Fritz Leverenz - Du hoffst, und ich gehe

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Fritz Leverenz erzählt von Schicksalen während und nach der deutschen Teilung. Und von dem Einfluss, den Politik auf den Alltag der Menschen hat.
Manfred wirkte erschöpft. Seine Jochbeine traten hervor, die Nase schien spitzer als sonst und seine bräunliche Haut gelb. Die Anspannungen von dreieinhalb Jahren Wartezeit lagen hinter ihm und seiner Familie. Die ersten Wochen damals mit dem gewollt auffällig geparkten dunkelblauen Lada vor dem Haus, in dem zwei, manchmal drei junge Männer vom Staatssicherheitsdienst vier, fünf Stunden ihrer Zeit absaßen; die häufigen Vorladungen in den Rat des Stadtbezirks, Abteilung Inneres, die hinhaltenden, nichtssagenden Gespräche dort, die stereotypen Fragen eines Mitarbeiters vom Zettel gelesen; die Befragungen auch seines achtjährigen Sohnes (immerhin in ihrer Gegenwart), was er von den Ausreiseplänen seiner Eltern halte" Ob er nicht lieber in der «Sicherheit unseres sozialistischen Staates» bleiben wolle?

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Fritz Leverenz

Du hoffst, und ich gehe

Erzählungen

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Inhaltsverzeichnis Titel Fritz Leverenz Du hoffst und ich gehe Erzählungen - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Fritz Leverenz Du hoffst, und ich gehe Erzählungen Dieses ebook wurde erstellt bei

Das geschminkte Haus

Der lange Weg nach Tipperary

Dorles Ausgang

Eine beiläufige Bemerkung

Das Forellenquintett

Frischer Schnee, und sonst nichts

Du hoffst, und ich gehe

Warten

Alaska-Highway

Bei uns zum gleichen Thema als eBook erschienen

Impressum neobooks

Das geschminkte Haus

Eine alte Frau lehnte auf dem Fensterbrett und sah auf die Straße wie in einem Film, dem sie keine glückliche Wendung mehr zutraute. Jonas erkannte das graue Eckhaus mit den weißen wie mit dem Lidstrich gemalten Fenstern an der Sehnsucht, die noch immer an ihnen hafteten. Von innen hatte er voller unterschiedlicher Empfindungen in den Sommer gesehen. Und da, am frischen Rauputz, entdeckte er, ähnlich einer überpuderten Narbe, den Umriss des vermauerten Eingangs. Er hörte die Straßenbahn nahe der Spree an den Kabelwerken. Kürzlich hatte die Queen sie von der Wasserseite her besucht und ein wenig Hoffnung auf Beschäftigung gebracht.

Damals wollte er zum dreiundsiebzigsten Geburtstag seiner Tante Loni nach Köln fahren. Zum ersten Mal hatte er es gewagt, einen 'Reiseantrag' zu stellen. Obwohl er die Entscheidung erst gegen zwölf Uhr vom Polizeirevier abholen sollte, hatte er bereits um Halbsechs, ohne auf Helga zu warten, hastig gefrühstückt. Als bald darauf Helga frühstückte, setzte er sich zu ihr, trank zwei Tassen Kaffee, bemüht, die fantastische Möglichkeit der folgenden Tage durch ein Gespräch über seinen Enkel, zu überspielen. Dann begleitete er Helga zur Straßenbahn und eilte zurück in die Wohnung. In den restlichen Wartestunden der fünf Wochen schlug ihm seine Nervosität auf den Magen. Mehrmals lief er zur Toilette. Gegen zehn Uhr schließlich trieb ihn die Ungewissheit aus dem Haus. Die Wärme stand in Säulen zwischen den Häusern. Es roch nach warmem Asphalt und nach Abgasen. Der Straßenverkehr lärmte blechern, und Jonas schmeckte Staub auf der Zunge. Erst im Park vor dem VP-Revier atmete er durch. Die Nachrichten versprachen gleichbleibendes Wetter. Doch, abgesehen von touristischen Spaziergängen in den Städten (falls ihn das unendliche Glück träfe), würde er bloß wandern, um an Autorastplätze zu gelangen. Um sich nicht in Vorfreude zu verlieren, versuchte er sich abzulenken. Er war nicht abergläubisch, doch ahnte er Macht und Intrigen der Entscheidungsbürokratie. Sie flößten ihm Respekt vor gewissen Sprichwörtern ein. Erträglicher, er rechnete mit Ablehnung. Insgeheim, hinter aller Skepsis, aber erwartete er fest eine Zusage. Vor einer Rabatte mit Studentenblumen setzte er sich auf eine Bank und rauchte. Fand aber nicht die Ruhe, sich zurückzulehnen, warf die angerauchte Zigarette fort und ging weiter.

Er kam siebzig Minuten verfrüht. Aus dem schwarzen Kästchen vor dem Schalter des Wachhabenden nahm er ein Nummernzettelchen, steckte seinen Personalausweis durch den Türschlitz des 'Entscheidungsabholungszimmers', an dem neuerdings verharmlosend 'E-Zimmer' zu lesen stand und setzte sich in den Warteraum nahe der Tür. Beim Anblick der Leute, die schweigend oder flüsternd auf Stahlrohrstühlen ringsum an den Wänden saßen, fühlte er sich zornig, klein und wehrlos. Die Jacke legte er über seine Beine. Mit einem Papiertaschentuch betupfte er sein schweißiges Gesicht. Der graue Lautsprecherkasten über ihm unterbrach, von Zeit zu Zeit einen Namen krächzend, die Stille. Er fühlte sich von ihm beobachtet.

Im E-Zimmer saß er dann um Selbstsicherheit bemüht einem steif wirkenden jungen Polizeileutnant gegenüber. Der hielt quälend lange einen aufgeklappten Personalausweis in der Hand und fächelte damit wie abwägend seinen Daumen. Er trug eine bügelfrische Uniform und roch wie eine Pfefferminzstaude. Auf der Schreibunterlage vor ihm lag ein blitzblauer Pass. Jonas blickte enttäuscht durch das halb offene Fenster auf die helle Straße. Gäbe ihm dieser Esel den Ausweis zurück, hieße das: Reise abgelehnt. Er hatte sich wohl doch zu sehr gefreut. Wozu aber sollte der Leutnant mit ihm spielen, wenn sie nicht genehmigt worden war? So durchtrieben sah er nicht aus.

"Danke", sagte er deshalb mit gespielter Zurückhaltung. Er konnte es sich nicht verkneifen.

"Wieso danke?" fragte der Leutnant verblüfft und hielt mit dem Fächeln inne. "Wofür?"

"Für die positive Entscheidung."

Der Leutnant hüstelte. Legte mit enttäuschtem Gesicht den Ausweis zur Seite, nahm den Pass, schlug ihn auf, blätterte umständlich darin, blickte auf einen Hundekalender, der seinen halben Tisch belegte, sagte in stereotypem Tonfall: "Herr Nöltes, ihrem Reiseantrag wurde stattgegeben" und reichte Jonas, ohne den Blick zu heben, den Pass mit großmütiger Geste. Jonas bedankte sich gegen seinen Willen überfreundlich. "Ich bekomme von ihnen fünf Mark." Der Leutnant pulte, eine Pfefferminzpastille aus einer Rolle und steckte sie in den Mund. Jonas kramte fahrig in seiner Brieftasche und zahlte. Lässig wollte er den Pass in seine Tasche stecken, verfehlte sie mehrmals, musste, seiner Hand Ruhe verordnend, vor dem Schreibtisch verharren. Und mit einem beinahe fröhlichen ein schönes Wochenende verabschiedete er sich. Draußen biss er sich für diese unbeherrschten Momente auf die Lippen. Benommen, als wäre er unvorhergesehen von einer schweren Krankheit genesen, eilte er durch den Park. In den Wochen zuvor hatte er sich vergeblich bemüht, seinen Reisewunsch als das zu betrachten, was es war: eine Möglichkeit, die er durchträumen durfte wie einen fantastischen Reisebericht, wie die von Westbesuchern großzügig überlassenen Landkarten, Stadtpläne und bunten Reisekataloge von Europa. Nichts weiter. Nun dachte er nur einen Gedanken: Raus! Die wichtigsten Sachen gepackt und raus aus dem Käfig. Unbezwingbare Sehnsucht nach Ferne ergriff ihn. Nie, nie zurück! sagte er sich. Den Zellentürschlüssel nicht freiwillig zurückbringen! Endlich, endlich! Nach wie vielen Jahren eigentlich? Nach vierundzwanzig?! - Raus! Westgeld von der Sparkasse. Koffer. Rucksack. Wichtigste Kleidung, und los! Und - die wichtigsten Papiere! Wo verstecken? Am Körper? Im Rucksack? Mit der Post senden? Gleichgültig. Dieses Visum! Alles Weitere ergäbe sich. Seine persönlichen Dinge holte er nach. Auch Helga, Sybille und den Kleinen. Schritt für Schritt, den seine Gedanken vorausgeflohen waren, aber besänftigten sie ihn. Sie waren es gewohnt, sich mit Ausbrüchen in Fantasieweiten zu begnügen.

Aus der Telefonzelle an der Post rief er Helga an. Käme sie vom Fleischstand weg? Sie hatte ihn gebeten, sie sofort nach dem "Entscheid" zu informieren. Die Ungewissheit der letzten Wochen schien sie noch stärker zu belasten als ihn. Sie hatte wieder auffällig zu räuspern begonnen, klagte über Schluckbeschwerden, über Enge im Brustkorb. Wie damals, als seine Scheidung sich monatelang hingezogen hatte. Erst meldete sich Paulicke, der Bereichsleiter Fleisch und Wurst. Kurz darauf Helgas "Ja, bitte?" Seit sie sich einredete, der Staatsicherheitsdienst würde ihre Gespräche abhören, konnte er sie nicht dazu überreden, sich mit Namen zu melden.

"Hier auch: Ja, bitte", rief er leise und wartete einen Moment der Spannung ab. Er stellte sich vor, wie er sie aus ihren Kurzgesprächen mit Kunden gerissen hatte, wie sie den Hörer mit zwei Fingern hielt, weil sie ihre fettigen Hände nicht so rasch hatte abwischen können und wie gern sie nach Köln mitgefahren wäre.

"Na, und?" fragte sie vorsichtig. Jonas hörte sie sich mehrmals räuspern. Sie kannte seine Niedergeschlagenheit. Er brauchte Wochen, um die Enttäuschung halbwegs zu überwinden.

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