Gerhard L. Durlacher - Tetralogie des Erinnerns
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Durlachers preisgekrönte autobiografischen Schriften sind von «bitterer Präzision und schockierender Eindringlichkeit». (Neue Zürcher Zeitung)
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Wenn aus der Schmiede die kreischenden Geräusche der Drehbank oder das dumpfe Dröhnen des Ambosses zu hören ist, stecken wir die Köpfe um die Ecke durch die Tür der Werkstatt und grüßen Harros Onkel, der dort Chef ist. Mit tiefer, rollender Stimme wünscht er seinem Neffen einen guten Schultag und nickt mir zu, als gehörte ich ganz selbstverständlich dazu.
Maria bleibt am Fuß der Steintreppe stehen, die zur Terrasse vor dem Schultor fuhrt, und winkt uns nach, wenn wir ordentlich in Dreiherreihen durch die große Tür hineindirigiert werden.
Einige Klassenkameraden grüßen mich flüchtig, doch die meisten schauen durch mich hindurch. Die Jungen, die sich um Fritz mit den Lederhosen scharen, wenden den Kopf ab. Herr Kreis hat sie bestraft, als sie Walter und mir ein Bein gestellt und uns zu Stinkjuden erklärt haben.
Wir klappen die Holzsitze an den quietschenden Scharnieren herunter, schieben uns in die Bank und nehmen die Hefte und Federkästen aus dem Ranzen.
Dann taucht hinter dem kleinen Fenster in der Klassentür der Kopf unseres Lehrers auf. Die Tür ist noch nicht offen, als die ganze Klasse aufspringt und jeder sich neben die Bank stellt. Sobald er vor dem Katheder steht, heben alle Jungen außer Walter und mir den gestreckten rechten Arm und rufen einstimmig: »Heil Hitler, Herr Lehrer.«
Er hebt nur die Hand mit der uns zugekehrten Handfläche und murmelt wie zum Dank ebenfalls Heil Hitler.
Wochenlang hat die Klasse geübt, um das Zeremoniell wie ein Mann auszuführen. Fast unhörbar hat Herr Kreis für mich hinzugefügt, daß ich den Gruß nicht mitzumachen brauche. Die Lieder singe ich mit, wenn auch nicht aus voller Brust. Die feindseligen Wörter summe ich nur und stelle mich dumm, als verstünde ich nicht, was sie für uns bedeuten.
In der Pause rede ich mit Harro; unsere Wege trennen sich erst vor dem Garagentor. Sein Onkel, der Schmied, ist auf dem Heimweg eine Bake der Sicherheit.
Vater ist sehr selten daheim. Er macht weite Reisen mit großen Koffern voll Gardinenstoffen und bedruckten Tischtüchern. Seit er kein Geschäft mehr besitzt, sehe ich ihn die Woche über nicht. Die kurzen Karten, die er mit dicken Buchstaben schreibt, sagen nicht mehr, als daß es ihm gut oder mäßig geht, und in einer Art Geheimsprache teilt er Mutter mit, wie hoch sein Umsatz an diesem Tag, in dieser Woche war. Wenn er samstags oder sonntags zu Hause ist, machen wir einen Ausflug. Von dem schiefen Bergbähnchen, in dem man trotzdem gerade sitzt, wenn es vom dicken schwarzen Kabel hochgezogen wird, lassen wir uns auf den Merkur tragen, oft in Gesellschaft von Freunden meiner Eltern, die nie einen Spielkameraden für mich dabei haben. Im Café oben auf dem Gipfel langweile ich mich und darf mit Münzen, die mir Mutter gibt, ein buntbemaltes Blechei aus dem Automaten ziehen, in dem etwa hundert solcher Eier hinter Glas aufgestapelt sind. Die Spielzeuguhr, die in meinem Ei steckt, geht noch am selben Nachmittag kaputt.
Als meine Tante mit dem Lockenhaar aus Berlin im Hotel Gretel auf dem Fremersberg wohnt, ist sonntags ein Fest. Senta, meine Schäferhündin, darf nicht mit. Tantes Barsoi ist sehr scharf und bissig, obwohl er mir gegenüber ganz zahm tut.
Ich treibe mich in den Gängen und im Garten herum und werde in der Küche mit Torte und Eis vollgestopft, bis mir beinahe übel wird. Die dicke blonde Küchengehilfin bekommt dafür einen Verweis von Dodi, der Chefin, einer Bekannten meiner Tante und ihres Freundes. Sie nimmt mich mit auf die Terrasse, wo alle bei Kaffee und Kuchen sitzen und flüsternd über die Artikel in den Sonntagsblättern reden. Manchmal ist Vaters Stimme zu hören. Mutter zischt warnend seinen Vornamen, und gedämpft plätschert das Gespräch weiter dahin.
Jetzt gehe ich morgens immer allein zur Schule mit Harro, der vor der Garage auf mich wartet. Marias trauriges Gesicht, ihre Hand, die mir hinter den Scheiben von Vaters Auto Abschied winkt, erscheint jeden Abend beim Einschlafen vor meinen geschlossenen Augen. Ihr Weggehen schmerzt mich noch immer und ich bete jede Nacht darum, daß sie zurückkommt.
Mia, eine entfernte Verwandte aus Frankfurt, ist kein Ersatz für sie. Ihr molliges Gesicht ist freundlich. Mit dunklen Augen schaut sie in die Ferne, aber nicht nach mir. Ihr Zopf ist lang und dick und braun. Ich darf nicht daran ziehen. Manchmal nimmt sie mich sonntags auf einem Spaziergang mit, schneidet sogar eine Vogelpfeife aus Kirschholz für mich. Wenn sie ihrer Freundin begegnet, die auf zwei Kleinkinder aufpaßt, dann redet und redet sie immerfort, als wäre ich nicht vorhanden.
Beim schrillen Klingeln des Telefons am Sonntagmorgen springt Vater erschrocken aus dem Bett. Ich schlafe längst nicht mehr und betrachte die großen ovalen Fotos von Mutters Eltern, die über den rotgeflammten Kopfenden hängen. Seit Vaters Mutter bei uns wohnt, steht mein Bett vor dem hohen Fußende der elterlichen Ehebetten. Ich habe genügend Gelegenheit, das Porträt meines Großvaters zu studieren. Ich habe ihn kaum gekannt, aber seine Lieder in einer fremden, weichen Sprache, seine Späße und seine hell bimmelnde goldene Uhr leben verschwommen und warm in meiner Erinnerung fort.
Mit blassem, bestürztem Gesicht kommt Vater vom Telefon zurück, flüstert aufgeregt etwas zu Mutter und beide ziehen sich in größter Eile, fast ohne Worte an. Mia soll mit mir spazierengehen, sie müssen in einer dringenden Angelegenheit zu Tante Mina, Omas jüngster Schwester.
Es ist sonnig, aber kühl. In meiner neuen Lederhose, mit bloßen Knien, spaziere ich neben Mia zum Hügel hinter der Schule. Dort trifft sie ihre Freundin, und hinter dem Kinderwagen herlaufend reden sie pausenlos miteinander. Ich weiß nicht, was ich mit den kleinen Kindern spielen soll. Aus Langeweile reiße ich Gras und Blumen ab, blase auf den Halmen, werfe mit Kieselsteinen und spüre plötzlich ein ganz dringendes Bedürfnis. Ich schäme mich, es vor Mias Freundin offen zu bekennen und beschließe, allein nach Hause zu gehen. Zuerst gehe ich schnell, dann renne ich durch die Straßen, die am Sonntagmorgen wie ausgestorben sind, an Onkel Rudis Geschäft entlang zum Leopoldsplatz und am Kino vorbei in unsere Straße, als mir in meiner großen Not einfällt, daß niemand zu Hause ist und daß Tante Minas Wohnung um die Ecke mir Rettung verspricht. Ich hämmere an die Tür und läute, als stünde das Haus in Flammen.
Mit großen, erschrockenen Augen öffnet Irene, Tante Minas Tochter, die Haustür, und schlägt ängstlich die Hand vor den Mund mit den Kaninchenzähnen, als ich sie beiseite dränge und zum WC stürze.
Im Gang höre ich ein Durcheinander aufgeregter Stimmen, Mutter will zu mir herein und hören, was mit mir los ist. Sie ist verstört und hat verweinte Augen, und einen Augenblick lang fürchte ich, ich könnte schuld daran sein.
Als ich, beschämt über mein Mißgeschick, mit Mutter das Zimmer betrete, sitzen die Verwandten mit blassen Gesichtern und roten Augen um den Tisch. Fragend sehe ich Vater an, und fast tonlos sagt er zu mir: »Heute nacht haben sie Onkel Adolf nach Dachau abtransportiert.« Ich verstehe nicht recht, was er meint, weiß aber ganz sicher, daß es tausendmal schlimmer ist als das, was mir soeben passiert ist.
Vater reist am nächsten Montagmorgen später ab als gewöhnlich. Mutter sagt mit erstickter Stimme, sie habe Angst um seine Sicherheit, doch er winkt fast fröhlich ab und meint, ihm könne so etwas nicht passieren.
Ich würde heute gern die Schule schwänzen, aber beide finden, das könnte zu sehr auffallen.
Harro erwartet mich ungeduldig am Garagentor und runzelt die Stirn, weil ich zu spät komme. Auf dem Weg zur Schule erfahren wir, daß sein Onkel, der Schmied, nicht in der Werkstatt ist; der Geselle sagt, er sei seit gestern abend nicht zu Hause gewesen.
Auf dem Treppenabsatz vor der Schule stehen mindestens zehn Klassenkameraden in den braunen Uniformen des Jungvolks um Fritz herum. Die Koppeln blitzen, die braunen Hemden sind frisch gebügelt, als gäbe es in ihrem Club ein Fest. Sie schauen kriegerisch drein, und die älteren Jungen, ebenfalls in brauner Montur, geben sich ihnen gegenüber kameradschaftlicher als sonst.
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