Charles Sealsfield - Das blutige Blockhaus

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»Seine Herrlichkeit Don Maria Nicolas Vidal Chavez, Fahavarri de Madrigal, Valdez, bürgerlicher Gobernador Lugorteniente, auch Kriegsauditor in den Provinzen Louisiana und Westflorida, ferner Oberrichter, sind in der Stadt, leben aber zurückgezogen von allen Geschäften.«

Statt der Antwort spielte Vignerolles mit ein paar Goldstücken zwischen den Fingern. Der Spanier verzog keine Miene, schwenkte sich aber mit echt kastilianischer Grandezza dicht an den Grafen heran.

Der ließ einen Louisdor in seine Hand schlüpfen. Der Spanier besah das Goldstück und sprach trocken: »Es bedarf noch einer Bedingung, Seine Herrlichkeit zu sehen.«

Vignerolles ließ ein zweites Goldstück zwischen seine Finger gleiten.

»Muy bien!« meinte der Spanier. »Señores wollen aber auch Ihr Gepäck ans Land haben? Gefällt es Ihnen, die Bedingungen auf einmal zu erfüllen oder ...?«

Vignerolles sah sich abermals genötigt, seine Finger in die Börse zu senden.

»Zwei Bedingungen sind hinreichend«, versicherte der Hidalgo.

Nachdem diese erfüllt worden waren, verneigte er sich, griff an den Hut und schritt mit den Worten: »Venid, Señores — Kommen Sie, meine Herren!« würdevoll durch die Schenkstube des Estaminets der Tür und dann der Levée zu. Wir folgten ihm.

Wir nahmen unser Gepäck in Empfang, das zur Ausschiffung auf Deck bereitlag. Während unsere Leute beschäftigt waren, die Kisten und Ballen mit Hilfe der Neger, die uns Pajol mitgegeben hatte, vor das Estaminet zu schaffen, winkte der Hidalgo dem Grafen, ihm zu folgen.

Er fragte ihn jetzt, ob er der Chevalier de Manzanares sei, was Vignerolles bejahte. Daß einer der Vorfahren des Grafen das spanische Adelsdiplom erhalten, hatte wahrscheinlich am meisten beigetragen, unseren steifen Führer so zuvorkommend zu stimmen. Mir, der sich anschloß, wurde das Mitkommen erst nach wiederholten Beteuerungen gestattet, daß auch ich ein Caballero sei.

Wir gingen durch die mit den ekelhaftesten Abfällen angefüllte und beinahe ungangbar gewordene St.-Louis-Straße hinab der Rue Rempart zu. Der kurze Spaziergang reichte hin, unsere gute Laune so ziemlich wieder zu verscheuchen. Unbegreiflich, wie in solcher Umgebung und einer so verpesteten Atmosphäre ein menschliches Wesen es aushalten konnte. Wir sahen auch keines, aber hinter den zerstreuten Häusern der Rue Rempart krochen in den Gräben Alligatoren und anderes Gewürm herum. Dies waren die einzigen lebendigen Geschöpfe, die wir sahen.

Die Häuser bestanden durchgängig bloß aus einem Erdgeschoß mit breiten vorspringenden Dächern. Vor einem, das einige dreißig Schritte von der Straße zurück lag, machten wir halt. Der Spanier sah uns bedeutsam an und legte den Finger warnend auf den Mund.

»Seine Herrlichkeit erholen sich von den Lasten der Staatsgeschäfte!«

Er wies uns an, einige Schritte seitwärts zu warten, während er an die Schwelle des barackenähnlichen Häuschens trat und leise an die Tür klopfte.

»Que es eso? — Wer ist da?« fragte eine rauhe, kreischende Stimme.

»Don Henriquez!«

Nach einer Weile wurde die Tür aufgetan.

»Ave Maria purisima!« sprach unser Führer.

»Sin pecado concebeda!« antwortete der Öffnende.

Beide verschwanden im Haus, die Tür schlug hinter ihnen zu. Wir standen einige Minuten, unsere Blicke auf die Haustür gerichtet. Sie wurde abermals geöffnet, unser Führer erschien und winkte uns herein. Er schritt vor uns her und führte uns in ein mäßig großes, aber unglaublich schmutziges Zimmer.

Hinter einem Tisch, auf dem Schnürleibchen, Mosqueros, Fliegenwedel, alte Beinkleider, Gläser mit Überresten von Ananaspunsch, Strumpfbänder und derlei Sachen herumlagen, saß auf einem hochlehnigen Sessel die Person, der wir von unserem Führer mit einem tiefen Bückling vorgestellt wurden. Der Mann trug kurze, auf dem Knie offene Beinkleider, aber keine Strümpfe. Einer der Füße steckte in einem alten Pantoffel, der andere war bloß. Über dem Hemd hatte er einen schwarzen Rock, auf dem Kopf einen dreieckigen Hut, um den Leib einen Degen gegürtet. Das war Seine Herrlichkeit der Vize-Gobernador, die greulichste Affenfratze, die mir je im Leben begegnet ist.

»Señor Conde de Manzanares?« redete er Vignerolles an.

Dieser verbeugte sich und überreichte ihm mit einigen höflichen Redensarten unsere Pergamente. Der Senor warf nochmals einen amtlichen Blick auf uns und winkte dann Henriquez. Der brachte ihm die Brille, die Seine Herrlichkeit würdevoll auf der Nase befestigte. Darauf überlas er die Dokumente. Das dauerte ungefähr fünf Minuten. Dann erhob er sich und streifte, ohne ein Wort weiter zu sagen, mit seiner Rechten die Dinge auf dem Tisch mit Ausnahme des Punschnapfes und der Gläser hinweg, daß sie auf die Erde fielen. Dann setzte er sich wieder.

»Por todos los Demonios! — Bei allen Teufeln!« schrie dieselbe rauh kreischende Stimme, die wir vor unserem Eintritt bereits gehört hatten.

Eine Glastür zu einem anstoßenden Zimmer flog auf, und heraus eine Gestalt, die uns um ein Haar aus der Fassung gebracht hätte. Unser Señor schien ein wenig verblüfft über diese unvorhergesehene Erscheinung, aber nur ein wenig, obwohl er vollwichtigen Grund gehabt hätte, es mehr zu sein. Denn die Schöne, die so formlos hereinsprang, war eine Mulattin und im bloßen Hemd, übrigens noch jung und sehr wohlgenährt.

»Caramba!« schrie sie stärker. »Que quiere decir eso? El viejo no vale! — Was soll das heißen? Der Alte hat seinen Verstand verloren!«

»Que es este? — Was gibt‘s?« fragte Seine Herrlichkeit, der Vize-Gobernador und nahm mit unvergleichlich kastilianischem Phlegma eine Prise.

»Que es este?« erwiderte sie höchst erbittert. »Que es este? En verdad, el bobo viejo no vale ... — Was es gibt? Wahrhaftig, der alte Geck ist nicht ganz gesund...«

Sie bückte sich, um die Hemden, Schnürleibchen, Mosqueros von den Matten aufzuraffen, und nahm dann keinen Anstand, sich so, wie sie war, an Henriquez zu wenden.

»Ah, cara mio, como estemos? Que hay de nuevo? Extranjeros? — Ah, mein Lieber, wie geht‘s? Was gibt‘s Neues? Fremde?«

Sie überflog uns mit neugierigen Blicken.

»Seas decente!« sprachen Seine Herrlichkeit mit demselben Phlegma und nahmen eine zweite Prise. »Seas decente, y menda por un padre, y trae un puerco, en donde echar el demonio! — Sei anständig! Und schick nach einem Padre und laß ein Schwein bringen, damit er den Teufel aus dir dahinein treibt!«

Mit diesen Worten erhob er sich würdevoll und ging auf sie zu. Sie stieß jedoch die Hand, mit der er die ihre ergreifen wollte, zurück und verschwand lachend mit dem Ausruf »Gasta calzones — er macht den Hosen Schande!« hinter der Glastür.

Wir standen, ohne eine Miene zu verziehen, und hielten den scharfen Rattenblick des alten Lüstlings ruhig aus. Und richtig! Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich abermals. Henriquez zog aus seiner Rocktasche Feder und ein Tintenfäßchen hervor. Der Alte unterschrieb die Dokumente und wies Henriquez an, das Staatssiegel beizudrücken. Mit einem »Buen viaje — gute Reise!« entließ er uns.

Die Tür schloß sich hinter uns. Erst jetzt durften wir über die ungemein groteske Erscheinung des zweiten Stellvertreters des spanischen Königs in den Provinzen Louisiana und Westflorida, des bekannten Vidal, lachen. Aber das Lachen verging uns. Es lag etwas zu Unnatürliches in diesem gräßlichen Zerrbild des Lasters. Durch seine grenzenlose Raubsucht und Schamlosigkeit hat Vidal der sonst humanen Verwaltung Spaniens einen garstigen Schandfleck aufgedrückt.

Wie getrieben vom Pestengel, eilten wir unserer Schenke zu, nur des einen Gedankens mächtig, so schnell wie möglich aus dieser jammervollen Hauptstadt zu entkommen.

Wir waren kaum wieder bei unseren Freunden, als wir ihnen unseren Entschluß mitteilten, sogleich in die Attacapas zu fahren. Alle waren damit zufrieden, und unsere Abreise wurde auf den folgenden Morgen mit Tagesanbruch festgesetzt. Pajol erhielt die Weisung, mit Balot in Verhandlungen zu treten.

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