Der Autor
Maik Teriete ist Sozialpädagoge mit Weiterbildungen in systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapie sowie systemischer Supervision. Den Bereich Autismus kennt er seit mehr als zwanzig Jahren. Zunächst in der Förderung von Menschen mit Autismus tätig, führte er später auch Fachberatungen und Fortbildungen durch. Zudem übernahm er die Leitung zweier Förder- und Beratungsstellen. Heute ist er in freier Praxis als systemischer Supervisor, Coach, Fachberater und Fortbilder in verschiedenen Arbeitsfeldern in Berlin tätig.
Maik Teriete
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1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-034242-2
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-034243-9
epub: ISBN 978-3-17-034244-6
mobi: ISBN 978-3-17-034245-3
Vorwort
Warum dieses Buch?
Der Entschluss, dieses Buch zu schreiben, kam nicht »über Nacht«, sondern entstand eher nach und nach. Mehrere Jahre war ich skeptisch gewesen, ob sich die Arbeit im Bereich Autismus überhaupt mit dem systemischen Ansatz vereinbaren ließe. Machte ich diesbezüglich in meinen Förderungen mit Menschen mit Autismus unterschiedliche Erfahrungen, so gelang die Übertragung der systemischen Methoden in die Supervision in diesem Bereich ohne Probleme. »Rückenwind« bezüglich der Vereinbarkeit erhielt ich durch positive Rückmeldungen von Teilnehmenden meiner Fortbildungen zum Thema Autismus hinsichtlich meiner offensichtlich systemischen Beschreibungen oder meiner Betrachtungsweise des Themas. Ein weiterer »Prüfstein« war meine Abschlussarbeit der Weiterbildung »systemische Supervision«, die ich ebenfalls zum Thema Autismus schrieb.
In der Praxis werden die Grundlagen und die Methoden der systemischen Therapie und der systemischen Supervision bereits seit vielen Jahren breit angewandt. Literatur zum Thema »systemische Therapie im Bereich Behinderung« gibt es bisher wenig. Schon gar nicht im Bereich Autismus. Dabei gibt es hier m. E. zahlreiche Ansatzpunkte, die beispielsweise in den Förder- und Beratungsangeboten durch die Integration systemischer Methoden verbessert werden könnten. Es wäre sehr schön, wenn das Buch einen Anstoß geben könnte, die systemische Arbeit im Bereich Autismus voranzubringen. Konkrete Vorschläge hierzu finden sich in den einzelnen Kapiteln.
Dieses Buch soll eine Grundlage sein für Therapeuten, Psychologinnen und Supervisoren, die sich der Thematik Autismus neu, weiter oder intensiver zuwenden wollen. Es soll die Professionalisierung in der Beratung in diesem Bereich unterstützen und als Grundlage für neue Ideen und konkrete Beratungsangebote dienen.
In diesem Buch finden sich allgemeine Informationen und Hintergrundwissen zum Thema Autismus, kombiniert mit konkreten Erfahrungen, die ich während meiner langjährigen Arbeit in diesem Bereich machen durfte ( Kap. 2.1 2 Was bewirkt Autismus? 2.1 Was bewirkt Autismus bei den Betroffenen? »Was ist das Schlimmste, was Sie sich vorstellen können?« »Überraschungen« (Frau mit Autismus) Die diagnostischen Kriterien legen fest, wann eine Autismus-Störung vorliegt. Wie der DSM-5 von einem Autismus-Spektrum zu sprechen, macht allerdings schon deutlich, dass sich auf diesem Spektrum sehr diverse Menschen finden lassen, die ganz unterschiedliche »Besonderheiten« mit sich bringen. Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und der im Laufe des Lebens wachsenden Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen, sind Menschen mit dem »Asperger-Syndrom«, vor allem im Bereich der sprachlichen Entwicklung, durchaus lern- und anpassungsfähig (Vogeley, 2016). Sie wissen um ihre Besonderheiten und sind oftmals zu bewundernswerten Leistungen in der Lage. Menschen mit »Frühkindlichem Autismus« verfügen hingegen in der Regel nicht über entsprechende Fähigkeiten. Ihre Entwicklung verläuft anders – vor allem in Bezug auf das selbstbestimmte Erlernen von Bewältigungsstrategien für den Umgang mit Herausforderungen. Wie »schwer« die entsprechenden Menschen beeinträchtigt sind, muss je nach Blickwinkel unterschiedlich beantwortet werden. Zu berücksichtigen bei der Beurteilung des Schweregrades sind auch die vorherrschenden Vorstellungen darüber, welchen Einfluss die Diagnose auf das weitere Leben hat. Wird dieser als gering eingeschätzt, wird eine Person vermutlich angeben, dass sie »leicht betroffen« ist. Geht die Diagnosestellung mit erheblichen (einschränkenden) Auswirkungen einher – z. B. Schwierigkeiten beim Finden einer Anstellung oder Bedarf an intensiver Unterstützung aus dem Umfeld – könnte dies die Einschätzung »schwer betroffen« zur Folge haben Allein anhand der Frage nach dem Vorliegen einer »geistiger Behinderung« oder einer »normalen bis überdurchschnittlichen Intelligenz« lässt sich die Einschätzung bezüglich der »Schwere« der Beeinträchtigung durch die Diagnose Autismus also nicht treffen ( Abb. 2.1 ). Abb. 2.1: Grundbereiche Autismus plus Wahrnehmung/Stress
, Kap. 3.4
). Auch Kommentare und Zitate von Menschen mit Autismus werden integriert. Jegliche Praxisbeispiele sind vollkommen anonymisiert, sodass ein Rückschluss auf etwaige Personen aus dem realen Leben nicht möglich ist. Als weiteres Element werden Fragetechniken und Tools beschrieben, die in der Beratungsarbeit in diesem Bereich direkt eingesetzt werden können. Ziel des Buches ist es, dem Thema einerseits in seiner Komplexität und Vielschichtigkeit gerecht zu werden, und andererseits durch konkrete Praxisbeispiele und Anregungen die Verbindung zum Arbeitsalltag zu ermöglichen.
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