Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Die Vermessung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Nicht Graf, sagte Bonpland. Nur Baron.

Da er seine Reise selbst beschreiben wolle, komme ihm das unnötig vor, sagte Humboldt und sah Bonpland vorwurfsvoll an.

Gomez versprach, daß er ein Schatten sein werde, ein Schemen, praktisch unsichtbar, daß er jedoch alles beobachten wolle, was nach Zeugen verlange.

Humboldt bestimmte zunächst die geographische Position der Hafenstadt. Ein exakter Atlas von Neuspanien, diktierte er Gomez, während er auf dem Rücken lag und das Teleskop auf den Nachthimmel richtete, könne die Besiedlung der Kolonie fördern, die Unterwerfung der Natur beschleunigen, das Geschick des Landes in eine günstige Richtung lenken. Angeblich habe ein deutscher Astronom die Bahn eines neuen Wandelsterns berechnet.

Leider sei es unmöglich, Genaues zu erfahren, die Journale seien hier so rückständig. Manchmal wolle er heim.

Er senkte das Fernrohr und bat Gomez, die letzten beiden Sätze aus seinen Notizen zu streichen.

Sie zogen ins Gebirge. Bonpland hatte sich vom Fiebet erholt: Er sah dürrer und trotz der Sonne blaß aus, er hatte die ersten Falten und deutlich weniger Haare als noch vor ein paar Jahren. Neu war, daß er an den Fingernägeln kaute, und aus Gewohnheit hustete er noch von Zeit zu Zeit. Ihm fehlten jetzt so viele Zähne, daß ihm das Essen schwerfiel.

Humboldt dagegen schien unverändert. In alter Geschäftigkeit arbeitete er an einer Aufrißkarte des Kontinents. Er verzeichnete die Vegetationszonen, den in zunehmender Höhe absinkenden Luftdruck, das Inein-anderfließen der Gesteine im Berginneren. Um die Stein-formationen zu unterscheiden, kroch er in Felslöcher, die so klein waren, daß er mehrmals steckenblieb und Bonpland ihn an den Füßen herausziehen mußte. Er kletterte auf einen Baum, ein Ast brach ab, und Humboldt stürzte auf den mitschreibenden Gomez.

Der fragte Bonpland, was Humboldt für ein Mensch sei.

Er kenne ihn besser als irgendeinen, sagte Bonpland.

Besser als seine Mutter und seinen Vater, besser auch als sich selbst. Er habe es sich nicht ausgesucht, doch so sei es gekommen.

Und?

Bonpland seufzte. Er habe keine Ahnung.

Gomez fragte, wie lange sie schon gemeinsam unterwegs seien.

Er wisse es nicht, sagte Bonpland. Vielleicht ein Leben lang. Vielleicht länger.

Warum habe er all das auf sich genommen?

Bonpland sah ihn mit rot unterlaufenen Augen an.

Warum habe er, wiederholte Gomez, es auf sich genommen? Warum sei er der Assistent –

Nicht Assistent, sagte Bonpland. Mitarbeiter.

Warum also sei er der Mitarbeiter dieses Mannes geblieben, trotz all der Mühen und all die Jahre hindurch?

Bonpland dachte nach. Aus vielen Gründen.

Zum Beispiel?

Eigentlich, sagte Bonpland, habe er bloß immer weg-gewollt aus La Rochelle. Dann habe eines zum anderen geführt. Die Zeit vergehe so absurd schnell.

Das, sagte Gomez, sei keine Antwort.

Er müsse jetzt Kakteen zerschneiden. Bonpland wandte sich ab und erkletterte mit flinken Bewegungen die nächste Anhöhe.

Humboldt stieg unterdessen in die Mine von Taxco hinab. Einige Tage beobachtete er die Silberförderung, inspizierte die Verschalung der Stollen, beklopfte den Stein, unterhielt sich mit den Vorstehern. Mit seiner Atemmaske und der Grubenlampe sah er aus wie ein Dä-

mon. Wo immer er auftauchte, fielen die Arbeiter auf die Knie und riefen Gott um Hilfe an. Mehrmals mußten die Vorarbeiter ihn vor Steinwürfen schützen.

Am meisten faszinierte ihn die Findigkeit der Arbeiter beim Diebstahl. Keiner durfte in den Förderkorb, bevor man ihn auf das genaueste untersucht hatte. Dennoch fanden sie immer wieder Wege, um Erzstücke mitzu-nehmen. Humboldt fragte, ob er sich der Wissenschaft halber an der Leibesvisitation beteiligen dürfe. Er fand Silberklumpen im Haar, in den Achselhöhlen, in den Mündern und selbst im Anus der Männer. Derlei Arbeit widerstrebe ihm, sagte er zum Bergwerksleiter, einem gewissen Don Fernando García Utilla, der ihm träumerisch zusah, wie er den Bauchnabel eines kleinen Jungen betastete; allein, die Wissenschaft und die Staatswohlfahrt verlangten es. Ein geregeltes Ausbeuten der Schätze der tiefen Erde sei nicht denkbar, wenn man nicht den Ein-zelnteressen der Arbeitenden entgegenwirke. Er wiederholte den Satz, damit Gomez mitschreiben konnte. Au-

ßerdem sei es ratsam, die Anlagen zu erneuern. Es gebe zu viele Unfälle.

Man habe genug Leute, sagte Don Fernando. Wer sterbe, könne ersetzt werden.

Humboldt fragte ihn, ob er Kant gelesen habe.

Ein wenig, sagte Don Fernando. Aber er habe Einwände gehabt, Leibniz liege ihm mehr. Er habe deutsche Vorfahren, deshalb kenne er all diese schönen Phantaste-reien.

Am Tag ihrer Weiterreise standen zwei Fesselballons rund und leuchtend neben der Sonne. Das sei jetzt Mode, erklärte Gomez, jeder Mann von Stand und Mut wolle einmal mitfliegen.

Vor Jahren habe er den ersten Ballon über Deutschland gesehen, sagte Humboldt. Glücklich, wer damals geflogen sei. Als es gerade kein Wunder mehr gewesen sei und noch nichts Irdisches. Wie die Entdeckung eines neuen Sterns.

Bei Cuernavaca sprach sie ein junger Nordamerikaner an. Er hatte einen raffiniert gezwirbelten Bart, hieß Wilson und schrieb für den Philadelphia Chronicle.

Das sei ihm jetzt zuviel, sagte Humboldt.

Natürlich stünden die Vereinigten Staaten im Schatten des großen Nachbarn, sagte Wilson. Doch auch ihr junges Staatswesen habe eine Öffentlichkeit, die mit wachsendem Interesse die Taten von General Humboldt verfolge.

Bergwerksassessor, sagte Humboldt, um Bonpland zu-vorzukommen. Nicht General!

Vor der Hauptstadt legte Humboldt Galauniform an.

Eine Delegation des Vizekönigs erwartete sie mit dem Stadtschlüssel auf einer Anhöhe. Seit Paris waren sie in keiner Metropole dieser Größe gewesen. Es gab eine Universität, eine öffentliche Bücherei, einen botanischen Garten, eine Akademie der Künste und eine Bergbauakademie nach preußischem Vorbild unter der Leitung von Humboldts ehemaligem Freiberger Mitschüler Andres del Rio. Über das Wiedersehen schien der sich nicht mehr als nötig zu freuen. Er legte Humboldt die Hände auf die Schultern, hielt ihn auf Armeslänge von sich und betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen.

Also sei es wahr, sagte er in gebrochenem Deutsch.

Trotz allen Geredes.

Welchen Geredes? Seit der Begegnung mit Brombacher hatte Humboldt nicht mehr seine Muttersprache verwendet. Sein Deutsch klang hölzern und unsicher, immer wieder mußte er nach Worten suchen.

Gerüchte, sagte Andres. Etwa, daß er ein Spion der Vereinigten Staaten sei. Oder einer der Spanier.

Humboldt lachte. Ein spanischer Spion in der spanischen Kolonie?

Aber ja, sagte Andres. Lange werde man nicht mehr Kolonie sein. Drüben wisse man das, und hier wisse man es erst recht.

Nahe dem Hauptplatz hatte man begonnen, die Reste des von Cortés zerstörten Tempels auszugraben. Im Schatten der Kathedrale standen gähnende Arbeiter, der stechende Geruch von Maisfladen hing in der Luft. Auf dem Boden lagen Knochenschädel mit Edelsteinaugen, Dutzende Obsidianmesser, kunstvoll in Stein geritzte Bilder menschlicher Schlachtungen, kleine Tonfiguren mit offenem Brustkotb. Da war auch ein Steinaltar aus grob gehauenen Totenköpfen. Der Maisgeruch störte Humboldt, ihm war nicht wohl. Als er sich umdrehte, sah er Wilson und Gomez mit ihren Notizblöcken.

Er bat sie, ihn allein zu lassen, er müsse sich konzentrieren.

So arbeite ein großer Forscher, sagte Wilson.

Allein sein, um sich zu konzentrieren, sagte Gomez.

Das solle die Welt erfahren!

Humboldt stand vor einem riesigen Rad aus Stein. Ein Gewirbel aus Echsen, Schlangenköpfen und in geometrische Splitter zerbrochenen Menschenfiguren. In der Mitte ein Gesicht mit herausgestreckter Zunge und lidlosen Augen. Er sah lange hin. Allmählich ordnete sich das Chaos; er erkannte Entsprechungen, Bilder, die einander ergänzten, Symbole, die, nach feinen Gesetzmäßigkeiten wiederholt, Zahlen verschlüsselten. Das hier war ein Kalender.

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