Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Humboldt hielt sich sehr gerade und hob den Handrücken an den Rand seiner Kappe. Vom Gebäude her näherten sich Männer in dunklen Gehröcken; voran der Präsident, hinter ihm der Außenminister Madison.

Humboldt sagte etwas von der Ehre hierzusein, seinem Respekt vor der liberalen Idee, von der Freude, die Sphäre einer drückenden Despotie verlassen zu haben.

Ob er schon gegessen habe, fragte der Präsident und schlug ihm auf die Schulter. Sie müssen doch etwas essen, Baron!

Das Galadiner war miserabel, doch die Würdenträger der Republik hatten sich alle versammelt. Humboldt sprach von der Eiseskälte der Kordilleren und den Mük-kenschwärmen am Orinoko. Er erzählte gut, bloß verlor er sich immer wieder in Fakten: Er berichtete so detail-liert über Ströme und Druckschwankungen, über das Verhältnis von Höhenlage und Vegetationsdichte, über die feinen Unterschiede der Insektenarten, daß mehrere Damen zu gähnen begannen. Als er sein Notizbuch hervorholte und anfing, Meßergebnisse vorzutragen, ver-setzte Bonpland ihm unter dem Tisch einen Tritt. Humboldt trank einen Schluck Wein und kam auf die Last des Despotismus und die Ausbeutung der Bodenschätze zu reden, welche einen sterilen Reichtum erzeuge, von dem die Volkswirtschaft niemals profitieren könne. Er sprach über den Alpdruck der Sklaverei. Wieder spürte er einen Tritt. Er sah Bonpland böse an, dann erst begriff er, daß es der Außenminister gewesen war.

Jefferson habe Ländereien, flüsterte Madison.

Und?

Mit allem, was dazugehöre.

Humboldt wechselte das Thema. Er erzählte vom schmutzigen Hafen Havannas, vom Hochland von Caxamarca, von Atahualpas versunkenem Goldgarten, von den Tausende Meilen langen Steinwegen, mit denen das Inkavolk die unzähligen Anhöhen verbunden hatte. Er hatte schon mehr getrunken, als er es gewöhnt war, sein Gesicht rötete sich, seine Bewegungen wurden ausladender. Immer schon sei er unterwegs gewesen, seit seinem achten Lebensjahr. Nie habe er mehr als sechs Monate an einem Ort verbracht. Er kenne alle Kontinente und habe die Fabelwesen gesehen, von denen die orientalischen Märchenerzähler berichteten: fliegende Hunde, mehr-köpfige Schlangen und äußerst polyglotte Papageien.

Leise vor sich hin lachend, ging er schlafen.

Am nächsten Tag hatte er, trotz seiner Kopfschmerzen, eine lange Unterredung im elliptisch geformten Arbeits-zimmer des Präsidenten. Jefferson lehnte sich zurück und nahm seine Brille ab.

Bifokalgläser, erklärte er, sehr brauchbar, eine der vielen Erfindungen seines Freundes Franklin. Offen gesagt, der Mann sei ihm immer unheimlich gewesen, er habe ihn nie begriffen. Ja natürlich, gern. Hier!

Während Humboldt die Brille untersuchte, faltete Jefferson die Hände auf der Brust und begann Fragen zu stellen. Wenn Humboldt abschweifte, schüttelte er mild den Kopf, unterbrach und fragte noch einmal. Auf dem Tisch lag wie zufällig eine Karte von Mittelamerika. Er wollte alles über Neuspanien, dessen Transportwege und Bergwerke wissen. Es interessierte ihn, wie die Admi-nistration arbeitete, wie im Land und über den Ozean hinweg Befehle übermittelt wurden, wie die Stimmung unter den Adeligen war, wie groß die Armee, wie ausgerüstet, wie gut ausgebildet. Wenn man eine Großmacht zum Nachbarn habe, könne man nie genug Information besitzen. Dennoch mache er den Herrn Baron darauf aufmerksam, daß er im Auftrag der spanischen Krone gereist sei. Womöglich verpflichte ihn das zu Verschwie-genheit.

Ach warum, sagte Humboldt. Wem solle es schaden? Er beugte sich über die Karte, deren zahlreiche Fehler er gerade berichtigt hatte, und markierte mit genau gesetzten Kreuzen die Standorte der wichtigsten Garnisonen.

Jefferson bedankte sich seufzend. Was wisse man hier schon? Man sei eine kleine Protestantengemeinde am Rand der Welt. Unendlich weit von allem.

Humboldt warf einen Blick durchs Fenster. Zwei Arbeiter schleppten eine Leiter vorbei, ein dritter hob eine Kiesgrube aus. Um ehrlich zu sein, er könne es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen.

Nach Berlin?

Humboldt lachte. Kein Mensch von Verstand könne diese greuliche Stadt sein Zuhause nennen. Er meine natürlich Paris. In Berlin, soviel sei sicher, werde er nie wieder wohnen.

Der

Sohn

Mißmutig legte Gauß seine Serviette weg. Das Essen hatte ihm gar nicht geschmeckt. Aber da er sich schlecht darüber beschweren konnte, begann er über die Stadt zu schimpfen. Er fragte, wie man es hier aushalten könne.

Es habe auch Vorteile, sagte Humboldt unbestimmt.

Welche?

Humboldt sah ein paar Sekunden starr auf die Tischplatte. Ihm schwebe vor, sagte er dann, die Erde mit einem Netz magnetischer Beobachtungsstationen zu über-ziehen. Er wolle herausfinden, ob es einen, zwei oder unzählige Magneten in ihrem Inneren gebe. Die Royal Society habe er schon dafür gewonnen, aber er brauche noch die Hilfe des Fürsten der Mathematiker!

Dazu brauche man keinen besonderen Mathematiker, sagte Gauß. Er habe sich schon mit fünfzehn mit Magnetismus beschäftigt. Kinderkram. Bekomme man hier auch Tee?

Konsterniert schnippte Humboldt mit den Fingern.

Es war früher Nachmittag, und der Professor hatte sechzehn Stunden Schlaf hinter sich. Humboldt dagegen war wie jeden Tag um fünf Uhr morgens aufgestanden, hatte nicht gefrühstückt, sondern ein paar Versuche über die Fluktuation des Erdmagnetfelds gemacht, dann ein Memorandum über Kosten und möglichen Nutzen einer Robbenzucht in Warnemünde diktiert, vier Briefe an zwei Akademien aufgesetzt, mit Daguerre über das offenbar unlösbare Problem der chemischen Bildfixierung auf Kupferplatten diskutiert, zwei Tassen Kaffee getrunken, sich zehn Minuten ausgeruht und drei Kapitel seines Reisewerkes mit Fußnoten zur Kordillerenflora versehen.

Er hatte mit dem Sekretär der Naturforschergesellschaft über den Ablauf des für den Abend geplanten Empfangs gesprochen, für den neuen mexikanischen Premiermini-ster eine kleine Denkschrift über die Abpumpung von Grubenwasser geschrieben und die Fragebriefe zweier Biographen beantwortet. Dann war Gauß, schläfrig und schlecht gelaunt, aus dem Gästezimmer gekommen und hatte nach Frühstück verlangt.

Was Berlin betreffe, sagte Humboldt, so habe er kaum eine Wahl gehabt. Nach langen Jahren in Paris sei ihm ...

Er strich seine weißen Haare aus dem Gesicht, holte ein Taschentuch hervor, schneuzte sich leise, faltete es und strich es glatt, bevor er es zurück in die Tasche schob.

Wie solle er das nun sagen?

Das Geld ausgegangen?

Eine zu drastische Formulierung. Aber die Doku-mentation der Reise habe seine Mittel mehr oder minder aufgebraucht. Vierunddreißig Bände. All die Tafeln und Stiche, die Karten und Illustrationen. Und das in Kriegszeiten, bei Materialknappheit und stark erhöhten Löhnen. Er habe ganz allein eine Akademie sein müssen.

Und so sei er nun eben Kammerherr, speise bei Hof und sehe täglich den König. Es gebe Schlimmeres.

Offenbar, sagte Gauß.

Immerhin schätze Friedrich Wilhelm die Forschung!

Napoleon habe ihn und Bonpland immer gehaßt, weil dreihundert seiner Wissenschaftler in Ägypten weniger ausgerichtet hätten als sie beide in Südamerika. Nach ihrer Rückkehr seien sie monatelang Stadtgespräch gewesen. Napoleon sei das gar nicht recht gewesen. Du-prés habe einige sehr schöne Reminiszenzen dieser Zeit in Humboldt – Grand voyageur aufgenommen. Ein Buch, das den Fakten geringere Gewalt antue als etwa Wilsons Scientist and Traveller: My Journeys with Count Humboldt in Central America.

Eugen fragte, was aus Herrn Bonpland geworden sei.

Man sah ihm an, daß er nicht gut geschlafen hatte. Gemeinsam mit zwei Dienstboten hatte er in einer stickigen Kammer im Nebenhaus übernachten müssen. Er hatte nicht gewußt, daß Menschen so laut schnarchen konnten.

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