… und wenn er in das Delirium geriet, das dem Schlafe vorherzugehen pflegt, so hatte er wieder das kleine holde Wesen in seinen Armen und fühlte heiße glühende Küsse auf seinen Lippen.
E. T. A. Hoffmann, Meister Floh, 1822
„Cnypher! Cnyper!“
Rooter, Hax’n’Sex Trax, 1999
Lucas Bahl
Dr Crıme und die Meister
der bösen Träume
Edition Roter Drache
Lucas Bahl(d.i. Achim Schnurrer), geb. 1951 in Bergisch-Gladbach; seit 1979 Schriftsteller, Journalist u. Ausstellungsmacher.
1984–1998 Initiator und Mitorganisator des Internationalen Comic-Salons Erlangen. 1985–2000 Chefredakteur, später auch Herausgeber und Verleger von U-COMIX und SCHWERMETALL, Alpha Comic Verlag / Edition Kunst der Comics. Autor von zahlreichen Krimis, Science Fiction, Historische Romane und Phantastik; unter andren "Abseits!" (Thriller), "Spielzeugstadt" (Krimi), "Das Amulett der Keltenfürstin" (Historischer Roman).
Mehr Infos zum Autor auf www.luc-bahl.de
1. Auflage September 2017
Copyright © 2017 by Edition Roter Drache.
Edtion Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel
edition@roterdrache.org; www.roterdrache.org
Umschlaggestaltung: Milan Retzlaff, www.man-at-media.de
Buchgestaltung: Sarah Bräunlich
Lektorat: Isa Theobald
Gesamtherstellung: MCP, Polen
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-964260-16-1
Cover
Titel Lucas Bahl Dr Crıme und die Meister der bösen Träume Edition Roter Drache
Impressum 1. Auflage September 2017 Copyright © 2017 by Edition Roter Drache. Edtion Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel edition@roterdrache.org ; www.roterdrache.org Umschlaggestaltung: Milan Retzlaff, www.man-at-media.de Buchgestaltung: Sarah Bräunlich Lektorat: Isa Theobald Gesamtherstellung: MCP, Polen E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden. ISBN 978-3-964260-16-1
Prolog PROLOG Die unbekannten Beobachterinnen (DUB): In diesem Text ist alles geklaut. Worte, Ideen, sogar die Satzzeichen. Wer glaubt, Ansprüche geltend machen zu können, erhält die Möglichkeit, sein Eigentum gegen Zahlung eines angemessenen Lösegelds zurückzubekommen. „Die rotglühenden Strahlen der aufgehenden Sonne berühren die Datenhalde.“ „Das ist kompletter Mist, meine Liebe.“ „Ich wollte doch nur etwas zu eurer ästhetischen Schulung beitragen.“ „Wenn du mich fragst, dann bevorzuge ich für meine Geschmacksbildung lieber noch ein Stück dieser vorzüglichen Eierlikör-Torte. Herr Ober! Kommen Sie mal her.“
Folge 1: Was bisher geschah
Folge 2: Was bisher geschah
Folge 3: Was bisher geschah
Folge 4: Was bisher geschah
Folge 5: Was bisher geschah
Folge 6: Was bisher geschah
Folge 7: Was bisher geschah
Folge 8: Was bisher geschah
Folge 9: Was bisher geschah
Folge 10: Was bisher geschah
Folge 11: Was bisher geschah
Folge 12: Was bisher geschah
Folge 13: Was bisher geschah
Folge 14: Was bisher geschah
Folge 15: Was bisher geschah
Folge 16: Was bisher geschah
Folge 17: Was bisher geschah
Folge 18: Was bisher geschah
Folge 19: Was bisher geschah
Folge 20: Was bisher geschah
Folge 21: Was bisher geschah
Folge 22: Was bisher geschah
Folge 23: Was bisher geschah
Die unbekannten Beobachterinnen (DUB):
In diesem Text ist alles geklaut.
Worte, Ideen, sogar die Satzzeichen.
Wer glaubt, Ansprüche geltend machen zu können, erhält die Möglichkeit, sein Eigentum gegen Zahlung eines angemessenen Lösegelds zurückzubekommen.
„Die rotglühenden Strahlen der aufgehenden Sonne berühren die Datenhalde.“
„Das ist kompletter Mist, meine Liebe.“
„Ich wollte doch nur etwas zu eurer ästhetischen Schulung beitragen.“
„Wenn du mich fragst, dann bevorzuge ich für meine Geschmacksbildung lieber noch ein Stück dieser vorzüglichen Eierlikör-Torte. Herr Ober! Kommen Sie mal her.“
FOLGE 1
WAS BISHER GESCHAH
Licht fällt auf die Datenhalde.
Ich bin Dr Crıme .
Grinsen Sie ruhig wegen des albernen Namens. Ihnen wird das Lachen schon noch im Hals stecken bleiben.
Damit ist normalerweise meine Begrüßungsformel beendet. Heute jedoch bin ich gezwungen, hinzuzufügen, dass selbst einem abgrundtief abgebrühten Charakter wie dem meinen angesichts der Geschichte, die ich Ihnen zu erzählen habe, das Lachen in der Kehle zu einem Katarakt klirrender Eiszapfen gefroren ist.
Falls Sie sich das absurde Bild meines Halsinneren tatsächlich vorstellen wollen, dann kommt dem ein Kameraschwenk durch eine arktische Gletscherhöhle ziemlich nahe. Auf das, was an verrottenden Fleischfetzen und erstarrten Blutlachen zwischen den Stalagmiten und Stalaktiten zu sehen ist, gehe ich nicht näher ein. Das zweite Buch von Rabelais verrät mehr.
Damit gestehe ich zweierlei: Erstens, ich liebe solche vertrackten literarischen Irrwege. Zweitens, dummerweise teile ich diese Leidenschaft – auch wenn es da nur eine kleine Schnittmenge gibt – mit dem verachtenswerten Leon Walter.
Was also Rabelais anbelangt, verweise ich auf das 32. Kapitel, das in Pantagruels Mund spielt.
Und da wir gerade beim Spielen sind, sei der Hinweis erlaubt, dass ich selbst in den zu schildernden Ereignissen nur eine beschämend-bescheidene Nebenrolle gebe. Der so genannte Held, dem die Hauptrolle gänzlich unverdient in den Schoß fiel, ist besagter Leon Walter. Mir gelang es, seine vollständigen Aufzeichnungen auf eine Weise an mich zu bringen, die ich vorerst nicht näher erläutern will. Und ob ich mich im weiteren Verlauf meiner Schilderung dazu entschließen werde, auf diesen Punkt ausführlicher zu sprechen zu kommen, behalte ich mir vor. In dieser Erzählung werden die Details zu meiner Arbeit nicht das einzige unmöglich zu entschlüsselnde Geheimnis bleiben. Falls Sie Lektüren gewohnt sind, die eine vollständige Aufklärung aller in ihr behandelten Fragen und Sachverhalte bietet, muss ich Sie enttäuschen. Seien Sie stark! Das Leben funktioniert ohnehin meistens ganz anders. Eine beantwortete Frage, vorausgesetzt es war eine gute Frage und eine kluge Antwort, zieht in der Regel mindestens ein halbes Dutzend neuer Fragen nach sich.
Allerdings kann ich meine kleine bescheidene Rolle in diesem Spiel nicht völlig vernachlässigen. Immerhin wirkten einige meiner Anstöße, ohne dass ich das gewollt hätte, in einer Weise auf das Geschehen, die man als richtungsentscheidend, um nicht zu sagen richtungsändernd bezeichnen könnte. Sie wissen schon: der kleine Stein und die große Lawine.
Wie mein Alias bereits andeutet, treibe ich mich in den dunklen Ecken unserer Gesellschaft herum; dort, wo die Fassade der bürgerlichen Existenz und des legalen Geschäftslebens so dünn und fadenscheinig ist, dass es einem Spezialisten wie mir problemlos gelingt, unerkannt von einer Seite auf die andere zu diffundieren, wie man diesen Prozess der Osmose so schön nennt. Schlichtere Gemüter sehen in mir einfach einen netten, älteren Herrn, der seinen Ruhestand genießt, gerne reist und – vielleicht bemerkenswert für einen Knacker meines Jahrgangs – Ahnung von Computer- und Internettechnologien hat. Zu meinem letzten Auftrag namens Leon Walter kam ich – wie ich vermutete – aus genau diesen Gründen. Im Grunde sollte es einfach nur eine etwas erweiterte Form der Überwachung sein. Ein Job, den jeder Privatdetektiv mit der entsprechenden Ausrüstung auch hätte erledigen können. Aber man wollte mich, weil ich in bestimmten Kreisen dafür bekannt bin, Aufträge auch dann erfolgreich abzuschließen, wenn die Grenzen der Legalität längst überschritten sind. Außerdem war es eines dieser berühmten Angebote, die man nicht ablehnen kann.
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