Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

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Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

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»Ich muss sie noch einmal sedieren. Bleiben Sie hier und kommen Sie mir nicht auf die Idee, die Riemen zu lösen.«

Eine Minute blieb ich mit ihr allein und versuchte, sie zu beruhigen. Sie rang noch immer mit den Riemen. Ich hielt ihr Gesicht fest, um ihren Blick einzufangen.

»Cristina, bitte…«

Sie spuckte mir ins Gesicht.

»Geh.«

Der Arzt kam in Begleitung einer Schwester zurück. Sie trug ein Metalltablett mit einer Spritze, Verbandszeug und einem Fläschchen mit einer gelblichen Lösung.

»Gehen Sie hinaus«, befahl er mir.

Ich zog mich bis an die Tür zurück. Die Schwester hielt Cristina auf dem Bett fest, während ihr der Arzt ein Beruhigungsmittel in den Arm spritzte. Cristina schrie mit verzerrter Stimme. Ich hielt mir die Ohren zu und ging auf den Korridor hinaus.

Feigling, sagte ich zu mir. Feigling.

10

Auf der anderen Seite des Sanatoriums Villa San Antonio führte ein baumgesäumter Weg entlang einem Bewässerungsgraben aus dem Dorf hinaus. Auf der gerahmten Karte im Speisesaal des Hotels del Lago wurde er süßlich als »Promenade der Verliebten« bezeichnet. An diesem Nachmittag wagte ich mich nach meinem Besuch im Sanatorium auf diesen düsteren Pfad, der eher an Einsamkeit denn an Liebeleien denken ließ. Nachdem ich, ohne einer Menschenseele zu begegnen, so lange gegangen war, dass die gezackten Silhouetten der Villa San Antonio und der Villen am Seeufer einer Pappkulisse glichen, setzte ich mich auf eine Bank und schaute in den Sonnenuntergang am Ende des Cerdanya-Tals. In etwa zweihundert Meter Entfernung war der Umriss einer kleinen, einsam auf einem verschneiten Feld stehenden Kapelle zu erkennen. Ich stand auf und stapfte auf sie zu, ohne recht zu wissen, warum. Wenige Meter davor bemerkte ich, dass die Tür fehlte. Die Mauern waren von den Flammen geschwärzt, die den Bau teilweise verzehrt hatten. Ich stieg die Eingangsstufen hinauf und ging einige Schritte hinein. Aus der Asche ragten die Reste verbrannter Bänke und von der Decke gestürzter Balken. Pflanzen waren hereingewuchert und hatten den ehemaligen Altar erklommen. Durch die engen Fensterscharten sickerte das Dämmerlicht. Ich setzte mich auf die Überreste einer Bank vor dem Altar und hörte dem Pfeifen des Windes in den Spalten des versengten Gewölbes zu. Ich schaute auf und wünschte mir, wenigstens eine Spur des Glaubens meines alten Freundes Sempere in mir zu tragen, des Glaubens an Gott oder an die Bücher, um Gott oder die Hölle um eine weitere Chance zu bitten und Cristina von hier wegbringen zu können.

»Bitte«, murmelte ich, während ich die Tränen zurückdrängte.

Ich lächelte bitter, ein geschlagener Mann, der einen Gott, an den er nie geglaubt hatte, mit armseligen Bitten anflehte. Ich schaute mich um, sah dieses Gotteshaus aus Schutt und Asche, Leere und Einsamkeit und wusste plötzlich, dass ich noch am selben Abend zurückgehen würde. Dazu bedurfte es keiner weiteren Wunder oder Segnungen, nur meiner Entschlossenheit, sie von hier wegzubringen und den Händen dieses verzagten, liebebedürftigen Arztes zu entreißen, der aus ihr sein Dornröschen machen wollte. Eher würde ich die Villa San Antonio in Brand stecken, als zuzulassen, dass noch einmal jemand Hand an sie legte. Ich würde sie mit zu mir nehmen, um an ihrer Seite zu sterben. Hass und Wut würden mir den Weg weisen.

Als es völlig dunkel war, verließ ich die Kapelle. Ich überquerte das im Mondlicht lodernde Silberfeld, ging auf den Pfad mit den Bäumen zurück und folgte im Finstern dem Bewässerungsgraben, bis ich in der Ferne die Lichter der Villa San Antonio und der Türme und Mansarden um den See herum erblickte. Beim Sanatorium angelangt, zog ich gar nicht die Klingel am Gittertor, sondern sprang über die Mauer und schlich in der Dunkelheit durch den Park. Auf der Rückseite steuerte ich einen Hintereingang an. Er war verschlossen, aber ich zögerte keine Sekunde, die Scheibe mit dem Ellbogen zu zertrümmern, um an die Klinke zu gelangen. Ich trat auf den Korridor, wo ich Stimmen und Gemurmel hörte und den von der Küche heraufsteigenden Duft einer Brühe roch. Ich ging durch das Erdgeschoss bis zum hintersten Zimmer. Hier hatte der gute Arzt Cristina eingeschlossen, zweifellos im Wahn, seine schlafende Schöne auf immer in einem Limbus von Narkotika und Riemen festzuhalten.

Ich hatte damit gerechnet, dass die Tür abgeschlossen wäre, aber die Klinke gab unter meiner Hand nach, die vor Aufregung zitterte. Ich stieß die Tür auf und trat ein. Als Erstes sah ich meinen eigenen Atem vor mir in der Luft schweben. Dann sah ich die blutigen Fußspuren auf dem weißen Fliesenboden. Das hohe Fenster zum Park stand weit offen, die Vorhänge bauschten sich im Wind. Das Bett war leer. Als ich näher trat, sah ich, dass die Riemen, mit denen der Arzt und die Schwestern Cristina festgebunden hatten, säuberlich durchgeschnitten waren, als wären sie aus Papier. Ich sprang in den Park hinaus und sah im Schnee rote Spuren leuchten, die sich zur Mauer hin entfernten. Dort angekommen, tastete ich sie ab und fand wieder Blut. Ich kletterte hinauf und sprang auf der anderen Seite hinunter. Die ungleichmäßigen Fußspuren führten in Richtung Dorf. Ich erinnere mich, dass ich losrannte.

Ich folgte den Spuren bis zu dem Park, der den See umgab. Der Vollmond ließ die große Eisfläche erstrahlen. Dort erblickte ich sie. Langsam humpelte sie auf den gefrorenen See hinaus, eine Blutspur zurücklassend. Ihr Nachthemd flatterte im Wind. Als ich das Ufer erreichte, war Cristina schon rund dreißig Meter weit auf den See hinausgelangt. Ich rief ihren Namen, und sie blieb stehen. Langsam drehte sie sich um und lächelte, während sich unter ihren Füßen ein Netz aus Rissen spann. Ich sprang aufs Eis und hörte die gefrorene Fläche unter meinen Schritten knacken. Trotzdem ging ich auf Cristina zu. Reglos stand sie dort und sah mir entgegen. Die Risse unter ihren Füßen wuchsen sich zu einem Geflecht schwarzer Kapillaren aus. Das Eis unter mir gab nach, und ich stürzte der Länge nach hin.

»Ich liebe dich«, hörte ich sie sagen.

Ich kroch zu ihr, aber die Spalten weiteten sich unter meinen Händen und bildeten einen Ring um Cristina. Nur wenige Meter trennten uns noch, als ich das Eis unter ihr brechen hörte. Vor ihr tat sich ein schwarzer Schlund auf und verschluckte sie wie eine Grube voll Teer. Sowie sie unter der Oberfläche verschwunden war, fügten sich die Schollen wieder zusammen und verschlossen die Öffnung. Die Strömung trieb ihren Körper unter der Eisschicht ein paar Meter weiter. Ich kroch zu der Stelle, wo die Falle über ihr zugeschnappt war, und schlug mit aller Kraft auf das Eis ein. Unter der durchscheinenden Fläche beobachtete sie mich mit offenen Augen und wogendem Haar. Ich hämmerte auf das Eis ein, bis meine Hände wund waren, vergebens. Cristina ließ mich keinen Moment aus den Augen. Sie legte ihre Hand ans Eis und lächelte. Schon entstiegen ihrem Mund die letzten Luftblasen, und die Pupillen weiteten sich ein letztes Mal. Einen Moment später versank sie langsam für immer in der Schwärze.

11

Ich ging nicht ins Hotel zurück, um meine Sachen zu holen. Verborgen zwischen den Bäumen, die den See umstanden, sah ich, wie der Arzt und zwei Zivilgardisten das Hotel betraten und sich, wie ich durchs Fenster erkennen konnte, mit dem Portier unterhielten. Durch dunkle, menschenleere Straßen schlich ich mich zum nebelverhüllten Bahnhof. Im Licht von zwei Gaslaternen sah man die Umrisse eines am Bahnsteig stehenden Zuges, rot getönt von dem an der Ausfahrt leuchtenden Signal. Die Lokomotive stand still, am Gestänge und den Hebeln hingen Eiszapfen wie Gelatinetropfen. Die Wagen waren dunkel, die Fenster von Raureif verschleiert. Im Büro des Bahnhofsvorstehers brannte ebenfalls kein Licht. Es dauerte noch Stunden bis zur Abfahrt des Zuges, und der Bahnhof lag verlassen da.

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