Christina Wermescher - Tod des Verlegers

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Tod des Verlegers: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Kurzgeschichte ist tot!
Davon ist Katja, Schwester eines glücklosen Verlegers, zutiefst überzeugt. Seine Bitte um ein Darlehen für sein Herzensprojekt, eine Anthologie mit phantastischen Kurzgeschichten, schmettert sie ab. Kurz darauf stirbt ihr Bruder. Doch für Katja fangen die Probleme gerade erst an.
Ein verschlossener Keller. Eine Kiste voller Geschichten, in denen ein Geheimcode versteckt ist. Und ein tickendes Kästchen, das nur mit der richtigen Kombination geöffnet werden kann – das sind die Dinge, die der tote Verleger seiner Schwester hinterlässt. Seine Abschiedsnachricht an sie: «Lies oder stirb.»
Eine Liebeserklärung an die Kurzgeschichte – für all jene, die glauben, dass die richtige Geschichte zur richtigen Zeit ein Leben verändern kann.
Mit Beiträgen von Melanie Vogltanz, Renee Engel, Thomas Heidemann, Veronika Lackerbauer, Erik Huyoff, Christina Wermescher, Fabian Dombrowski, Robert Friedrich von Cube, Jacqueline Mayerhofer, Werner Graf

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Damals hatte sich dieser Eisklumpen in ihrem Herzen gebildet, der mit jedem einzelnen Tag, der ungenutzt verstrich, weiter wuchs. Wie lange war das her? Sechs Tage? Eine Woche?

Eine Ewigkeit, wenn man dabei war, das Liebste zu verlieren, was man auf der Welt besaß.

***

Sanft strich sie über die eingefallene Wange. Man konnte förmlich zusehen, wie der Krebs ihm das Fleisch von den Knochen nagte. Die Chemos trugen ihren Teil dazu bei, einen ehemals sportlichen jungen Mann in ein bleiches Wrack zu verwandeln.

So viel hatten sie noch vorgehabt: die Tauchtour am Great Barrier Reef, der Segeltörn die Westküste Australiens hoch. Seit dem Studium hatten sie davon geträumt – und jetzt das.

Marleen schluckte. Nein, es ging nicht um Australien. Es ging um Patrick. Ihren Patrick, der seit Monaten um sein Leben kämpfte. Was würde sie nicht alles tun, um …

»Frau Hoffmann?«

Marleen schrak zusammen. Die blonde Schwester legte Marleen behutsam die Hand auf die Schulter. »Die Visite kommt gleich.«

»Was? Oh ja, natürlich.« Zögernd stand sie auf. »Wissen Sie schon etwas von dem neuen Medikament? Doktor Kurz wollte sich mit einer Klinik in den USA in Verbindung setzen.«

Die Schwester sah sie aus großen, blauen Augen an. Das Namensschild mit der Aufschrift Schwester Susanne hob und senkte sich gleichmäßig auf ihrem ausladenden Busen.

»Ich darf Ihnen darüber keine Auskunft geben. Fragen Sie bitte Doktor Kurz. Nach der Visite hat er sicher Zeit für Sie. Sie können draußen warten. Im Aufenthaltsbereich gibt es einen Kaffeeautomaten.«

»Ich weiß«, schnappte Marleen. Sie hasste das mütterliche Getue der Schwester, die gedämpfte Stimme, das beruhigende Lächeln; sie hasste es, weil sie es verabscheute, nur herumzusitzen und nichts unternehmen zu können.

Ihre Schuhe quietschten auf dem gebohnerten Linoleum. Der Aufenthaltsbereich bestand aus einer Sitzgarnitur mit abwaschbaren Polstern, einem niedrigen Tisch, einem mannshohen Hydro-Ficus und dem Kaffeeautomaten. Bei gutem Wetter genoss gelegentlich ein Besucher die Aussicht in den angrenzenden Park, doch diesmal hatte Marleen den Bereich für sich.

Mit einem Kaffee Latte in der Hand setzte sie sich ans äußerste Ende des Sofas und starrte aus dem Fenster. Der Latte schmeckte wässrig, aber er war heiß. In den letzten Wochen hatte sie gelernt, für die kleinsten Annehmlichkeiten dankbar zu sein. Immerhin durfte sie hier sitzen und schlechten Kaffee trinken, während Patrick …

Ihre Sicht verschwamm. Trotzig wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Fang bloß nicht an zu heulen!, schalt sie sich.

»Geht es um Ihren Mann?«

Auch das noch! Eine Dame um die achtzig hatte sich in einem Sessel niedergelassen und schaute sie über die aufgeschlagene Tageszeitung hinweg an.

Marleen nahm einen Schluck, um die Tränen runterzuspülen, und schüttelte den Kopf. »Mein Verlobter«, sagte sie schroff und wandte sich wieder ab. Es war ihr egal, ob die Frau sie für unhöflich hielt.

»Das tut mir leid. Sie sind noch so jung«, plapperte die Alte weiter.

Marleen verdrehte die Augen. Mitleid war das Letzte, was sie jetzt ertragen konnte. Noch dazu von einer wildfremden Frau. Sie stand auf.

»Wissen Sie, mein Mann – Herbert – ist vor drei Wochen gestorben. Auf dieser Station.«

Marleen erstarrte.

Zum ersten Mal sah sie die Frau direkt an. Sie war klein, krumm und unglaublich faltig. Doch in ihren blauen Augen funkelte ein Feuer, das angesichts ihres Verlustes überraschte.

»Herbert hätte schon vor sechs Jahren gehen sollen, aber ich habe dem Tod ein paar Jahre abgetrotzt.« Sie zwinkerte Marleen zu.

»Sie haben – was?«

»Dem Tod ein paar Jahre abgeschwatzt. Doch jetzt war seine Zeit eben abgelaufen. Das macht aber nichts. Ich werde ihm bald folgen.«

Sie plauderte in dem Ton, in dem sie auch vom Gewinn des ersten Preises für das beste Käsekuchenrezept auf einem Hausfrauenbasar hätte erzählen können. Dabei lächelte sie glücklich, als stünde ihr eine aufregende Reise bevor.

»Sie können ihm helfen, Ihrem Verlobten. Wenn Sie ihn lieben.«

Trotz des Kaffees brauchte Marleen einen Moment, um den Sinn dieser Worte zu erfassen. »Wie bitte?«

Die alte Dame schob die Anzeigenseite über den Tisch und deutete auf eine kleine Annonce rechts unten in der Ecke.

Albert Mondstein, An- und Verkauf

Verschwenden Sie keine Zeit, horten Sie sie!

»Das ist ein Scherz!«, sagte Marleen.

Die Alte schüttelte den Kopf. »Sechs weitere Jahre mit meinem Herbert. Das verdanke ich Mondstein.«

Marleen schob die Zeitung zurück. »Vielen Dank. Aber ich vertraue doch lieber den modernen Therapien«, sagte sie.

Die Frau schien nicht beleidigt. »Wie Sie wollen«, meinte sie. Dann riss sie vorsichtig die Anzeige aus dem Blatt und hielt sie Marleen hin.

»Stecken Sie das ein. Na los! Denken Sie in Ruhe darüber nach, und wenn Sie nicht überzeugt sind, schmeißen Sie sie weg.«

Marleen wollte wieder ablehnen, besann sich dann aber eines Besseren. Was konnte es schon schaden, der Frau den Fetzen abzunehmen? Wenn es sie glücklich machte? Sie stopfte die Anzeige in ihre Hosentasche und die Alte nickte zufrieden.

»Frau Hoffmann?«

Doktor Kurz war von seiner Visite zurück. Er gab Marleen die Hand. Sofort suchte sie in seinem Gesicht nach dem Funken Hoffnung, den er nach dem letzten Besuch in ihr selbst entfacht hatte.

»Gehen wir ein paar Schritte?«, fragte er.

Schon an seinem Ton erkannte Marleen, dass er keine guten Nachrichten hatte.

»Sie werden das Medikament nicht bekommen!«, kam sie ihm zuvor.

Er blieb stehen und musterte sie einen Moment, dann nickte er resigniert. »Es war unsere letzte Hoffnung; aber die Behörden machen uns einen Strich durch die Rechnung. Es tut mir leid.«

Marleen blies die Luft aus. Sie hatte nicht mal bemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte.

»Das war‘s dann? Ich kann Patrick mit nach Hause nehmen – und ihm beim Sterben zusehen?«

Doktor Kurz setzte das Gesicht auf, das er vermutlich für trauernde Angehörige reserviert hatte. »Es gibt die Möglichkeit, ihn in ein Hospiz …«

Mit einer Geste schnitt ihm Marleen das Wort ab. »Nein! Vergessen Sie‘s. Patrick – er wird nicht sterben. Das werde ich nicht zulassen!«

»Aber Frau Hoffmann …«

Sie ließ ihn stehen und rannte beinahe den Flur hinunter.

Im Aufenthaltsbereich wischte eine Putzfrau zwischen den Sesseln.

»Hallo! Haben Sie die alte Dame gesehen, die eben noch hier saß?«, fragte Marleen aus einem Impuls heraus.

»Alte Dame? Ne. Ich habe gewartet, bis Sie weg waren, damit ich hier sauber machen kann. Von einer Dame hab ich nischt gesehen.«

Dann eben nicht, dachte Marleen und schaute in den Papierkorb. Sie war sicher, die alte Frau hatte die Zeitung in den Eimer geworfen.

»Haben Sie den Papierkorb geleert?«

»Na hör‘n Se mal. Ich hab gerade angefangen. Außerdem ist da doch eh nischt drin. Watt wollen Se denn?«

»Nichts. War nur eine Frage, danke.«

Sie tastete in den Hosentaschen nach der Anzeige, die die Frau ihr gegeben hatte. Das Papier knisterte beruhigend zwischen ihren Fingern.

Mein Leben bricht gerade auseinander und ich drehe komplett durch.

Sie wollte weg. Raus aus dem Krankenhaus, irgendwohin.

***

Eine kleine Glocke bimmelte aufgeregt, als sich die Tür öffnete, und noch einmal, als die Tür langsam wieder ins Schloss fiel.

Der Laden roch alt – wie eine Mischung aus feuchtem Keller und zugestelltem Dachboden, auf dem schon seit Jahren niemand mehr gewesen war. Sie wartete einen Moment, bis ihre Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, und auch darauf, dass jemand auftauchte, um sie in Empfang zu nehmen. Als nichts dergleichen geschah, wagte sie sich weiter vor.

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