Wilfried Baumannn
Das letzte Schuljahr
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Inhaltsverzeichnis
Titel Wilfried Baumannn Das letzte Schuljahr Dieses ebook wurde erstellt bei
Das letzte Schuljahr Das letzte Schuljahr Ein Roman über das letzte normale Schuljahr 1988/89 in der Deutschen Demokratischen Republik und die überraschenden Ereignisse danach von Wilfried Baumann (begonnen 1988, beendet 2006) 1. Auflage © Copyright 2014 Wilfried Baumann. Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung und Foto vom Reisemonster
Vorwort - Die 40 Jahre der DDR
Vorwort - Die Schule in der DDR
Lehrer Müller und Prag 1968
Vorbereitungswoche - Müller macht sich seine eigenen Gedanken
Fahnenappell und Schuljahresbeginn
Wandertag - Potsdam - Stalin - Cecilienhof
Westreise in die Oktoberferien
Die elend lange Zeit von Oktober bis Weihnachten
Januar und Februar
Winterferien
Die Situation spitzt sich zu
Die zweite Westreise
Wieder zurück und Schluss mit der Schule
Freies Leben
Tag der Republik 1989
4. November - Alexanderplatz
Wendereaktionen
Wiedervereinigung
Müller wird wieder Lehrer
Der Ausgang
Abkürzungen und Anmerkung
Impressum neobooks
Ein Roman über das letzte normale
Schuljahr 1988/89 in der
Deutschen Demokratischen Republik
und die überraschenden Ereignisse
danach
von Wilfried Baumann
(begonnen 1988, beendet 2006)
1. Auflage
© Copyright 2014 Wilfried Baumann. Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung und Foto vom Reisemonster
Vorwort - Die 40 Jahre der DDR
Die DDR wurde am 7. Oktober 1949 gegründet und ging aus der sowjetischen Besatzungszone hervor. Die Phase vom Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis 1949 wurde als antifaschistisch-demokratische Umwälzung bezeichnet.
Große landwirtschaftliche und Industriebetriebe wurden im Zuge dieser Umwälzung rigoros enteignet. Die Industriebetriebe wurden Volkseigene Betriebe (VEB) und die großen landwirtschaftlichen Flächen durch die Bodenreform an arme Bauern und Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten verteilt.
1952 verkündete Walter Ulbricht, der Generalsekretär der SED, den Übergang von der antifaschistisch-demokratischen Revolution zur sozialistischen Revolution.
1948 hatte der Bergmann Adolf Hennecke durch eine besondere Organisation des Arbeitsablaufs eine Sonderschicht gefahren und seine Arbeitsnorm erheblich gesteigert. Er wurde Aktivist. Die SED stellte ihn als leuchtendes Beispiel vor, da er im Sinne der Partei das Beispiel sozialistischer Arbeit darstellte. Das Aktivistenwesen wurde nun im ganzen Lande angestrebt. Das war auch mit der Erhöhung der Normen verbunden und machte das Regime verhasst. Viele gingen da lieber in den Westen. Am 17. Juni 1953, einige Zeit nach Stalins Tod, dem sowjetischen Diktator, begannen die Bauarbeiter der ersten sozialistischen Straße Berlins wegen der fast unerfüllbaren Normerhöhungen zu streiken. Sehr bald entwickelte sich daraus eine breite Protestbewegung in allen Landesteilen, und es kamen noch weitere Forderungen hinzu:
Freie Wahlen, Ende des SED-Regimes, Einheit Deutschlands, Freiheit und Demokratie. Die Volksbewegung wurde letztendlich vom sowjetischen Militär brutal zusammengeschlagen.
Die Verhafteten wurden durch Stasi und sowjetischem NKWD brutal behandelt und in oft schon vorher gefällten Urteilen zu sehr langen Zuchthausstrafen und auch zum Tode verurteilt. Die SED bezeichnete den 17. Juni 1953 zynisch als faschistischen Putschversuch.
Die radikale Veränderung des Privateigentums, willkürliche Verhaftungen, vorgefertigte Urteile über angebliche Feinde der Republik im politischen Bereich, führten zu einer Fluchtwelle in den Westen. In der Zeit der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft und des Handwerks, wo die ehemaligen Bauern ihr Land in eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) als deren zukünftige Mitglieder einbringen sollten und die Gründung von Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) führten wieder zu einer Massenflucht in den westlichen Teil Deutschlands.
Dazu kam die fast ins Unerträgliche gehende Verschärfung der ideologischen Bevormundung. Wer etwas gegen die SED sagte und sie kritisierte, war gegen den Frieden und damit für die westdeutschen Imperialisten. Wer es versäumte, zur Wahl zu gehen, war ebenfalls gegen den Frieden. In Klassen- und Abschlussarbeiten war es immer gut, ein Zitat von Marx, Engels, Lenin, Stalin oder einer SED-Ikone anzuführen. Die Überwachung durch den Staatssicherheitsdienst, einem Machtorgan der SED, wurde immer intensiver. Es herrschte der Spruch: „Wo ein Genosse ist, da ist auch die Partei.“ Alle Errungenschaften und auch guten Maßnahmen scheiterten an dieser unsinnigen ideologischen Beeinflussung und Bevormundung. Wer da nicht mitspielte, konnte mit hohen Strafen rechnen, die oft schon vorher von irgendwelchen Parteigremien festgelegt wurden. Die SED und ihre Machtorgane wollten alles unter Kontrolle haben und über jeden wissen.
Im Juli 1958 verkündete Walter Ulbricht auf dem SED-Parteitag die Zehn Gebote der sozialistischen Moral. Viele christliche Bürger sahen darin einen Schlag gegen die Kirche. Die Gebote selbst waren im Vergleich zu den biblischen lächerlich und primitiv.
Die Grenze zur Bundesrepublik wurde unter schärfere Kontrolle gestellt, so dass hier eine Flucht immer schwieriger wurde.
In Berlin war die Flucht über die offene Grenze sehr einfach. Es genügte nur eine Fahrkarte von 20 Pfennig, um mit der S-Bahn nach Westberlin zu fahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Siegermächte Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich Berlin in Sektoren eingeteilt, die unter der Befugnis jeweils einer Macht standen. Die Sektorengebiete der USA, Frankreichs und Großbritanniens wurden Westberlin genannt. Den sowjetischen Sektor bezeichnete die SED als Demokratischen Sektor und nach 1949 als Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Die offene Grenze am Scheitelpunkt des Kalten Krieges zwischen Ost und West zog natürlich auch zahlreiche Geheimdienste an, vor denen die DDR eine wahnsinnige Angst zu haben schien. In jeder kleinen Opposition sah sie schon Agenten eines westlichen Spionagedienstes. Das führte oft zu willkürlichen Verhaftungen und hohen Zuchthausstrafen.
Zu Beginn ihrer Gründung plädierte die Regierung der DDR in ihren Proklamationen immer noch für die Einheit Deutschlands und schob die Schuld an der Teilung der Bundesrepublik zu.
Die nach dem Potsdamer Abkommen der drei Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien festgelegte deutsche Wirtschaftseinheit wurde durch die Währungsreform 1948 gebrochen.
Nun gab es in Deutschland zwei verschiedene Währungen.
Durch die Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurde auch die politische Teilung Deutschlands perfekt.
Die DDR erkannte kurz nach ihrer Gründung die nach dem Krieg markierte Oder-Neiße-Grenze zu Polen als endgültig an im Gegensatz zur Bundesrepublik, die eine Lösung über den Grenzverlauf 1937 verstand mit West- , Ostpreußen, Pommern und Schlesien, die nach westlichem Verständnis unter der Verwaltung Polens oder der Sowjetunion standen. 1952 bot Stalin in einer Note die Wiedervereinigung unter Bedingung der Anerkennung der Grenzversion des ostdeutschen Staates an. Das war für den Westen inakzeptabel.
1958 entschloss sich die DDR, den Farben Schwarz, Rot, Gold ein Emblem mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz beizufügen. Somit unterschied sich die Nationalfahne von der der Bundesrepublik.
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