Fritz Leverenz - In der Herberge zum Steppenwolf

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Der Winter 1983 führt den Autor im Auftrag einer Literaturzeitschrift für mehrere Wochen an eine Baustelle der Erdgastrasse bei Lipezk und Perwomaiskij in Russland, um über die ungewöhnlich komplizierte und bis an die körperlichen Grenzen gehenden schwere Arbeit unter den harten Witterungsbedingungen im Schwarzerdegebiet zu berichten, in denen die Bauleute die kalte Jahreszeit als Partner nutzen, um die Fundamente für die Kraftwerke der Gasverdichterstationen zu begründen.
Er begleitet Kraftfahrer, Zimmerleute, eine Rammbrigade, Brigaden der Entladebahnhöfe bei ihrer Arbeit und besucht, soweit es ihm in der Kürze des Aufenthaltes und der Weite der Landschaft möglich ist, einige der umliegenden Ortschaften.

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1 Für eine Literaturzeitschrift an die Erdgastrasse

Ende Januar 1983

Im „Knoblauchzug“ von Moskau Richtung Lipezk sitze ich auf meiner Liege, ziehe ich mich aus, krauche unter Laken und Decke und versuche zu schlafen. Zigarettenqualm, Bierdunst, Rekordermusik, Gesprächsfetzen über den Flug, über Einkäufe in Lipezk umnebeln mich: „Wer sich hier nicht mit Gläsern eindeckt“, höre ich, „ist selbst schuld.“ Blitzlichter. Jemand fotografiert seine Kollegen. Schienenstöße und Bodenwellen halten mich in Unruhe. Der Waggon scheint in Vorfreude auf meine künftigen Abenteuer zu hüpfen. Und im Dämmerschlaf versuche ich mir zu erklären, wie ich da aus meinem Berliner Alltag hineingeraten bin.

Es begann damit, dass ich zu der Eisengießerei, in der ich in den Fünfzigerjahren vier Jahre gelernt und als Former gearbeitet, meine Erinnerungen aufgeschrieben hatte. Die Gießerei existierte nicht mehr. Und ich konnte es einfach nicht dabei belassen, dass diese Stätte großer menschlicher Anstrengungen die nach dem zweiten Weltkrieg zahlreichen Familienvätern und jungen Leuten Arbeit gegeben hatte, so sang- und klanglos verschwunden war. Sie hatte wegen geringer Nachfrage an Herdplatten und Doppelkolbenpumpen aus Grauguss einem Betrieb weichen müssen, der Aluminiumblech zu Fleischkisten verarbeitete.

Ich schickte den Text einer Literaturzeitschrift, und diese wollte ihn veröffentlichen. Da mir die Arbeit in der Gießerei nahezu heldenhaft erschien, erstaunte mich das wenig. Nur war ich mir beim Schreiben über das Genre des Textes nicht im Klaren. Da ich einfach erzählte, wie ich die Gießerei erlebt hatte, ist daraus, wie ich annehme, eine skizzenhafte Erzählung entstanden. Obwohl mir die körperlich höchst anstrengende Arbeit wenig ausmachte, und ich für die damalige Zeit ungewöhnlich viel Geld dabei verdiente, gab ich sie kurz vor meinem achtzehnten Geburtstag auf. Sie ließ mir einfach zu wenig Kraft für meine Neugier auf die Welt.

Wenige Wochen nach Erscheinen der Skizze, meldete sich der verantwortliche Redakteur bei mir und fragte: „Wie wär‘s, Herr L., fahren Sie für uns sechs Monate nach Sibirien an die BAM (Abk. für Baikal-Amur-Magistrale) , um für uns über die Arbeit dort zu schreiben.“ Ich war völlig aus dem Häuschen: ein unglaubliches und unerwartetes Abenteuer wartete auf mich - Das Tor zum Osten, weit weg von der Mauer, sollte mir offen stehen. Und zudem durfte ich ganz offiziell schreiben. Aufgeregt wie ein Schuljunge, sagte ich zu und bereitete mich neben meiner Arbeit als Erzieher in einem Wohnheim für sozial gefährdete Jugendliche auf Sibirien vor, als ginge es auf eine Expedition. Ich besorgte mir Literatur, vor allem zur Geografie, vertiefte mich in Nordasien - vom Eismeer bis zur Kasachischen Schwelle, in die westsibirische Tiefebene, ins extrem kontinentale Klima, in die Vegetationszonen breitenparalleler Richtung, in die Flechten, Moose und Zwergsträucher der Tundra, in die Rentierzucht, in den Übergang der Taiga in die Waldsteppe, fuhr mit der Transsibirischen Eisenbahn schon mal gedanklich von Tscheljabinsk nach Wladiwostok, las auch über Geschichte, Literatur, Ethnologie Sibiriens, begann mich ordentlich in das Thema einzuarbeiten und über die nötige Ausrüstung nachzudenken. Was benötigte ich in der Kälte, was bei Tauwetter? Meine Erwartungen pumpten sich auf wie ein Ballon. Im November 1982, ich befasste mich eben mit den natürlichen Großräumen Sibiriens und steckte am südlichen Randgebirge vom Altai bis nach Transbaikalien, da erreichte mich ein Anruf des Redakteurs: „Herr L., im Januar geht’s los! Fünf Wochen an eine Baustelle der Erdgastrasse im Raum Lipezk. Was sagen Sie? Ist das nicht großartig?“ Ich schwieg überrumpelt. Lipezk, hatte ich gelesen, liegt vor dem Ural im europäischen Teil Russlands. „Herr L., Sie sagen ja gar nichts. Ist alles in Ordnung?“ „Das Fieber“, sagte ich. „Wie bitte?“ „Schon, gut. Ich war eben im Fernen Osten und muss nur noch das sibirische Fieber loswerden.“ Er legte auf und erkundigte sich tags darauf nach meinem Wohlbefinden. Ich hatte unterdessen meine Erwartungen abgespeckt und reduzierte meine Vorbereitungen auf mitteleuropäische Gewohnheiten. Das Expeditionsfieber aber ließ sich nicht gänzlich abschütteln. Nun, es blieb ihm auch ohne Sibirien noch reichlich Futter. Denn noch fehlte das Wichtigste: eine Freistellung von meiner Arbeitsstelle, ein Pass und die behördliche Erlaubnis, fliegen zu dürfen.

Am Montag, den 17. Januar 1983

Nach dem Anruf am Donnerstag, an dem ich erfuhr, es gehe nicht fünf Monate nach Sibirien, sondern fünf Wochen nach Lipezk, fahre ich in die Redaktion von „Temperamente“. Dort erhalte ich von Manfred H. den schriftlichen Auftrag, von der Arbeit an der Erdgastrasse zu schreiben. Jetzt erst halte ich eines der wichtigen Papierchen für eine Freistellung in den Händen. Noch in der Redaktion rufen wir den FDJ-Zentralrat an und vereinbaren einen Termin für den anderen Tag. Aus der Redaktion fahre ich sogleich zum Stadtbezirksschulrat ins Rathaus Köpenick. Der sagt, er wäre sehr angetan von meinem Vorhaben, könne aber vorerst nichts tun, ich müsse mit dem Vorschlag vom Zentralrat zuerst zum Magistrat zur Bezirksschulrätin Hertha O. ins Rote Rathaus und dann zu ihm.

Am Dienstag, den 18. Januar frage ich telefonisch im Zentralrat nach, wann ich die Freistellung abholen könne. Antwort: „Sofort!“

Ich hole meinen neuen Sozialversicherungsausweis, von der VP meinen neuen Personalausweis und fahre zum Zentralrat. Dort werde ich zuerst in die Abteilung „Erdgastrasse“ geschickt, dann zur Abteilung „Kultur“ und erhalte die schriftliche Bitte an die Abteilung Volksbildung um „Freistellung“. „Und - falls die Bezirksschulrätin nicht zustimmt?“, frage ich. „Ja, - dann, dann …, aber sie wird schon.“ -

Ich fahre zum Magistrat. Die Sekretärin der Schulrätin staunt das Schreiben an, weiß nichts anzufangen damit, ruft den Kaderchef an. Der kommt aus dem Nebenzimmer, klein, untersetzt mit unbewegter Mimik, blickt auf den Schein der FDJ, runzelt die Stirn. In Stichworten erzähle ich ihm, wie dies alles zusammenhängt: Mein Beruf als Lehrer, dann Erzieher und mein Schreiben. Er grübelt, bemüht sich, diese nicht alltägliche Verstrickung zu verarbeiten, sagt dann: „Ich brauche eine Freistellung oder eine Stellungnahme ihres Leiters.“

„Die Zeit reicht dazu nicht aus“, sage ich, „übermorgen geht der Flug. Das Datum auf dem Schreiben ist bereits hinfällig. - Der Koordinator im Ministerium für Kultur hat für mich statt für den 26. Januar, einen Platz für den 20. Januar erhalten, für den Flug IF 606.“

„Nein, das geht nicht. Für fünf Wochen aus dem pädogogischen Prozess ...“

„Ja“, sage ich, „das wird schon gehen. Ich stecke nicht so fest drin im pädagogischen Prozess, arbeite teilbeschäftigt im Wohnheim.“

„Wieso?“

„Als Lehrerreserve - mit sechzehn Wochenstunden.“

„Also, nicht hauptberuflich?!“

„Gewissermaßen – doch.“

„Na, in Köpenick ist ja was los.“ Ich könnte ihm lang und breit erzählen, wie ich mir diese Berechtigung erstritten habe, aber ehe er das begreifen wird...

Ein offenbar Bekannter von ihm in Uniform schaut herein, ein dicker Major. Er grüßt. „Augenblick, Helmut!“ Er ist jetzt ein wenig in Eile, greift zum Telefon, um die Bezirksschulrätin anzurufen. Die aber meldet sich nicht. Er sitzt nachdenklich. Der Major wartet an der Tür. Ich schweige. Drei, vier, fünf Minuten Schweigen. Bangen. Ich höre ihn förmlich grübeln, ob er es wagen darf, ohne seine Vorgesetzte gegen den Vorschlag des Zentralrates zu entscheiden. Soll ich ihm vorschlagen, selbst beim Zentralrat nachzufragen, oder mit der Kündigung drohen? Er gibt sich plötzlich einen Ruck, blickt kurz zum Major, der den Mund verzieht, greift zum Kugelschreiber und schreibt: „Genehmigt.“

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