Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

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Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

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»Cristina, schau, wer gekommen ist«, sagte der Arzt.

Ich ergriff ihre Hand und beugte mich dicht zu ihr hin.

»Sprechen Sie mit ihr«, sagte der Arzt.

Ich nickte, von diesem abwesenden Blick gebannt, und fand keine Worte. Der Arzt stand auf und verschwand im Haus, nachdem er einer Schwester aufgetragen hatte, uns nicht aus den Augen zu lassen. Ich ignorierte ihre Anwesenheit und rückte den Stuhl näher an Cristina heran. Dann strich ich ihr das Haar aus der Stirn, und sie lächelte.

»Erinnerst du dich an mich?«, fragte ich.

Ich sah mich in ihren Augen gespiegelt, wusste aber nicht, ob sie mich sah oder meine Stimme hörte.

»Der Doktor sagt, du wirst dich bald erholen, und dann können wir gehen. Wohin du willst. Ich habe gedacht, ich ziehe aus dem Haus mit dem Turm aus und wir gehen weit weg, wie du es wolltest. Irgendwohin, wo uns niemand kennt und wo es niemanden interessiert, wer wir sind und woher wir kommen.«

Ihre Hände steckten in Wollhandschuhen, die die Verbände an den Armen verbargen. Sie war abgemagert, und tiefe Furchen hatten sich in ihr Gesicht gegraben, die Lippen waren gesprungen und die glanzlosen Augen ohne Leben. Ich lächelte ihr zu und streichelte ihr Wangen und Stirn, sprach unablässig, erzählte ihr, wie sehr ich sie vermisst und dass ich sie überall gesucht hätte. So verbrachten wir zwei Stunden, bis der Arzt zurückkam und sie zusammen mit der Krankenschwester hineinbrachte. Ich blieb sitzen, da ich nicht wusste, wohin ich gehen sollte, bis Dr. Sanjuán wieder herauskam und neben mir Platz nahm.

»Sie hat kein Wort gesagt. Ich glaube, sie hat nicht einmal wahrgenommen, dass ich da bin…«

»Da irren Sie sich, mein Freund. Das ist ein langsamer Prozess, aber ich versichere Ihnen, dass Ihre Anwesenheit ihr hilft, und zwar sehr.«

Ich nahm seine barmherzigen Almosen und Schwindeleien nickend entgegen.

»Morgen versuchen wir es wieder«, sagte er.

Es war noch nicht einmal zwölf.

»Und was soll ich jetzt tun bis morgen?«, fragte ich.

»Sie sind doch Schriftsteller. Schreiben Sie. Schreiben Sie etwas für sie.«

9

Am See entlang kehrte ich ins Hotel zurück. Der Portier erklärte mir, wie ich die einzige Buchhandlung des Ortes fände. Dort kaufte ich Schreibpapier und einen Füllfederhalter, der seit unvordenklichen Zeiten da gelegen haben musste. Dergestalt ausgerüstet, schloss ich mich in meinem Zimmer ein, nachdem ich eine Thermosflasche Kaffee bestellt hatte. Ich rückte den Tisch ans Fenster und schaute fast eine Stunde auf den See und die Berge in der Ferne, ehe ich das erste Wort schrieb. Ich erinnerte mich an die alte Fotografie, die mir Cristina geschenkt hatte und auf der ein Mädchen zu sehen war, das auf einem Holzsteg ins Meer hinausschritt. Ihr Geheimnis war ihr immer verborgen geblieben. Ich stellte mir vor, ich schreite ebenfalls über diesen Steg, meine Schritte führten mich hinter ihr her, und ganz allmählich begannen die Worte zu fließen, und das Gerüst einer kleinen Geschichte zeichnete sich ab. Ich wusste, dass ich die Geschichte schreiben würde, an die sich Cristina nicht erinnern konnte: warum sie als Mädchen an der Hand eines Fremden auf das glitzernde Wasser hinausgegangen war. Ich wollte die Geschichte dieser Erinnerung schreiben, die niemals eine gewesen war, der Erinnerung an ein geraubtes Leben. Die Bilder und das Licht, die in diesen Sätzen aufschienen, trugen mich wieder in das alte, finstere Barcelona zurück, das uns beide geschaffen hatte. Ich schrieb, bis die Sonne unterging und kein Tropfen Kaffee mehr in der Thermosflasche war, der gefrorene See unter dem blauen Mond zu leuchten begann und mir Augen und Hände schmerzten. Ich ließ den Füllfederhalter fallen und schob die Blätter von mir. Als der Portier anklopfte, um zu fragen, ob ich zum Abendessen käme, ignorierte ich ihn. Einen Moment später fiel ich in einen tiefen Schlaf, träumte ausnahmsweise einmal und glaubte an die heilende Kraft der Worte, selbst der meinen.

Die nächsten vier Tage verliefen alle gleich. Ich erwachte in der Morgendämmerung und trat auf den Balkon hinaus, um zuzuschauen, wie die Sonne den See zu meinen Füßen rot färbte. Gegen halb neun war ich im Sanatorium und traf wie üblich Dr. Sanjuán auf den Stufen der Eingangstreppe sitzend, wo er mit einer Tasse dampfenden Kaffees in der Hand den Park betrachtete.

»Schlafen Sie nie, Doktor?«, fragte ich.

»Nicht mehr als Sie.«

Gegen neun Uhr begleitete er mich zu Cristinas Zimmer, schloss die Tür auf und ließ uns allein. Immer saß sie im selben Sessel vor dem Fenster. Ich rückte einen Stuhl heran und ergriff ihre Hand. Sie nahm meine Anwesenheit kaum zur Kenntnis. Dann las ich ihr die am Vorabend für sie geschriebenen Seiten vor. Jeden Tag begann ich wieder von vorn. Manchmal unterbrach ich mich, um aufzuschauen und mich vom Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen überraschen zu lassen. Ich blieb den ganzen Tag bei ihr, bis gegen Abend der Arzt zurückkam und mich zu gehen bat. Dann schleppte ich mich im Schnee durch die menschenleeren Straßen ins Hotel, aß etwas zu Abend und schrieb anschließend in meinem Zimmer weiter, bis mich der Schlaf übermannte. Die Tage verloren ihre Namen.

Als ich am fünften Morgen Cristinas Zimmer betrat, war der Sessel, in dem ich sie immer antraf, leer. Alarmiert schaute ich mich um und entdeckte sie in einer Ecke, zusammengekauert, die Arme um die Knie geschlungen und das Gesicht tränenüberströmt. Bei meinem Anblick lächelte sie, und ich begriff, dass sie mich erkannt hatte. Ich kniete neben ihr nieder und umarmte sie. Ich glaube, ich war noch nie so glücklich wie in diesen Sekunden, in denen ich ihren Atem im Gesicht spürte und sah, dass ein Funken Licht in ihre Augen zurückgekehrt war.

»Wo bist du gewesen?«, fragte sie.

An diesem Nachmittag gestattete mir Dr. Sanjuán einen einstündigen Spaziergang mit ihr. Wir setzten uns auf eine Bank am See. Sie begann mir von einem Traum zu erzählen, von einem kleinen Mädchen, das in einer dunklen, labyrinthischen Stadt lebte, deren Straßen und Häuser lebendig waren und sich von den Seelen ihrer Bewohner ernährten. In ihrem Traum, genauso wie in der Erzählung, die ich ihr in den letzten Tagen vorgelesen hatte, schaffte es die Kleine zu entkommen, und sie gelangte zu einem auf das grenzenlose Meer hinausführenden Steg. Sie ging an der Hand eines namen- und gesichtslosen Fremden, der sie gerettet hatte und nun ans Ende dieses aus Planken gefügten Weges begleitete, wo jemand sie erwartete, den sie nie zu sehen bekam, denn ihr Traum war, genau wie meine Geschichte, unvollendet.

Vage erinnerte sich Cristina an die Villa San Antonio und an Dr. Sanjuán. Errötend erzählte sie mir, sie glaube, er habe ihr in der Woche zuvor die Ehe angetragen. In ihrem Kopf gerieten Zeit und Raum durcheinander. Manchmal dachte sie, ihr Vater wohne in einem der Zimmer und sie sei ihn besuchen gekommen. Einen Augenblick später wusste sie nicht mehr, wie sie hierhergekommen war, und manchmal fragte sie sich nicht einmal danach. Sie erinnerte sich, dass ich Fahrkarten für den Zug kaufen gegangen war, und manchmal sprach sie von jenem Morgen, an dem sie verschwunden war, als wäre es gestern gewesen. Zuweilen verwechselte sie mich mit Vidal und bat mich dann um Verzeihung. Andere Male verfinsterte die Angst ihr Gesicht, und sie begann zu zittern.

»Er kommt«, sagte sie. »Ich muss gehen. Bevor er dich sieht.«

Dann verfiel sie in ein langes Schweigen und schien weit weg von mir und der Welt, als hätte irgendetwas sie an einen fernen, unerreichbaren Ort geschleift. Nach einigen Tagen traf mich die Gewissheit, dass sie den Verstand verloren hatte, wie ein Schlag. Die Hoffnung des ersten Augenblicks wurde bitter, und wenn ich abends in meine Hotelzelle zurückkehrte, spürte ich manchmal, wie sich in mir der alte Abgrund von Dunkelheit und Hass auftat, den ich schon vergessen geglaubt hatte. Dr. Sanjuán, der mich ebenso geduldig und hartnäckig beobachtete wie seine Patienten, hatte mich vorgewarnt.

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