Charles Sealsfield - Das blutige Blockhaus

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Wir riefen ihn herein und drangen in ihn, sich deutlicher zu erklären. Aber er weigerte sich ganz entschieden. Bereits habe er mehr getan, als er vor Balot und seinen Genossen verantworten könne. Er sage nichts weiter, als daß Balot und seine Leute Farbige wären. Alle Pflanzer zögen es vor, ihre Reisen auf dem Mississippi und den Bayous mit Akadiern zu machen.

Wir hatten von diesen Akadiern noch nichts gehört und erfuhren nun, daß man so die Nachfahren jener französischen Kanadier nannte, die aus ihrer Heimat in Nova Scotia oder Acadia von den Engländern vertrieben worden waren, weil sie sich 1755 weigerten, die Waffen gegen ihre Landsleute zu erheben. Die Engländer hatten das ungeachtet des Utrechter Friedens von 1712 verlangt, in dem ausdrücklich die Neutralität dieser von Frankreich an England abgetretenen Provinz ausbedungen war. Es waren zwölftausend Familien, die Heimat und Eigentum verloren, weil sie nicht gegen ihre Väter und Brüder streiten wollten. Erbarmungslos wurden sie über die Grenzen gehetzt, erfroren, gingen an den Strapazen zugrunde, Männer, Weiber und Kinder. Mehr als sechs Jahre irrten sie in den Urwäldern umher, nur ein kleiner Rest entkam über die großen Binnenseen und Illinois hinab nach Louisiana, wo die Akadier endlich an den Ufern des Mississippi und in den Attacapas Hilfe und neue Heimstätten bei ihren Landsleuten und den Spaniern fanden, denen im Frieden von 1763 Louisiana von den Franzosen abgetreten wurde.

Pajol rief nun seine Neger. Diese deckten den Tisch für unser Abendessen und trugen die Speisen auf. Wir setzten uns, aber Speisen wie Getränke widerstanden uns. Es bedurfte nicht der öfteren Erinnerungen Pajols, ja mäßig im Genuß der Fleischspeisen zu sein. Wir konnten nichts als Gemüse und einige Schinkenschnitten zu uns nehmen.

Die Hitze war zum Ersticken.

Als wir so saßen, kam Balot abermals zur Tür herein.

»Messieurs!« brüllte er uns an. »Ich bringe Sie durchs Bayou Plaquemine, aber es kostet Sie die Hälfte mehr!«

»Ihr erhaltet, was ausgemacht ist«, erklärte ihm Amadée. »Einen Gourde für die Ruderer, zwei für den Bootsmann und drei für Sie!«

»Gut! So gehen wir morgen früh um sechs Uhr ab.« Wir waren es zufrieden. Vignerolles schrieb die Anweisung, die nach unserer Ankunft von unserem Bankier in New Orleans ausgezahlt werden sollte, und Balot entfernte sich, um seine Leute zusammenzubringen.

»Sind Sie mit Waffen versehen?« fragte mich Pajol nach einer Weile wie gelegentlich.

»Pistolen, Doppelflinten und Kavalleriesäbel.«

»Die Säbel sind gut, aber nichts gegen Dolche auf Voitures. Sie müssen auch Dolche haben.«

»Glauben Sie, wir haben sie nötig?«

»Das läßt sich unmöglich voraussagen!«

»Mit diesen Worten verließ Pajol das Estaminet. Die trübe Laune, die alle niedergedrückt hatte, war verscheucht. Die verpestete Atmosphäre, die heißen Dämpfe waren es, denen alle um jeden Preis entkommen wollten. Diese Aussicht hatten wir nun, und als Zugabe eine zweite auf einen Strauß, die uns Hitze und Fieber vergessen ließ.

Pajol kam wieder und brachte uns sechs spanische Dolche, die wir für ebenso viele Piaster Spanischer Piaster — etwa ein Dollar eintauschten. Bei allen waren Heiterkeit und Mut wiedergekehrt. Lachend beschlossen wir unser Abendessen, lachend suchten wir unsere Lagerstätten auf. Sie waren im Schuppen des Estaminet-Hofs neben unseren Kisten und Ballen aufgeschlagen, da wir billiges Bedenken trugen, uns den Betten Pajols anzuvertrauen, obwohl er uns hoch und teuer versicherte, nach jedem, der am gelben Fieber gestorben, seien sowohl die Zimmer gelüftet wie die Leintücher und Tillandsea-Matratzen verbrannt oder in den Mississippi geworfen worden.

Trotz Mosquitos, trotz Brulôts — diese Insekten sind kleiner als die ersteren, dringen aber mit ihren ungemein peinlichen Stichen durch die Kleider — und trotz anderen namenlosen Ungeziefers schliefen wir ruhiger, als es seit Monaten der Fall gewesen war.

Allein Amadée teilte unsere Sorglosigkeit nicht und blieb wach. Vor Tagesanbruch kam er zu unserem Strohlager, rüttelte uns aus dem Schlaf und winkte uns, ihm zu folgen. Schlaftrunken gingen wir ihm nach.

»Was gibt‘s, Amadée?«

»Ich glaube doch, wir gehen am besten über den Pontchartrain.«

»Was zum Henker fällt dir ein, jetzt, nachdem der Handel abgeschlossen ist?«

Amadée schüttelte den Kopf.

»Es sind Farbige, ich traue den Farbigen nicht. Sie gefallen mir nicht.«

»Das finde ich begreiflich. Du konntest seit den Zeiten des Clubs Massiac nie einen Farbigen leiden«, spottete Ducalle.

Der Club Massiac war die bekannte Gesellschaft von Negerfreunden, die sich im Anfang der Revolution in Paris gebildet hatte und von großem Einfluß auf die Entwicklung des Sklavenaufstandes in St. Domingo war.

»Amadée schien den Vorwurf nicht gehört zu haben.

»Wir sind hier unbekannt«, erwiderte er. »Diese Menschen mögen uns hinführen, wo sie wollen, kein Hahn kräht um uns. Geben wir unsere Empfehlungsschreiben ab, Herr Graf! Das wenigste, was die Herren für uns tun können ist, uns eine Reisegelegenheit nach den Attacapas zu verschaffen.«

»Hast du etwas Verdächtiges gehört?« fragten wir.

»Ich blieb im Estaminet, um mit Pajol wegen der notwendigen Lebensmittel zu reden. Was ich da von den Farbigen hörte, gefiel mir nicht.«

»Und was hörtest du?«

»Bloß unsere Namen! Verstehen konnte ich ihr negrokreolisches Kauderwelsch nicht.«

»Pah, Amadée, du bist doch sonst nicht so furchtsam und hast das Herz auf dem rechten Fleck!« meinte Hauterouge. »Zehn Franzosen werden sich doch vor zwölf Farbigen nicht fürchten? Es ist Ehrensache für uns, zu gehen. Man würde uns auslachen!«

»Ich meinerseits bin fest entschlossen, mit den Leuten zu gehen!« erklärte Ducalle.

»Ich auch!« sagte Hauterouge.

Vignerolles und ich waren noch unentschlossen, aber jetzt kam Balot. Und der Gedanke, uns vor diesem Menschen eine Blöße zu geben, beschwichtigte alle Bedenklichkeiten, so ernster Natur sie auch waren. Wir ließen unser Gepäck an die Levée und an Bord des Fahrzeugs schaffen und folgten nach wie Leute, die nicht recht wissen, ob sie wachen oder träumen.

Die Amerikaner haben ein Sprichwort, das da sagt: ein Europäer bleibt sieben Jahre in Amerika blind. Es enthält viel Wahres. Wenigstens wir, ich gestehe es gern, waren blind, als wir in Amerika ankamen, und blieben auch geraume Zeit gleichsam blind, befangen in einer Weise, die dem Zustand des Schlaftrunkenen gleicht. Weit weniger so fühlten unsere Diener. Aber die Erscheinung war natürlich. Wir kamen aus Verhältnissen, die ich abstrakt nennen möchte im Gegensatz zu denen, in die wir eintreten sollten, und die konkreter Natur waren.

Unsere Rollen in Europa, obwohl nicht gerade die unbedeutendsten, hatten uns nur wenig mit den Volksmassen in Berührung gebracht, das Befehlen ausgenommen. Wir waren gewissermaßen Räder, die wieder untergeordnete Triebwerke in Bewegung setzten, für die andere dachten und die wieder andere in Bewegung setzten, handeln ließen. Als Hofleute und kommandierende Offiziere konnten wir bei einem grand oder petit lever fungieren, konnten Regimenter, Bataillone befehligen, auch Verse machen, Romane, Tragödien und Komödien kritisieren, verstanden etwas von Chemie und Astronomie. Wir glaubten, in Louisiana, wenn nicht vollen Ersatz für die Heimat, so doch einen leidlichen Zufluchtsort zu finden. Was wir aber sahen, konnte unsere Erwartungen nur bitter enttäuschen.

Der Starkmut des Mannes hat auch seine Grenzen. Wer soviel gefochten, gekämpft, erduldet und ertragen hat wie wir in den zehn Jahren unserer Revolution, der fängt an zu verzweifeln. Das stärkste Schiff hält wohl zwei, drei und mehr Stürme nacheinander aus, allein wenn diese Stürme immer und immer wiederkehren, bald von Westen, bald von Osten, bald von Norden, wieder von Süden, dann brechen nicht nur die Ruder, die Masten — dann reißen auch die Segel, und die Planken beginnen nachzugeben. So auch das Gemüt des Mannes, es fängt an zu wanken, zu verzweifeln. Und ist es einmal dahin gekommen, dann ist Ruhe und Besonnenheit dahin, dann kommt die Unruhe. Sie warf uns Balot und seinen Genossen in die Klauen.

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