Gemma Malley - Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen

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Das letzte Zeichen 02 - Die Verschwundenen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wegen des Lexus hatte sein Dad ihn das erste Mal geschlagen. Devil war damals vier. Er war so aufgeregt gewesen, weil er mit zur Kirche fahren durfte, auf dem Rücksitz, wie ein Erwachsener, wie sein Vater. Er hatte den Wagen nicht ruinieren wollen, hatte nicht riskieren wollen, rausgeworfen zu werden, deshalb hatte er nichts gesagt, als er pinkeln musste, hatte es verhalten und gewartet. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Vater einen Telefonanruf bekommen, wütend werden und in den Hörer brüllen würde. Devil war es vorgekommen wie Stunden und schließlich hatte er dem Drang nachgegeben und direkt auf den Ledersitz gepinkelt.

Jahre später, als sein Vater ihn endlich wieder im Auto mitnahm, hatte er ihm im Lexus private Predigten gehalten, Lektionen, die Devil bis heute nicht vergessen hatte, die ihm seine Identität und seine Entschlossenheit verliehen. »Mein Sohn, es gibt zwei Sorten von Menschen auf dieser Welt – die Besitzenden und die Besitzlosen. Die Anführer und die Anhänger. Die Starken und die Schwachen. Die Gewinner und die Verlierer. Die Leute in meiner Kirche sind die Verlierer. Sie brauchen mich. Man muss ihnen sagen, wie sie sich die Schuhe zu binden haben, wann sie essen, wann sie scheißen und wann sie beten sollen. Das alles tue ich für sie, mein Sohn. Deshalb geben sie mir ihr Geld. Ich zeige ihnen den Weg. Ich gebe ihnen, was sie brauchen. Und deshalb fahre ich diesen Wagen. Weil ich ihn verdiene. Nicht Gott. Ich. Gott tut nichts für die Menschen, das ist die Wahrheit. Und du darfst hier mit mir sitzen und die Fahrt genießen, aber es ist nicht dein Auto, sondern meins. Wenn du selbst einmal so einen Wagen haben willst, dann musst du zu den Besitzenden, zu den Gewinnern gehören. Verstehst du?«

Mit zehn hatte Devil diesen kleinen Vortrag zum ersten Mal gehört. Der starke nigerianische Akzent seines Vaters hatte sich ihm tief in die Seele gebrannt. Und er hatte ihn laut und deutlich gehört.

»Also«, hatte sein Vater mit einem Lächeln gesagt, »das ist jetzt unser kleines Geheimnis, was, Junge? Ich muss dir noch eine Menge beibringen, mein Sohn. Und du musst noch viel lernen. Du hörst mir zu und ich werde dich unterrichten. Aber wenn du irgendjemandem auch nur ein Sterbenswörtchen von dem verrätst, was ich dir sage, wirst du erfahren, was Schmerz bedeutet. Habe ich mich klar ausgedrückt?«

Devil hatte genickt, wie jedes Mal, wenn sein Vater genau das sagte. Devil hielt Wort und sagte niemandem etwas, und schließlich hörte sein Vater auf zu drohen. Stattdessen hielt er an den Lektionen fest. Dabei kam er immer wieder auf das Auto zu sprechen. »Autos machen Leute«, lautete einer seiner Lieblingssprüche.

Einen Tag, nachdem sein Vater ihm zum zweiundvierzigsten Mal eine Lektion erteilt hatte, war die Polizei aufgetaucht, hatte den Wagen beschlagnahmt und ihnen das Haus weggenommen. Die Polizeibeamten wollten auch seinen Vater mitnehmen, aber der hatte sich bereits in der Nacht aus dem Staub gemacht und sich in ein anderes Zuhause, in ein anderes Leben geflüchtet.

Und als Devil und seine Familie ein paar Tage später in die Vorstadtsiedlung umziehen mussten, hatte er erkannt, dass sein Vater mit allem recht gehabt hatte. Er war allen anderen immer einen Schritt voraus. So musste es im Leben sein: allen anderen einen Schritt voraus sein, am Steuer sitzen, sich von nichts und niemandem aufhalten lassen. Weder sein Dad noch das Geld wurden je gefunden, es war mit ihm verschwunden, wohin auch immer er sich geflüchtet hatte. Wie sich später herausstellte, war das Haus nur gemietet und der Wagen noch nicht abbezahlt. Selbst die Heiratsurkunde seiner Mutter war nicht echt.

Devil beugte sich etwas vor. Das alles war jetzt Vergangenheit. Das alles war irrelevant. Ir-re-le-vant. Das Wort der Woche. Soll heißen, dass es bedeutungslos war. Das beruhigte ihn. Nichts bedeutete mehr etwas. Leona hatte ihm etwas bedeutet, aber sie war nicht mehr da, mit ihrem leisen Geplapper im Hintergrund, mit den Puppen, die sie überall mit sich herumtrug. Sie war fort.

Und das war gut so, sagte sich Devil. Sie war sein Schwachpunkt gewesen. Er hätte alles getan, um Leona zu beschützen, und er hätte jeden umgebracht, der ihr zu nahe kam. Aber was hatte das letztlich genützt? Gegen einen Unfall war man machtlos. Man konnte nur demjenigen die Schuld geben, der das Fenster offen gelassen hatte. Man konnte nur weggehen und sich fest vornehmen, in seinem ganzen Leben nie wieder jemanden gernzuhaben, weil es zu wehtat, weil man das Gefühl hatte, als würde man innerlich explodieren.

Devil holte tief Luft. »Wo fahren wir eigentlich hin?«, fragte er.

Der Mann mit der Waffe drehte sich zu ihm um und lächelte. »Wir wollen doch kein Geheimnis verraten, was, Devil?«

Devil kniff die Augen zusammen. »Und woher kennst du meinen Namen?«

»Oh, ich weiß eine Menge über dich, Devil«, sagte der Mann und drehte sich wieder nach vorn, während die Männer neben Devil ihn wieder zurück in den Sitz drückten. »Aber darüber sollten wir uns jetzt keine Gedanken machen, oder? Ich höre beim Fahren gern Musik, wenn du nichts dagegen hast. Außerdem sind wir schon fast da. Du wirst deine Antworten noch früh genug bekommen. Ich heiße übrigens Thomas. Schön, dich endlich kennenzulernen.«

Devil wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Ihm war klar, dass es keinen Sinn hatte. Deshalb schwieg er, als Thomas einen Knopf drückte, woraufhin laute Musik erklang. Egal, was dieser Typ vorhatte, er wollte es zu seinem Vorteil wenden. Das hieß stark sein. Das hieß, ein Gewinner sein.

18

Raffy rannte in Richtung Zentrum, ohne zu wissen, wo er eigentlich hinwollte. Er kochte vor Wut. Für Evie war alles in Ordnung. Sie war hierhergekommen und hatte bereitwillig jede Gelegenheit ergriffen. Alle hatten Evie gern. Immer hatten alle Evie gerngehabt. Die Leute fühlten sich zu ihr hingezogen und wollten in ihrer Nähe sein. Leute wie Neil. Wie Lucas. Einfach alle.

Und alle wollten sie ihm wegnehmen. Ihm, Raffy, den niemand mochte, den niemand gernhatte. Seine eigene Mutter hatte ihm die meiste Zeit seines Lebens kaum in die Augen gesehen, und sein Bruder hatte ihn im Auge behalten für den Fall, dass er aus der Reihe tanzte. In der Stadt waren ihm die Leute stets mit Misstrauen begegnet und hatten getuschelt, wenn er vorbeiging. Aber das hatte ihn nie gekümmert, weil er Evie hatte.

Raffy wusste, dass er unvernünftig war. Er hätte ihr nicht nachspionieren dürfen. Aber sie war einfach zu vertrauensselig; sie erkannte nicht, wie die Menschen wirklich waren. Sie brauchte Raffy als Beschützer. Es war noch gar nicht lange her, dass sie um ihr Leben gerannt waren; er konnte das nicht so einfach vergessen wie Evie.

Raffy drängte sich an einem Tisch vorbei. Er befand sich jetzt im Zentrum der Siedlung, wo Tische und Stühle aufgestellt worden waren, damit die Leute sich unterhalten, Karten spielen oder das von ein paar Bauern gebraute Bier genießen konnten. Die meisten Bauern kamen an zwei oder drei Abenden in der Woche hierher, um Dampf abzulassen, sich zu entspannen und miteinander zu reden. Und obwohl Raffy schon des Öfteren eingeladen worden war, war er nie hingegangen. Da er den ganzen Tag von Evie getrennt war, ging er nach der Arbeit immer lieber zu Evie nach Hause, um bei ihr zu sein und sie ganz für sich zu haben. Und außerdem mochte er kein Bier. Er hatte es einmal probiert und es hatte widerlich geschmeckt. Aber wenn er sich jetzt so umsah, fand er, dass ein Bier vielleicht gar keine schlechte Idee wäre. Vielleicht war ein Bier genau das, was er jetzt brauchte.

Als Raffy sich gerade hinsetzen wollte, kam Simon auf ihn zu, ein Bauer, der Raffy unter seine Fittiche genommen hatte und der so etwas wie ein Mentor für ihn war. »Raffy! Endlich kommst du mal!« Er grinste. »Ich wusste, dass du schwach werden würdest. Komm, setz dich zu uns.«

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