Hans Rath - Und Gott sprach wir müssen reden

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Und Gott sprach wir müssen reden: краткое содержание, описание и аннотация

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Jakob Jakobi hat das Glück verlassen. Geschieden, pleite, beruflich gescheitert und mit einer blutige Nase vom Neuen seiner Ex: So gebeutelt trifft Jakobi auf Abel Baumann, einen ebenfalls glücklosen Zirkusclown. Der leidet offenbar an einer kuriosen Persönlichkeitsstörung, denn er hält sich für Gott. Und sucht einen Therapeuten. Jakob ist fasziniert von den vielfältigen, aber seiner Meinung nach komplett irdischen Talenten des sympathischen Spinners. Doch bald ist der Psychologe nicht mehr so sicher, mit wem er es wirklich zu tun hat. Und wer hier eigentlich wem hilft…

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Die Stewards an Bord sind durchweg Briten. Sie befehligen ein Heer von größtenteils philippinischen Untergebenen, die mit den Passagieren keinen direkten Kontakt pflegen. Damit alle Mitarbeiter des Schiffes auf den ersten Blick zu erkennen sind, tragen sie blaue Uniformen. Die Stewards sprechen sich untereinander mit Nachnamen an, rufen aber die Hilfskräfte beim Vornamen. Das wirkt immer dann irritierend, wenn ein blutjunger Steward gestandene Männer herumkommandiert. Mr. Higgins, der verantwortliche Steward im Fitnessbereich, ist so ein Fall. Ohne Uniform würde man den Schlaks mit Pferdezähnen wohl für einen Collegeboy halten. Auf der MS Buatier hat er das Kommando über ein halbes Dutzend Handtuchträger, darunter zwei weißhaarige Inder, denen man wahrscheinlich beharrlich verschweigt, dass die Briten den Subkontinent längst verlassen haben.

Auch der Fitnessraum ist im Retrostil gehalten, lediglich die Geräte sind neueren Datums. Wahrscheinlich würde sonst keine Versicherung mitspielen. Das Durchschnittsalter der Passagiere liegt nach meiner Einschätzung irgendwo jenseits der siebzig. Fitnessgeräte aus der Kaiserzeit würden die Zahl der Knochenbrüche an Bord bestimmt glatt verdoppeln. Zumal ich bei den ältesten Mitreisenden die Befürchtung habe, dass ein leichter Windstoß ausreichen könnte, um sie auf das nächsttiefer gelegene Deck zu wehen. Immerhin ist die MS Buatier auf solche Eventualitäten vorbereitet. Es gibt ein Ärzteteam und einen OP an Bord, beides ausnahmsweise nicht im Retrostil. Bei einer Schiffsführung habe ich erfahren, dass die medizinische Versorgung erstklassig und auf dem allerneuesten Stand ist. Das erklärt vielleicht auch, dass die besonders betagten Passagiere erwägen, bei den Landgängen in Hafennähe zu bleiben. Oder aber das Schiff gar nicht erst zu verlassen.

Immerhin passt meine neue Badehose sehr gut zum gängigen Stil an Bord: ein türkisfarbenes Retromodell, das ich preiswert und vor allem schnell erstanden habe, ohne es mir zuvor genau anzusehen. Damit falle ich inmitten von Damen mit Blumenbadehauben und Herren in Badehosen, die tatsächlich in den Sechzigern gekauft wurden, überhaupt nicht auf. Würde ich jetzt noch zum Dinner Anzug und Krawatte tragen und eine Dame mit einem übergroßen Hut zum Tisch geleiten, könnte man mich glatt für einen normalen Passagier halten - abgesehen vielleicht vom Altersunterschied. Ich verzichte lieber auf das mehrgängige Essen im großen Saal und lasse mir in einem der übrigens Restaurants ein schnelles Steak servieren.

Die Abendunterhaltung gestaltet sich schwierig. Ich könnte mir im Kino Singin’ in the rain ansehen oder im Theater die Grethe-Weiser-Revue. Außerdem gibt es einen Tanztee im Königin-Viktoria-Saal und ein Wettpuzzeln in der Schiffsbibliothek. Vielleicht sollte ich versuchen, erst das Wettpuzzeln zu gewinnen und dann beim Tanztee die Bekanntschaft einer flotten Neunzigjährigen zu machen.

Während ich überlege, nach einem Abendspaziergang und einem letzten Drink einfach früh ins Bett zu gehen, finde ich mich plötzlich im Casino wieder.

Es herrscht kaum Betrieb. Die beiden Roulette-Tische sind verwaist, aber beim Black Jack haben sich zwei Spieler eingefunden. Eine alte Dame, die von Zeit zu Zeit an einer leeren Zigarettenspitze zieht und ein Endfünfziger, dem sein dichtes, schwarzes Haupt- und Barthaar ein düsteres Aussehen verleiht.

Ich geselle mich dazu, was den gedrungenen Croupier auf der anderen Seite des Tisches kurz innehalten lässt. Gerade wollte er austeilen, nun wartet er noch einen Moment, bis ich mich gesetzt und mein Geld hervorgekramt habe. Seinem Namensschild entnehme ich, dass er aus Osteuropa stammt: Frantisek Holler. Vielleicht ein Tscheche, denke ich und lasse mir kleine Chips für fünfzig Dollar geben. Mit etwas Glück komme ich damit über die nächste Stunde. Ich rechne beim Black Jack nie mit Gewinnen. Es reicht mir schon, wenn ich nicht allzu viel verliere. Ich lege einen Chip auf den Tisch, und Frantisek beginnt, die Karten zu verteilen.

Eine Weile spielen wir schweigend. Nur das Vokabular des Black-Jack-Spiels ist in gedämpfter Lautstärke zu hören: «Hit. Stay. Bust.»

Stoisch und im Tonfall eines Gebete vor sich hin murmelnden Mönchs zählt Frantisek die Punkte. Kommt es zu einem Black Jack, verkündet er das nicht nur ohne die geringste Begeisterung, er klingt dann sogar ein wenig resigniert, als wolle er sagen: Seht her! Das ist also nun mein Leben, ich spiele Karten mit gelangweilten Touristen.

«Where do you come from?», fragt mein Sitznachbar. Sein österreichischer Akzent ist unüberhörbar. Außerdem stelle ich fest, dass er aus nächster Nähe wie ein Werwolf aussieht, der mitten in der Verwandlung steckengeblieben ist. Seine Augenbrauen sind jedenfalls genauso buschig und pechschwarz wie der Rest seiner Haarpracht.

«From Berlin», antworte ich.

«Ach, sieh an!», entgegnet er. «Ich komme aus Wien. Kennen Sie Wien?»

«Ein bisschen», sage ich und hoffe, dass er meine Einsilbigkeit als Hinweis darauf versteht, dass ich mich gerade lieber nicht unterhalten möchte.

«Gestatten. Albert Reiter», sagt er, erhebt sich dabei vom Hocker und reicht mir die Hand.

Die Dame mit der Zigarettenspitze interessiert sich entweder nicht für unser Gespräch oder spricht eine andere Sprache. Sie nippt gelangweilt an einem großen Brandy. Frantisek wartet geduldig darauf, das Spiel fortsetzen zu können. Es schmeckt ihm offenbar nicht, dass wir plaudern, statt uns auf die Karten zu konzentrieren, aber als Croupier auf einem Kreuzfahrtschiff ist man vermutlich Kummer gewohnt.

Ich ergreife die Hand des Wiener Werwolfs und erwidere: «Jakob Jakobi. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.»

Er nickt und setzt sich wieder. «Und was machen Sie so, wenn Sie gerade nicht über den Atlantik schippern?», fragt er und tippt nebenbei auf den Tisch, um eine Karte anzufordern. «Beruflich, meine ich.»

«Ich bin Psychologe, will mich aber beruflich perspektivisch neu orientieren», antworte ich und bedeute Frantisek mit einer kurzen Handbewegung, dass ich mit meinen siebzehn Punkten bedient bin.

«Das ist ja ein Zufall», erwidert Reiter, sichtlich erfreut. «Ein Kollege, also. Ich bin nämlich auch Psychologe. Lehre und Forschung. Universität Wien.»

Ich nicke höflich, sage aber nichts. Albert Reiter hat mir diesmal ausnahmsweise keine Frage gestellt, vielleicht können wir also jetzt wieder ein Weilchen schweigen. Außerdem hätte ich gern noch ein Glas Wein, weshalb ich damit beschäftigt bin, die Aufmerksamkeit des wahnsinnig unaufmerksamen Kellners zu erregen.

Frantisek kommt mir zu Hilfe, indem er ein ebenso ruhiges wie verbindliches «Service» in Richtung Theke schickt, was den dort dösenden Barmann spontan in Bewegung versetzt.

Während Frantisek erneut austeilt, sehe ich, dass Reiter nachdenklich wirkt. Ich befürchte, gleich wird er an unser Gespräch anknüpfen.

«Jakobi», sagt er in diesem Moment gedehnt. «Sie sind aber nicht zufällig mit Bartholomäus Jakobi verwandt?»

Ich habe befürchtet, dass das Gespräch diese Wendung nehmen könnte, denn in Fachkreisen ist der Name meines berühmten Vaters selbstverständlich ein Begriff. Deshalb passiert es mir auch andauernd, dass ich mich als sein überhaupt nicht berühmter Sohn zu erkennen geben muss.

«Er ist mein Vater», sage ich nach kurzem Zögern und merke im gleichen Moment, dass der leise Groll, den ich seit Jahren bei solchen Gelegenheiten verspüre, urplötzlich verflogen ist. Hätte ich früher in einer Situation wie dieser das Bedürfnis gehabt, meinem Gegenüber das komplexe Verhältnis zwischen mir und meinem Vater darzulegen, so merke ich jetzt gerade, dass unsere ganze lange und schwierige Geschichte mit diesen wenigen Worten erzählt ist: Er ist mein Vater.

Albert Reiter nickt anerkennend und merkt gar nicht, dass Frantisek schon wieder auf eine Reaktion von ihm wartet. Dann streicht der Wiener Psychologe durch seinen gewaltigen Bart und sagt: «Ich habe eine seiner Vorlesungsreihen in Wien besucht. Das muss Ende der Achtziger gewesen sein. Damals war ich von Ihrem Vater sehr, sehr beeindruckt.»

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