Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Da gibt es nichts, Julián«, flüsterte ich.

»Die Familie hat alles verkauft, bevor sie nach Argentinien aufgebrochen ist.« Er nickte schwach. Wir stiegen wieder ins Erdgeschoß hinunter. Dort wandte er sich zur Bibliothek. Die Borde waren leer, der Kamin voller Schutt. Auf den fahlen Wänden flackerte die Flamme.

»Ich bin umsonst gekommen«, murmelte Julián.

»Du hast zurückkommen und es noch einmal sehen müssen«, sagte ich.

»Jetzt siehst du, daß hier nichts ist. Es ist nur ein alter, leerstehender Kasten. Gehen wir nach Hause.« Er schaute mich an, bleich, und nickte. Ich nahm ihn an der Hand, und wir gingen durch den Gang auf die Eingangstür zu. Die Helligkeitsbresche von draußen war keine zehn Meter mehr entfernt. Ich konnte schon die frische Luft riechen. Da spürte ich, wie mir Juliáns Hand entglitt. Ich blieb stehen, wandte mich um und sah ihn reglos in die Dunkelheit starren.

»Was ist denn, Julián?« Er gab keine Antwort, sondern betrachtete gebannt die Öffnung zu einem schmalen Gang, der zu den Küchen führte. Ich ging zu ihm und spähte in das vom Feuerzeug schwach erhellte Dunkel. Die Tür am Ende des Ganges war zugemauert — eine Mauer aus roten, unbeholfen gemörtelten Backsteinen. Ich begriff nicht genau, was das zu bedeuten hatte, aber ich spürte, daß mir die Kälte den Atem benahm. Langsam ging Julián näher. Alle andern Türen des Ganges — und des ganzen Hauses — waren offen, ohne Schlösser und Klinken. Außer der hier. Eine zuhinterst in einem düsteren, versteckten Gang verborgene Schutzmauer aus scharlachroten Backsteinen. Julián legte die Hände darauf.

»Julián, bitte, laß uns endlich gehen…« Der Schlag seiner Faust an die Backsteinwand erzeugte auf der andern Seite ein hohles Echo. Ich hatte den Eindruck, seine Hände zitterten, als er das Feuerzeug auf den Boden stellte und mich einige Schritte zurücktreten hieß.

»Julián…« Der erste Fußtritt löste einen rötlichen Staubregen. Julián trat erneut zu. Ich dachte, ich hätte seine Knochen krachen hören. Er ließ sich nicht beirren und hämmerte, nun auch mit den Fäusten, immer wieder auf die Mauer ein, rasend wie ein Gefangener, der sich einen Weg in die Freiheit bahnt. Seine Knöchel bluteten, als der erste Backstein brach und auf die andere Seite fiel. Mit bloßen Fingern vergrößerte er den Durchlaß. Er keuchte erschöpft und von einer Wut besessen, die ich ihm nie zugetraut hätte. Einer nach dem andern gaben die Backsteine nach, und die Mauer fiel. Schweißbedeckt, mit wunden Händen hielt Julián inne. Er nahm das Feuerzeug vom Boden auf und stellte es auf einen der Backsteine. Auf der andern Seite erhob sich eine Holztür mit Engelsmotiven. Er strich über die Reliefs, als entzifferte er Hieroglyphen. Unter dem Druck seiner Hände gab die Tür nach.Auf der andern Seite war eine Treppe zu erahnen. Schwarze Steinstufen führten in die Dunkelheit hinab. Julián drehte sich kurz um, und ich fand seinen Blick. Angst und Verzweiflung lagen darin. Mit einem Kopfschütteln flehte ich ihn an, nicht hinunterzusteigen. Mutlos wandte er sich wieder ab und tauchte ins Dunkel. Ich schaute durch den Ziegelsteinrahmen und sah ihn die Treppe hinuntersteigen, beinahe taumelnd. Die Flamme flackerte, ein Hauch durchsichtigen Blaus.

»Julián?« Ich hörte nur Stille. Am Ende der Treppe konnte ich seine reglose Silhouette sehen. Ich trat über die Ziegelsteinschwelle und stieg ebenfalls hinunter. Der Raum war rechteckig und mit marmornen Wänden ausgekleidet. Im Innern herrschte eine schneidende Kälte. Die beiden Grabsteine waren von dicken Spinnweben überwuchert, die in der Flamme des Feuerzeugs wie faulige Seide zerfielen. Aus den vom Graveur gemeißelten Kerben rannen schwarze Feuchtigkeitstränen über den weißen Marmor. Da lagen sie, dicht nebeneinander.

11

Oft habe ich an diesen Moment der Stille zurückgedacht und mir dabei vorzustellen versucht, was Julián empfinden mußte, als er feststellte, daß die Frau, auf die er siebzehn Jahre gewartet hatte, tot war, daß ihr beider Kind mit ihr gegangen war, daß das, was ihn am Leben erhalten hatte, sein einziger Antrieb, eine Illusion gewesen war. Die meisten von uns haben das Glück oder das Pech, zu sehen, wie das Leben nach und nach zerbröselt, fast ohne daß wir es merken. Für Julián dagegen stellte sich diese Gewißheit in Sekundenschnelle ein. Einen Augenblick dachte ich, er werde die Treppe hinaufstürmen, diesen verfluchten Ort fliehen, und ich würde ihn nie wiedersehen. Vielleicht wäre es besser gewesen so.

Ich erinnere mich, daß ich ihn im Dunkeln suchte und spürte, daß er zitterte, stumm. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und schleppte sich in eine Ecke. Ich umarmte ihn und küßte ihn auf die Stirn. Er regte sich nicht. Ich tastete sein Gesicht ab, doch da waren keine Tränen. Ich dachte, vielleicht habe er es unterschwellig die ganzen Jahre über gewußt, vielleicht sei diese Begegnung notwendig gewesen, um Gewißheit zu erlangen und sich zu befreien. Wir hatten das Ende des Weges erreicht. Jetzt würde er begreifen, daß ihn in Barcelona nichts mehr hielt, jetzt könnten wir weit weggehen. Ich redete mir ein, unser Schicksal würde sich ändern und Penélope habe uns verziehen.

Ich suchte das Feuerzeug am Boden und knipste es wieder an. Julián starrte ins Leere, fern dem blauen Flämmchen. Ich nahm sein Gesicht zwischen die Hände, um ihn zu zwingen, mich anzuschauen, und traf auf leere, von Wut und Verlust gequälte Augen. Ich spürte, wie sich in seinen Adern langsam das Gift des Hasses ausbreitete, und konnte seine Gedanken lesen. Er haßte mich und Miquel, weil wir ihn getäuscht hatten. Vor allem aber haßte er den Mann, der an dem ganzen Unglück die Schuld trug: sich selbst. Er haßte die Bücher, denen er sein Leben gewidmet hatte und die keinen Menschen interessierten; sie kamen ihm jetzt frivol und nichtig vor. Er haßte ein der Täuschung und Lüge verpflichtetes Leben. Er haßte jede verlorene Sekunde, jeden Atemzug.

Er musterte mich, wie man einen Fremden oder einen unbekannten Gegenstand anschaut. Langsam schüttelte ich den Kopf und suchte seine Hände. Er wandte sich brüsk ab und stand auf. Ich versuchte ihn am Arm zu fassen, doch er stieß mich an die Wand. Ich sah ihn wortlos die Treppe hinaufsteigen, ein Mann, den ich nicht mehr kannte. Julián Carax war tot. Als ich in den Garten hinaustrat, war nichts mehr von ihm zu sehen. Ich kletterte über die Mauer. Die Avenida del Tibidabo mitten auf der Fahrbahn hinunterlaufend, rief ich seinen Namen. Niemand antwortete. Als ich zu Hause ankam, war es beinahe vier Uhr früh. Die Wohnung war voller Rauch, und es roch verbrannt. Julián war dagewesen. Eilig riß ich die Fenster auf. Auf meinem Schreibtisch fand ich ein Etui mit dem Füllfederhalter, den ich ihm vor Jahren in Paris gekauft, dem Füllfederhalter, für den ich ein Vermögen bezahlt hatte, weil er mutmaßlich Alexandre Dumas oder Victor Hugo gehört hatte. Der Rauch kam aus dem Ofen. Ich öffnete das Türchen und stellte fest, daß Julián sämtliche Exemplare seiner Romane hineingeworfen hatte, die auf dem Regal gestanden hatten und dort jetzt fehlten. Auf den Lederrücken waren kaum noch die Titel zu lesen. Der Rest war Asche.

Stunden später, als ich im Lauf des Vormittags im Verlag eintraf, rief mich Alvaro Cabestany in sein Büro. Sein Vater war schon lange nicht mehr in den Verlag gekommen, und die Ärzte hatten ihm gesagt, seine Tage seien gezählt — so wie die meinen an diesem Arbeitsplatz. Cabestanys Sohn eröffnete mir, früh an diesem Morgen habe sich ein Herr namens Laín Coubert eingefunden und sich dafür interessiert, sämtliche Exemplare von Julián Carax’ Romanen zu kaufen, die wir am Lager hätten. Er habe ihm geantwortet, in Pueblo Nuevo habe er eine ganze Lagerhalle voll, doch die Nachfrage sei sehr groß; aus diesem Grund habe er einen höheren Preis verlangt, als Coubert geboten habe. Coubert habe nicht angebissen, sondern sich davongemacht. Jetzt sollte ich also diesen Laín Coubert finden und sein Angebot annehmen. Ich sagte diesem Schwachkopf, Laín Coubert gebe es nicht, er sei eine Romanfigur von Carax. Der Mann habe nicht das geringste Interesse, die Bücher zu kaufen, sondern wolle bloß wissen, wo sie sich befänden. Señor Cabestany hatte die Angewohnheit gehabt, von jedem der bei uns publizierten Titel ein Exemplar in seinem Büro zu behalten, auch von Julián Carax’ Werken. Ich schlich mich in sein Büro und nahm sie mit.

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