Henri Bergson - Denken und schöpferisches Werden

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Bergson deutet die gesamte Wirklichkeit aus der metaphysischen Einheit des Lebens und entwirft auf dieser Grundlage eine neue intuitive Erkenntnistheorie, Psychologie, Naturphilosophie, Ethik
und Religionsphilosophie. Bergsons Einfluss reicht über die Philosophie hinaus auf die Existenzphilosophie und die Literatur. «Denken und schöpferisches Werden» erschien zuerst 1939 auf französisch, auf deutsch erstmals 1946. Es ist das letzte Buch Henri Bergsons, eine Bilanz seiner philosophischen Lebensarbeit, eine ausführliche Rechtfertigung seiner philosophischen Methode.

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Die letzte Gewähr aber findet die Lauterkeit und Echtheit seines leidenschaftlichen tiefen Wahrheitsstrebens in dem Adel und der absoluten Integrität seines Charakters. Nach den furchtbaren moralischen Zusammenbrüchen, die wir in den Zeiten der schweren Prüfung in der deutschen und europäischen Geistigkeit erlebt haben, sind wir besonders empfindlich geworden für eine windige Intellektualität, wie man sie bei der heutigen fachwissenschaftlichen Verkrüppelung so häufig antrifft, hinter der keine menschliche Substanz mehr steht. Wir können vor allem dem Philosophen kein Vertrauen mehr schenken, und mag er noch so geistreich sein, der die Echtheit seines geistigen Strebens nicht mit der Echtheit und Ganzheit seines Charakters besiegelt. Mit schlichter Selbstverständlichkeit, allem Demonstrativen abhold, hat Bergson die Charakterprobe bestanden, als in den Jahren der fürchterlichen Geistes- und Gewissensknechtschaft die große Versuchung und gefährliche Drohung an ihn herantrat. „Als im ,Etat français‘ (ich zitiere hier eine Stelle aus einem Artikel aus dem Rheinischen Merkur vom 15. November 1946) das Judenstatut verkündet war, bot die Regierung seines Landes dem großen Bürger jüdischer Abkunft und jüdischen Glaubens, dessen Ruhm in den hohen Schulen und Studierstuben der ganzen Erde seine Heimat hatte, in einer Art verlegener Scham, wie sie unseren deutschen Herren leider fremd gewesen ist, eine Ausnahmebehandlung an. Aber Bergson weigerte sich, aus solcher Hand ein solches Geschenk zu empfangen. Er, der seit Jahrzehnten gewohnt war, vor dem Forum des geistigen Frankreich und der Welt zu lehren, er legte sein Lehramt am Collège de France nieder. Er entäußerte sich aller Ämter, die ihm zu seiner eigenen und zu seiner Nation Ehre anvertraut waren. Und als kranker Greis in seinem 80. Jahr ging er hin — im Schlafrock und in den Pantoffeln, wie man berichtet, und von einem Diener geführt, um als Jude eingetragen zu werden in die Liste der Entrechteten, der Ausgestoßenen, der Ehrlosen, Wehrlosen, Schutzlosen.“

In der Wahl zwischen Sicherheit seiner Existenz und der Schändung und Lebensbedrohung zögerte er keinen Augenblick, auf die Seite des Leids und der Verfolgung zu treten. Und in seinem Testamente schrieb er: „Meine Überlegungen haben mich immer näher zum Katholizismus geführt .... Ich wäre übergetreten, wenn ich nicht seit Jahren eine furchtbare antisemitische Welle sich hätte vorbereiten sehen, ... ich wollte mich nicht von denen trennen, die schon morgen die Verfolgten sein werden, aber ich hoffe, daß ein katholischer Priester .... die Gebete an meinem Grabe verrichten möge“.

Diese wundervolle sittliche Haltung gibt ihm neben seinem genialen Werk einen Ehrenplatz unter den größten und vorbildlichen Persönlichkeiten der europäischen Geistesgeschichte.

Friedrich Kottje.

VORWORT

Die vorliegende Sammlung umfaßt zunächst zwei Abhandlungen, die wir ausdrücklich zu diesem Zweck geschrieben haben, und die also bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Sie nehmen ein Drittel des Bandes ein. Die übrigen Abhandlungen sind Aufsätze und Vorträge, die meist nicht mehr auffindbar und in Frankreich oder im Ausland erschienen sind. Alle datieren aus der Periode zwischen 1903 und 1923. Sie beschäftigen sich in der Hauptsache mit der Methode, die wir dem Philosophen glauben empfehlen zu müssen. Die beiden Abhandlungen, die die Einleitung ausmachen, haben es sich insbesondere zur Aufgabe gesetzt, den Urprung dieser Methode bloßzulegen, und die Richtung zu bezeichnen, die sie der Forschung aufprägt.

In einem 1919 unter dem Titel „Die geistige Energie“ (de l’Energie spirituelle) erschienenen Buch hatten wir „Abhandlungen und Vorträge“ vereinigt, die sich mit den Ergebnissen einiger unserer Arbeiten befassen. Unsere vorliegende Sammlung, in der „Abhandlungen und Vorträge“ zusammengefaßt sind, die sich diesmal auf die Forschungsarbeit selbst beziehen, soll die Ergänzung der ersteren sein.

Die Delegates of the Clarendon Press von Oxford haben uns gerne erlaubt, die beiden Vorträge, die wir 1911 an der Universität in Oxford gehalten haben, und die sie so sorgfältig herausgegeben haben, wieder abzudrucken. Wir sprechen ihnen dafür unseren verbindlichen Dank aus.

Henri Bergson.

EINLEITUNG

(Erster Teil)

Wachstum der Wahrheit - Rückläufige Bewegung des Wahren

Von der Präzision in der Philosophie — Die philosophischen Systeme — Warum sie das Problem der Zeit vernachlässigt haben — Was aus der Erkenntnis wird, wenn sie die wirkliche Zeit in sich aufnimmt — Rückwirkende Kraft des wahren Urteils — Spiegelung der Gegenwart in die Vergangenheit — Über Geschichte und geschichtliche Erklärung — Logik der Retrospektion

Was der Philosophie am meisten gefehlt hat, ist die Präzision. Die philosophischen Systeme sind nicht auf die Wirklichkeit, in der wir leben, zugeschnitten. Sie sind zu weit für sie. Man prüfe nur irgend ein passend ausgewähltes unter ihnen, so wird man sehen, daß es ebensogut auf eine Welt passen würde, in der es weder Pflanzen noch Tiere, in der es nichts als Menschen gäbe, und in der sich die Menschen des Essens und Trinkens enthielten, in der sie weder schliefen noch träumten, noch ihre Gedanken ziellos schweifen ließen, in der sie altersschwach geboren würden, um als Säuglinge zu enden, in der sich die Energie nicht zerstreute, sondern konzentrierte, kurzum auf eine Welt, in der alles gegen den Strich ginge und sich ins Gegenteil verkehrte. Ein richtiges System ist eben eine Gesamtheit von so abstrakten und infolgedessen unbestimmten Begriffen, daß man hierin neben dem Wirklichen alles Mögliche und selbst Unmögliches unterbringen kann. Eine Erklärung, die uns befriedigen soll, muß mit ihrem Gegenstand fest verwachsen sein: bei ihr besteht sozusagen keine Leere zwischen Gegenstand und Erklärung, kein Zwischenraum, in den eine andere Erklärung sich ebensogut einfügen ließe. Sie paßt nur für das eine bestimmte Objekt, dem sie einzig und allein angemessen ist. Von dieser Art kann die wissenschaftliche Erklärung sein. Mit ihr gehen absolute Genauigkeit und eine vollständige oder wachsende Evidenz Hand in Hand. Kann man das auch von den philosophischen Theorien sagen?

Eine philosophische Lehre schien uns früher hierin eine Ausnahme zu machen, und wahrscheinlich wurden wir dadurch in unserer frühesten Jugend besonders von ihr angezogen. Die Philosophie von Spencer zielte daraufhin, einen genauen Abdruck der Dinge zu nehmen, und sich dem Detail der Tatsachen anzuschmiegen. Zweifellos suchte auch sie sich auf unbestimmte Allgemeinbegriffe zu stützen. Wir fühlten wohl die Schwäche der „ First Principles. Aber diese Schwäche schien uns darin zu liegen, daß der ungenügend vorbereitende Vf. die grundlegenden Begriffe der Mechanik nicht hatte vertiefen können. Wir hätten diesen Teil seines Werkes gerne wieder aufgenommen, um ihn zu vervollständigen und tiefer zu begründen. Wir versuchten uns daran, unseren Kräften entsprechend. So stießen wir auf das Problem der Zeit. Hier erwartete uns eine Überraschung.

Wir waren tatsächlich höchst erstaunt, als wir sahen, wie die wirkliche Zeit, die die erste Rolle in jeder Entwicklungsphilosophie spielt, der Mathematik entgleitet. Da ihr Wesen im ständigen Vorübergehen besteht, so ist keiner ihrer Teile mehr da, wenn ein nächster folgt. Kein Teil läßt sich mit dem anderen zur Deckung bringen. Somit ist ein Messen unmöglich, unvorstellbar, undenkbar. Zweifellos enthält jeder Maßstab ein Moment willkürlicher Festsetzung, und es ist selten, daß zwei Größen, die gleich genannt werden, sich vollständig decken. Auch hier muß die Deckung für eine ihrer Erscheinungsformen oder ihrer Wirkungen möglich sein, die etwas von diesen Größen festhält: jedoch mißt man dann diese Wirkung oder jene Erscheinungsform. Aber angewendet auf die Zeit würde der Begriff der Deckungsgleichheit eine Absurdität in sich einschließen. Denn jede Wirkung der Dauer, die sich mit sich selbst zur Deckung bringen ließe und folglich meßbar wäre, würde ihrem Wesen nach nicht mehr eine Dauer sein. Wir wußten wohl seit unserer Schulzeit, daß die Dauer sich mißt durch die Bahn eines beweglichen Körpers, und daß die mathematische Zeit eine Linie ist. Aber wir hatten noch nicht bemerkt, daß diese Operation sich radikal von allen anderen Messungsoperationen unterscheidet, denn sie vollzieht sich nicht an einem Aspekt oder einer Wirkung, die symbolisch ist für das, was man messen will, sondern an einem Etwas, das jede Meinung ausschließt: die Linie, die man mißt, ist unbeweglich, die Zeit dagegen ist Bewegung; die Linie ist etwas endgültig Fertiges, die Zeit dagegen ist ein Werdendes und sogar der Grund von allem übrigen Werden. Das Zeitmaß bezieht sich niemals auf die Dauer als solche, soweit sie wirklich Dauer ist. Man zählt allein eine gewisse Anzahl von Endpunkten von Zeitintervallen oder von sogenannten Momenten, d. h. im Grunde von virtuellen Ruhepunkten der Zeit. Behaupten, daß ein Ereignis nach Ablauf einer Zeit stattfinden wird, besagt einfach, daß man von jetzt bis dahin eine Anzahl von Gleichzeitigkeiten einer gewissen Art gezählt haben wird. Zwischen den Gleichzeitigkeiten kann sich alles Beliebige abspielen. Die Zeit könnte sich ungeheuer, selbst unendlich beschleunigen: Für den Mathematiker, Physiker und Astronomen wäre damit nichts geändert. Der Unterschied für das Bewußtsein wäre jedoch tiefgreifend (ich will natürlich sagen, eines Bewußtseins, das nicht mit Molekularbewegungen innerhalb des Gehirns solidarisch wäre). Für ein solches Bewußtsein bedeutete es nicht mehr die gleiche Anspannung des Wartens von heute auf morgen, von Stunde zu Stunde. Dieser bestimmten Erwartung und ihrer äußeren Ursache kann die Wissenschaft nicht Rechnung tragen: Selbst wenn sie sich auf die Zeit bezieht, die abläuft oder ablaufen wird, so behandelt sie sie so, als ob sie abgelaufen wäre. Das ist im übrigen ganz natürlich. Ihre Rolle ist es, vorauszusehen. Sie zieht aus der materiellen Welt all das heraus, was der Wiederholung und Berechenbarkeit fähig ist und was infolgedessen nicht dauert. Sie bewegt sich damit in derselben Richtung, nur nachdrücklicher, wie der gesunde Menschenverstand, der schon eine Vorstufe von Wissenschaftlichkeit ist: Wenn wir in der Umgangssprache von Zeit reden, denken wir für gewöhnlich an das Maß der Dauer und nicht an die Dauer selbst. Aber man fühlt und erlebt diese Dauer, die die Wissenschaft eliminiert, die so schwierig zu erfassen und auszudrücken ist. Sollen wir nicht einmal untersuchen, was sie wirklich ist? Wie würde sie einem Bewußtsein erscheinen, das sie nur erleben wollte, ohne sie zu messen, das sie erfassen würde, ohne sie zu fixieren, das sich selbst schließlich als Objekt nähme, und das, Zuschauer und Akteur, spontan und reflektierend zugleich, die fixierende Aufmerksamkeit und die fliehende Zeit verschmelzen lassen würde?

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