Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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Ich bedankte mich bei Señor Gutiérrez Fonseca für seinen Anruf mit der Förmlichkeit der verschlüsselten Gespräche. Kaum hatte ich aufgehängt, schloß ich die Bürotür und biß mir in die Fäuste, um nicht loszuschreien. Ich wusch mir das Gesicht und ging sogleich nach Hause, nachdem ich Alvaro eine Mitteilung hinterlassen hatte, ich sei krank und würde am nächsten Tag sehr früh kommen, um die Korrespondenz zu erledigen. Ich mußte mich zusammenreißen, damit ich auf der Straße nicht lief, sondern mit der grauen Bedächtigkeit dessen ging, der nichts zu verbergen hat. Als ich den Schlüssel ins Schloß der Wohnung steckte, sah ich, daß es aufgebrochen worden war. Ich war wie gelähmt. Von innen drehte sich langsam der Knauf. Ich fragte mich, ob ich nun so sterben müßte, in einem finsteren Treppenhaus und ohne zu wissen, was aus Miquel geworden war. Die Tür ging auf, und ich sah mich Julián Carax’ dunklem Blick gegenüber. Gott möge mir verzeihen, aber in diesem Augenblick dankte ich dem Himmel, daß er mir Julián statt Miquel zurückgegeben hatte.

Wir verschmolzen in einer unendlichen Umarmung, aber als ich seine Lippen suchte, wich Julián zurück und senkte die Augen. Ich schloß die Tür, nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. Wir legten uns aufs Bett und umarmten uns schweigend.

Es dämmerte, und die Schatten in der Wohnung waren purpurrot. In der Ferne vernahm man vereinzelte Schüsse wie jeden Abend seit Kriegsbeginn. Julián weinte an meiner Brust, und ich spürte, daß mich eine Müdigkeit befiel, die sich den Worten entzog. Später, als es Nacht geworden war, fanden sich unsere Lippen, und im Schutz der Dunkelheit zogen wir uns aus. Ich wollte an Miquel denken, doch das Feuer dieser Hände auf meinem Bauch nahm mir Scham und Schmerz. Am liebsten hätte ich mich darin verloren und wäre nie mehr zurückgekommen, aber ich wußte, daß wir uns am Morgen, erschöpft und beschämt, nicht würden in die Augen schauen können, ohne uns zu fragen, wozu wir geworden waren.

10

Am Morgen weckte mich das Trommeln des Regens. Das Bett war leer, das Zimmer lag in grauem Dunkel.

Ich sah Julián an Miquels ehemaligem Schreibtisch sitzen, wo er mit den Fingern über die Tasten seiner Maschine strich. Er schaute auf und schenkte mir das laue, ferne Lächeln, das besagte, daß er nie mir gehören würde. Ich verspürte den Wunsch, ihm die Wahrheit ins Gesicht zu schleudern, ihn zu verletzen. Es wäre so leicht gewesen. Ihn wissen zu lassen, daß Penélope tot war. Daß er von Täuschungen lebte. Daß ich alles war, was er jetzt noch auf der Welt hatte.

»Ich hätte nie nach Barcelona zurückkommen dürfen«, murmelte er kopfschüttelnd.Ich kniete neben ihm nieder.

»Was du suchst, ist nicht hier, Julián. Laß uns fortgehen, wir beide. Weit weg von hier. Solange noch Zeit ist.« Er schaute mich unverwandt an.

»Du weißt etwas, was du mir nicht gesagt hast, stimmt’s?« fragte er.Ich schüttelte den Kopf und biß mir auf die Lippen. Julián nickte nur.

»Heute abend werde ich wieder hingehen.«

»Julián, bitte…«

»Ich muß Gewißheit haben.«

»Dann geh ich mit.«

»Nein.«

»Das letzte Mal, daß ich hiergeblieben bin und gewartet habe, habe ich Miquel verloren. Wenn du gehst, komme ich mit.«

»Das geht dich nichts an, Nuria. Das ist etwas, was nur mich allein betrifft.« Ich fragte mich, ob er tatsächlich nicht merkte, wie weh mir seine Worte taten, oder ob es ihm einfach egal war.

»Das glaubst du .« Er wollte meine Wange streicheln, aber ich schob seine Hand weg.

»Du solltest mich hassen, Nuria. Das würde dir Glück bringen.«

»Ich weiß.« Wir verbrachten den Tag draußen, fern der beklemmenden Dunkelheit in der Wohnung, die noch nach lauwarmen Laken und Haut roch. Julián wollte das Meer sehen. Ich ging mit ihm in die Barceloneta und dann an den fast menschenleeren Strand, der in der Ferne mit dem Dunst verschmolz. Wir setzten uns in den Sand, dicht ans Wasser, wie die Kinder und die Alten. Julián lächelte schweigend, in seinen Erinnerungen versunken.Als es dämmerte, nahmen wir beim Aquarium die Straßenbahn und fuhren durch die Vía Layetana zum Paseo de Gracia hinauf, dann zur Plaza de Lesseps und schließlich durch die Avenida de la República Argentina bis zur Endhaltestelle. Julián schaute sich still die Straßen an, als fürchte er, die Stadt zu verlieren, während er sie durchquerte. Auf halbem Weg nahm er meine Hand und küßte sie, ohne etwas zu sagen. Er hielt sie fest, bis wir ausstiegen. Ein alter Mann in Begleitung eines Mädchens in Weiß schaute uns lächelnd an und fragte, ob wir verlobt seien. Es war schon dunkle Nacht, als wir durch die Calle Román Macaya auf das Aldaya-Haus in der Avenida del Tibidabo zugingen. Feiner Regen tünchte die Hauswände silbern. Im hinteren Teil des Grundstücks, bei den Tennisplätzen, kletterten wir über die Mauer. Ich erkannte das im Regen aufragende Haus sogleich, dessen Erscheinung ich auf Juliáns Seiten in tausend Verkörperungen und aus tausend Blickwinkeln gelesen hatte. In Das rote Haus erschien der kleine Palast als düsterer Kasten, innen größer als außen, der langsam seine Gestalt änderte, sich in unmögliche Gänge, Galerien und Dachgeschosse, in unendliche Treppen auswuchs, die nirgends hinführten, und dunkle Räume aufblitzen ließ, welche auftauchten und über Nacht wieder verschwanden und mit ihnen die Leichtsinnigen, die sich hineinwagten, um nie wiedergesehen zu werden. Wir blieben vor der mit Ketten und einem faustgroßen Vorhängeschloß gesicherten Eingangstür stehen. Die hohen Fenster im ersten Stock waren mit starken, efeuüberwucherten Brettern verrammelt. Die Luft roch nach vermodertem Unkraut und feuchter Erde. Der Stein, dunkel und schleimig im Regen, glänzte wie die Haut eines Reptils.Ich wollte ihn schon fragen, wie er durch diese Eichentür einzudringen gedenke, die an eine Basilika oder ein Gefängnis erinnerte, als er ein Fläschchen aus dem Mantel zog und den Deckel abschraubte. Ein übelriechender Dampf stieg in einer langsamen, bläulichen Spirale auf. Er hielt das Schloß am einen Ende fest und goß die Säure ins Schlüsselloch. In eine gelbliche Rauchwolke gehüllt, zischte das Metall wie glühendes Eisen. Nach einigen Sekunden nahm er einen Pflasterstein aus dem Unkraut und zerschlug das Schloß mit einigen harten Schlägen. Dann stieß er die Tür mit einem Fußtritt auf. Sie öffnete sich langsam, und feuchte Luft strömte heraus. Jenseits der Schwelle lauerte Dunkelheit. Julián zog ein Benzinfeuerzeug aus der Tasche und knipste es an, nachdem er einige Schritte in die Vorhalle hinein getan hatte. Ich folgte ihm und lehnte die Tür hinter uns an. Die Flamme über seinen Kopf haltend, ging Julián ein paar Meter weiter. Zu unseren Füßen lag ein Staubteppich, der nur unsere eigenen Spuren zeigte. Die nackten Wände verfärbten sich im Licht der Flamme wie Bernstein. Es gab weder Möbel noch Spiegel oder Lampen. Die Türen hingen noch in ihren Angeln, aber die Bronzeklinken waren abgerissen. Das alte Haus offenbarte nichts mehr als sein blankes Skelett. Am Fuß der breiten Treppe blieben wir stehen. Juliáns Blick verlor sich hinauf. Er wandte sich einen Augenblick um und schaute mich an, und ich wollte lächeln, aber im Halbdunkel errieten wir kaum unsere Blicke. Dann folgte ich ihm die Treppe hinauf, über die Stufen, auf denen er Penélope zum ersten Mal gesehen hatte. Ich wußte, wohin uns der Weg führte, und es packte mich eine Kälte, die nichts von der feuchten, ätzenden Luft dieses Hauses hatte.Wir stiegen in den dritten Stock hinauf, wo ein schmaler Gang zum Südflügel des Hauses führte. Hier war die Decke sehr viel niedriger und die Türen kleiner. Es war die Etage der ehemaligen Dienstbotenzimmer. Das letzte, das wußte ich, ohne daß Julián etwas zu sagen brauchte, war das von Jacinta Coronado gewesen. Er ging zaghaft, ängstlich auf es zu. Das war der letzte Ort gewesen, wo er Penélope gesehen hatte, wo er mit einem kaum siebzehn Jahre alten Mädchen geschlafen hatte, das Monate später in derselben Zelle verbluten sollte. Ich wollte ihn zurückhalten, doch er stand schon auf der Schwelle und schaute gedankenverloren hinein. Ich trat zu ihm. Das Zimmer war nur ein gänzlich schmuckloses Gemach. Unter dem Staubteppich auf den Bohlen erkannte man noch die Spuren eines Betts. Verwirrt betrachtete Julián diese Leere fast eine Minute lang. Ich entnahm seinem Blick, daß er das Zimmer kaum wiedererkannte, daß ihm alles als makabrer, grausamer Trick erschien. Ich nahm ihn am Arm und führte ihn zur Treppe zurück.

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