Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Die Vermessung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Immer öfter hatten die Holzhütten runde Pagodendä-

cher, die Augen der Menschen schienen schmaler, in der Leere des Landes waren immer mehr Jurten kirgisischer Nomaden aufgeschlagen. Vor der Grenze trat ein salutierendes Kosakenregiment an, Fahnen flatterten, eine Trompete schmetterte. Einige Minuten fuhren sie durch bemoostes Niemandsland, dann begrüßte sie ein chinesischer Offizier. Humboldt hielr eine Ansprache übe/

Abend und Morgen, Orient, Okzident und die Menschheit als Ganzes. Dann sprach der Chinese. Dolmetscher gab es nicht.

Er habe einen Bruder, sagte Humboldt leise zu Ehrenberg, der sogar diese Sprache studiert habe.

Der Chinese hob lächelnd beide Hände. Humboldt schenkte ihm einen Ballen blauen Tuchs, der Chinese gab ihm eine Pergamentrolle. Humboldt öffnete sie, sah, daß sie beschrieben war, und starrte beunruhigt auf die Schriftzeichen.

Nun müßten sie aber zurück, flüsterte Ehrenberg, das hier strapaziere schon sehr das Wohlwollen des Zaren, ein Grenzübertritt komme überhaupt nicht in Frage.

Auf dem Rückweg kamen sie an einem kalmückischen Tempel vorbei. Hier gingen düstere Kulte vonstatten, sagte Wolodin, das müsse man sich einmal ansehen.

Ein Tempeldiener in gelber Robe und mit geschorenem Kopf führte sie ins Innere. Goldstatuen lächelten, es roch nach verbranntem Kraut. Ein kleiner, rotgelb ange-zogener Lama erwartete sie. Der Lama sprach chinesisch mit dem Tempeldiener, dieser in gebrochenem Russisch mit Wolodin.

Er habe schon gehört, daß ein Mann unterwegs sei, der alles wisse.

Humboldt protestierte: Er wisse nichts, aber er habe sein Leben damit hingebracht, diesen Umstand zu ändern, er habe Kenntnisse erworben und die Welt bereist, das sei alles.

Wolodin und der Tempeldiener übersetzten, der Lama lächelte. Er klopfte mit der Faust an seinen dicken Bauch.

Immer das hier!

Wie bitte, fragte Humboldt.

Hier drinnen stark und groß werden, sagte der Lama.

Genau das habe er immer erstrebt, sagte Humboldt.

Der Lama berührte mit seiner weichen Kinderhand Humboldts Brust. Aber da sei nichts. Wer das nicht verstehe, werde rastlos, laufe durch die Welt wie der Sturm, erschüttere alles und wirke nicht.

Er glaube nicht ans Nichts, sagte Humboldt mit belegter Stimme. Er glaube an Fülle und Reichtum der Natur.

Die Natur sei unerlöst, sagte der Lama, sie atme Verzweiflung.

Ratlos fragte Humboldt, ob Wolodin richtig übersetzt habe.

Zum Teufel, antwortete Wolodin, woher solle er das wissen, das alles ergebe keinen Sinn.

Der Lama fragte, ob Humboldt seinen Hund wecken könne.

Er bedauere, sagte Humboldt, aber er verstehe diese Metapher nicht.

Wolodin beriet sich mit dem Tempeldiener. Keine Metapher, sagte er dann, des Lamas Lieblingshündchen sei vorgestern gestorben, jemand sei irrtümlich daraufge-treten. Der Lama habe den Körper aufgehoben und bitte Humboldt, den er für sehr kenntnisreich halte, das Tier zurückzurufen.

Das könne er nicht, sagte Humboldt.

Wolodin und der Tempeldiener übersetzten, der Lama verbeugte sich. Er wisse, daß ein Eingeweihter das nur selten dürfe, aber er erbitte diese Gunst, der Hund liege ihm sehr am Herzen.

Er könne das wirklich nicht, wiederholte Humboldt, dem vom Kräuterdampf allmählich schwindlig wurde. Er könne nichts und niemanden aus dem Tod wecken!

Er verstehe, sagte der Lama, was der kluge Mann ihm damit sagen wolle.

Er wolle gar nichts sagen, rief Humboldt, er könne es einfach nicht!

Er verstehe, sagte der Lama, ob er dem klugen Mann wenigstens eine Tasse Tee anbieten dürfe?

Wolodin riet zur Vorsicht, man werfe in dieser Gegend ranzige Butter in den Tee. Wenn man nicht daran gewöhnt sei, werde einem furchtbar schlecht.

Humboldt lehnte dankend ab, er vertrage keinen Tee.

Er verstehe, sagte der Lama, auch diese Botschaft.

Es gebe keine Botschaft, rief Humboldt.

Er verstehe, sagte der Lama.

Unschlüssig verbeugte sich Humboldt, der Lama tat es ihm gleich, und sie machten sich wieder auf den Weg.

Vor Orenburg stieß eine weitere Hundertschaft Kosaken zu ihnen, um sie gegen Überfälle der Reiterhorden zu schützen. Sie waren nun über fünfzig Reisende in zwölf Kutschen, mit mehr als zweihundert Soldaten Eskorte.

Ständig fuhren sie mit höchster Geschwindigkeit, und trotz Humboldts Bitten gab es keinen Zwischenhalt.

Es sei zu gefährlich, sagte Rose.

Der Weg sei weit, sagte Ehrenberg.

Man habe viel vor, sagte Wolodin.

In Orenburg warteten drei kirgisische Sultane, die mit großem Gefolge angereist waren, um den Mann zu treffen, der alles wußte. Kleinlaut fragte Humboldt, ob er ein paar Hügel besteigen dürfe, das Gestein interessiere ihn sehr, auch habe er lange nicht den Luftdruck gemessen.

Später, sagte Ehrenberg, jetzt gebe es Spiele!

Am Abend vor der Weiterfahrt gelang es Humboldt, heimlich in seinem Schlafzimmer eine Magnetmessung durchzuführen. Am nächsten Morgen hatte er Rücken-schmerzen, von da an ging er ein wenig gebückt. Rück-sichtsvoll half Rose ihm in die Kutsche. Als sie an einem Gefangenenzug vorbeikamen, zwang er sich, nicht aus dem Fenster zu sehen.

Bei Astrachan betrat Humboldt das erste Dampfschiff seines Lebens. Zwei Motoren trieben stinkenden Rauch in die Luft, der Stahlkörper des Bootes wälzte sich schwer und widerwillig ins Meer. Die Gischt schien in der Morgendämmerung schwach zu leuchten. Auf einer winzigen Insel gingen sie an Land. Die Füße eingegrabener Taranteln ragten aus dem Sand. Wenn Humboldt sie berührte, zuck-ten sie, aber die Tiere flohen nicht. Mit fast glücklichem Ausdruck machte er einige Skizzen. Darüber werde er ein langes Kapitel in seine Reisebeschreibung aufnehmen.

Das glaube er weniger, sagte Rose. Mit der Beschreibung sei er betraut, damit brauche Humboldt sich nicht abzugeben.

Er wolle es aber selbst tun, sagte Humboldt.

Er dränge sich nicht vor, sagte Rose, aber er habe nun einmal den Auftrag des Königs.

Das Schiff legte ab, nach kurzem war die Insel außer Sicht. Dichter Nebel umgab sie, Wasser und Himmel waren nicht mehr zu unterscheiden. Nur dann und wann tauchte der bärtige Kopf eines Seehunds auf. Humboldt stand am Bug, starrte hinaus und reagierte zunächst nicht, als Rose sagte, es sei Zeit zum Zurückfahren.

Zurück wohin?

Zunächst ans Ufer, sagte Rose, dann nach Moskau, dann nach Berlin.

Also sei dies der Abschluß, sagte Humboldt, der Schei-telpunkt, die endgültige Wende? Weiter werde er nicht kommen?

Nicht in diesem Leben, sagte Rose.

Es stellte sich heraus, daß das Schiff vom Kurs abge-kommen war. Niemand hatte mit solchem Nebel gerechnet, der Kapitän führte keine Karten mit, keiner wußte, in welcher Richtung das Festland lag. Sie kreuzten ziellos, der Nebel schluckte jedes Geräusch bis auf das Stampfen der Motoren. Allmählich werde es gefährlich, sagte der Kapitän, der Treibstoff reiche nicht ewig, und wenn sie zu weit hinaus gerieten, könnte ihnen nicht einmal Gott helfen. Wolodin und der Kapitän umarmten einander, mehrere Professoren begannen zu trinken, weinerliche Hochstimmung breitete sich aus.

Rose ging zu Humboldt an den Bug. Man brauche jetzt die Hilfe des großen Navigators, ohne ihn würden sie sterben.

Und nie zurückkehren, fragte Humboldt.

Rose nickte.

Einfach verschwinden, sagte Humboldt, am Höhepunkt des Lebens aufs Kaspische Meer fahren und nie zurückkommen?

Ganz genau, sagte Rose.

Eins werden mit der Weite, endgültig verschwinden in Landschaften, von denen man als Kind geträumt habe, ein Bild betreten, davongehen und nie heimkehren?

Gewissermaßen, sagte Rose.

Dorthin. Humboldt zeigte nach links, wo das Grau etwas heller zu sein schien, durchzogen von weißlichen Schlieren.

Rose ging zum Kapitän und wies ihn in die entgegengesetzte Richtung. Eine halbe Stunde später erreichten sie die Küste.

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