Gretel Mayer - Die Tote vom Chiemsee

Здесь есть возможность читать онлайн «Gretel Mayer - Die Tote vom Chiemsee» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Tote vom Chiemsee: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Tote vom Chiemsee»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Tod auf der Fraueninsel
Tod auf der Fraueninsel
Chiemgau 1933. Am Ufer des Chiemsees wird die Tochter einer Münchner Schauspiellegende tot aufgefunden. Musste die junge Frau sterben, weil sie sich den Nationalsozialisten widersetzte? Oder ist womöglich ihr Vater der Täter, der tief gekränkt ist, weil sie nicht in seine Fußstapfen treten wollte? Der junge Dorfpolizist Gustav Fanderl und sein Kollege Benedikt von Lindgruber begeben sich auf die Suche nach der Wahrheit – und geraten dabei in die dunkelsten Ecken der beschaulichen Dorfgemeinschaft … .

Die Tote vom Chiemsee — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Tote vom Chiemsee», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Im Kloster hatte sie sich anfänglich recht wohlgefühlt. Die ganzen gesellschaftlichen Anforderungen fielen weg, sie konnte in ihre Bücher abtauchen und musste sich nicht mehr entscheiden, welches Kleid und welchen Hut sie heute tragen sollte. Doch dann war Flora gekommen und hatte die Welt von draußen in die klösterliche Abgeschiedenheit gebracht. Sophie war von einer seltsamen Unruhe ergriffen worden, die sie sich nicht erklären konnte.

Hilda hatte mittlerweile schon ein ganzes Beet geharkt und hoffte, dass der von der Schneelast platt gedrückte Salat sich irgendwann wieder aufrichtete. Sie hatte gar nicht erwartet, dass sich Sophie zu ihr gesellen würde, und eigentlich war es ihr auch lieber so. Ihre Mitschwester hatte keinerlei Interesse an Pflanzen und konnte ein Unkräutlein nicht von einer Blume unterscheiden. Da sie aber zu stolz war, jedes Mal nachzufragen, harkte sie oft die falschen Gewächse aus dem Beet, und Hilda blutete das Herz.

Wie anders war da Flora gewesen. Sie hatte Interesse gezeigt, nachgefragt und sich schließlich recht geschickt angestellt. Und während Sophie bei der Gartenarbeit immer ächzte und stöhnte und sich den Rücken hielt, hatte Flora geplaudert und vor sich hin gepfiffen.

Hilda hatte ihr vom Bauernhof in Brannenburg, von ihren acht Geschwistern und von der Krankheit der Mutter erzählt. Als die Mutter vor drei Jahren gestorben war, hatte der Vater mit viel Enzian ein halbes Jahr getrauert und nach einem Jahr die Rosa Gfellner aus Bad Aibling geheiratet. Für Hilda hatte dies das Ende bedeutet. Als Älteste war sie wie eine Mutter für die jüngeren Geschwister gewesen und hatte die Stelle der Hausfrau übernommen. Es war viel Arbeit gewesen, doch sie hatte es sehr gern getan und sich oft vorgestellt, selbst einmal mit einem tüchtigen Mann einen Bauernhof zu bewirtschaften und viele Kinder zu haben. Aber Rosa Gfellner hatte alles an sich gerissen, sie war nun die neue Frau im Haus, und der Vater hatte keinerlei Anstalten gemacht, seiner ältesten Tochter beizustehen. Nein, er war froh, als Hilda fort war, da musste er kein schlechtes Gewissen haben und vor allem die Reibereien zwischen den beiden Frauen nicht mehr ertragen.

Hilda hatte noch ein wenig gewartet, ob ihr nicht der Franzl Ottinger vom Nachbarhof, mit dem sie oft bei der Kirchweih getanzt und der sie auch ein paarmal sehr leidenschaftlich geküsst hatte, einen Antrag machte. Aber der Franzl äußerte sich nicht, und nach einigen Nächten voller Schmerz und Tränen entschied sie sich für Frauenchiemsee. Doch Hilda war ehrlich zu sich; sie war eine leidenschaftliche Person und hätte gerne einmal den Körper eines Mannes an ihrem gespürt. Sie wusste, dass die Phantasien, die sie zuweilen hatte, keineswegs klösterlich waren.

An einem schönen Sommerabend – Sophie war schon zu ihren Heiligen gegangen – sprach sie mit Flora darüber. Flora hörte ihr lange zu und meinte dann, dass diese körperlichen Wünsche doch ganz normal seien und es wohl keine Nonne gebe, die nicht immer mal wieder davon heimgesucht werde. Sie, Hilda, sollte doch einmal in sich gehen und sich fragen, was ihr wichtiger wäre: Eine Braut Jesu zu sein oder eine Frau mit einem Mann aus Fleisch und Blut an ihrer Seite, dem sie auch Kinder gebären wollte. Auch von sich erzählte Flora ein wenig; von ein paar ihrer Liebeleien am Theater, die aber mehr ein Spiel gewesen seien, vom promiskuitiven Leben ihrer Eltern, das sie ganz und gar nicht billigte, und von ihrer tiefen Zuneigung zu Theo, dem Sohn des Seewirts.

Hilda richtete sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wo war eigentlich Sophie? Vermutlich in der Klosterbibliothek, um ein neues Buch zu holen. Hilda setzte sich noch ein wenig auf die Bank und spürte, wie sich Schweißperlen mit Tränen vermischten und in ihren Augen brannten. Flora war tot, nie mehr würde sie die Beete harken, nie mehr hier neben ihr sitzen, mit ihr lachen oder ihr Zuspruch geben. Was war Schreckliches geschehen mit ihr? Und warum starben denn gerade die Menschen, die sie in ihr Herz geschlossen hatte, wie die Mutter, wie Flora?

»Hilda, auf zum Küchendienst«, rief Schwester Kreszentia aus einem Fenster des Küchentraktes.

Wie lange würde wohl die alte Schwester noch da sein, die ihr so herzlich zugetan war, die sie manchmal drückte und »mei liabs Madl« zu ihr sagte?

»Waren denn nicht gestern schon Floras Eltern da?«, fragte Hilda, als sie in der Küche vor einem Berg zu schälender Kartoffeln saß.

Kreszentia nickte und antwortete nur mit einem kurz angebundenen »Ja«. Sie wollte nicht weiter darüber reden, und Hilda bemerkte das sofort.

Es war eine schreckliche Zusammenkunft zwischen der Äbtissin und Floras Eltern gewesen. Kreszentia hatte Tee serviert und sich dann sofort zurückgezogen. Doch schon in der kurzen Zeit, als sie den Tee in die Tassen goss und die Zuckerdose zurechtrückte, hatte sie eine ungeheure Spannung im Raum gefühlt. Die Äbtissin hatte die Hände ineinander verkrampft, dass die Knöchel weiß hervortraten, kreisrunde rote Flecken brannten auf ihren Wangen in dem ansonsten leichenblassen Gesicht. Vom Gesicht ihrer Schwester sah man nichts, da es vom Schleier verhüllt war, nur hie und da schluchzte sie auf, und Schwester Kreszentia empfand bei diesem Schluchzen das Gleiche wie Fanderl und Benedikt. Es waren Bühnenschluchzer, es fehlte ihnen an Ehrlichkeit. Siegfried von Prielmayer saß leicht gekrümmt auf der Kante seines Stuhles, ein wenig sah er aus wie eine schwarze Krähe, die gleich aufflattern und der Äbtissin die Augen aushacken würde. Als Schwester Kreszentia gerade dabei war, die Türe hinter sich zu schließen, ertönte seine Stimme, und es war deutlich seine Bühnenstimme, die in das eiskalte Schweigen hinein ertönte.

»Du hast uns das Liebste genommen, das wir hatten, Elisabeth.«

Schwester Kreszentia kannte die Geschichte der Äbtissin und ihrer Schwester sehr gut. Als Elisabeth Rottmann, die kurz darauf Schwester Klara wurde, ins Kloster gekommen war, hatte sie zu der mütterlichen Schwester Kreszentia, die damals in ihren mittleren Jahren war, bald Vertrauen gefasst und ihr ihre Geschichte erzählt.

Elisabeth und Henriette Rottmann waren die Töchter des Hofapothekers Rottmann und wuchsen sorglos in gediegener, wohlhabender Umgebung auf. Allerdings waren die Schwestern von klein auf sehr verschieden. Elisabeth, die Ältere, war schon immer die Ernsthaftere, Besonnenere der beiden und eher zurückhaltend im Umgang mit anderen Menschen. Sie blieb gerne für sich, las jedes Buch, das ihr in die Hände fiel, und gab, eher knochig, mit schmalem Gesicht und glattem brünetten Haar, nicht allzu viel auf ihr Aussehen.

Henriette, drei Jahre jünger, war die Extrovertierte, Lustige, die immer eine Schar von Freundinnen um sich hatte, ihr lockiges blondes Haar jeden Tag in einer anderen Frisur präsentierte und schon mit vierzehn verführerische weibliche Kurven entwickelte, was die Blicke der Männer auf sie zog. Den zahllosen Bällen, an denen Henriette ab ihrem sechzehnten Lebensjahr teilnahm, immer mit voller Tanzkarte, blieb Elisabeth lieber fern. Gelegentlich allerdings legte die Mutter Wert auf ihr Erscheinen, kam sie doch langsam ins heiratsfähige Alter.

Auf einem dieser Bälle lernte Elisabeth Erhard Strassner kennen, einen Studienassessor aus gutem Hause. Er hatte beste Manieren, trug eine Nickelbrille und machte Elisabeth unaufdringlich formvollendet den Hof. Seine ruhige, etwas altmodisch seriöse Art gefiel ihr.

So unternahm man einiges zusammen, machte Spaziergänge im Englischen Garten, ging in Museen und las sich gegenseitig Gedichte vor. Zwischendurch griff Erhard nach Elisabeths Hand, und einmal küsste er sie zum Abschied sanft auf die Lippen. Die ganze Familie und auch Elisabeth erwarteten in Bälde seinen Antrag; Elisabeth konnte sich ein ruhiges Leben an Erhards Seite ganz gut vorstellen. Dass natürlich auch geschlechtliche Vereinigung und möglicherweise schmerzhafte Geburten zu einer Ehe gehörten, war ihr klar, doch sie stellte sich diese als kurze Episoden vor, die man eben hinnehmen musste, ehe man wieder am Kamin saß und in Ruhe ein Buch las.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Tote vom Chiemsee»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Tote vom Chiemsee» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Tote vom Chiemsee»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Tote vom Chiemsee» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x