Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

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Die Vermessung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

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Gesteinsproben, sagte Bonpland. Pflanzen.

Der Mann verschränkte die Arme.

Knochen, sagte Humboldt.

Bonpland zuckte zusammen.

Knochen?

Von Krokodilen und Seekühen, sagte Bonpland.

Von Seekühen, wiederholte der Mann.

Humboldt fragte, ob er sie sehen wolle.

Besser nicht. Der Mann trat zögernd zur Seite. Lieber glaube er ihnen.

An den nächsten zwei Tagen hatten sie es nicht leicht.

Sie fanden keine indianischen Führer, die ihnen die Umgebung zeigen wollten, und selbst die Jesuiten hatten es immer eilig, wenn Humboldt sie anredete. Diese Leute seien allesamt so abergläubisch, schrieb er an seinen Bruder, man merke, welch weiter Weg es noch sei zu Freiheit und Vernunft. Wenigstens sei es ihm gelungen, einige kleine Affen einzufangen, die noch kein Biologe beschrieben habe.

Am dritten Tag hatten die zwei Freiwilligen, nur leicht verletzt, das Boot unbeschädigt durch die Stromschnellen gebracht. Humboldt schenkte ihnen etwas Geld und ein paar Glasmurmeln, ließ die Instrumentenkisten, die Käfige mit den Affen und die Leichen aufladen und versicherte Pater Zea beim Abschied seiner lebenslangen Dankbarkeit.

Er solle sich vorsehen, sagte der Pater. Sonst werde das kurz sein.

Die vier Ruderer traten hinzu, und es gab eine heftige Diskussion wegen der Ladung. Erst der Hund und dann das! Julio zeigte auf die Stoffbündel mit den Leichen.

Humboldt fragte, ob sie Angst hätten.

Natürlich, sagte Mario.

Aber wovor, fragte Bonpland. Daß die plötzlich auf-wachten?

Genau davor, sagte Julio.

Zumindest, sagte Carlos, werde das teuer werden.

Der Fluß war hinter den Katarakten noch sehr schmal, immer wieder schleuderten Stromschnellen das Boot hin und her. Gischt durchtränkte die Luft, Felsen rasten ge-fährlich nahe vorbei. Die Moskitos waren gnadenlos: Es schien keinen Himmel mehr zu geben, nur noch Insekten. Bald hatten die Männer aufgegeben, nach ihnen zu schlagen. Sie hatten sich daran gewöhnt, ständig zu bluten.

In der nächsten Mission bekamen sie Ameisenpastete zu essen. Bonpland weigerte sich, davon zu nehmen, aber Humboldt kostete ein wenig. Dann entschuldigte er sich und verschwand eine Weile im Unterholz. Nicht uninteressant, sagte er, als er zurückkam. Immerhin eine Möglichkeit, künftige Nahrungsmittelprobleme zu lö- P

sen.

P

Hier sei doch alles menschenleer, sagte Bonpland. Das einzige, wovon es genug gebe, sei Essen!

Der Häuptling des Dorfes fragte, was in den Stoffballen sei. Er habe einen furchtbaren Verdacht.

Seekuhknochen, sagte Bonpland.

So rieche es nicht, sagte der Häuptling.

Na schön, rief Humboldt, er gebe es zu. Aber diese Toten seien so alt, daß man sie eigentlich nicht mehr Leichen nennen könne. Die ganze Welt bestehe schließlich aus toten Körpern! Jede Handvoll Erde sei einmal ein Mensch gewesen und vorher ein anderer Mensch, jede Unze Luft sei tausendfach von inzwischen Verstorbenen geatmet worden. Was hätten sie nur alle, wo sei das Problem?

Er habe ja nur gefragt, sagte der Häuptling schüchtern.

Gegen die Moskitoangtiffe hatten die Dorfbewohner Lehmhütten mit verschließbaren Eingängen gebaut. Im Inneren zündete man ein Feuer an, das die Insekten hin-austrieb, dann kroch man hinein, dichtete den Eingang ab, löschte das Feuer und konnte einige Stunden in der heißen Luft sein, ohne gestochen zu werden. In einer dieser Hütten ordnete Bonpland so lange die gesammelten Pflanzen, bis er vom Qualm in Ohnmacht fiel. Nebenan schrieb Humboldt hustend und halbblind, den röchelnden Hund neben sich, an seinen Bruder. Als sie blinzelnd, mit stinkenden Kleidern und nach Luft schnappend her-auskamen, lief ihnen ein Mann entgegen, der ihnen aus der Hand lesen wollte. Er war nackt, bunt bemalt und trug Federn auf dem Kopf. Humboldt wehrte ab, Bonpland interessierte es. Der Wahrsager faßte seine Finger, zog die Brauen hoch und sah ihm amüsiert in die Handfläche.

Ach, sagte er wie zu sich selbst. Ach, ach.

Ja?

Der Wahrsager wiegte den Kopf. Sicher sei ja gar nichts. Es könne so oder so kommen. Jeder sei seines Glückes Schmied. Wer kenne schon die Zukunft!

Nervös fragte Bonpland, was er da sehe.

Langes Leben. Der Wahrsager hob die Schultern. Kein Zweifel.

Und die Gesundheit?

Im allgemeinen gut.

Zum Teufel, rief Bonpland. Jetzt wolle er wissen, was dieser Blick bedeute.

Welcher Blick? Langes Leben und Gesundheit. Das stehe da, das habe er gesagt. Ob dem Herrn dieser Kontinent gefalle?

Warum?

Er werde sehr lange hiersein.

Bonpland lachte. Das bezweifle er. Ein langes Leben, und dann ausgerechnet hier? Gewiß nicht. Es sei denn, irgend jemand zwinge ihn.

Der Wahrsager seufzte und hielt, wie um ihm Mut zu machen, noch einen Moment seine Hand. Dann wandte er sich Humboldt zu.

Der schüttelte den Kopf.

Es koste fast nichts!

Nein, sagte Humboldt.

Mit einer schnellen Bewegung ergriff der Wahrsager Humboldts Hand. Der wollte sie wegziehen, aber der Wahrsager war stärker; Humboldt, zum Mitspielen ge-zwungen, lächelte säuerlich. Der Wahrsager runzelte die Stirn und zog die Hand näher zu sich heran. Er beugte sich vor und wieder zurück. Kniff die Augen zusammen.

Blies die Backen auf.

Er solle es schon sagen, rief Humboldt. Er habe noch anderes zu tun. Wenn da Schlimmes stehe, sei es ihm auch egal, er glaube ohnehin kein Wort.

Da stehe nichts Schlimmes.

Sondern?

Nichts. Der Wahrsager ließ Humboldts Hand los. Es tue ihm leid, er wolle auch kein Geld. Er habe versagt.

Das begreife er nicht, sagte Humboldt.

Er auch nicht. Da sei nichts. Keine Vergangenheit, keine Gegenwart oder Zukunft. Da sei gewissermaßen keiner zu sehen. Der Wahrsager blickte aufmerksam in Humboldts Gesicht. Niemand!

Humboldt starrte in seine Hand.

Aber natürlich sei das Unsinn. Sicher sei es seine Schuld. Vielleicht verliere er die Gabe. Der Wahrsager zerdrückte eine Mücke auf seinem Bauch. Vielleicht habe er sie nie gehabt.

Am Abend ließen Humboldt und Bonpland den Schäferhund angebunden bei den Ruderern, um eine insektenfreie Nacht in den Qualmhütten zu verbringen.

Erst in den frühen Morgenstunden nickte Humboldt schweißnaß, mit brennenden Augen und vom Rauch wirren Gedanken ein.

Ein Geräusch weckte ihn. Jemand war hereingekrochen und hatte sich neben ihn gelegt. Nicht schon wieder, murmelte er, entzündete mit unsicherer Hand den Kerzendocht und sah, daß es ein kleiner Junge war. Was willst denn du, fragte er, was ist denn, was soll das?

Das Kind musterte ihn mit schmalen Tieraugen.

Was denn, fragte Humboldt, was?

Der junge wandte den Blick nicht von ihm. Er war völlig nackt. Trotz der Flamme vor seinem Gesicht zwin-kerte er nicht.

Aber was denn, flüsterte Humboldt. Was, Kind?

Der Junge lachte.

Humboldts Hand zitterte so stark, daß er die Kerze fallen ließ. Im Dunkeln hörte er ihrer beider Atem. Er streckte die Hand aus, um den Jungen wegzuschieben, aber als er dessen feuchte Haut fühlte, zuckte er zurück, als hätte er einen Schlag bekommen. Geh weg, flüsterte er.

Der Junge rührte sich nicht.

Humboldt sprang auf die Füße, stieß mit dem Kopf an die Decke, trat zu. Der Junge schrie auf, seit der Sache mit den Sandflöhen trug Humboldt nachts Stiefel, und rollte sich zusammen. Er trat wieder zu und traf den Kopf, der Junge wimmerte leise und verstummte. Humboldt hörte sich keuchen. Schemenhaft sah er den reglosen Körper vor sich. Er packte ihn an den Schultern und zerrte ihn hinaus.

Die Nachtluft tat gut; nach dem Qualm in der Hütte kam sie ihm kühl und frisch vor. Mit unsicheren Schritten ging er zur nächsten Hütte, wo Bonpland war. Doch als er die Stimme einer Frau hörte, blieb er stehen. Er horchte, und da war sie wieder. Er wandte sich ab, kroch in seine Hütte, verschloß den Eingang. Durch den kurz geöffneten Vorhang waren Mücken hereingekommen, eine Fledermaus flatterte panisch über seinem Kopf. Mein Gott, flüsterte er. Dann, aus purer Erschöpfung, fiel er in unruhigen Schlaf.

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