Gemma Malley - Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen

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Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen: краткое содержание, описание и аннотация

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Weil er kein guter Mensch war so wie Neil.

Weil er nicht perfekt war so wie Lucas.

Wie Lucas.

Raffy atmete aus und schloss die Augen. Sein älterer Bruder. Sein ganzes Leben hatte Raffy im Schatten von Lucas gestanden, und auch jetzt hatte er das Gefühl, die Sonnenstrahlen würden nicht bis zu ihm durchdringen. Weil Lucas besser war als er. Edler, großzügiger. Er hatte erlebt, wie Evie mit ihm umgegangen war, in jener Nacht in der Stadt, als sie das System abgeschaltet hatten. Raffy kannte Evie besser als sie sich selbst. Er hatte die verstohlenen Blicke gesehen, ihre Energie, immer wenn die beiden zusammen waren. Außerdem wusste er, dass Lucas auch deshalb in der Stadt geblieben war, damit Raffy und Evie problemlos zusammen sein konnten. Ein selbstloser Akt, genau wie Lucas’ ganzes Leben.

Und deshalb hasste er ihn. Denn Raffy wäre niemals so edel gewesen. Er wollte Lucas’ Großzügigkeit nicht. Er wollte Evie. Er wollte sie so eng an sich binden, dass sie keinen anderen mehr ansah, geschweige denn mit ihm redete oder ihn gar anlächelte. Er wollte sie ganz für sich haben; er war egoistisch und besitzergreifend. Es sollte wieder so sein wie damals in dem Baum, wo sie sich abends immer getroffen hatten. Ihr Alltag war zwar unerträglich gewesen, aber das hatte Raffy nicht gekümmert, denn in den Momenten mit Evie hatte er erkannt, dass sie ihn brauchte. Sie beide gegen den Rest der Welt. Sie waren sich so nah, dass der eine wusste, was der andere sagen wollte. Die Stadt hatte sie, hatte alle unterdrückt, aber Raffy war das im Grunde egal gewesen, weil sie einander dadurch nähergekommen waren. Er würde sein restliches Leben im Gefängnis verbringen, wenn er sicher sein könnte, dass er die Zelle mit Evie teilte.

Und Evie …

Raffy beobachtete, wie sie sich angeregt unterhielt, wild gestikulierte und mit den Augen rollte.

Evie wollte frei sein. Frei von allem.

Auch von ihm.

Raffy wusste es. Er sah es in ihren Augen. Sie war so lange in der Stadt eingesperrt gewesen und hatte sich eingeengt und unglücklich gefühlt. Und jetzt schwebte sie wie auf Wolken und lachte jeden Tag.

Raffys schlimmste Befürchtungen würden sich bestätigen. Schon sehr bald würde Evie erkennen, wie Raffy wirklich war, und dann würde sie ihn verlassen.

Schon bald würde sie erkennen, dass sie ihn nicht brauchte und dass sie ihn eigentlich nie gebraucht hatte.

»Ich sollte dich jetzt gehen lassen«, meinte Neil lächelnd. »Nächste Woche werde ich dich mit Frankenstein bekannt machen, einem von Menschenhand erschaffenen Monster. Da du aus der Stadt kommst, findest du es vielleicht passend.«

Evie stand auf. »Danke«, sagte sie ernst. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie verblüffend es ist, zu … zu …«

»Zu erkennen, wie viel es noch zu entdecken gibt? Wie viele begabte Menschen so unglaubliche Dinge geschrieben haben, so außergewöhnliche Ideen hatten und den Mut aufbrachten, ihre Überzeugungen zu veröffentlichen?«

Evie nickte glücklich. Neil schaffte es immer, die Gedanken, die ihr im Kopf herumschwirrten und die sie verzweifelt auszudrücken versuchte, in Worte zu fassen.

Neil zuckte die Schultern. »Ich wünschte nur, wir hätten hier noch mehr Bücher. Aber sie waren im Grunde nicht wichtig. Beim Überlebenskampf, meine ich. Kurzsichtige Idioten haben Nahrung und Wasser über das geschriebene Wort gestellt.« Er grinste. »Aber noch haben wir genug Bücher. Und wer weiß? Vielleicht kommt ja eines Tages jemand mit einer ganzen Bibliothek hier vorbei, die irgendwo vergraben war. Man kann ja nie wissen, stimmt’s?«

»Stimmt«, sagte Evie, und ihre Augen funkelten. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie sich in Neils Gesellschaft entspannen konnte, bis sie seine ständigen ironischen Bemerkungen verstand und bis sie begriff, dass er nicht deshalb aufgeregt war und eine Frage nach der anderen stellte, weil sie etwas falsch verstanden hatte oder weil er ihretwegen frustriert war, sondern weil er ebenso wie sie erpicht darauf war, Antworten zu finden. Mittlerweile genoss sie es, Zeit mit ihm zu verbringen, über die Feinheiten eines Buches, das sie gelesen hatte, zu sprechen und stundenlang darüber zu diskutieren.

»Also dann, bis nächste Woche.« Neil winkte ihr zu und schlenderte in Richtung Zentrum davon, wo er sich auf dem Rasenplatz der Siedlung mit Freunden noch auf einen Drink treffen wollte. Evie wusste das, weil er sie schon mehrmals dazu eingeladen hatte. Er meinte, sie solle Raffy mitbringen und dass sie beide willkommen seien. Aber sie hatte abgelehnt, weil sie wusste, was Raffy sagen würde. Sie wollte keinen Streit, wollte sich die Enttäuschung ersparen, wenn sich ihre Befürchtungen bestätigten und er sich weigerte, mitzukommen oder sie allein gehen zu lassen.

Vielleicht würde ja alles anders, wenn sie erst verheiratet waren, sagte sie sich.

Vielleicht würde er dann endlich begreifen, dass sie zu ihm gehörte, dass sie nirgendwo hingehen wollte und dass sie ihn liebte.

Evie machte sich auf den Heimweg. Sie liebte Raffy wirklich. Sie hatte ihn schon immer geliebt. Und doch … Sie seufzte. Plötzlich hörte sie etwas und blieb stehen. Ein Geräusch in dem Baum über ihr. Ein Vogel vielleicht? Nein, es musste etwas Größeres sein. Sie spähte nach oben, nicht sicher, wonach sie eigentlich suchte, aber sie hatte es auch nicht eilig, nach Hause zu kommen. Plötzlich begegnete sie Raffys Blick, und der Mund blieb ihr offen stehen. Sie sah, wie er rot wurde, von dem Baum heruntersprang und mit ausgestreckten Armen auf sie zurannte.

»Evie!« Er lächelte verlegen, dann verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht, und sie sah die Furcht in seinen Augen. Schließlich versuchte er, die Sache herunterzuspielen. »Evie, komm schon. Ich war nur … nur …«

Evie starrte ihn an und versuchte zu begreifen, was hier vor sich ging. »Wie … wie lange warst du da oben?«, fragte Evie tonlos.

Raffy biss sich auf die Unterlippe.

»Wie lange?«

Raffy zuckte die Achseln. Er fühlte sich unbehaglich. »Ich … ich wollte nur wissen, was du so lernst.«

»Ach wirklich?« Evie verschränkte die Arme. »Dann weißt du ja auch, über welches Buch wir heute gesprochen haben. Also, was hast du gelernt?«

Raffy machte den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus.

»Na sag schon, Raffy, was hast du heute gelernt?«

Evie bekam wieder keine Antwort. Raffys Blick verfinsterte sich, wie immer, wenn er sich in die Enge getrieben fühlte. Normalerweise nahm sie dann seine Hand, beruhigte ihn und redete ihm seine Wut aus. Seit sie in die Siedlung gekommen waren, hatte sie das viele Male getan. Aber jetzt nicht. Jetzt hatte Evie keine Lust, Raffy zu beruhigen. Er hatte eine Grenze überschritten und Evie bebte vor Zorn.

»Früher hast du das System gehasst«, sagte sie mit leiser Stimme. »Und jetzt verhältst du dich genauso. Du würdest mich am liebsten jeden Tag zu Hause festhalten, so wie meine falschen Eltern. Aber das kannst du nicht, Raffy. Das lasse ich nicht zu.«

Evie wandte sich ab. Sie hatte Tränen in den Augen, Tränen, die Raffy nicht sehen sollte, weil er sie sofort in den Arm genommen hätte, um sie zu trösten, aber sie wollte nicht getröstet werden, nicht von ihm. Sie wollte, dass er ihr vertraute und sie ihr eigenes Leben führen ließ.

»Wo gehst du hin?«, rief Raffy ihr nach. »Wo gehst du hin?«

Seine Stimme klang gequält. Evie wusste, dass er ihr nachschauen würde, verzweifelt und unglücklich. Trotzdem ging sie weiter. Weil es seine Schuld war. Das würde ihm eine Lehre sein. Denn wenn sie blieb, würde alles noch schlimmer. Wenn sie nicht weiterging, bis sie weit genug von Raffy entfernt war, würde sie vielleicht etwas sagen, was sie hinterher bereute.

16

Lucas versuchte, den Tee und den Kuchen zu genießen, den Linus ihm hingestellt hatte. Und er versuchte, dem Drang zu widerstehen, aufzuspringen und ungeduldig auf und ab zu gehen. Er hatte von Linus gelernt, dass es keinen Zweck hatte, überstürzt zu handeln. Und deshalb erzählte er Linus einfach alles, was er wusste. Linus hörte aufmerksam zu.

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