Balduin Möllhausen - Das Mormonenmädchen Erster Band
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Indem die junge Frau so sprach, hatte sie die Bürde, welche von einer andern, auf ihrem Rücken hängenden im Gleichgewicht gehalten wurde, behutsam vor sich auf die Erde gelegt. Dann bei derselben niederknieend, öffnete sie die leichte Hülle vollständig, worauf sie ihre Blicke mit einem unbeschreiblichen Ausdruck von Liebe und Seligkeit an den großen blauen Augen eines etwa ein Jahr alten Knaben haften ließ, der neugierig und zufrieden zu ihr emporschaute.
Es war ein rührendes, Wehmuth erzeugendes Bild, die junge Mutter, die nur noch Blicke und Gedanken für ihr Kind hatte und in ihrer Sorge um dasselbe die ganze übrige Welt, selbst ihren tiefen, unheilbaren Kummer vergaß. Ihr feines, regelmäßig schönes Antlitz war wohl abgehärmt, und ein eigenthümlicher Zug um den Mund verlieh demselben das Gepräge lange erduldeter Leiden; allein indem sie mit Stolz ihren Liebling betrachtete, hatten ihre etwas eingefallenen Wangen sich vor innerer Aufregung wieder hoch geröthet, und selbst als glückliches, harmlos tändelndes junges Mädchen konnte sie kaum anziehender und bezaubernder gewesen sein, als jetzt, da Mutterwürde ihre ganze Erscheinung verschönte und veredelte.
Ihre starken gelbblonden Haare waren nachlässig in einen Knoten am Hinterkopf zusammengeschürzt; einzelne Strähnen aber hatten sich während der Wanderung aus dem Knoten losgestohlen und hingen, indem sie sich über das Kind hinneigte, als lange seidenweiche Locken zu demselben nieder, welches dann lallend und schäkernd nach den beweglichen Ringen haschte. Die großen hellblauen Augen, beschattet von blonden Brauen und Wimpern, hatten einen schwermüthigen Ausdruck, jedoch mehr in Folge der gegenwärtigen trostlosen Lage, als weil ihnen derselbe vielleicht ungeboren gewesen wäre, und nur so lange, wie sie auf dem vollen Antlitz des kleinen Knaben ruhten, strahlten sie im innigsten Entzücken, um gleich darauf wieder um so trauriger in die Ferne zu spähen.
In ihrer übrigen Erscheinung, in den schmalen Händen und Füßen, wie in der ganzen Haltung verrieth die junge Frau, daß sie den höheren Ständen entstamme. Ihre Gestalt war groß und kräftig gebaut, und dabei trug sie dieselbe mit einer gewissen Anmuth, die auf eine sehr sorgfältige Erziehung deutete und weder durch Beschwerden und Entbehrungen, noch durch Erschöpfung hatte gänzlich verwischt werden können.
In ihrer Bekleidung war, wenn man die große Entfernung von der verfeinerten Civilisation berücksichtigte, Wohlhabenheit unverkennbar, denn Alles bestand aus so kostbaren Stoffen, wie sie in der Salzsee-Stadt wohl nur unter bedeutenden Geldopfern zu erschwingen gewesen; dagegen hatte der Staub die Farben des Zeuges schon sehr entstellt und die letzte Probe von Schwärze von den starken, festbesohlten Schuhen mit fortgenommen.
Die Ausrüstung der einsamen Wanderin bestand aus einem Bündel Kleidungsstücke, einer wollenen Decke, einem Säckchen mit einer Mischung von braunem Zucker und feingeriebenem Mais- und Weizenmehl, dem bekannten, sehr nahrhaften Pinole, und einem mäßig großen Lederschlauch mit Wasser. Wenn zu diesem aber noch der kräftige Knabe hinzugefügt wurde, so bildete das Ganze eine Last, die auf die Dauer auch für den stärksten Mann zu viel hätte werden müssen, zumal auf einem Boden, auf welchem die Füße bei jedem Schritt tief in das lose Erdreich einsanken, oder auch streckenweise gegen scharfes Gestein und dornenreiches Gestrüpp zu kämpfen hatten.
Doch was jeden andern ruhig überlegenden Menschen mit Besorgniß und Grauen erfüllt hätte, das beschäftigte nur zeitweise den Geist der jungen Mutter, und wenn das Bewußtsein ihrer hülflosen Lage wirklich zuweilen ihren letzten Muth zu brechen drohte, dann brauchte sie nur rückwärts zu schauen, um ihren wankenden Entschluß wieder zu befestigen und die sich ihr entgegenstellenden Hindernisse vor ihrer wild erregten Phantasie verschwinden zu machen. Hatte sie doch auf ihrer Flucht von der Mormonenstadt absichtlich, um einer Verfolgung zu entgehen, und die ihr Nachsetzenden zu täuschen, die eigentliche Emigrantenstraße verlassen und den längst nicht mehr benutzten Weg durch die Wüste eingeschlagen. Was waren ihr drei, vier Wochen der Einsamkeit in der schrecklichen Wildniß, die sie nur dem Namen nach kannte? Sie wußte, welche Richtung sie beizubehalten hatte, um weiter oberhalb wieder in die Emigrantenstraße zu gelangen, die zur Zeit noch von Auswanderern belebt sein mußte, und das war ihr genug. Fort, weit fort vom Salzsee drängte es sie; fort von dem Lande, wo sie ein Paradies zu finden erwartete, und wo sie schmählich hintergangen worden war; fort, gleichviel, ob mit Gefahr ihres Lebens, wenn nur ihr Kind, ihr lieblicher Engel, gerettet wurde. —
»Ja, ich trage Dich durch diese Wüste,« wiederholte sie fest und muthig, indem sie die niederhängenden Locken aus dem Gesicht des kleinen Knaben tanzen ließ, daß dieser jubelnd und kreischend mit beiden Händchen um sich schlug. »Du bist nicht schwer – doch, Du bist sehr schwer und wohlgenährt, aber nicht zu schwer für Deine Mutter, und auf der Emigrantenstraße werden wir barmherzige Menschen finden, die sich unserer annehmen und uns nach Kalifornien bringen. Dort aber will ich arbeiten und sparen, bis ich die Mittel zusammen habe, die Rückreise nach der lieben süßen Heimath jenseit des Oceans antreten zu können. – O Heimath! Wäre ich ihm doch nie gefolgt! Er war gut, er war edel, bis die neue Lehre ihn verdarb. Armes, armes Kind, was wirst Du dereinst sagen, wenn Du erfährst, wie Dein Vater an mir, Deiner bedauernswerthen Mutter, gehandelt? Im Vertrauen auf seine Liebe und durchdrungen von den scheinbar geläuterten christlichen Lehren gab ich meine glückliche Heimath auf, um ihm zu folgen. Ahnungslos und mit treuer Hingebung begleitete ich ihn auf der weiten Wanderung nach dem so verlockend geschilderten Ziel, um hier zum Bewußtsein einer schrecklichen Lage zu gelangen!«
Hier schwieg die junge Frau, und bittere, heiße Thränen rollten über ihre bleichen Wangen auf den lächelnden Knaben hinab. Die Worte, die sie anfangs, als ob er sie verstanden hätte, an ihren Liebling richtete, waren allmälig in ein Selbstgespräch übergegangen, oder vielmehr in laute Betrachtungen, die sie leiser und leiser vor sich hinmurmelte.
Nach einer kurzen Pause fuhr sie, wie aus einem Traume erwachend, heftig empor; ihre Wangen rötheten sich schnell wieder, und in seltsamem Feuer leuchteten ihre sonst so milden Augen.
»Ich, seine vor Gott und den Menschen rechtmäßig angetraute Gattin, ich, die ich an weiter nichts dachte, als ihm das Leben zu versüßen, ich mußte es dulden, daß er, heidnischen Gebräuchen huldigend, noch eine zweite Frau durch die Banden der Kirche an sich fesselte!« rief sie glühend vor Scham und Zorn aus, indem sie ihre Hände über dem Kinde krampfhaft in einander ballte. »Getäuscht, betrogen, schändlich betrogen, wie so viele meines Geschlechts, die in blindem Vertrauen ihren Gatten hieher nachfolgten! Betrogen und verhöhnt, und mir bleibt nur die Schande, oder der Tod in der Wüste!«
»Wasser!« stammelte der Knabe, und reckte der verzweifelnden Mutter die Aermchen entgegen.
»Nein, nein, nicht der Tod,« begütigte die junge Frau, über ihre eigenen Worte erschreckt zusammenfahrend; »nein, lieber alle Schande, allen Hohn der Welt ertragen. Hast ja sonst Niemand mehr als Deine Mutter, Deine Mutter, die über Dich wachen und für Dich sorgen wird,« fügte sie liebreich hinzu, indem sie den Schlauch entkorkte und von dem klaren Quellwasser in eine blecherne Tasse laufen ließ.
»Trinke, mein süßes Kind,« sagte sie dann, den Knaben aufrichtend und die Tasse an seinen Mund haltend, »trinke nach Herzenslust, auch ich will ein Schlückchen nehmen, damit ich nicht entkräftet werde.«
Der Knabe trank mit vollen Zügen; die junge Frau dagegen betrachtete unterdessen mit einem Seitenblick den noch vollen Schlauch. Sie hatte ihn erst in der Frühe an einer Gebirgsquelle gefüllt, und mochte darüber nachsinnen, wo und wann sie die nächste Gelegenheit finden würde, sich mit einem neuen Wasservorrath zu versehen.
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