Nagib Machfus - Die Reise des Ibn Fattuma

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Die Reise des Ibn Fattuma: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Originalausgabe erschien 1983 unter dem Titel Rihlat Ibn Fattuma in Kairo.
Nagib Machfus nimmt sich die großen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien.
Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Als Erster wollte er bis zum sagenumwobenen Gaballand vordringen, von dem niemand genau weiß, wo es liegt. Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuer-und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins.
Nagib Machfus nimmt uns in diesem märchenhaften Roman mit in ferne, vergangene Welten, die erstaunlich gegenwärtig sind — und er zeigt uns, wie absurd es ist, in einer Ideologie sein Glück zu suchen.

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»Pro Nacht drei Dinar.«

Ich bekam einen Schreck. Offenbar genoss hier alles und jeder seine Freiheit, selbst die Preise. Wie es meine Gewohnheit war, bezahlte ich für zehn Tage im Voraus.

Ich legte mich ins Bett; seit meinem Aufbruch aus der Heimat hatte ich mich nicht mehr so gut aufgehoben gefühlt. Ich wachte früh auf. Das Frühstück wurde mir aufs Zimmer gebracht, es bestand aus Brot, Milch, Käse, Butter, Honig und Eiern. Nicht nur, dass alles reichlich vorhanden war, es schmeckte auch vorzüglich. Das bestärkte mich in meiner Überzeugung, dass ich tatsächlich in einer neuen, aufregenden Welt angekommen war. Nach dem Frühstück trieb mich die sehnsuchtsvolle Hoffnung hinaus, dass das Spiel des Schicksals zu einem guten Ende kommen und mir durch Zufall Arusa über den Weg laufen würde.

In der Eingangshalle trat Herr Kaischam an mich heran. »Wir bieten unseren Gästen, die sich die Stadt ansehen möchten, die Möglichkeit, sich einer Sänfte zu bedienen.«

Ich dachte kurz nach, bevor ich sagte: »Danke, aber ich würde gern allein herumschlendern und ganz nach Belieben die Zeit verbringen.«

Die Stadt war so groß, dass ich vom ersten Augenblick an das Gefühl hatte, als Einzelner nicht beachtet zu werden und in der Menschenmasse völlig unterzugehen. Vor dem Gasthaus befand sich ein weiträumiger, runder Platz, der von großen Gebäuden und Geschäften gesäumt war. Ich überquerte ihn und kam an eine Brücke, die sich über einen Fluss wölbte. Sie führte auf einen kleinen Platz, von dem aus viele große, endlos lange Straßen abzweigten. Dicht an dicht drängten sich Gebäude, und es gab viele Bäume. In welche Richtung sollte ich gehen? Wo war Arusa? Wie wollte ich mich hier ohne Führer zurechtfinden? Ich beschloss, in dieser Stadt der Freiheit meinen Füßen völlige Freiheit zu lassen. Bei jedem Schritt geriet ich mehr ins Staunen. Es gab Straßen über Straßen, sie kreuzten sich, zweigten voneinander ab, und bei keiner konnte ich den Anfang noch das Ende erkennen. Zu erwähnen bleibt, dass in jeder Straße berittene Polizei zu sehen war. Gebäude, Häuser, Paläste reihten sich aneinander, und die Zahl der Geschäfte, die vor Waren überquollen, war so unermesslich wie Sandkörner in der Wüste. Ich kam an Fabriken, Handelsfirmen, Vergnügungsstätten vorbei, und immer wieder gelangte ich in Parks, die, was Farben und Formen betraf, ganz unterschiedlich angelegt waren. Und der Strom von Menschen und Sänften riss nicht ab — Frauen und Männer, Reiche und Arme. Wobei ich feststellen konnte, dass die Armen hier um etliches besser genährt und gekleidet aussahen als im Maschrik- oder im Hairaland. Es gab viel Schönheit und Eleganz zu sehen, manche Menschen legten auch Wert auf Bescheidenheit. Andere hingegen wollten zeigen, dass sie, was Sitte und Anstand betraf, ihre eigenen Regeln hatten, weshalb sie halb nackt herumliefen. Ernst und Gesetztheit verbrüderten sich mit Fröhlichkeit und Schlichtheit, und mir schien, als begegnete ich zum ersten Mal Menschen, die ihr eigenes Leben lebten, die sich ihres Wertes bewusst und stolz auf sich waren. Wo aber sollte ich in diesem wogenden Meer ohne Ufer zufällig auf Arusa stoßen? Ich lief weiter und weiter, und wurde ich müde, setzte ich mich in einen Park und ruhte aus. Und die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, mit der Erkundung der Stadt noch gar nicht angefangen zu haben. Ich bereute es zutiefst, das Angebot von Herrn Kaischam, in eine Sänfte zu steigen, nicht angenommen zu haben.

Zwei Vorfälle weckten mein Interesse. In einem Park beobachtete ich, dass Polizisten einigen Spaziergängern Fragen stellten. Als ich mich umhörte, erfuhr ich, dass ein Gärtner in einem Gebüsch eine ermordete Frau entdeckt hatte. Nun gut, Ähnliches gibt es überall. Der zweite Vorfall machte mich nicht nur neugierig, sondern bestürzte mich geradezu. Ich geriet in einen Protestmarsch, an dem Frauen und Männer teilnahmen. Sie schrien und riefen ihre Forderungen, und die Polizisten hielten den Zug nicht auf, sondern folgten ihm in einem gewissen Abstand. Ich erinnerte mich an eine ähnliche Situation in meiner Heimat, bei der eine Menge Menschen vor dem Sultanspalast ihren Unmut über eine Steuererhöhung zum Ausdruck gebracht hatten. Aber hier ging es um etwas ganz anderes, nämlich um die gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen! Ich traute meinen Augen und Ohren nicht, war restlos überzeugt, dass ich es mit einer sehr fremden Welt zu tun hatte, mehr noch, dass zwischen dieser Welt und mir ein tiefer Abgrund klaffte. Angesichts von all dem Unbekannten, das da lauerte, bekam ich es mit der Angst zu tun.

Die Mittagszeit rückte näher, und trotz der angeblich erträglichen Sommertemperaturen wurde es heiß. Gerade wollte ich mich nach dem Weg zum Gasthaus erkundigen, da hörte ich den Ruf: »Gott ist groß!«

Mein Herz machte einen Satz, und mir wurde siedend heiß. Herr im Himmel, das war der Ruf zum Gebet! Da rief ein Muezzin! War das Halbaland etwa ein islamisches Land? Ich stürzte in die Richtung los, aus der der Ruf gekommen war, und tatsächlich, gleich vorn in einer Straße stand eine Moschee. Seit einem Vierteljahrhundert hatte ich weder diesen Ruf gehört noch eine Moschee gesehen. Ich fühlte mich wie neugeboren, und mir war, als hätte ich zum ersten Mal zu Gott gefunden. Ich betrat die Moschee, vollzog die rituelle Waschung und ordnete mich in die Reihe der Betenden ein. Mit Tränen in den Augen hob ich das Mittagsgebet an, und es erfüllte mich eine solche Freude, dass mir das Herz ganz leicht wurde. Nach dem Gebet leerte sich die Moschee, nur ich blieb hocken. Erst als ich mit dem Imam allein war, stürzte ich zu ihm. Ich schloss ihn in die Arme und küsste ihn heftig ab. Er hielt meiner ungestümen Erregung lächelnd stand, bis er schließlich murmelte: »Herzlich willkommen, Fremdling.«

Wir setzten uns unweit der Gebetsnische hin. Nachdem ich mich vorgestellt hatte, nannte er seinen Namen — Scheich Hamada as-Sabki. Er sei hier im Halbaland geboren, sagte er.

Mit bebender Stimme stammelte ich: »Ich habe nicht gedacht, dass das ein islamisches Land ist.«

»Das ist es auch nicht«, erwiderte er bedächtig. Als ich ihn überrascht anschaute, fügte er hinzu: »Es ist das Land der Freiheit, und deshalb sind hier alle Religionen vertreten. Es gibt Moslems, Juden, Christen und Buddhisten. Es gibt sogar Ketzer und Heiden.«

Ich starrte ihn entgeistert an. »Wie kann das sein?«

Er lächelte. »Ursprünglich war das Halbaland ein rein heidnisches Land, aber da zu seinen Grundfesten die Freiheit gehört, durfte jeder Gläubige seine Religion nicht nur ausüben, sondern auch für sie werben.

So kam es, dass sich die verschiedenen Religionen in der Bevölkerung verbreitet haben. Heiden gibt es nur noch in einigen Oasen.«

Ich hörte mit wachsender Spannung zu. »Und welche Glaubensrichtung ist die Staatsreligion?«

»Der Staat mischt sich in Glaubensfragen nicht ein.«

»Aber wie wird erreicht, dass die verschiedenen Bekenntnisse miteinander auskommen?«

»Sie genießen alle die gleichen Rechte.«

»Und damit sind sie einverstanden?«, fragte ich, und meine Stimme hörte sich beinah empört an.

»Jede Religion hat natürlich ihre eigenen Traditionen und Werte, aber die gegenseitige Achtung ist ein allgemeines Gebot. Keine Gruppe genießt Vorrechte, und selbst wenn das Staatsoberhaupt einer bestimmten Glaubensrichtung angehört, spielt das keine Rolle. Nebenbei gesagt, ist unser derzeitiger Präsident ein Heide.«

Was für ein seltsames Land! Ich war fassungslos, mir brummte der Schädel. »Von so einer Art von Freiheit habe ich noch nie gehört. Darf ich fragen, verehrter Meister, ob man Ihnen von der Kundgebung berichtet hat, bei der es um die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen ging?«

»Sicher, es haben ja auch Moslems daran teilgenommen.«

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