Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Die Vermessung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Ärgerlicherweise versteckten sich die gestern markierten Bäume auf das geschickteste. Es war schwül, er schwitzte, und es gab zu viele Fliegen. Auf jedem Baum, der weg mußte, hatte er ein Kreidekreuz angebracht.

Jetzt mußte er ein zweites darüber malen, als Zeichen, daß die Genehmigung zum Fällen vorlag. Eugen hatte ihn kürzlich gefragt, ob sie ihm nicht leid täten, diese Bäume seien so alt und hoch, sie spendeten so viel Schatten und hätten so lange gelebt. Der Junge war zugleich gefühlig und begriffsstutzig. Ein Jammer: Er war so fest entschlossen gewesen, die Begabungen seiner Kinder zu nähren, ihnen das Lernen leicht zu machen und alles zu fördern, was an ihnen außergewöhnlich war. Aber dann war nichts an ihnen außergewöhnlich gewesen. Sie waren nicht einmal besonders intelligent. Joseph machte sich ganz gut als Offiziersanwärter, doch der war ja auch von Johanna. Wilhelmine war immerhin gehorsam und hielt das Haus sauber. Aber Eugen?

Endlich fand er den Schuppen und konnte ihn mar-kieren. Vermutlich würde es Tage dauern, bis die Helfer ihn abgerissen hätten. Dann würde er den Winkel zur Basislinie bestimmen können, und das Netz wäre um ein weiteres Dreieck vergrößert. So mußte er sich Schritt für Schritt hinaufarbeiten, bis zur dänischen Grenze.

Bald würde all das eine Kleinigkeit sein. Man würde in Ballons schweben und die Entfernungen auf magnetischen Skalen ablesen. Man würde galvanische Signale von einem Meßpunkt zum nächsten schicken und die Distanz am Abfallen der elektrischen Intensität erkennen.

Aber ihm half das nicht, er mußte es jetzt tun, mit Maßband, Sextant und Theodolit, in lehmigen Stiefeln, mußte dazu noch Methoden finden, auf dem Weg reiner Mathematik die Ungenauigkeiten der Messung auszugleichen: Winzige Fehler addierten sich jedesmal zur Katastrophe. Noch nie hatte es eine genaue Karte dieser oder irgendeiner Gegend gegeben.

Seine Nase juckte, eine Mücke hatte mitten hinein-gestochen. Er wischte sich den Schweiß ab. Er dachte an Humboldts Bericht über die Moskitos am Orinoko: Menschen und Insekten konnten nicht auf Dauer zusam-menleben, nicht für immer, nicht in alle Zukunft. Erst letzte Woche war Eugen von einer Hornisse gestochen worden. Angeblich kamen auf jeden Menschen eine Million Insekten. Selbst mit viel Glück und Geschick konnte man die nicht alle ausrotten. Er setzte sich auf einen Baumstumpf, holte ein hartes Stück Brot aus der Tasche und biß vorsichtig hinein. Sekunden später schwirrten die ersten Wespen um seinen Kopf. Nüchtern betrachtet mußte man annehmen, daß die Insekten gewinnen würden.

Er dachte an seine Frau Minna. Er hatte sie nie belo-gen. Zuerst hatte er überlegt, Nina zu heiraten, aber in einem langen Brief hatte ihn Bartels überzeugt, daß er das nicht tun dürfe. Also hatte er Minna erklärt, daß er jemanden für die Kinder brauche und für den Haushalt und seine Mutter, daß er nun einmal nicht allein leben könne, und immerhin sei sie Johannas beste Freundin gewesen. Ihre Verlobung mit irgendeinem Schafskopf war erst kurz zuvor gelöst worden, sie war nicht mehr jung, ihre Chancen auf Heirat standen schlecht. Sie hatte verschämt gekichert, war hinausgegangen und wieder zu-rückgekommen und hatte an ihrem Kleid gezupft. Dann hatte sie ein wenig geweint und angenommen. Er dachte an ihre Hochzeit, an den Schrecken, der über ihn gekommen war, als er sie in Weiß gesehen hatte, die großen Zähne zu einem glücklichen Lächeln gebleckt. Da hatte er seinen Fehler erkannt. Das Problem war nicht, daß er sie nicht liebte. Das Problem war, daß er sie nicht ausste-hen konnte. Daß ihre Nähe ihn nervös und unglücklich machte, daß ihre Stimme ihm vorkam, als kratze Kreide auf einer Schiefertafel, daß er sich schon einsam fühlte, wenn er ihr Gesicht nur von weitem sah, und allein der Gedanke an sie ausreichte, ihn wünschen zu lassen, er wäre tot. Warum er Landvermesser geworden war? Um nicht daheim zu sein.

Er bemerkte, daß er schon wieder die Orientierung verloren hatte. Er blickte auf. Die Baumwipfel ragten in einen diesigen Himmel. Der Waldboden federte unter seinen Schritten. Er mußte aufpassen, auf den feuchten Wurzeln rutschte man leicht aus. Zu Mittag würde er wohl bei einem Bauern essen müssen, und wie immer würde er von der Brotsuppe und der fetten Milch Bauch-krämpfe kriegen. Und daß das Schwitzen nicht gesund war, sagte einem jeder Arzt im Land.

Stunden später fand Eugen ihn schimpfend durch den Wald streifen.

Warum erst jetzt, brüllte Gauß.

Eugen beteuerte, daß er nichts für die Verspätung kön-ne, ein Bauer habe ihn in die falsche Richtung geschickt, dann habe er die Markierung am Schuppen übersehen, sie sei zu niedrig aufgemalt gewesen, und eine Ziege habe genau davor gelegen. Als er das Kreuz dann doch bemerkt habe, habe sie ihn auch noch angegriffen. Er sei noch nie von einer Ziege gebissen worden. Daß so etwas passieren könne, habe er nicht gewußt.

Gauß streckte seufzend die Hand aus, in Erwartung einer Ohrfeige zuckte der Junge zurück. Dabei hatte er ihm nur auf die Schulter klopfen wollen. Ärger stieg in Gauß auf, jetzt konnte er die Geste nicht mehr zu Ende fuhren, ohne sich zu blamieren. Also mußte er ihm einen Klaps auf die Wange geben. Der geriet ein wenig zu fest, und Eugen sah ihn mit aufgerissenen Augen an.

Wie stehst du denn da, sagte Gauß, weil er den Schlag begründen mußte. Halt dich gerade! Er nahm Eugen den zusammengelegten Heliotrop aus den Händen. Kein Zweifel, der Junge hatte Minnas Verstand und vom Vater nur die Neigung zur Melancholie. Zärtlich strich Gauß über die Kristallspiegel, die Skalen und das schwenkbare Teleskop. Diese Erfindung würden die Menschen lange verwenden! Er wünschte, sagte er, er hätte das Gerät dem Grafen demonstrieren können.

Welchem Grafen?

Gauß stöhnte. Er war von klein auf an die Trägheit der Menschen gewöhnt. Aber seinem eigenen Sohn konnte er sie nicht durchgehen lassen. Dummer Esel, sagte er und ging los. Bei dem Gedanken daran, wieviel noch zu tun war, wurde ihm schwindlig. Deutschland war kein Land der Städte, es war bevölkert von Bauern und ein paar kauzigen Aristokraten, es bestand aus Tausenden Wäldern und Dörfchen. Ihm war, als müßte er sie alle aufsuchen.

Die

Hauptstadt

In Neuspanien wartete der erste Reporter.

Fast hätten sie es nicht bis dorthin geschafft, weil der Kapitän des einzigen Schiffes nach Veracruz sich geweigert hatte, Ausländer an Bord zu nehmen. Pässe hin oder her, er sei Neugranadier, Spanien interessiere ihn nicht, und Urquijos Siegel sei bedeutungslos, hier sowieso und jetzt auch drüben. Bestechungsgeld hatte Humboldt aus Prinzip nicht bezahlen wollen, schließlich hatten sie es so gelöst, daß Humboldt das Geld Bonpland gegeben und dieser es dem Kapitän zugesteckt hatte.

Unterwegs hatte eine Eruption des Vulkans Cotopaxi einen Sturm ausgelöst, und da der Kapitän Humboldts Ratschläge ignoriert hatte – er mache das seit Jahren, und es widerspreche dem Seerecht, seinen Navigator zu kritisieren, Besatzungsmitglieder könnten dafür aufgeknüpft werden –, waren sie weit vom Kurs abgetrieben. Damit der Sturm nicht ungenützt vorbeiging, hatte Humboldt sich fünf Meter über der Wasseroberfläche an den Bug binden lassen, um die Höhe der von keiner Küste ge-brochenen Wellen zu messen. Einen ganzen Tag hatte er dort gehangen, von der Morgenstunde bis in die Nacht, das Okular des Sextanten vor dem Gesicht. Danach war er zwar leicht durcheinander, aber auch rot, erfrischt und fröhlich gewesen und hatte nicht begreifen können, warum die Matrosen ihn von da an für den Teufel gehalten hatten.

Am Bootssteg von Veracruz also stand ein schnurrbärtiger Mann. Er heiße Gomez und schreibe für mehrere Journale sowohl Neuspaniens als auch des Mutter-lands. Er bitte untertänig, den Herrn Grafen begleiten zu dürfen.

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