Balduin Möllhausen - Das Mormonenmädchen Erster Band

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Das Mormonenmädchen Erster Band: краткое содержание, описание и аннотация

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»Wenn die Masse nur nicht zu hoch steigt,« dachte die jetzt schon ermüdende Wanderin mit einem tiefen Seufzer, der in seltsamem Widerspruch stand zu dem Kreischen und Jubeln des entzückten Knaben. —

Doch der Sand und der zum Sturm anwachsende Wind nahmen keine Rücksicht auf das brechende Mutterherz oder auf das Engelsantlitz des kleinen Knaben. Heftiger wühlten die kreisenden Luftströmungen in dem losen Erdreich, höher und dichter jagten sich die falben Staubwollen. Schien es anfangs, als wate die Mutter mit dem Kinde in einem gelben See, so hätte man sie jetzt, aus der Ferne gesehen, für einen kühnen Schwimmer halten mögen, der, Kopf und Schultern über den Fluthen, mit aller Kraft gegen eine verderbliche Strömung ankämpfe. —

Die Besorgnisse der jungen Frau hatten sich schon längst in die ernstesten Befürchtungen verwandelt. Als sie aber die den Gaumen ausdörrenden Staub- und Sandtheilchen nicht mehr von dem Kinde fernzuhalten vermochte, und dieses einmal über das andere Mal winselnd und jammernd nach Wasser rief, da bemächtigte sich ihrer das furchtbarste Entsetzen. Sie wollte zurückeilen in den Schutz der Gebirgsschluchten und dort in der Nähe der Quelle eine Aenderung des Wetters abwarten; doch zu weit befand sie sich schon von dem Paß entfernt, und der Rest des Tages und ein Theil der Nacht wären darüber hingegangen, ehʼ sie, bei der nunmehr schon eingetretenen Erschöpfung, den ersehnten Schutz erreicht hätte. Sie fühlte, sie hatte sich zu viel zugetraut; auch sie besaß nur die Kräfte einer Sterblichen, und von einem Sandsturm, wie er jetzt ihr und ihres Kindes Leben bedrohte, hatte sie ja nie eine Ahnung gehabt.

Verzweifelnd blickte sie zu den fernen Gebirgszügen hinüber. Nur die höchsten Gipfel unterschied sie noch von ihrem niedrigen Standpunkte aus. Alles Uebrige war eine pfeilschnell dahinstreichende, erstickende Masse und blendender, unveränderlicher Sonnenschein, und immer lauter und schärfer pfiff der Wind.

Das Kind, nachdem es noch eine Weile gejammert und vergeblich gesucht hatte, durch Reiben mit den Händen den ätzenden Staub aus den Augen zu entfernen, hatte diese zuletzt gar nicht mehr zu öffnen gewagt, und war vor Schmerz und Erschöpfung wieder eingeschlummert. Die Mutter dagegen bot dem Unwetter noch immer Trotz, als die Sandschicht schon weit über ihren Kopf hinausragte. Der Berggipfel, nach welchem sie die Richtung ihrer Reise bestimmte, war ihr längst nicht mehr sichtbar; eben so waren die übrigen Gebirgszüge ihrem Gesichtskreise entschwunden. Nur der Wind und die Sonne blieben ihre Wegweiser, der Wind, der ihr mit schwereren und schärferen Steinchen die Haut peitschte, und die Sonne mit blutrother, durch den Sandnebel verfinsterter Scheibe.

Mechanisch setzte sie einen Fuß vor den andern, und matt hingen die Lider über die brennenden Augen. Ein grimmer Schmerz durchwühlte ihre Brust, ein Schmerz, zu herbe, zu tief, als daß er sich in Thränen seinen Weg hätte bahnen können. Was die junge Frau schon erduldet und gelitten, das kam jetzt nicht mehr in Betracht; sie hegte nur noch einen einzigen Gedanken, und der betraf ihr Kind und die mögliche Rettung desselben. Nur flüchtig gedachte sie der Heimath, die sie erst vor wenigen Tagen heimlich verlassen; sie gedachte derselben ohne Reue über ihr Thun, aber ein Schauder ergriff sie, als das Bild ihres Gatten ihr vor die Seele trat, das Bild Desjenigen, der sie so schändlich hintergangen hatte.

»Fortgetrieben hast Du mich in den Tod,« sagte sie verzweiflungsvoll vor sich hin, und trotz des wehenden Sandes suchte sie die Augen weit genug zu öffnen, um zwischen den Falten der Decke hindurch einen Blick auf ihr fieberhaft schlummerndes Kind zu erhaschen. »Fort in den Tod, mich und Dein Kind, wenn ein guter Gott sich nicht unserer erbarmt!« – sie wollte weiter sprechen, aber ein heftiger Windstoß erstickte ihre Stimme, und kaum noch fähig, sich aufrecht zu erhalten, schloß sie die Augen. —

»Ich kann nicht weiter,« flüsterte sie nach einigen Minuten, und indem sie zu der dunkelbraun-rothen Scheibe der Sonne emporschaute, entdeckte sie, daß sie von ihrer alten Richtung abgewichen war. »Nein, ich kann nicht mehr! O, hätte ich nur einige Stunden länger bei der Quelle verweilt, ich würde die drohende Gefahr kennen gelernt und sie vermieden haben. Armes, armes Kind, Deine eigene Mutter hat Dich in den Tod getragen, wenn nicht —«

Hier stockte ihre Stimme wieder, und mit einem unbestimmten Gefühl von Furcht und Hoffnung sank sie auf die Kniee. Sie glaubte den Ton menschlicher Stimmen vernommen zu haben, und aufmerksam lauschte sie in die Ferne.

Längere Zeit hindurch traf nur das Brausen und Pfeifen des Windes ihr Ohr; dann aber unterschied sie ganz deutlich, und zwar in nicht allzu großer Entfernung, das dumpfe Getöse, mit welchem eine Anzahl Pferde den Boden mit ihren Hufen stampften, und das Schnauben, mit welchem sie Staub und Sand aus ihren Nüstern zu entfernen trachteten.

»O wenn es Rettung wäre!« stöhnte die gequälte Mutter leise, und weiter neigte sie sich über ihren Knaben hin, um ihm Schutz gegen den Andrang des Wetters zu gewähren.

»Bei Gott! ich sage Euch, es ist vergebliche Mühe, wir mögen eben so gut umkehren und Zuflucht im Gebirge suchen,« übertönte eine rauhe Stimme das Schnauben und Pferdegetrappel.

Die junge Frau hätte aufjauchzen mögen, als sie die Nähe weißer Menschen erkannte, aber Entsetzen lähmte ihr im nächsten Augenblick wieder die Zunge, sobald sie die Stimme ihres Gatten vernahm, die Stimme desjenigen, den sie auf der ganzen Welt am meisten fürchtete.

»Sie kann nicht weit sein!« rief derselbe mit vor Ingrimm bebender Stimme aus; »sie hat an der Quelle übernachtet, und Ihr Alle habt ihre Spuren noch im Ausgange des Passes gesehen. Wären wir nur eine halbe Stunde früher inʼs Freie gelangt, so hätten wir wenigstens noch ihren Kopf aus der Ferne entdecken müssen; denn noch ist es keine zwei Stunden her, seit der Sand Manneshöhe erreichte.«

Die junge Frau, mehr einem Instinct, als einer ruhigen Ueberlegung folgend, schmiegte sich noch fester an den Boden. Sie berechnete aus dem Geräusch, daß die Reiter an ihr vorüberziehen würden, und hoffte daher unentdeckt zu bleiben.

»Eine Frau, welche dem Gatten entflieht, sollte man ruhig laufen lassen, anstatt ihr in einem solchen verfluchten Wetter nachzujagen!« sagte die erste Stimme jetzt wieder mit noch ausgeprägterem Mißmuth.

Die junge Frau schauderte; die Reiter befanden sich ihr gerade gegenüber, kaum fünfzehn Schritte weit von ihr entfernt, und der Wind trug ihr jede einzelne Silbe ihres Gespräches zu.

»Mögen die Gebeine der Abtrünnigen im Sande bleichen, wenn es mir nur gelingt, des Knaben wieder habhaft zu werden,« entgegnete derjenige, den die junge Frau als ihren Gatten erkannt hatte; »ja, ich muß ihn wiederhaben, denn einestheils ist es mein Kind, und anderntheils knüpfen sich zu große Rechte an seine Person. Alles, Alles wäre verloren, geriethe er in unrechte Hände. Wir müssen ihn finden, und wir finden ihn auch, und sollten wir ihn halbtodt unter dem Sande —«

Weiter vernahm die Mutter nichts mehr, die Reiter galoppirten schon wieder außerhalb der Hörweite dahin, und immer schwächer drang zeitweise nur noch das Schnauben und Stampfen der Pferde zu ihr herüber.

»Wer wohl heiligere Rechte an Dich besäße?« sagte sie, in Thränen ausbrechend, indem sie dem erwachenden Kinde mit Küssen den Mund schloß, denn noch immer befürchtete sie, daß ein Ruf oder ein Aufschrei des Knaben die Reiter zurückrufen würde. »O wer besäße wohl heiligere Rechte an ein Kind, als die Mutter desselben?

Aber still, mein Engel, sie sollen Dich nicht haben, um Dich ihren schändlichen Zwecken dienen zu machen. Ich rette Dich, und sollten wirklich meine Gebeine im Sande bleichen. Du mußt, Du wirst gerettet werden, oder es giebt keine Gerechtigkeit mehr im Himmel. Auch trinken sollst Du, so viel Du nur willst, und wenn der Sturm sich gelegt hat, dann kehren wir zur Quelle zurück, um dort beständigeres Wetter abzuwarten; sei darum ruhig, mein Herzenskind, Deine Mutter ist bei Dir.«

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