Es war sogar von Nachhilfe die Rede gewesen. Beim Abendessen hatte die Mutter nach einem Elterngespräch mit der Klassenlehrerin zum Besten gegeben, was sie über deine Schwester gesagt hatte: „Komm`ste heut nicht, komm`ste morgen, übermorgen komm`ste ganz bestimmt.“

Wie recht die Frau doch hatte! Deine Schwester war eine Schnecke, saß die meiste Zeit auf ihrem dicken Hintern, spielte am liebsten Mutter und Kind mit Nachbarskindern und war sonst zu nichts zu gebrauchen. Wenn ihr beide wegen Regenwetter nicht raus konntet, war Streit vorprogrammiert. „Die Klügere gibt nach!“ Wie oft hattest du den Satz gehört, wenn deine Schwester heulend zur Mutter gelaufen war.

Aber, dass diese Heulsuse einmal in ihrem Leben mehr gewusst hatte als du, wäre dir nicht im Traum eingefallen. So bist du bis zu deinem 13. Lebensjahr unschuldig geblieben in Bezug auf das geheimnisvolle Phänomen der Frauwerdung. Um so härter traf dich dann deine erste eigene Blutung. Du erinnerst dich heute noch genau. Du bist vom langen Schulweg deines Mädchen-Lyzeums nach Hause gekommen und fandest eine schmierige, schwärzliche Schicht in deiner Unterhose vor. Obwohl du erschrakst und zuerst an Krankheit dachtest, fiel dir sonderbarerweise unmittelbar darauf ein, was deine jüngere Schwester einmal behauptet hatte, was du aber mit vollster Autorität der älteren damals als spinnerte Idee verworfen hattest. „Frauen bluten einmal im Monat, sonst können sie nämlich keine Kinder kriegen.“ Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Deine erste Menstruationsblutung war ein Schock. Das aufgestörte Verhalten der Mutter war dir keine Hilfe. Sie legte dir eine Art Gürtel um, woran besagte Stoffbinde geknöpft wurde, murmelte etwas von du würdest jetzt zur Frau werden. Wen interessiert das? Da deine Blutungen sehr bald schon heftig wurden, lang anhaltend in einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus, wurden dir dicke Zellstoffbinden gekauft. Wenn du bei Schulausflügen deine Tage hattest, zogst du noch eine Gummihose über; eine Qual an heißen Sommertagen. Du kamst dir vor wie ein Säugling in Windel. Aber, was solltest du machen? Bei längeren Wanderungen, wenn stundenlang keine Toilette in Sicht war, konntest du die vollgesogene Binde nicht wechseln. Wo hättest du sie auch lassen sollen? Einfach in den Busch oder hinter den Baum schmeißen? Das kam überhaupt nicht in Frage. Du stelltest dir immer vor, was andere Spaziergänger oder Kinder wohl dächten, wenn sie das blutige Corpus delicti fänden?

Du hast dich nie mit dieser überfallartig eingetretenen Bluterei, jeden Monat aufs Neue, ausgesöhnt. Du fandest sie widernatürlich und du fühltest dich ausgetrickst, wusstest aber nicht von wem. Auch als Erwachsene hast du der Mensis nichts Positives abgewinnen können. Das Kinderkriegen fandest du schon als Dreizehnjährige als für dich unpassend. Der sonderbare Hinterhalt, das irgendwie betrogene Gefühl bei deiner ersten Blutung, hinterließ eine seelische Narbe, die solange schmerzte, solange du dich mit deiner starken Menstruationsblutung abplagen musstest. Es sollten 37 Jahre werden.

Auch körperliche Narben erlittest du in deiner Kindheit, wie die an der linken Wade, nachdem du beim Rennen gegen die Kante eines verrosteten Blechs, das eine Kalkgrube abdeckte, geraten warst: der gemusterte Kniestrumpf rot vor Blut, bis kein Muster mehr zu erkennen war. Seltsamerweise schreckte dich dieses Blut nicht, denn du machtest noch den Einkauf für die Nachbarin, weil du keinesfalls auf die 30 Pfennige verzichten wolltest, die dir versprochen worden waren. Die waren nämlich drei Brausewürfel oder –tütchen, sowie drei Tütchen Salmiakpastillen, oder – was für ein Schatz! – fünfzehn Kirschlutscher wert. Danach erst nach Hause, wo die Mutter fast in Ohnmacht fiel, weil sie kein Blut sehen konnte. Sie schickte den Opa mit dem Fahrrad, den Arzt holen, während sie weiter lamentierend nicht wusste, was sie machen sollte. Dann kam der Arzt, stellte seinen schwarzen Arztkoffer auf den Küchentisch, legte sich dein verwundetes Bein in den Schoß, zog den blutgetränkten Strumpf herunter, desinfizierte die Wunde, du musstest die Zähne zusammenbeißen, und klammerte den klaffenden Spalt mit vier Metallklammern. Du hast genau hingeschaut. Erinnerst du dich, dass dir dann doch genau viermal ein Klagelaut über die Lippen kam? Wie alt warst du damals? Vielleicht sieben oder acht.

Oder die Narbe mitten auf deiner Stirn, die man heute noch sieht. Du warst noch nicht in der Schule, deine Oma zog dich an der Hand mit, irgendwo hin, dein Blick aber wurde von etwas seitlich oder hinter dir gefesselt, also liefst du mit nach hinten gedrehtem Kopf weiter. Dann der Knall. Deine Stirn klebte an einem Laternenpfahl. Ob du da geschrieen hast? Du weißt es nicht mehr. Möglicherweise nicht, da der Schock dich betäubt hat. Oder die rasante Schlittenfahrt auf der Todesbahn, die sonst nur Jungen befuhren. Du dachtest, das kann ich auch; es wäre auch gut gegangen, hättest du nicht die Bauchlage zum erstenmal probiert, so wie die Jungen es machten. Es passierten gleich zwei Unglücke. Der Schlitten nahm ordentlich Fahrt auf, tolles Gefühl, dann bei einem Buckel flogst du kurz in die Luft, landetest wieder unsanft auf dem Schlitten, aber beim Festhalten geriet dein linker Daumen unter die Kufe und schon warst du drüber gefahren. Noch merktest du keinen Schmerz wegen der klirrenden Kälte. Plötzlich ein Schreck, du nähertest dich in hoher Geschwindigkeit dem Stacheldrahtzaun, der einen Bach unten im Tal eingrenzte, das hattest du von oben nicht sehen können. Wegen der ungewohnten Bauchhaltung auf dem Schlitten wusstest du nicht wie bremsen und fuhrst unter dem Stacheldraht in den Bach hinein. Du warst dabei vom Schlitten gerutscht, deine ganze Vorderseite klatschnass. Du stolpertest über glitschige Steine, deinen Schlitten zu fassen kriegen, trabtest traurig nach Hause. Der Weg war lang, das Wasser gefror am Mantel zu Eis und deine Laune sank auf Grundeis, da du wieder Ärger kriegen würdest. Vom verletzten Daumen sagtest du nichts. Immerhin bereitete die Mutter dir ein heißes Bad, da sie Angst wegen einer Lungenentzündung hatte. Für den Rest der Woche gab es Schlittenverbot. In einem unbeobachteten Moment holtest du dir die rosa Salbe aus England, die für alles gut war, und Verbandszeug, machtest dir vor dem Schlafengehen einen veritablen Verband, den du beim Aufstehen wieder abwickeltest, in deine Schultasche stecktest, zusammen mit einem dicken Klumpen rosa Salbe in Butterbrotpapier gewickelt. In der Straßenbahn auf dem Weg zum Lyzeum machtest du dir wieder den Verband, den du beim Heimkommen wieder entferntest. So hast du deine Schmerzen erfolgreich bekämpft, nur der Daumen ist bis heute im unteren Gelenk seltsam biegsam nach beiden Seiten hin geblieben. Da warst du 12 und besuchtest die Sexta.

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