H. C. Licht - Die Revolution der Bäume

Здесь есть возможность читать онлайн «H. C. Licht - Die Revolution der Bäume» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Revolution der Bäume: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Revolution der Bäume»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Energiekonzern plant, sein Stromnetz auszubauen und hat die Genehmigung erhalten, zu diesem Zweck breite Schneisen durch einen alten Wald schlagen zu lassen. Der ortsansässige Sägewerksbesitzer hofft, von den Fällungen zu profitieren, während eine Gruppe von Umweltaktivisten versucht, diese durch die Besetzung einiger bedrohter Bäume zu verhindern.
Ein Akteur mit dem niemand gerechnet hat, ist eine Eiche. Sie hat ihre Opferhaltung aufgegeben und zieht, hinter der Drohkulisse von Bulldozern, Motorsägen und wütenden Männern, an unsichtbaren Fäden und setzt damit einen Prozess in Gang, der nicht mehr aufzuhalten ist. Eine friedliche Revolution beginnt, die sich unscheinbar und im Stillen vollzieht, aber weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaftssysteme und das Zusammenleben der Menschen haben wird.
Eine Geschichte über Menschen, die sich auf das Abenteuer des Lebens einlassen, eine Liebeserklärung an die Erde und ihre Bewohner.

Die Revolution der Bäume — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Revolution der Bäume», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Gepaart mit seinem fatalen Unvermögen, zwischen dem zu unterscheiden, was ihm gut tut und was nicht, waren die Weichen gestellt für einen rasanten Todestrip. Unter diesem morbiden Blickwinkel betrachtet, hat er noch mal eine Riesenportion Glück gehabt, Glück im Unglück. Wenn es so etwas wie Schutzengel tatsächlich geben sollte, hat Jo den, der so mutig war, sich für ihn zuständig zu erklären, mit Sicherheit an die Grenze eines amtlichen Burnouts gebracht.

Gut, dass er an frische Batterien gedacht hat. Der Lichtkegel der Taschenlampe ist so, wie er sein soll, strahlend weiß und knallhell. Groß und rund wie ein auf die Erde gestürzter Vollmond hüpft er von Baum zu Busch, erfasst die zahlreichen Unebenheiten auf dem schmalen Weg, bevor Jo darüber stolpert.

Am Rand der Lichtung steht eine wunderschöne, große Eiche. Jo erreicht sie als erster. Er hat nicht umsonst Vollgas gegeben auf dem finalen Abschnitt des Trampelpfades, einem smaragdgrünen Tunnel, der sich durch das dichte, mannshohe Unterholz schlängelte. Eins der ungeschrieben Gesetze jeder direkten Aktion lautet, sich zunächst einen strategisch vorteilhaften und optimal platzierten Ankerpunkt zu sichern. Diesbezüglich ist sich jeder der Nächste. Schließlich wird er in den nächsten Wochen oder vielleicht sogar Monaten hier zu Hause sein.

Eine überaus glückliche Wahl, locker fünfhundert Jahre alt und einen beeindruckenden Stammumfang von mindestens acht Metern. Die Eiche gipfelt in ungefähr dreißig Metern Höhe in einer ausladenden Krone und eignet sich perfekt für ein geräumiges Baumhaus.

Jo schüttelt seinen riesigen, schweren Rucksack ab und lässt ihn, untermalt von einem Stoßseufzer der Erleichterung, auf das weit verzweigte Wurzelgeflecht des Baumes plumpsen. Damit gilt das mit Sicherheit schönste Exemplar des Waldes als reserviert. Ein Vorgang, der dem selben simplen Prinzip folgt wie das symbolische Handtuch, das Touristen in aller Herrgottsfrühe, sorgsam und akkurat rechteckig auf der begehrtesten Liege ausgerichtet, am Swimmingpool des Hotels platzieren.

Jo ist sich selbstredend vollkommen im Klaren darüber, dass so ein Verhalten alberner Spießerkram ist, aber man muss nun einmal Prioritäten setzen. Wenn es hart auf hart kommt, will er seine Freiheit und körperliche Unversehrtheit ja nicht für irgendeinen halbwüchsigen Mickerling von Sprössling auf's Spiel setzen. Außerdem weiß Jo aus Erfahrung, das die Szenefrauen auf dicke Dinger stehen. Da hat man als ungebundener, halbwegs attraktiver Typ gute Chancen auf einen Überraschungsbesuch. Die Art von Besuch, die bis zum Frühstück bleibt.

Emsig wie ein Bienenschwarm im Frühling schwärmt die kunterbunte Meute aus. Bäume werden wie Trophäen in Beschlag genommen, miteinander verglichen und zur Probe erklommen. Aufgeregtes Schwatzen, Hämmern und Sägen erfüllt die Luft, wobei Hermann, das etwas in die Jahre gekommene, aber total angesagte Leitbild aller aktiven Baumbesetzer mit Argusaugen darauf achtet, dass kein Mitglied seiner temporären Anhängerschaft auch nur mit dem Gedanken spielt, einen Nagel in einen Baum zu schlagen.

Was direkte Aktionen im Bereich Naturschutz angeht, ist Jo ein Profi und hat die ungeschriebenen Gesetze längst verinnerlicht. Keine Nägel in lebendiges Holz! Niemals und unter keinen Umständen! Das gilt als ernst zu nehmendes Tabu und wird bei Nichtbeachtung auch dementsprechend streng geahndet. Da braucht niemand im Nachhinein den Versuch zu wagen, irgendwelche statischen oder sonstige baulichen Argumente vorzubringen. Misshandlungen von Bäumen entsprechen dem Sakrileg religiöser Gemeinschaften und werden zwar nicht mit öffentlicher Steinigung, aber mit sofortigem Ausschluss aus der Zelle und lebenslanger Ächtung bestraft. Das heißt im Klartext, dass sich der Verurteilte bundesweit bei keiner Aktion mehr blicken lassen kann und in seiner Wahlfamilie, einer kleinen, aber feinen Szene von militanten Naturschützern, zur Persona non grata erklärt wird.

Jo weiß aus eigener, leidvoller Erfahrung, dass sich auch kollektiver Rufmord ganz schnell zu einer Art Todesstrafe ausweiten kann. Als er auf dem ultimativen Gipfel seines multidrogiden Marathonrauschs, sprich ganz unten angekommen und phasenweise nicht mehr Herr seiner Sinne war, hat er sich den einen oder anderen verwerflichen Patzer geleistet. Ein falsches Wort zur falschen Zeit oder eine falsche Hand am falschen Arsch, waren in diesem überemanzipierten Kollektiv schon Grund genug für einen temporären Ausschluss. Aber ein irrlichternder Junkie, der neben seinen provokanten Sprüchen und chaotischen Frauengeschichten auch noch seine Gesinnungsgenossen abzockte, überschritt eindeutig die Toleranzgrenze der sonst so verständnisvollen Gemeinschaft.

Nachdem man ihn zum dritten Mal auf frischer Tat ertappt hatte, wurde ein Plenum einberufen, das ihn einstimmig als untragbaren Egomanen aburteilte. Daraufhin hat ihn die gesamte linke Szene geschnitten, niemand hat auch nur ein Sterbenswörtchen mehr mit ihm gewechselt. Selbst beim Erschnorren eines einigermaßen menschenwürdigen Existenzminimums, wie ein Mittagessen oder ein bisschen Kleingeld, behandelten sie ihn, als ob er aus Luft wäre, ein namenloser Geist. Der Begriff Solidarität war plötzlich zum Fremdwort geworden, von Mitgefühl ganz zu schweigen. Selbst im tiefsten Winter, wo man normalerweise keinen räudigen Hund mehr vor die Tür, hinaus in die eisige Kälte schickte, bot ihm niemand mehr einen Platz zum Pennen an. Selbst die sonst so einladend geöffneten Liebespforten der liebesbedürftigsten, einsamsten Szenebräute, auf die er früher in Notzeiten zuverlässig zurückgreifen konnte, waren plötzlich hermetisch verschlossen. Jo gegenüber verhielten sie sich abweisender als jede eiserne Jungfrau mit Keuschheitsgürtel.

Nachdem auch dieser Zug abgefahren war, realisierte er, dass er voll im Arsch war. Zum ersten Mal in seinem Leben erlebte er, was wirklicher Hunger war, Hunger nach jedweder Nahrung, nicht nur der Essbaren. Als am quälendsten empfand er das Fehlen von Nähe, dabei vermisste er nicht so sehr die flüchtige Körperlichkeit gelegentlicher erotischer Abenteuer, sondern vor allem die alltäglichen Begegnungen mit Gleichgesinnten, die herzerwärmende Atmosphäre einer Gemeinschaft vertrauter Menschen. Freundschaften waren bisher nicht sein Ding gewesen, denn zum Aufbau solcher Beziehungen gehört das Prinzip des Gebens und Nehmen und eine gewisse Ausgeglichenheit zwischen beiden. Sie setzten das Wahren einer Balance voraus, die auf einen mit allen Wassern gewaschenen User wie Jo eher befremdlich wirkte.

Erst jetzt, wo er einsam auf weiter Flur stand, wurde ihm klar, dass ein Freund jemand ist, in den man investiert, ohne nach dem Datum der Rückzahlung zu fragen. Dass Freundschaft ein besonderes Geschenk ist und tief empfundene Verbundenheit mit einem Menschen ausdrückt, der immer einen Platz im eigenen Herzen haben wird.

All diese tiefsinnigen Gedanken gingen Jo damals in seiner misslichen Lage durch den Kopf. Schon die bloße Vorstellung einer motivierenden Umarmung unter Kollegen, die, wenn auch mehr als unwahrscheinliche Möglichkeit, dass aus heiterem Himmel ein sogenannter bester Freund an seiner Seite auftauchte, erschien ihm tröstlich.

Allerdings begriff er in dieser Situation auch, warum er niemals einen solchen gehabt hatte. Er war ausschließlich mit sich selbst und seiner maßlosen Gier beschäftigt gewesen. Neben diesem unheiligen, nimmersatten Paar blieb kein Platz für ein, wie auch immer geartetes Interesse an seinen Mitmenschen und ihren Bedürfnissen. Die Rolle der Anderen war stets nur die von Erfüllungsgehilfen bei seiner Suche nach brandneuen Kicks gewesen: Höher, schneller, weiter oder besser gesagt, härter, lauter, breiter.

Die Eiseskälte seiner Einsamkeit war allgegenwärtig, sowohl innerlich, als auch äußerlich prägte sie den tristen Ablauf seiner Tage. Sie war die Hölle auf Erden, zum Sterben schrecklich. Das Ausmaß seiner Isolation empfand er als so umfassend und erschütternd, dass er sie nicht mehr ironisch überspielen konnte. Sie ließ sich weder elegant weg kiffen, noch auf irgend eine andere idiotische Art und Weise leugnen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Revolution der Bäume»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Revolution der Bäume» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Revolution der Bäume»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Revolution der Bäume» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x