Balduin Möllhausen - Das Mormonenmädchen Erster Band

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Wenn ein verheiratheter Mann sich eine zweite Gehülfin zu nehmen wünscht, so muß er, nachdem er mit dem Mädchen und dessen Eltern einig geworden, auch noch die Erlaubniß des Oberherrn oder Präsidenten einholen. Die neue Frau wird ihm alsdann feierlich »angesiegelt« (sealed) und steht fortan in jeder Beziehung in gleichem Range mit der ersten Frau. Solche Ehen halten die Mormonen für durchaus tugendhafte und ehrenvolle, und alle nachfolgenden Gattinnen behaupten in der Gesellschaft dieselbe Stellung, als wenn sie die einzigen und zuerst erwählten wären. Ueberhaupt erklären die Mormonen derartige Ehebündnisse für fester und bindender, als die aller anderen Religionen und Secten, um so mehr, als nach ihrem Dafürhalten das künftige Leben, sowohl bei dem Manne, wie bei der Frau, in unmittelbarer Beziehung zu den ehelichen Verhältnissen in dieser Welt steht. Die Kirche lehrt, daß ein Weib ohne einen Gatten eben so wenig zu den himmlischen Freuden gelangen kann, als ein Mann, der nicht im Besitz von wenigstens einer Gattin ist, und der Grad der Seligkeit der Letzteren hängt mit von der Zahl der Frauen ab, die ihm auf Erden angehört haben.

Jeder Gedanke an Sinnlichkeit, als Grund zu falschen Bündnissen, wird streng verworfen, indem das Hauptaugenmerk Aller ist, so schnell wie möglich eine heilige Generation zu gründen, welche das Königreich des Herrn auf Erden bauen soll.

Da das Oberhaupt oder der Präsident der Kirche allein die Macht besitzt, solche Ehen zu gestatten oder auch wieder aufzulösen, so läßt es sich erklären, welchen großen Einfluß diese Macht Dem geben muß, der sie in Händen hält, und welche Umsicht und Weisheit von Demjenigen erwartet wird, der als vertrauter Rathgeber der Familien, als kirchliches und politisches Oberhaupt der Gemeinde gegenübersteht.

Jede unverheirathete Frau hat ferner ein Recht, im Falle sie vernachlässigt oder vergessen wird, zu ihrem Seelenheil einen Gatten zu fordern. Der Präsident muß dann auf die eine oder die andere Art für sie sorgen, und besitzt sogar die Macht, jeden beliebigen Mann, den er für passend erachtet, zu der Heirath zu zwingen, so wie jeder Mann verpflichtet ist, die Seele eines Mädchens, welches ihm angeboten wird, durch Heirath zu retten.

Mancherlei sind noch die Eigentümlichkeiten des Mormonenthums, doch versuche ich hier nur solche Punkte besonders hervorzuheben, welche in nachfolgender Erzählung berührt worden sind, ohne daß ihnen zugleich eine Erklärung beigefügt worden wäre.

Was die weltliche Stellung der Mormonen betrifft, so ließe sich erwarten, daß in einem Hausstande, in welchem sich bis zu dreißig Frauen befinden, fortwährend Hader und Zank herrschen müßte; doch, ganz im Gegentheil, waltet in den meisten Häusern Friede, Eintracht und schwesterliche Zuneigung unter den Gefährtinnen. Manchem jungen Mädchen mag es indessen einige Ueberwindung kosten, vielleicht die zweiunddreißigste Frau eines Mannes zu werden, so wie es in mancher jungen Frau, welche so lange die einzige Lebensgefährtin ihres Gatten war, traurige Gefühle erwecken muß, wenn sie von Zeit zu Zeit von einer neuen Verlobung und Hochzeit ihres Gemahls in Kenntniß gesetzt wird. —

Die Geschichte des Mormonenthums seit seinem Entstehen bis zur jetzigen Zeit ist mit wenigen Worten erzählt.

In dem Jahre 1831 bis 1832 wurde im Staate Missouri, nicht weit von der Stadt Independence, von den Mormonen unter der Leitung des Joseph Smith die Stelle zum neuen Jerusalem ausgewählt und die Stadt Zion gegründet. Hier nun, an den äußersten Gränzen der Civilisation, glaubten sie ungestört wohnen und die in ihrer Nachbarschaft lebenden, damals noch sehr dünn gesäeten Ansiedler leicht zu ihrem Glauben bekehren zu können.

Zwei Jahre verbrachten sie dort in Frieden, als die Bevölkerung der Provinz Jackson sich zusammenrottete und sie vertrieb. Sie suchten darauf ihre Zuflucht in der Provinz Clay, doch nur, um abermals von dort nach Caldwell, im Staate Missouri, verdrängt zu werden.

Ihre Zahl nahm indessen mit jedem Tage zu, so daß sie sich bald stark genug glaubten, ferneren Unterdrückungen Widerstand entgegensetzen zu dürfen. Als sie abermals verjagt wurden, wobei es schon zu ernstlichen Kämpfen kam, zogen sie nach dem Staate Illinois, wo sie auf dem Ufer des Mississippi vorläufig Ruhe fanden. Sie gründeten daselbst die Stadt Nauvoo und erbauten einen prachtvollen Tempel. Bei der Eigenthümlichkeit ihrer Religion war es indessen vorherzusehen, daß sie nicht lange mit ihren Nachbarn in Frieden leben würden, und im Jahre 1841 bis 1842 gab die Vielweiberei, über welche damals die ersten Gerüchte in Umlauf gekommen waren, Grund zu Anfeindungen.

Immer neue Verbrechen, vom Diebstahl bis zum Mord, (ob mit Recht oder Unrecht, ist nicht festgestellt) wurden den Mormonen zur Last gelegt, bis endlich die Feindseligkeiten wieder ausbrachen und damit endigten, daß der Prophet Joseph Smith und sein Bruder Hyrum erschossen und Nauvoo niedergebrannt wurde.

Brigham Young wurde darauf zum Präsidenten gewählt, und unter seiner Führung zogen die Mormonen an den oberen Missouri, zwanzig Meilen oberhalb der Mündung des Platte, wo sie sich dann abermals ansiedelten, zugleich aber ihre besten Jäger ausschickten, um das Land nach allen Richtungen hin durchforschen zu lassen.

Im Jahre 1847 begaben sich hundertunddreiundvierzig ihrer Männer vom Missouri aus auf den Weg nach dem Westen. Ihnen folgte die ganze Gemeinde in kleinen Abtheilungen nach, und so erreichten sie denn endlich nach einer langen und mühevollen Wanderung den großen Salzsee, wo sie ihr Reich zu gründen beschlossen.

Das Land wurde eingesegnet, der Plan zu einer Stadt entworfen, und bald entstanden unter ihren Händen, obgleich sie durch Hungersnoth und Krankheit vielfach zu leiden hatten, blühende Ansiedelungen. Dieselben hoben sich um so schneller, als Tausende und aber Tausende von Bekehrten den ersten Ansiedlern nachfolgten und bald ein Reich bilden halfen, über welches Brigham Young unter dem Namen eines Gouverneurs des Utah-Territoriums noch heute herrscht. —

Es ist bekannt, daß die Mormonen darnach trachten, durch die Gründung von Schulen, Universitäten, durch Fabriken jeder Art und durch fortwährende Hebung und Ausdehnung des Ackerbaues und der Viehzucht sich baldmöglichst unabhängig von dem Verkehr mit anderen Völkern zu machen, obgleich sie sich Bürger der Vereinigten Staaten nennen und die Regierung in Washington anerkennen. In wie weit ihnen dieses gelingen wird, muß die Zukunft lehren; denn wie ihre Regierungsform und ihr Widerwille, sich in die von Washington ausgehenden Anordnungen zu fügen, schon einmal zu dem in nachfolgenden Blättern erwähnten Bruch mit den Vereinigten Staaten Veranlassung gab, so dürfte die Frage der Vielweiberei über kurz oder lang, nachdem der jetzt wüthende Bürgerkrieg in Nordamerika sein Ende gefunden, noch einmal, dann aber auch schärfer in den Vordergrund treten.

Was an der Religion der Mormonen zu billigen oder zu tadeln ist, werden die Theologen aller Secten, Jeder auf seine Art, gewiß schon längst entschieden haben; der Laie aber, der ein andächtiger Verehrer der Natur und ihrer weisen Gesetze, mißbilligt Alles, was gegen diese verstößt, und es bilden sich bei ihm allmälig ganz besondere Ansichten über jede Religion, die neben ihrem eigenen Glauben keinen andern als selig machend anerkennt.

So viel zur Einleitung. Was nun nachfolgendes Werk selbst betrifft, so kann ich nur wiederholen, daß ich bei dessen Ausführung ganz dieselben Zwecke im Auge behielt, wie bei ähnlichen, früher von mir veröffentlichen Erzählungen.

Die möglichen Falls an mich herantretenden Fragen, ob »das Mormonenmädchen« ein Roman, eine Reisebeschreibung oder aus Naturschilderungen zusammengesetzt sei, beantworte ich dahin, daß ich versuchte, das Eine mit dem Andern zu einem abgerundeten Ganzen zu verbinden. Eine durch solche Zwecke bedingte Arbeit ist eine oft schwer zu lösende Aufgabe, darf deshalb aber wohl um so mehr freundliche Nachsicht beanspruchen.

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