Stephan Thome - Grenzgang
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- Название:Grenzgang
- Автор:
- Издательство:Suhrkamp
- Жанр:
- Год:2009
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«Okay, Mutprobe«, sagte Nobs.»Wer sich traut … alleine von hier bis zur Brücke zu gehen.«
«Und der andere?«
«Ganz einfach: Du gehst zuerst, und ich guck auf die Uhr. In zwei Minuten komm ich nach. Es ist nicht weit bis zur Brücke, aber tierisch dunkel. «Die Bäume waren noch dunkler als der Himmel.
«Soll ich pfeifen, wenn ich ankomme?«
«Nur wenn was passiert. Wenn du umknickst oder so.«
«Okay«, sagte er.
«Noch dreißig Sekunden.«
Rechts standen ein paar Autos auf dem Parkplatz, und links das Haus war auch ein Altenheim, mit zwei Stockwerken, nicht so hoch wie das andere weiter vorne. Er konnte sich erinnern, dass er einmal drin gewesen war, als sein Opa im Bett gelegen hatte mit einem Schlauch in der Nase. Zwischen Haus und Parkplatz begann der Weg und verschwand nach ein paar Metern im Schwarzen. Das Wehr gurgelte hinter den Bäumen.
«Los!«
Er ging ganz normal los, aber es waren nur fünf oder sechs Schritte, bis alles um ihn herum dunkel wurde. Ein Ast streifte seinen Arm. Er kannte den Weg. Manchmal war er mit dem Fahrrad hergekommen, man konnte weiter bis zur anderen Brücke fahren und dann noch weiter, an der Schule vorbei, bis wieder eine Brücke kam und der Weg zurückführte. Jetzt jedenfalls noch, nächstes Jahr würden sie da die Umgehungsstraße bauen. Und die Brücke, zu der er gerade ging, gab’s nur im Sommer, die wurde vom Technischen Hilfswerk aufgebaut.
Die Luft wehte kühl vom Wasser her, und sein Atem ging immer noch schnell.
Er musste langsamer gehen, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er die Wegränder sehen konnte. Es gab Dellen im Boden. Um ihn herum rochen die Hecken so, als ob es geregnet hätte. Und unten, wo die Bäume noch keine Äste hatten, konnte er Licht auf dem Wasser sehen, aber nicht, wo es herkam.
Du machst alles schlecht, was mit Bergenstadt zu tun hat. Merkst du das?
Überall standen Bänke für die alten Leute aus dem Heim, und als er einmal nicht aufpasste, stieß er sich den Oberschenkel. Der Weg machte Schlangenlinien zwischen Hecken und kleinen Bäumen, kleiner als die direkt am Ufer. Er hatte ungefähr die Hälfte geschafft. Kurz blieb er stehen. Am Ende des Weges sah er eine Gestalt, aber ob es Nobs war, wusste er nicht. Er horchte und glaubte ein Lachen zu hören. Auf den Armen bekam er Gänsehaut. Manchmal hatte er abends Schiss, alleine in den Keller zu gehen und Saft zu holen. Früher hatte er geglaubt, da wohnte noch wer.
Und du machst alles mit, was mit Grenzgang zu tun hat. Merkst du das? Jeden Scheiß!
Er ging weiter und entdeckte den Schatten der Brücke über dem Fluss, vor ihm, wo der Weg eine letzte kleine Biegung machte, wo die einzige Laterne stand. Er konnte aber auch links gehen, über das Grasstück und dann über das Blumenbeet springen. Das war kürzer, und er wollte kein Licht.
Wieder das Lachen. Vor der Laterne stand eine Bank, und darauf saßen zwei. Er konnte nur Schatten sehen gegen den Schein der Laterne. Er musste aufpassen, nicht selbst ins Licht zu treten. Die Feuchtigkeit der Wiese kam durch seine Sandalen. Langsam ging er weiter, am schwarzen Rand des Blumenbeets entlang, und über ihm waren schon die Äste der großen Bäume. Seine Schritte gingen unter im Rauschen des Flusses. Ein Mann und eine Frau, die saß halb auf seinem Schoß und wackelte manchmal mit dem Rücken, als ob sie gekitzelt würde. Er blieb stehen und sah hin. Sein Herz schlug nicht schnell und nicht langsam, aber stärker als sonst. Er hatte die Brücke so gut wie erreicht, musste nur noch über das Beet springen und die letzten Meter zum Flussufer gehen.
* * *
Zwei Stunden lang fuhr er Strich einhundertzwanzig. Nach Möglichkeit hielt er sich auf der mittleren Fahrspur und unterdrückte das Verlangen, eine Toilette aufzusuchen, ebenso wie alle Gedanken an das, was er dennoch als die dunkle Gestalt einer begangenen und nicht wieder ungeschehen zu machenden Dummheit zu erkennen begann. Wie ein stummer Fahrgast saß sie im Fond. Er konzentrierte sich auf den Verkehr, kniff die Augen zusammen gegen das anhaltende Trunkenheitsgefühl und merkte erst kurz vor Magdeburg, dass er so verspannt war, als hätte er die ganze Zeit über einen Schlag in den Nacken erwartet. Seine Hände krallten sich ums Lenkrad. Von den Waden bis zu den Schultern, vom Steiß bis in den Nacken hatte er Muskelschmerzen wie nach einer durchzechten Nacht. Die A 2 führte geradeaus durch flaches Land. Große blaue Schilder trieben mal rechts, mal über ihm vorüber. Beim nächsten Rastplatz setzte er den Blinker.
Während des größten Teils der Fahrt durch Brandenburg war ein heller Schimmer am Horizont zu sehen gewesen, aber jetzt hatte die Nacht dicht gemacht, hielt die Wärme unter einer Wolkendecke gefangen und empfing ihn mit Milde und Benzingeruch, als er am hinteren Ende des Parkplatzes den Motor abstellte und die Fahrertür öffnete. Er hatte Hunger. Autos wischten vorbei, und die Lichter kamen ihm langsamer vor als die Geräusche.
Einen Stein durch das Fenster des Instituts zu werfen!
Er versuchte den Geruch der Landschaft zu entdecken hinter Abgasen und den Dünsten der Rasthofküche. Die Dunkelheit ringsum ließ auf Wiesen und Weiden schließen, nur am Horizont war Magdeburg als bleiche Pagode über der Ebene auszumachen. Statt die Toiletten aufzusuchen, überquerte er den leeren Parkplatz und stellte sich an dessen rückwärtigen Zaun. Der Asphalt war warm, Uringeruch hing über den Büschen und noch etwas anderes, das Weidmann gegen alle Wahrscheinlichkeit als Thymian bestimmte, fremd und würzig und wohl das Produkt seiner erschöpften Phantasie. Noch während er pisste, nahm er eine Zigarette aus der Packung in seiner Hemdtasche. Seine Finger fühlten sich steif an. Er ließ abtropfen, zündete die Zigarette an und sah seinen Schatten auf die Wiese fallen, als hinter ihm ein Wagen anfuhr. Im Osten führte die Autobahn eine leichte Anhöhe hinauf, die hinuntergefahren zu sein er sich nicht erinnerte. Er ging zurück, setzte sich auf einen Tisch aus Stein und stützte die Füße auf die davor stehende Bank. Weiter weg standen Fernfahrer um die offene Führerkabine eines LKW. Zehn Uhr. In Bergenstadt neigte sich der Kommers dem Ende zu, und alle machten sich auf den Heimweg, damit sie morgen früh um sechs, wenn die Böllerschüsse vom Schlossturm erklangen, bereit waren für das große Fest.
Er hatte lange nicht mehr so gesessen und in die Nacht geraucht. Statt schlechten Gewissens machte sich eine Art von Verlangen in ihm breit, wie man es bei der Ankunft am Urlaubsort empfindet, diese Mischung aus Freude und Heimweh, jedenfalls wenn man in der Nacht ankommt. Möglichkeiten wurden zu Gedanken: nicht nach Bergenstadt, sondern weiter ans Meer zu fahren. Irgendwo in Küstennähe würde eine Pension stehen mit Blick auf endloses Blau. Ein Gast ohne Gepäck sein, der die Phantasie der Betreiber beschäftigt, sie dazu bringt, noch einmal die Zeitung von gestern durchzusehen … Aber er wollte sich keinen Illusionen hingeben. Tageslicht würde seinem Gefühl den Garaus machen, hier oder dort, in Bergenstadt oder am Meer. Er war nicht der Typ fürs Provisorium. Er führte Buch über die Bücher, die er las. Den Gedanken, seine Mutter anzurufen, erwog er und verwarf ihn wieder. Nichts würde er unternehmen, was ihn verpflichtete, zu tun, was er sich vorgenommen hatte — er tat es ja sowieso. Und er war zu müde, um die Nacht durch zu fahren.
Mit langsamen Schritten ging er über den Parkplatz. Hier und da standen Autos mit Fahrrädern oder Surfbrettern auf dem Dach, Kinder hingen schlafend in den Gurten oder tappten an der Hand ihrer Eltern Richtung Toilette. Eine Frau stillte ihr Baby, und Weidmann blickte diskret zur Tankstelle, wo Männer neben Zapfsäulen gähnten, sich im Nacken kratzten und die Arme streckten. Der Anblick brachte ihm seine eigene Müdigkeit zu Bewusstsein. Am vernünftigsten wäre, ein paar Stunden zu schlafen, notfalls im zurückgeklappten Fahrersitz. Er betrat die musikunterlegte Stille des Aral-Shops, entschied sich nach einem Blick auf die mürrischen Gesichter der Bedienungen gegen den nierenförmigen Theken-Parcours entlang der Essens- und Getränkeausgabe und begnügte sich mit zwei abgepackten Sandwichs aus dem Kühlregal und einer Dose Bier. Ohne nachzudenken, aber nach einer schnellen Vergewisserung, dass sich vor der Kasse keine Schlange gebildet hatte, nahm er ein in Plastik eingeschweißtes Magazin aus dem Zeitschriftenständer. Beim Bezahlen hielt er die Augen auf das Kaugummisortiment neben der Kreditkartenmaschine gerichtet. Albern, dieser erhöhte Pennälerherzschlag. Als er schon draußen war, fiel ihm ein, dass er auch hätte tanken müssen.
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