Wilfried Steiner - Schöne Ungeheuer

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Der Physiker Jan Koller wird am Vorabend eines Kongresses tot aufgefunden. Wenig später wird die Täterin verhaftet: Seine Forscherkollegin Jelena Karpova hat den Mord gestanden. Doch nicht alle sind von Jelenas Schuld überzeugt: Ihre Anwältin Eva Mattusch glaubt, dass Karpova durch ihr Geständnis den wahren Täter schützen will. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Georg Hollaus beginnt sie zu ermitteln.
Ihre Nachforschungen führen sie nach Genf und tief hinein in das faszinierende Forschungszentrum CERN. Sie tauchen ein in die Welt besessener Wissenschaftler, die nicht weniger ergründen wollen als die Entstehung des Universums, eine Sphäre voller komplexer physikalischer Theorien, aber auch reich an Eitelkeiten und Eifersucht. Verbirgt sich hier die Lösung des Rätsels um Jelena Karpova? Oder hat die Stadt Genf noch andere Antworten zu bieten? Schließlich wurde hier nicht nur Wissenschafts-, sondern auch Literaturgeschichte geschrieben: Zweihundert Jahre zuvor entstand in der Villa Diodati der Roman «Frankenstein», der von der Hybris der Wissenschaft erzählt und von ihrem Scheitern.
Die Literatur und die Naturwissenschaft, der Journalist und die Juristin: Sie alle treibt die Suche nach der Wahrheit um, nach der einen Erzählung, die alles erklärt. Wilfried Steiner gelingt es, diese konträren Welten zusammenzuführen in einem ebenso inspirierenden wie unterhaltsamen Roman, der den Blick weitet für die Wunder einer verborgenen Welt.

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„Warum nicht?“

Jetzt hatte sie sich wieder gefangen. „Sie sind doch der Tunguska-Mann, oder nicht?“

Ich spürte, wie eine mir vertraute Wut nach oben stieg und eine sanfte Röte sich auf meine Wangen legte.

„Ich weiß nicht, ob mir diese Bezeichnung gefällt.“

Eva nahm meinen Arm und zog mich vom Eingang des Landesgerichts weg.

„Kommen Sie, gehen wir auf einen Kaffee. Den hab ich heute nötig.“

Wir schlenderten den Weg zurück, den ich gekommen war, querten den Taubenmarkt, folgten einer Straße, die den glamourösen Namen Promenade trug, und blieben vor einem Kaffeehaus stehen, dessen Gastgarten durch eine beige Markise vor der Sonne geschützt wurde. Die Terrasse war voller Menschen, doch Eva entdeckte ein leeres Tischchen und schob mich darauf zu.

„Hier gibt es den besten Espresso der Stadt!“, sagte sie.

Wir nahmen Platz, und binnen Sekunden stand ein Ober neben uns. Nein, neben Eva. Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln, mich würdigte er keines Blickes.

„Also“, fragte Eva, nachdem wir bestellt hatten, „wie läuft es denn so mit Tunguska?“

„Beginnen wir doch anders“, entgegnete ich. „Erzählen Sie mir einfach alles, was Sie schon wissen. Dann langweile ich Sie nicht.“

Sie schmunzelte. „Na gut. Viel ist es nicht. Herbert sagt, Sie hätten ein ungewöhnliches Hobby.“

Da war es wieder, dieses Wort. Unwillkürlich schloss ich die Finger meiner linken Hand zu einer Faust. Eva sah es und reagierte sofort.

„Auch wenn Sie selbst es lieber anders nennen würden. Eine Leidenschaft vielleicht?“

Die Muskeln meiner Hand lockerten sich wieder.

„Jedenfalls schreiben Sie doch an einem Buch, nicht wahr? Den Titel finde ich wunderschön: Tunguska oder die Schönheit des Irrtums .“

Jetzt schnellte mein Oberkörper in die Höhe, die Knie drückten sich durch wie bei einem Skispringer an der Schanzenkante, meine Hände klammerten sich an den Rand des Tischchens.

„Den Titel hat er Ihnen auch –?“ Ich stockte. Wurde mir schlagartig meiner unpassenden Körperhaltung bewusst und setzte mich wieder hin.

Mit beruhigender Stimme, so wie man auf einen Verrückten einredet, sagte Eva:

„Seien Sie ihm nicht böse deswegen. Er hat ihn mir nur deshalb anvertraut, weil er so begeistert davon ist. Wie ich. Ein Buch mit diesem Titel würde ich gerne lesen.“

„Begeistert? Von etwas, das nicht er selbst gemacht hat?“ Ich bemerkte, dass meine Stimme kippte, und riss mich zusammen. Hände flach auf die Oberschenkel legen, langsam und bewusst atmen!, hätte Manfred gesagt. Manfred, der Meister der Selbstbeherrschung. Langsam kroch ein Gedanke in mein Bewusstsein, von irgendwo ganz unten: Ich konnte die meisten Menschen nicht ausstehen. Genau genommen nicht einmal Helga. Geliebt hatte ich sie, ja, besonders am Anfang und gegen Ende, aber gemocht? Gerngehabt? Würde man die Wahrscheinlichkeitsrechnung zu Rate ziehen, konnte das Ergebnis nur sein: Es muss an mir liegen. Ich gebe es zu! Aber ich will jetzt kein Wort über meine Kindheit hören!

Frau Doktor Mattusch hatte die äußeren Erscheinungsformen meines inneren Kampfes ruhig betrachtet, mit locker vor der Brust verschränkten Armen. Sie trank einen letzten Schluck Espresso, drehte dann die Tasse um und hielt sie sich über den geöffneten Mund, als wollte sie sichergehen, dass sie keinen einzigen Tropfen vergeudet hatte. Eine Geste, die ich lange nicht mehr bei einem erwachsenen Menschen beobachtet hatte. Dann beugte sie sich über den Tisch und schob ihre Hände in meine Richtung, ohne mich zu berühren.

„Wie weit sind Sie denn schon mit Ihrem Buch?“

Mit offenem Mund atmete ich lange ein. Stieß dann die Luft wieder aus, mit einem rasselnden Geräusch. Erst dann war ich bereit für einen bedeutungsschweren Satz:

„Reden wir bitte von etwas anderem.“

Eva schaute mich kurz prüfend an, wischte sich mit der Serviette über den Mund und sagte dann, als verkünde sie das Urteil der Geschworenen nach langwierigen Verhandlungen:

„Einverstanden. Und worüber?“

„Darüber, was Sie mit Herbert Schiller zu tun haben.“

Sie lehnte sich zurück. Wieder die spöttische Miene.

„So feinfühlig, wie ich befürchtet habe, sind Sie also gar nicht. Sie haben durchaus ein Talent für Verhöre.“

Touché. Darauf fiel mir nichts ein. Ich senkte den Kopf. In meinem Nacken spürte ich kalte Tropfen. Ich wischte sie mit meiner Serviette weg, aber sofort waren sie wieder da. Konnte ich so stark schwitzen? Hier stimmte etwas nicht.

Ich schaute zu Eva. Sie kämpfte mit einem Lachanfall, zum zweiten Mal heute. War ich hier der Clown vom Dienst?

„Das sind Wassersprühdüsen“, kicherte sie. Ich verstand kein Wort.

„Eine geniale Erfindung.“ Sie zeigte auf ein silbernes Röhrchen, das hoch über mir aus der Außenwand des Hauses ragte. In der Tat schossen aus der Mündung feine Fontänen direkt in mein Genick.

„So kann man es selbst im Sommer hier aushalten.“ Sie winkte dem Ober, nein, sie hob einen Finger, und er war schon da.

„Das Übliche?“, fragte er. Sie schloss nur kurz die Augen. Er verschwand mit einer Bewegung, die man früher einen Diener genannt hätte.

„Ich hab ihn einmal wo rausgeboxt.“

„Den Ober?“

Dieses Mal kontrollierte sie sich. Stoppte das Lachen irgendwo zwischen Brustkorb und Kehlkopf. Blieb ernst.

„Nein. Herbert. Haben Sie Ihre Frage so schnell vergessen?“

Ja, Herbert, genau, Herr Schiller, der Großmogul des Marketing, und diese Rechtsanwältin, die eben ihre Jeansjacke auszog, über die Stuhllehne hängte und damit den Aufdruck einer gefiederten Schlange auf dem Ärmel ihrer Bluse bloßlegte – was konnten sie miteinander zu tun haben? Es fiel mir nicht schwer, mir Dr. Eva Mattusch vor Gericht mit roten Boxhandschuhen vorzustellen. Ich sah sie vor mir, wie sie dem Richter die Faust entgegenstreckte und ihm prompt die Perücke verrutschte. Trugen Richter heutzutage noch Perücken?

Einen Schluck Espresso hatte ich noch. Konzentriert trank ich ihn. Drehte die Tasse nicht um. Ab jetzt ging es um Seriosität.

So beiläufig wie möglich fragte ich:

„In welcher Angelegenheit?“

Eva wartete eine Weile, dann machte sie eine Art Robert-De-Niro-Gesicht und zeigte mit dem Finger auf mich.

„Sie sind gut! Aber Sie glauben doch nicht, dass ich Ihnen das erzähle.“

„Natürlich nicht.“

Sie musterte mich ein paar Sekunden. Schien mit sich zu ringen.

„Also gut“, sagte sie schließlich. „Nur, damit hier keine falschen Vorstellungen aufkommen. Es war weit weniger dramatisch, als Sie denken. Ich war seine Scheidungsanwältin.“

„Seine was?“

„Hat er Ihnen nie von seiner Scheidung erzählt?“

„Nein.“

„War eine ziemlich langwierige Sache. Hat ihn sehr mitgenommen.“

Vor mir hatte er das gut verborgen. Dafür war ich ihm jetzt dankbar. Und dennoch: Vielleicht hätte ich ihm ja helfen können? Es gab Zeiten, da haben wir auch über persönliche Dinge geredet. Da war sie wieder, die leichte Melancholie, die mich befiel, wenn ich an unsere Vergangenheit dachte. Und die Wut über die Gegenwart.

„Überzeugt Sie meine Antwort nicht?“

„Doch, schon. Ich wundere mich nur, weil …“

„Weil?“

Ich zögerte.

„Herbert hat mir gegenüber angedeutet, dass Sie ihm einen Gefallen schuldig seien.“

Das war zu viel, ich registrierte es sofort. Augenblicklich schämte ich mich.

Doch Eva legte nur den Kopf ein wenig schief und begann zu lachen.

„Das kommt vor. Er verwechselt manchmal die Personalpronomina.“

Ich lachte mit und bewunderte sie im Stillen dafür, wie sie die peinliche Situation gerettet hatte.

Das Übliche war ein riesiger Erdbeerbecher, den der Ober vor Eva auf den Tisch stellte.

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