Gemma Malley - Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen

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Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen: краткое содержание, описание и аннотация

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Raffy betrachtete die Gruppe – es waren ungefähr zehn Männer, alles Kollegen, die er mochte. Er nickte und folgte Simon an dessen Tisch. Kaum hatte Raffy sich hingesetzt, wurde schon ein Bierkrug vor ihn hingestellt.

Er trank einen Schluck, aber Simon schüttelte den Kopf. »Wenn du trinkst, dann trink wie ein Mann«, sagte er augenzwinkernd. Raffy setzte den Krug an den Mund und kippte den Inhalt hinunter. Dabei hätte er sich fast verschluckt an dem modrig schmeckenden Saft, der ihm die Kehle hinunterlief, und er musste an den Sumpf in der Nähe des Stadttors denken, an den Morast, der ihm auf der Flucht mit Evie in Mund und Nase gelaufen war.

»So ist es schon besser«, meinte Simon gut gelaunt und schenkte ihm nach. »Wo ist eigentlich deine reizende Freundin? Hast sie wohl zu Hause gelassen, was?«

Raffy starrte Simon wütend an, riss sich dann aber zusammen und nickte. Ihm war klar, dass Simon sich nichts dabei gedacht hatte. Er war ein freundlicher, stämmiger, grobknochiger Mann, ein Mann, dessen Kraft Raffy verblüfft hatte, als er ihn auf dem Feld gesehen hatte; ein Mann, dessen Gesicht sich immer zu einem Grinsen verzog und der Lachfalten um die Augen hatte. Seine Frau Marion war nur halb so groß wie er, aber genauso fröhlich. Die beiden hatten fünf Kinder, die oft in der Siedlung herumtobten und Chaos anrichteten. Ihr Vater lächelte meist wohlwollend und wurde nur wütend, wenn sie ungezogen oder rücksichtslos waren.

»Sie liest«, sagte Raffy, ohne Simon dabei anzusehen. Das war nicht gelogen – zumindest könnte es so sein –, aber es war auch nicht die Wahrheit.

»Soso, sie liest.« Simon nickte gedankenverloren. Dann zuckte er die Achseln. »Ich hatte nie viel Zeit für Bücher. Aber es ist eine vornehme Art, den Abend zu verbringen. Ganz anders bei uns, was, Gentlemen?«

Die Männer lachten und tranken weiter. Bei Raffy machte sich der Alkohol schon bemerkbar, denn er fühlte sich ganz benommen. Er grinste und lachte, obwohl am Tisch über nichts gesprochen wurde, was besonders komisch gewesen wäre. Vielleicht hätte er das schon viel früher tun sollen. Vielleicht hätte er lieber mit diesen Männern ausgehen sollen, anstatt zu Hause zu bleiben und Evie zu beobachten oder auf und ab zu gehen und zu warten, bis sie nach Hause kam.

Aber in dem Moment, als er diesen Gedanken in Erwägung zog, spürte er den vertrauten Druck im Magen, und er sah Evie vor sich, allein und verletzlich. Er stellte sich vor, wie Neil oder ein anderer Mann vorbeikamen, um Hallo zu sagen, wie sie sie ansahen und sich einbildeten, sie seien ihrer würdig und dass ihr Lächeln etwas bedeutete …

Raffy schloss die Augen, und er sah nur noch Evies wütenden Blick, als sie entdeckt hatte, dass er ihr nachspionierte. Sie hatte ihn noch nie so angesehen, so zornig, so enttäuscht.

Er stand auf. »Ich muss gehen«, sagte er und stieß dabei gegen den Tisch, sodass ein paar Gläser überschwappten.

Simon sah ihn seltsam an. »Immer mit der Ruhe, Raffy. Warum die Eile?«

»Ich muss gehen«, beharrte Raffy. »Ich muss zu Evie.«

»Ich bin sicher, es geht ihr gut«, sagte Simon ruhig, aber bestimmt. »Sie hätte bestimmt nichts dagegen, wenn du noch ein oder zwei Bierchen trinkst.«

»Sie hätte nichts dagegen«, erwiderte Raffy, »aber ich muss trotzdem gehen. Ich muss zu ihr. Ich muss …« Er schob seinen Stuhl zurück und wankte davon. Simon rief noch etwas hinter ihm her, aber er drehte sich nicht um. Er musste zu Evie. Er musste sich bei ihr entschuldigen. Er musste ihr begreiflich machen, warum er sie beobachtet hatte und dass er es nur für sie getan hatte. Weil er sie liebte. Weil er sie brauchte. Und weil sie ihn brauchte.

Plötzlich blieb Raffy stehen. Direkt vor ihm saß der Mann, der die Ursache war für das alles, der Schuld hatte, dass Evie wütend auf ihn war.

»Neil.« Er stützte sich an dem Tisch ab, an dem der Lehrer saß. »Neil. Lassen Sie sich auch ein Bierchen schmecken?«

Neil saß mit einer kleinen Gruppe von Männern und Frauen am Tisch, die ernste Gesichter machten. Alle hörten auf zu reden und sahen Raffy an. Neil lächelte. »Raffy«, begrüßte er ihn freundlich. »Wie schön, dich zu sehen. Geht es dir gut?«

Raffy kniff die Augen zusammen. »Gut? Nein, eigentlich nicht. Aber machen Sie sich keine Sorgen um mich. Sie kümmern sich ja sonst auch nicht um mich, nicht wahr, Neil?«

Neil runzelte die Stirn. »Tut mir leid, Raffy. Ist irgendwas?«

Raffy hielt sich an dem Tisch fest. Dann beugte er sich tief zu Neil hinunter und sah ihm direkt in die Augen. »Lassen Sie Evie in Ruhe, verstanden?«, knurrte er. »Halten Sie sich von ihr fern, oder es wird Ihnen noch leidtun.«

Neil wich nicht zurück. »Wenn du mit ›fernhalten‹ meinst, dass ich sie nicht mehr unterrichten soll, dann fürchte ich, dass ich das nicht kann, Raffy. Solange Evie etwas lernen möchte und Spaß an unseren Diskussionen hat, stehe ich ihr zur Verfügung, so wie ich allen anderen zur Verfügung stehe. Auch dir, wenn du Interesse hast. Ich könnte …«

Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, hatte Raffy ihn am Genick gepackt und zu Boden gedrückt, wobei der Stuhl umfiel. Dann hockte er rittlings auf Neil, schlug auf ihn ein, schüttelte ihn und schrie ihn an, bis ein paar Männer ihn packten, von Neil wegzerrten und ihn festhielten.

Raffy hatte keine Ahnung, wie lange er festgehalten wurde und dabei Neil anbrüllte und wie wild um sich trat. Aber dann bemerkte er, dass es auf einmal ganz still wurde und dass die Atmosphäre sich veränderte und dass jemand auf ihn zukam.

»Lasst ihn los«, hörte er Benjamin mit ruhiger, aber fester Stimme sagen. »Raffy, komm bitte mit. Ich glaube, wir sollten uns ein bisschen unterhalten, meinst du nicht auch?«

19

Es war eine holperige Fahrt. Das lag nicht am Wagen, wie Linus immer wieder betonte, sondern an den Straßen. Oder besser gesagt, an den fehlenden Straßen. »Diese Lady ist kein Geländefahrzeug«, erklärte er Lucas und streichelte dabei anerkennend über das Lenkrad. »Steinige Wege bewältigt sie spielend, aber nicht solche Schlaglöcher wie hier. Sie ist für einen zivilisierteren Ort gedacht.«

Lucas sah Linus fragend an. »Dann war die alte Welt also zivilisiert?«

»Teilweise war sie sehr unzivilisiert«, meinte er achselzuckend. »Aber es gab auch Lichtblicke. Und es gab Straßen. Schöne lange, ebene Straßen.«

Während sie über Steine und Geröll dahinbrausten, sah Lucas nachdenklich aus dem Fenster. Die Landschaft war genauso trostlos, wie man es ihm erzählt hatte. Keine grünen Felder oder Wiesen, keinerlei Hinweise auf landwirtschaftliche Betriebe, auf Produktionsstätten oder Häuser. Es war, als ob die Stadt nichts zu tun hätte mit ihrer Umgebung, als existierte sie in ihrem eigenen Mikrokosmos. Die große hohe Mauer hielt nicht nur die Menschen fern, sondern auch den Rest der Welt.

Während Lucas die Welt an sich vorbeifliegen sah, erkannte er, wie wenig er über das Land außerhalb der Stadtmauer wusste und über die Menschen, die dort lebten. In den Jahren, die ihn geprägt hatten, hatte er alles geglaubt, was man ihm über die Bösen erzählt hatte, die außerhalb der Stadtmauer umherstreiften und die Tod und Zerstörung heraufbeschwören würden, wenn sie nur könnten. Er hatte geglaubt, dass Menschen zu extrem bösen Handlungen fähig waren und dass nur die Entfernung der Amygdala sie voreinander und vor sich selbst schützte.

Und dann hatte sein Vater ihm die Wahrheit gesagt, hatte ihm geduldig, aber in aller Hast erklärt, dass die Dinge nicht so waren, wie er gedacht hatte, dass der Bruder die Menschen belogen hatte, dass Lucas tapfer sein musste, dass er ihm ein Versprechen geben sollte und dass er stärker sein musste, als er sich je vorstellen könnte.

Lucas hatte getan, was von ihm verlangt wurde: Er hatte gelernt, das System zu bedienen, und dafür gesorgt, dass der Bruder ihm Beachtung schenkte und ihm vertraute. Er hatte seinen Vater als Verräter hingestellt, und er hatte zugelassen, dass sein Bruder ihn hasste. Und die ganze Zeit hatte er sich mit dem Gedanken getröstet, dass er wusste, dass er begriff, was wirklich vor sich ging.

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