Carlos Zafón - Das Spiel des Engels
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- Название:Das Spiel des Engels
- Автор:
- Издательство:S. Fischer Verlag GmbH
- Жанр:
- Год:2008
- Город:Frankfurt am Main
- ISBN:978-3-10-095400-8
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Ich trat zu einem der Wagen und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen. Über die Gleise ging ich um den Zug herum, kletterte im Schatten auf die Plattform zwischen den beiden hintersten Wagen und versuchte mein Glück bei einer dieser Türen. Sie war offen. Ich schlüpfte in den Wagen und ins erstbeste Abteil. Dort schob ich von innen den Riegel vor. Zitternd vor Kälte, ließ ich mich auf den Sitz fallen. Ich wagte die Augen nicht zu schließen, vor lauter Angst, Cristinas Blick unter dem Eis zu begegnen. Minuten vergingen, vielleicht Stunden. Irgendwann fragte ich mich, warum ich mich eigentlich versteckte und warum ich nichts empfand.
Während ich in dieser Leere wartete, hörte ich das tausendfache Jammern von Metall und Holz, die sich in der Kälte zusammenzogen. Ich spähte ins Dunkel vor dem Fenster hinaus, bis das Licht einer Laterne über die Wagenwände strich und ich auf dem Bahnsteig Stimmen hörte. Ich rieb ein Guckloch in die beschlagene Scheibe und sah den Lokführer und zwei Arbeiter zum vorderen Teil des Zuges gehen. In einer Entfernung von zehn Metern unterhielt sich der Bahnhofsvorsteher mit den beiden Zivilgardisten, die ich zuvor mit dem Arzt im Hotel gesehen hatte. Er nickte und zog einen Schlüsselbund hervor, während er mit den beiden Gardisten auf den Zug zukam. Ich zog mich wieder tief in mein Abteil zurück. Einige Sekunden später hörte ich die Schlüssel klirren und die Wagentür klacken. Vom Ende des Gangs näherten sich Schritte. Ich schob den Riegel zurück, sodass die Tür unverschlossen war, und legte mich unter einer der Bänke auf den Boden, dicht an die Wand geschmiegt. Die Schritte der Gardisten kamen näher, während das Licht ihrer Laternen bläulich über die Scheiben des Wagens glitt. Als sie vor meinem Abteil haltmachten, hielt ich den Atem an. Die Stimmen waren verstummt. Ich hörte die Tür aufgehen, und die Stiefel bewegten sich zwei Handbreit vor meinem Gesicht. Der Gardist blieb einige Sekunden stehen, ging dann wieder hinaus und schloss die Tür. Seine Schritte entfernten sich.
Ich blieb reglos liegen. Zwei Minuten später hörte ich ein Rattern, und ein warmer Hauch aus dem Heizungsrost strich mir übers Gesicht. Eine Stunde später erhellte das erste Morgenlicht die Scheiben. Ich verließ mein Versteck und schaute hinaus. Fahrgäste schleppten allein oder zu zweit ihre Koffer und Bündel über den Bahnsteig. Der Lärm der Lokomotive ließ Wände und Boden vibrieren. Wenige Minuten später stiegen die Passagiere ein, und der Schaffner knipste das Licht an. Ich setzte mich wieder ans Fenster und erwiderte den Gruß eines Fahrgastes, der am Abteil vorbeiging. Mit dem Acht-Uhr-Schlag der großen Bahnhofsuhr setzte sich der Zug in Bewegung. Erst jetzt schloss ich die Augen. In der Ferne hörte ich die Kirchenglocken widerhallen wie einen Fluch.
Die Rückfahrt verzögerte sich durch mehrere ungeplante Unterbrechungen, und wir kamen erst in der Abenddämmerung jenes Freitags, des 23. Januars, in Barcelona an. Die Stadt lag unter einem scharlachroten Himmel, über den sich ein Geflecht schwarzen Rauchs zog. Es war warm, als ob sich der Winter unversehens zurückgezogen hätte und schmutzigfeuchte Ausdünstungen aus der Kanalisation aufstiegen. Unter meiner Haustür fand ich einen weißen Umschlag mit rotem Lacksiegel, den ich nicht einmal aufhob — ich wusste, dass er eine Erinnerung an das Treffen mit dem Patron enthielt, dem ich an diesem Abend in der alten Villa am Park Güell das Manuskript übergeben sollte. Im Dunkeln stieg ich die Treppe hinauf und öffnete die Wohnungstür. Ich machte kein Licht, sondern ging direkt ins Arbeitszimmer hinauf. Am Fenster stehend, betrachtete ich im höllischen Schein dieses entflammten Himmels den Raum. Ich stellte sie mir vor, so, wie sie es beschrieben hatte, wie sie vor der Truhe kniete, sie öffnete und die Mappe mit dem Manuskript herausnahm, wie sie diese verfluchten Seiten las in der Gewissheit, sie vernichten zu müssen, wie sie die Streichhölzer anzündete und die Flamme ans Papier hielt.
Da war noch jemand in der Wohnung.
Ich ging auf die Truhe zu, blieb aber einige Schritte davor stehen, als befände ich mich hinter Cristina und würde ihr nachspionieren. Dann öffnete ich die Truhe. Das Manuskript war noch da und erwartete mich. Ich streckte die Hand aus und strich mit den Fingern zärtlich über die Mappe. Da sah ich es unten in der Truhe silbern glitzern wie eine Perle auf dem Grund eines Teichs. Ich nahm den Gegenstand und betrachtete ihn im Licht des blutigen Himmels. Die Engelsbrosche.
»Verdammter Schweinehund«, hörte ich mich sagen.
Ich holte das Kästchen mit der alten Pistole meines Vaters aus dem Schrank und vergewisserte mich, dass die Trommel geladen war. Die restliche Munition verwahrte ich in meiner linken Manteltasche, die in ein Tuch gehüllte Waffe steckte ich in die rechte. Vor dem Hinausgehen betrachtete ich einen Augenblick den Fremden, der mich im Vorraum aus dem Spiegel anschaute. Ich lächelte, während der Friede des Hasses in meinen Adern loderte, und trat in die Nacht hinaus.
12
Andreas Corellis Haus ragte auf seiner Erhebung zur roten Wolkendecke empor. Dahinter wiegte sich der Schattenwald des Park Güell. Die Brise bewegte die Äste, und das Laub zischte in der Dunkelheit wie Schlangen. Ich musterte die Fassade. Im ganzen Haus brannte kein einziges Licht, die Fensterläden waren geschlossen. In meinem Rücken hörte ich die Hunde hecheln, die hinter der Parkmauer umherstreiften und meine Schritte verfolgten. Ich zog die Pistole aus der Tasche und wandte mich dem Gittertor am Parkeingang zu, wo die Silhouetten der Tiere zu sehen waren, fließende, in der Dunkelheit lauernde Schatten.
An Corellis Haustür ließ ich den Klopfer dreimal kurz fallen. Ich erwartete keine Antwort. Wenn nötig hätte ich das Schloss aufgeschossen, doch die Tür war nicht verriegelt. Ich drehte den Bronzeknauf, bis sich die Falle zurückzog und die schwere Eichentür langsam nach innen glitt. Vor mir tat sich der lange Korridor auf. Die Staubschicht auf dem Boden schimmerte wie feiner Sand. Nach einigen Schritten kam ich zu der Treppe, die auf der einen Seite der Eingangshalle in die Höhe führte und in einer Schattenspirale verschwand. Ich ging durch den Korridor auf den Salon zu. Von den alten gerahmten Fotografien an den Wänden verfolgten mich Dutzende Blicke. Außer meinen Schritten und meinem Atem war kein Laut zu hören. Am Ende des Korridors blieb ich stehen. Das Nachtlicht sickerte durch die Läden und formte rötliche Klingen. Ich hob die Pistole, trat in den Salon und wartete, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die Möbel standen noch genauso da, wie ich sie in Erinnerung hatte, aber selbst in dem schwachen Licht konnte man erkennen, dass sie alt und staubbedeckt waren. Wracks. Die Vorhänge waren zerfranst, und der Anstrich blätterte von den Wänden wie Schuppen. Ich steuerte eines der hohen Fenster an, um die Läden zu öffnen und etwas mehr Licht hereinzulassen. Als ich noch zwei Meter vom Balkon entfernt war, merkte ich, dass ich nicht allein war. Wie erstarrt hielt ich inne und drehte mich dann langsam um.
Die Gestalt war deutlich auszumachen, in dem gewohnten Sessel in der Ecke. In dem durch die Läden sickernden Licht sah ich die glänzenden Schuhe und die Umrisse des Anzugs. Das Gesicht lag völlig im Dunkeln, aber ich wusste, dass es mich ansah. Und dass es lächelte. Ich hob die Pistole und zielte.
»Ich weiß, was Sie getan haben«, sagte ich.
Corelli bewegte keinen Muskel, hockte reglos da wie eine Spinne. Ich tat einen Schritt auf ihn zu und zielte aufs Gesicht. In der Dunkelheit glaubte ich einen Seufzer zu hören, für einen Augenblick fiel das rötliche Licht auf seine Augen, und ich war mir sicher, dass er sich gleich auf mich stürzen würde. Ich drückte ab. Der Rückstoß der Waffe fuhr in meine Unterarme wie ein Hammerschlag. Aus dem Lauf stieg blauer Rauch auf. Eine Hand glitt von der Armlehne und baumelte herab, sodass die Fingernägel den Boden streiften. Ich schoss ein zweites Mal. Die Kugel riss auf Brusthöhe ein rauchendes Loch in die Kleider. Ich hielt die Pistole weiter mit beiden Händen auf ihn gerichtet und wagte keinen Schritt zu tun, sondern starrte auf die reglose Gestalt im Sessel. Allmählich hörte der Arm auf zu baumeln, hing der Körper leblos da, die langen polierten Nägel auf dem Eichenparkett wie verankert. Kein Laut war zu hören und keine Regung des Körpers auszumachen, der eben von zwei Kugeln getroffen worden war, im Gesicht und in der Brust. Ich machte ein paar Schritte rückwärts auf das Fenster zu und stieß es mit den Füßen auf, ohne Corellis Sessel aus den Augen zu lassen. Dunstiges Licht bahnte sich von der Balustrade einen Weg in seine Ecke und beleuchtete Körper und Gesicht des Patrons. Ich wollte schlucken, aber mein Mund war wie verdorrt. Der erste Schuss hatte zwischen den Augen ein Loch aufgerissen, der zweite ein Revers durchbohrt. Nirgends war ein Tropfen Blut zu sehen. Dafür rieselte ein feines, glänzendes Pulver wie von einer Sanduhr heraus und versickerte in den Falten seiner Kleider. Die Augen glänzten, und die Lippen waren zu einem sarkastischen Lächeln gefroren. Eine Puppe.
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