Joachim Walther - Das Blöken der Wölfe
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Oder Woyzeck. Wie er über die Bühne hetzt, gejagt von seinen Furien, wie er, noch ahnungslos, seine Marie fragt, was da unter ihren Fingern glänze, und sie ihm antwortet: Ein Ohrringlein, hab ’ s gefunden! Worauf er sagt, er habe so noch nix gefunden, zwei auf einmal … Noch weiß er nichts vom schönen, dummen Tambourmajor, doch spürt er schon, da ist etwas, ist jemand, und eben das ist der Moment, da die schwere Krankheit in ihn fährt, sich ausbreitet und Kopf und Herz erfasst: Die Eifersucht ist injiziert, die Krankheit, die selbstzerstörerische Raserei. Hirnwütig, sagt Marie, als der schon wissende Woyzeck sie anstarrt und klagt: Ich seh nichts, oh, man müsst ’ s sehen, man müsst ’ s greifen können mit Fäusten. Und wie er dann, hin- und herrennend, hilflos wütet: Hat er da gestanden? Da? Da? Und so bei dir? So? Und wenig später dann: Du hast einen roten Mund, Marie. Du bist schön wie die Sünde. Marie: Franz, du redst im Fieber. Woyzeck: Ich habe ihn gesehen … Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht. Sie geht wie die Unschuld! Nun, Unschuld, du hast ein Zeichen an dir. Weiß ich ’ s? Weiß ich ’ s? Wer weiß es? Und Woyzeck stürzt davon, stürzt in die kalte Hölle des Zweifels, fällt in das bodenlose Nichts seiner einzigen, tödlichen Liebe. Und dann spricht ’ s aus der Wand , etwas zieht ihm zwischen die Augen wie ein Messer , und der rot aufgehende Mond ist ihm ein blutig Eisen . Das mörderische Ende ist bekannt. Das Stück ist Fragment geblieben: Wir, Schreiber, Regisseure, Schauspieler und Zuschauer zugleich, inszenieren es in Generationen fort, ohne zu einem guten Schluss zu kommen.
Woyzeck und Marie. Oder eben Jens und Barbara. Ihn kenne ich seit 20 Jahren, sie seit fünf, als sie zusammenzogen. Er schrieb, sie malte: ein beneidenswert konfliktfreies Paar, meinte ich, bis mir Freund Jens eines Abends einen Monolog hielt, die Chronik seines geweckten Misstrauens, der Beginn vom Ende seines Traums. Er war allein, sie unterwegs, doch telefonisch nicht dort zu erreichen, wo sie angegeben hatte. Als ich kam, hatte er schon einiges getrunken. Und dann brach es aus ihm heraus:
Fünf Jahre, sagte er, im ersten sagte ich, es sei mit ihr so schön, dass ich sterben könnte, weil Glück mir nicht steigerbar schien. Damals hätte mir eine Trennung wehgetan, heute tötet sie. Fünf Jahre freiwillige Treue, unbedingtes Vertrauen, kein Gedanke an Verrat, und ich bin sicher, es war auch bei ihr so. Vor zwei Monaten spürte ich, wie sie sich zurückzog, von mir entfernte, es war ein Ahnen, kein Wissen. Ich, beunruhigt, fragte nach, und sie sagte, sie habe jemanden zufällig getroffen, der sie irritiere. Der Hieb zwischen die Augen. Das Bedürfnis, sie zu umarmen – und gleichzeitig wegzustoßen, mich ihr zu Füßen zu werfen, sie zu erniedrigen. Sie sagte, es sei ein Verhängnis, das Leben gemein, was doch nur heißen konnte, es sei über sie gekommen wie ein Schicksal, gegen das sie wehrlos sei, als müsse sie sich entscheiden, was sie jedoch nicht könne. Ein paar Tage später sagte sie, sie habe ihn ein zweites Mal getroffen, diesmal bewusst, sie sei zu ihm gegangen, weil sie es musste, und sie habe sich in ihn verliebt, doch passiert sei nichts. Das sei die Wahrheit, sagte sie. Die Wahrheit! Frauen zwischen zwei Männern: Sie belügen keinen – und beide, ihre Wahrheit ist gespalten wie ihre Liebe. Und ich? Ich will dem nicht und muss doch zusehen, ich brauche, liebe sie, muss die Eine, Einzige verlässlich spüren, oder alles kommt ins Rutschen. Diese Abhängigkeit, diese Verfleischung der Gefühle, die den Kopf, der gern oben bleiben möchte, hinunterzieht in schwarze Strudel. Was tun, was tun? Nichts, ich kann nichts tun. Ich liebe sie und muss doch Abstand gewinnen, sie bergen, ohne sie einzusperren, sie halten, ohne von ihr in den Abgrund gerissen zu werden, das Konträre zugleich. Lähmende Traurigkeit, Alkohol, und ich will stark sein, nicht verhärten, nicht in Selbstmitleid zerfließen. Das naive, freiwillige, kindliche Vertrauen der ersten fünf Jahre ist verloren, die Unschuld dahin. Muss ich nun auf ihre, meine Liebe verzichten, mich mit ihr arrangieren, illusionslos, sogenannt erwachsen, abgeklärt? Ich will nicht! Doch so geht’s mit Stolz nach unten, die Flügel breit, den Kopf hoch, ohne zu winseln, lautlos, kampflos, sieglos. Oder sollte ich trumpfen, kämpfen, fordern? Ich schnecke mich ein, zieh mich zurück, die Fühler draußen, doch fürchtend, sie tritt darauf. Wenn ich genau wüsste, dass sie wüsste, was sie will: ein Leben mit mir, wäre ich bereit, unser Leben ihr zuliebe zu ändern. An ihr ein vorher nie gekannter Egoismus, eine Kälte, ein Schweigen, das ihre Geheimnisse birgt. Von mir hängt nichts ab. Vor ein paar Tagen sagte sie, ich müsse versuchen, mir ein zweites Leben zu sichern, ein autonomes, das auch ohne sie lebbar sei. Sie als mein einziger Halt – damit sei sie überfordert. Alles ist hohl unter mir. Und immer das Gefühl, sie sagt mir nicht die volle Wahrheit, um mich zu schonen. Ihr Schweigen, mir zuliebe, die Lüge aus Liebe. Merkwürdig, wie sich Hass und Güte ergänzen, wie ich selbst, wenn sie mich verletzt, ihr nicht wehtun möchte. Selbst als sie eines Nachts spät kam, sehr spät, sich zu mir legte, zärtlich zu mir war, mit mir schlief, und danach sagte, sie müsse etwas gestehen, sie sei vorher bei ihm gewesen. Wie das zusammenbringen, ohne wahnsinnig zu werden? Herzrasen, schlaflose Nächte, am Morgen neben mir die braunäugige Lüge, die zu Recht entrüstet ist, denn sie belügt nicht sich, nur mich. Sie ist wahr, wenn sie mir sagt: Ich liebe dich, und sie ist wahr, wenn sie ihm sagt: Ich liebe dich. Ich möchte von ihr los und kann es nicht, liebe die, die mich zerstört, bin krank und fliehe nicht den Schmerz. Sie geht schwimmen, in die Sauna, pflegt sich, ist schön wie nie. Ich mit Kopfschmerzen, ohne Appetit, Lebensunlust und einem Knoten im Hirn: Die ich liebe, muss ich verlassen, um zu überleben. Sie ist wie eine Eiserne Jungfrau: Indem sie sich an mich schmiegt, bohrt sie mir die eisernen Spitzen ins Herz. Sie hat ein Foto von ihm bei sich, sie schreibt ihm Briefe, und sagt mir zugleich, ich sei ihr Liebster, von dem sie sich niemals trennen könne, der Einzige, der Vertraute, das Leben, der Andere sei der Tod. Wie das zusammenbringen? Lüge oder Wahrheit: es ist gleich, die Wahrheit ist nicht mehr heilsam, sie zerstört wie die Lüge. Telefonanrufe, bei denen aufgelegt wird. Muss ich sie mir aus der Seele brennen, ehe das Gift umläuft? Noch sind das nur Krämpfe, nicht die tödliche Dosis. Und sie sagt: Aber ich will dir nicht wehtun! Und weint. Doch sie tut’s. Auch hier keine Lösung: Geht sie, geh ich, bleibt sie, bleib ich, ist da der gleiche Schmerz, der Widerspruch nicht lösbar. Sie sagt: Ich will mit dir leben und träumt von einem Leben ohne mich. Und ich sage ihr böse Worte, die mir so wehtun wie ihr. Ich will nicht mehr ihre Berührung, das Kirren über den Körper, der sich nach ihr sehnt, doch stolz bleiben will und kalt zu bleiben versucht. Vertrauen, so kostbar, so verletzlich, so unbeeinflussbar vom Willen: Es ist, als liefe etwas in mir ab. Doch ich bin zu feig, mich wegzuschaffen, hoffe noch immer, doch kommt nichts, zu dem ich nicht gehe, solange ich gehen kann. Sie sagt, sie habe nun genug Kraft und Selbstvertrauen, um nicht unterzugehen, um, wenn ich sie verlassen würde, was sie verstehen könne, alles in Arbeit, in Bilder umzusetzen. Und mein Kopf ist zu, fixiert auf dieses Drama, das ich nicht schreibe, das mir geschieht. Ich renne durch die Wohnung, wühle in ihren Sachen, finde einen Liebesbrief an ihn, der handelt vom Fliegen, sie, nackt, verkrallt in sein Haar. Der Andere wird mir zum Jesus, ihre Liebe zu ihm schwärmerisch, und sie zur Gläubigen, hingebungsvoll, bereit, ihm die Füße zu küssen. Vorher glaubte ich, die Gefahr sei ein anderer Mann, nun aber ist es ein Gott. Konkurrenzlos in ihrem Herzen. Dann wieder ein ungetrübter Tag mit ihr und die Hoffnung, alles könnte vergehen und narbenlos verheilen. Sie gibt sich mir hin, und es ist wie ein Opfer: Sieh, heißt das, so gut bin ich zu dir. Und ich zerre die Wahrheit hervor, Stück für Stück wie ein einsamer, beleidigter, wütender Hund, zerre und weiß doch, was ich da hervorziehe, wird mich erschrecken und womöglich verschlingen, erschlagen. Ich kann es nicht lassen und weiß doch, mache ich weiter, geht alles zum Teufel. Sie gesteht, mit ihm geschlafen zu haben, und sagt: Jetzt müsstest du konsequent sein und gehen. Als wollte sie es. Und sagt gleich darauf: Wenn ich sie verließe, machte ich den größten Fehler meines Lebens, etwas Schreckliches, Zerstörerisches. Ich versteh nichts mehr, sie nicht, mich nicht. Vertrauen als Droge, als Traum, aus dem ich nun erwache und dennoch danach süchtig bin. Sie sagt, sie hätte sich von dem Anderen getrennt, ruft ihn aber am nächsten Tag an, legt auf, als ich komme. Am Abend sagt sie, sie wolle ein Kind von mir, am Morgen, sie wolle sich von mir trennen, nicht für immer, für ein halbes Jahr. Sie sagt, sie wolle einander Ausschließendes: Geborgenheit und Freiheit, Zweisamkeit und Alleinleben, Ruhe und Rausch, Stetigkeit und Wahnsinn, sie wisse nicht mehr, wie leben, und alles sei im Moment wahr. Wir reden, wo Worte nichts ändern können, aneinander vorbei. Sie sagt, sie habe kein Problem mit der Treue, und schon gar nicht moralisch, Treue sei da, wenn die Liebe lebe, das müsse sie sich nicht vornehmen, sie sei es, sie sei in ihr. Sie war für mich die Eine, der liebste, verlässliche Mensch, der Halt, die Freude, das Vertrauen. Ich bin in ihr verwurzelt und sehe nun: Sie ist nicht die Erde, sie ist der Tod. Ihre Wahrheit ist der Augenblick, darauf lässt sich nichts bauen. Ich bin enterdet. Allein. Sie hört mich nicht mehr. Sie schreibt mir: Ihre Liebe zu mir sei ihre Wärme, ihr Sinn in der Welt, aber sie habe mir wehgetan, sei schuldig, habe zerstört, was sie brauche, sie sei bodenlos und zerstöre sich selbst, sie hasse sich und denke an den Tod, der alles löse. Am Abend bevor sie fuhr, schrie sie: Hilf mir, hilf mir, bitte, halt mich fest! Am Morgen packte sie ihre Sachen und verschwand. Hinterließ einen Zettel: Alles endet, die Liebe wie das Leben, ich möchte bleiben und muss gehen, wenn ich jetzt nicht springe, vermeide ich das Ertrinken, lerne aber das Schwimmen nie …
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