Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin

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Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften Roman ein unheimliches und unvergessliches Szenario und fragt nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit.
>Die Schmerzmacherin.< wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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Sie lehnte sich zurück. Sie wusste, wie diese Predigt weitergehen würde, und Marina ließ sich auch nicht weiter unterbrechen. Marina redete weiter. Der sommelier brachte die zweite Flasche. Öffnete sie. Der Kork. Gregory kostete. Neue Gläser wurden gebracht. Es wurde eingeschenkt. Marina redete weiter. Sie wisse, dass Amalia Probleme damit habe, dass ihr unbekannter Großvater wahrscheinlich ein Nazi war. Sie wüssten ja alle, warum ihre Schwester den Namen nicht preisgeben wollte. Er war nicht koscher. Die ganze Sache war übel. Wenn es eine Gerechtigkeit gäbe, würde schon die Mutter von Amalia aus der Erbfolge ausgeschlossen worden sein. Und am besten gleich ihre Schwester. Amalias Großmutter also. Die habe sich von Anfang an nicht ihrer Erbschaft würdig erwiesen. Auf keiner Ebene. Sie habe ihr ganzes Leben nichts als Schwierigkeiten mit dieser Schwester gehabt und immer alles regeln müssen. Dabei sei sie die Jüngere. Aber die habe selbst ja auch schon einen anderen Vater als sie. Ihr Vater. Der wäre wenigstens ein Künstler gewesen. Sie. Marina. Sie sei dadurch die natürliche und soziale Erbin geworden. Aber wie gesagt. Sie sei diese Schwierigkeiten gewohnt. Sie sei eine Märtyrerin. Aber jetzt sei es einfach genug. Sie könne nicht einsehen. Niemand könne das einsehen. Wieso und warum Amalia diese Angelegenheit zum Scheitern bringen wolle. Es gäbe Kräfte in Österreich. Und da solle sie sich keine Illusionen machen. Es gäbe Kräfte in Österreich, die alles tun würden. Aber auch alles. Um diese Restitution zu verhindern. Diesen Kräften wäre alles recht. Jede Ausrede käme denen parat, und sie. Amalia. Sie würde diesen Kräften in die Hände spielen. Sie unterstütze damit alle diese alten Nazis da. Man müsse sich immer erinnern, dass da heute die Kinder von den Arisierern an der Macht wären. Amalia müsse ihre Erbschaft aus dem Holocaust akzeptieren. Da könne sie nichts dagegen tun. Selbst wenn sie halb aus dem Holocaust käme und halb aus einer Nazifamilie stamme. Die Holocausterbschaft verpflichte sie, und wenn sie das nicht bald einsähe, dann tue es ihr leid. Aber sie müsse dann sagen, dass Amalia eine Schande wäre. Eine Schande sei. Eine Schande wäre und dann verzichten solle. Dann solle Amalia einen Erbverzicht unterschreiben und ein Ende machen. Amalia solle diese unwürdigen Verhandlungen beenden. Sie habe es satt, hinter Amalia hertelefonieren zu müssen. Mit diesen seltsamen Leuten da in Stockerau. Nie wäre sie in ihrer Wohnung zu erreichen, und jedes Mal sei da jemand anderer dran. Wohne sie denn überhaupt noch in Wien. Sie habe etwa dreihunderttausend Nachrichten auf Amalias cell phone hinterlassen. Sie sei am Ende. Und sie müsse zugeben. Sie sei gedemütigt. Ob Amalia zufrieden sei damit.

Die Hauptspeisen wurden gebracht. Die Vorspeisenteller waren mit den Gläsern weggetragen worden. Die 3 Kellner gaben ihr Synchronballett mit den Dampfdeckeln. Hielten sie am Griff. Hoben sie zur gleichen Zeit ab. Marina redete währenddessen. Als sie sagte, dass Amalia eine Schande sei, sagte der maitre d’:»Charcoal grilled chateaubriand with pommes soufflées. And for you, Madam, a garden salad with shrimp. Bon appetit. «Sie aßen dann schweigend. Gregory schenkte den Wein selber nach. Diesmal kam niemand gelaufen, ihm die Flasche aus der Hand zu reißen. Gregory murmelte etwas von» lepers«. Sie waren vollkommen isoliert. Da. In der Ecke.

Sie aß vor sich hin. Sie war hungrig. Sie würde heute nicht so schnell wieder etwas zu essen bekommen. Sie schaute auf ihren Teller. Sie fühlte, wie Marina sie verachtete. Ihr war ein bisschen kühl. Sie war nicht so perfekt für die Klimaanlage angezogen wie Marina. Sie wollte fragen, ob Marina im Haus bei sich eine Klimaanlage eingebaut habe. Ihr war das Haus plötzlich gegenwärtig. Aber winterlich. So wie es im Winter gewesen war. Sie legte das Besteck hin. Sie mochte nicht mehr essen. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Sie musste sich den Text der e-mails vorsagen. Sie musste den Abstand zwischen dieser Wirklichkeit und jener der e-mails im Auge behalten. Sie trank Wein. Der Wein schmeckte ausgezeichnet. Sie nahm noch einen Schluck. Kühl füllte der Wein den Mund aus. Einen Augenblick nur der gefüllte Mund. Der Mund vollgestopft mit Geschmack. Dann schaute sie wieder auf und sah Gregory, wie er auf sie sah. Wehmütig. Gregory schaute wehmütig auf sie. Ihr Blick schreckte ihn auf. Er trank sein Glas aus. Stellte es hin. Griff nach der Flasche. Goss sich das Glas voll. Schüttelte den Kopf. Bedauernd.

«You don’t get it. Really. Darling. You think you look cute and everything is fine and dandy. I tell you. That is not so. What you and your kind don’t get. The dragons were never defeated. You know. And do you know why this is the case. Do you know?«Marina legte ihre Hand auf Gregorys Arm. Er solle nicht schreien. Gregory schüttelte Marinas Hand ab. Gregory fuchtelte nach dem Kellner. Der alte Kellner kam wieder heran. Ob sie noch eine Flasche Wein wollten. Oder die Karte. Fürs Dessert. Gregory verneinte. Nein. Er brauche einen Zahnstocher. A toothpick.

Der Mann ging davon. Gregory trank den Wein aus. Marina saß in sich zusammengesunken. Sie war blass. Nervös. Der Kellner brachte Zahnstocher. Sie lagen einzeln in Cellophan verpackt auf einem Silbertellerchen. Gregory schälte einen Zahnstocher aus der Verpackung und begann seine Zahnzwischenräume zu bearbeiten. Systematisch. Die Welt würde nicht besser werden. Die Welt könne nicht besser werden, sagte er, während er in seinem Mund stocherte. Und die Helden. Die Guten. Die könnten auch nichts daran ändern. Denn. Und er beugte sich weit in die Mitte des Tischs. Marina sagte, sie wolle nichts von Gregorys Weisheiten wissen. Sie gehe eine Zigarette rauchen. Sie nahm ihre Tasche und stand auf. Gregory schaute ihr nach. Sie sei schon eine tolle Person, sagte er. Er sprach wieder Deutsch. Er schaute sie an.»Amy. Amy. «sagte er. Er habe alles unternommen, es ihr begreiflich zu machen.

«Once upon a time when the dragons ruled the world, sacrifices were sacrifices. «Gregory schaute über sie hinweg. Er sprach verträumt. Nachdenklich.

«Und die Drachen setzten die Priester ein, ihnen die Opfer zu bereiten. But the dragons were a theatrical bunch and they liked to have a real big ceremony. Die Aufgabe der Priester war es deswegen, die Bedeutung der Drachen durch die Zeremonien zu erhöhen. So. If you weren’t born a dragon, the next best thing was to become a priest. Why was that. Die Drachen waren mit den Opfern nie so ganz zufrieden. Nie wurde der Durst nach Jungfrauen so vollkommen gelöscht. Und warum. Weil die Priester in der Nacht vor dem Opfer die Jungfrauen verführten. Die Priester entjungferten die Jungfrauen und wurden immer mehr wie die Drachen. Sie bekamen ja das Jungfernblut. Die Drachen bekamen nie ihre Jungfrauen und wurden immer schwächer und schwächer und brauchten immer mehr und mehr davon. Sie wussten ja nicht, dass sie noch nie das Blut einer Jungfrau bekommen hatten, weil sie die Priester immer schon in den Tempeln verführt hatten. Die Menschen, die wussten von dem allen nichts. Erst als die Drachen dann alle Jungfrauen für sich haben wollten, um ihre Kräfte zu erhalten, da wurden die Menschen wütend und begannen den Kampf gegen die Drachen. Die Priester waren klug und führten den Kampf gegen die Drachen an. Heute sind die Drachen an den Rand der Welt gedrängt. Aber die Priester führen den Kampf gegen sie weiter. Times changed and nowadays a virgin can join this battle on the side of the priest so she won’t be sacrificed. You see. You may join. It is your decision. But if you don’t, they still might throw you over the wall and leave you to the dragons.«

Die Priester. Die Priester hätten zu allen Zeiten die Welt betrogen und die Jungfrauen in der Nacht vergewaltigt, bevor sie den Drachen geopfert werden sollten. Zu allen Zeiten. Also auch heute. Das sei alles nicht zu Ende. Deshalb würde es ja nie zu Ende sein können. Mit der Gewalt. Er aber werde sie retten. Sie solle keine dieser Jungfrauen sein, sondern selbst eine Priesterin. Geschützt vor aller Gewalt und allem Missbrauch, weil sie selbst eine Priesterin geworden sei. In eine Priesterin verwandelt. Er habe sich nichts mehr gewünscht, als dass Amy seine Heldin werden sollte. Eine Priesterin. Selber eine Priesterin. Aber dazu musste man Macht wollen. Man musste die Macht lieben. Und Amy. Sie müsse das wollen. Sie müsse das richtig und wahrhaftig wollen. Sonst sei sie dann ja doch nur eine Provinzprinzessin, die sich nichts zutraue. Das mit der Macht. Da müsse man sicher sein. In sich sicher. Das wäre lernbar. Das könnte erlernt werden. Amy habe ja Anstalten gemacht. Willen dazu gezeigt. Die Geschichte in Kötzting da. Mit ihrem Spielbuben. Wie hieß der. Da hätte sie doch grandios reagiert. Danach wäre allerdings nichts mehr gekommen. Warum denn. Aber. Gregory beugte sich über den Tisch. Er griff nach ihrer Hand. Legte seine Hand über ihre. Sie würden das schon meistern. Managen. Sie beide. Gemeinsam. Er drückte ihre Hand und ließ los. Setzte sich auf die Bank zurück. Stocherte in seinen Zähnen. Er könne sich doch nicht so getäuscht haben.

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