Fritz Skowronnek - Herd und Schwert

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Wie groß mochte das Gut sein? Weshalb schrieb die alte Dame, die plötzlich den Einfall hatte, ihn zu ihrem Erben einzusehen, nichts darüber? Vielleicht war der Tausch, wenn sie die Verhältnisse ihm von vorn herein klarlegte, gar nicht der Mühe wert? Was wusste sie denn von ihm, wie war sie auf den Gedanken gekommen? Was er von ihr bis dahin gewusst hatte, war herzlich wenig. Seine Eltern hatten nie von dieser Tante gesprochen. Nur einmal hatte er in einem alten Album das Bild einer jungen Dame gefunden, in der verschrobenen Tracht der siebziger Jahre. Trotzdem sagte ihm der erste Blick, dass das Bild ein sehr schönes junges Mädchen mit einer prachtvollen Figur darstellte.

Seine Mutter hatte ihm auf seine Frage nach der Person dieses Bildes mit deutlicher Ablehnung im Ton die Antwort gegeben, dass es eine entfernte Verwandte wäre, die in ihrer Jugend gegen den Willen der Eltern aus dem Elternhause gegangen und sich in Ostpreußen als Wirtin auf einem Gut mit ihrem Gutsherrn verheiratet hätte.

Kurt hatte damals trotz seiner Jugend die starke Missbilligung und Abweisung, die in den Worten seiner Mutter lag, herausgefühlt. Den Anlass dieser Missbilligung konnte sowohl ihr Verlassen des Elternhauses, wie ihre Heirat gegeben haben.

Nun schrieb ihm diese Tante, dass sie blind und gelähmt im Rollstuhl sitze und dass er kommen möge, um ihr die Last abzunehmen. Er nahm den Brief wieder zur Hand und las ihn zum zweiten Mal langsam durch. Manches hatte er in der Hast beim ersten Lesen über· flogen, ohne dass es ihm recht zum Bewusstsein gekommen war.

Da schrieb sie ja auch über die Ursache ihres Zerwürfnisses mit seinen Eltern. Seine Mutter habe ihr den schwersten Vorwurf daraus gemacht, dass sie gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Eltern als junges Mädchen in die weite Welt gegangen wäre, um sich auf eigene Füße zu stellen und sich selbst ihr Brot zu verdienen. Sie wies diese Vorwürfe kurz und bündig damit zurück, dass sie die Enge und die Armseligkeit und die Gebundenheit im elterlichen Hause nicht habe ertragen können. Sie habe mit der Aussicht rechnen müssen, als alte Jungfer mit ihrer Mutter von einer kärglichen Pension zu leben, und nach dem Tode der Mutter hätte sie vor dem Nichts gestanden.

»Wie man es mir zum Vorwurf anrechnen kann, dass ich meinen Mann, der mich ehrlich und aufrichtig liebte, geheiratet habe, begreife ich nicht. Dass ich als seine Bedienstete ihn auf unlautere Weise dazu gebracht hätte, mich zu heiraten, ist eine Annahme, die nur aus der in der Familie gegen mich herrschenden feindseligen Stimmung zu erklären ist. Mein Mann warb ehrlich und anständig um mich und ich verließ sofort, nachdem ich ihm mein Jawort gegeben hatte, sein Haus, das ich erst wieder nach unserer Hochzeit betrat. Ein Annäherungsversuch wurde von deinen Eltern schroff zurückgewiesen. Das wird dir wohl zur Genüge erklären, weshalb ich mich nicht mehr um sie gekümmert habe. Aber um dich habe ich mich gekümmert. Ich weiß ganz genau, wie du dich als Student und Referendar hast durchschlagen müssen, und entnehme daraus die Gewissheit, dass du genügend Energie und Gewandtheit besitzt, um dich auch in die Pflichten eines Landwirts einzuleben.«

Tante Christine hatte sich anscheinend die Tragweite ihres Vorschlages, ja sogar einen möglichen Fehlschlag ihrer Zukunftspläne reiflich überlegt, denn sie gab ihm den Rat, sich zunächst mal für ein halbes Jahr oder ein ganzes von seiner Behörde beurlauben zu lassen, um sich die Rückkehr in seinen Beruf offen zu halten.

Das war ein guter Rat, der ihm den Entschluss wesentlich erleichterte. Im schlimmsten Fall konnte er ein halbes Jahr verlieren.

Wieder und immer wieder überlas er den Brief, um daraus ein Bild von dem Wesen und der Persönlichkeit seiner Tante zu gewinnen, mit der er und unter der er die nächste Zeit verleben sollte. Sie war ohne Zweifel eine willensstarke Frau, denn sie berichtete, dass sie schon seit vielen Jahren die Hauptlast bei der Leitung des Gutes habe tragen müssen.

Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie sich sein Leben dort hinten an der russischen Grenze abspielen würde. Das würden stille einsame Abende mit einer kranken alten Frau werden, einer alten Frau, deren Wohlwollen er sich erwerben musste, um an das Ziel, das sie ihm in Aussicht stellte, zu gelangen.

Ob der Einsatz doch nicht etwas zu groß und zu schwer war, wenn die alte Dame auch späterhin ihre leitende Stellung beibehalten wollte? Er stand auf und ging einige Male nachdenklich im Zimmer auf und ab. Dabei kam er an dem Spiegel vorbei, der ihn daran erinnerte, dass er noch immer seine Schnurrbartbinde trug.

Da lachte er laut auf, tat die Binde ab, zog seinen Rock an und schloss das Geld ein.

Dann nahm er Hut und Stock und ging in den Ratskeller zum Dämmerschoppen. Er wollte heute Abend einen tiefen Trunk tun und morgen früh noch einmal die ganze Sache in Ruhe überlegen. Ob er aber heute Abend einen guten Gesellschafter abgeben würde? Das war in der Tat nicht der Fall. Mehrmals ertappte er sich selbst und die anderen ihn, dass er nicht gehört hatte, was von der Tafelrunde gesprochen wurde. Natürlich erfolgten darauf die am Stammtisch üblichen derben Scherze über Verliebtheit und dergleichen. Er fühlte dabei eine innerliche Belustigung. Wenn die Tafelrunde wüsste, dass er sich in diesem Augenblick beinahe schon als ostpreußischer Großgrundbesitzer fühlte.

Dann ertappte er sich selbst dabei, wie sehr ihn der Gedanke beschäftigte, wie groß wohl das Berschkallen sein könnte, und aus diesen Gedanken heraus fragte er den Kollegen, der das Grundbuch des Kreises führte, ob es keine Möglichkeit gebe, Näheres über ein Gut in Ostpreußen zu erfahren. Natürlich erfolgte zunächst die Frage, was ihn dazu veranlasse.

»Ach, da hat ein Verwandter ein Gut gekauft und ich möchte gern wissen, ob er sich nicht bekauft hat.«

»Wie heißt denn das Gut?« fragte der Kollege. »Ich bin doch Jahre lang in Ostpreußen gewesen und kann es Ihnen vielleicht sagen. Berschkallen? Hm, soviel ich mich erinnere, ja warten Sie mal, das gehört ja einem Herrn von Rosen.«

»Das stimmt, er ist gestorben.«

»Na, ganz jung ist er wohl nicht mehr gewesen, ob er aber von dem Gut viel übrig gelassen hat, ist eine andere Frage. Das war schon damals ein doller Heiland, aber das Gut ist, soviel ich mich erinnere, sehr stattlich. Ich möchte fast sagen, es ist selbst für ostpreußische Begriffe recht groß. Warten Sie mal, tausend ja, nun seien Sie mal offen, die Frau von Rosen war ja eine geborene von Berg. Sollte das nicht eine Verwandte von Ihnen sein?«

»Stimmt auffallend, lieber Herr Kollege. Ich erzähle Ihnen morgen Näheres darüber, was mich zu der Frage veranlasst hat.«

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3. Kapitel

Es waren doch sehr, gemischte Gefühle, mit denen Kurt von Berg in Berlin den Zug bestieg, um nach Ostpreußen zu fahren. Seine Vorstellungen über Land und Leute an der russischen Grenze waren ungefähr dieselben, wie die aller Gebildeten. Litauer und Masuren stellte er sich als halbwilde Völkerschaften vor, etwa auf demselben Kulturzustand, wie den russischen Bauer, dessen Lebensinhalt darin besteht, dass er alles, was er einnimmt, möglichst schnell in Schnaps umsetzt.

Er hatte vor kurzem Gustav Freytags Soll und Haben gelesen und der Eindruck, den Anton Wohlfahrt seinerzeit von dem Landvolk in Polen erhalten hatte, drängte sich ihm ins Gedächtnis.

Er fuhr die Nacht hindurch und schlief bis Königsberg. Als er nach einer halben Stunde Aufenthalt weiterfuhr, am Pregel entlang nach Ostpreußen hinein, und von dem Fenster des Speisewagens beim Frühstücken die weite, flache Landschaft sah, auf der sich langgestreckte Flächen grüner Wintersaaten bis an den von Wald umrankten Horizont erstreckten, gewann er bald einen anderen Eindruck. Stattliche Gutsgehöfte, große freundliche Dörfer, Häuser, Scheunen und Ställe von Ziegeln erbaut und rot eingedeckt, lachten ihn aus dem Grün der Obstgärten an. Hin und wieder sah er ein Fuhrwerk mit stolzen, schönen Pferden, die vom Zug erschreckt kaum zu bändigen waren.

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