Michael Horvath - Wiener Hundstage

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Wiener Hundstage: краткое содержание, описание и аннотация

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Sarkastisch, cool und bitterböse.
Hitzewelle in Wien. Doch statt den Tag entspannt am Tresen zu verbringen, wird der Journalist Paul Mazurka damit beauftragt, den Mord an einer Kollegin zu recherchieren. Von da an ist es vorbei mit der Ruhe. Denn er bekommt es mit einer abtrünnigen vatikanischen Geheimgesellschaft zu tun, die tief in illegale Geschäfte mit dubiosen Organisationen verstrickt zu sein scheint. Mächtige Gegner also – doch Mazurka spielt nach einen eigenen Regeln und wird von Helfern unterstützt, die ebenfalls mit allen Wassern gewaschen sind …

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Es blieb nur mehr die letzte Serie. Wenn zwischen Ortbauers Ermordung und ihren Veröffentlichungen ein Zusammenhang bestand, dann musste er hier zu finden sein. Abermals ging ich chronologisch vor, unoriginell, aber, wie mich die Erfahrung gelehrt hat, nützlich, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Also Artikel eins von Serie drei. Schlag das Heft auf. Lies den Aufmacher. Du traust deinen Augen nicht? Dann lies ihn ein zweites Mal. Jetzt glaubst du’s. Klapp das Heft zu. Vergiss es. Für heute. Für immer.

Der Witz an der Sache war, dass ich mir und dem hilfsbereiten Blondschopf, dessen Name mir nie einfiel, die Mühe hätte sparen können. Denn diese Artikel kannte ich. Wer kannte sie nicht? Die Serie war Sarah Ortbauers Glanzstück gewesen; der Gipfel ihrer Karriere; ihr Schwanengesang. Blüh, bevor du stirbst. Das hatte sie getan.

Sie sind hinter mir her. Eine Gruppe, eine Organisation. Mehrere, vielleicht sogar viele. Oh ja. Sogar verdammt viele. Prüf nach, wer der Mann neben dem Bischof ist. Der Grund, warum sie Sarah umgebracht haben … Vergiss es. Geh nach Hause. Die Organisation war die heilige römisch-katholische Kirche. Sarah Ortbauers letztes Opfer war der österreichische Kardinal.

Erinnern Sie sich: Etwa im März brachte ein Mann, der der Öffentlichkeit bislang in höchstem Maße unbekannt gewesen war, eine schwerwiegende (und folgenschwere) Anschuldigung vor. Günther Abfalter war ein kleiner Angestellter, der mit Frau und Kind ein kleines, braves und in jeder Hinsicht unspektakuläres Leben geführt hatte. Kein Konkurs, keine Vorstrafen, kein Meineid, kein verweigerter Wehrdienst, kein Ladendiebstahl, kein psychiatrisches Gutachten. »Unbescholten« lautet das dazu passende Fremdwort. Lassen wir uns das Wort auf der Zunge zergehen. Unbescholten. Wer möchte das nicht gerne sein? Ein Mann, dem jedes Gericht glauben muss, denn wir leben schließlich in einer Demokratie, vor dem Richter sind wir alle gleich et cetera. Er wandte sich mit seiner Geschichte direkt an Ortbauer, die ihm als kompetente, vor allem aber mutige Journalistin bekannt war. Und Mut war notwendig, um die Story zu veröffentlichen. Abfalter behauptete, vor dreißig Jahren, als knapp vorpubertärer Zögling eines katholischen Internats, von Pater Heinrich Grunert sexuell missbraucht worden zu sein.

Natürlich, das hat es hin und wieder schon gegeben. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass es der Beschuldigte in diesem Fall in dreißig verschwiegenen Jahren zum Oberhaupt der österreichischen Kirche gebracht hatte. Kardinal Heinrich Grunert. Die Bombe war gezündet worden. Sie explodierte und hinterließ einen Krater. Grunert war vorher nicht sonderlich beliebt gewesen; er galt als Wojtyłas Wunschkandidat, als Reaktionär, der zwischen Marienkult und Heiligenverehrung mit beiden Augen angestrengt in Richtung Monarchie schielte. Jetzt sank seine Beliebtheit unter den Gefrierpunkt. Nicht etwa, weil man Abfalters Geschichte so ohne Weiteres geglaubt hätte. Unbescholten sein ist eines, Kardinal sein ein anderes. Einfach deshalb, weil Grunert sich zwischen Ja und Nein für die schlechteste Möglichkeit entschied. Er schwieg. Er schwieg, und die Kirche mauerte, allen voran der St. Pöltner Bischof Konrad Immermann, Erzreaktionär und God’s own ironfist, dessen eherne Stimme das Schweigen seines Chefs zu übertönen versuchte.

Wenn gegen einen Bürger der Republik eine Anschuldigung diesen Ausmaßes vorgetragen wird, dann muss er sich vor Gericht verantworten. Nicht so in Katholien. Der Papst ließ verkünden, die leidige Angelegenheit zähle zu den Vatikan-Interna, Punktum. Aber die Trennung von Staat und Kirche ist in Österreich gesetzlich garantiert, warfen schüchtern ein paar vorlaute Kritiker ein. An sich ja, tönte Immermann als alter Wojtyła-Intimus retour, aber natürlich gilt das nur so lange, bis der Papst ex cathedra spricht. Denn dann ist er unfehlbar, alles klar? Also Ende der Debatte, ab nach Hause und amen.

Grunerts Schweigen trat etwas Unvorhergesehenes los. In Windeseile bildete sich ein Komitee von Katholiken, die ein sogenanntes Kirchenvolksbegehren auf die Beine stellten. Fünfhunderttausend Gläubige unterschrieben; für ein Acht-Millionen-Land ein recht ansehnlicher Haufen. Forderungen, die auf eine Gesamtreform der Kirche hinausliefen. Dagegen nahm sich das zweite Vatikanum wie eine Lappalie aus.

Hatte Grunert nun, oder hatte er nicht? Man wusste es nicht. Auch innerhalb der Kirche sank die Zahl derer, die ihn für unschuldig hielten, mit jedem Tag. Der Fall Grunert war noch nicht abgeschlossen. Doch die Frau, die die Bombe gezündet hatte, war ermordet worden.

Ich kopierte Ortbauers Grunert-Artikel und gab die Hefte zurück. Mit herzlichem Dank für die prompte Hilfe.

»Woher das plötzliche Interesse an Ihrer Kollegin?«, fragte Blondschopf süffisant. Sie hatte jedenfalls die Nachrichten nicht gesehen. »Ist das nur beruflich oder auch privat?«

Ich zuckte die Schultern. »Wenn, dann wäre es vergebliche Liebesmüh. Verraten Sie mir Ihren Namen?«

Während sie die Brille abnahm, sagte sie, nur eine Spur schnippisch: »Wenn’s wieder kühl genug ist, dass Ihr armer Kopf ihn auch behalten kann.« Sie winkte mit dem Brillenbügel, als ich den Saal verließ. Ich erkundigte mich beim Informationsstand.

»Warum? Wollen Sie eine Beschwerde anbringen?«

»Das exakte Gegenteil. Ein großes Lob für eine fähige Mitarbeiterin.«

Ich erfuhr, dass sie Sonja Trebermann hieß. Beim nächsten Besuch würde ich sie verblüffen.

Zu Hause machte ich mir einen Teller Tagliatelle alla Carbonara zurecht. Im Sommer wie im Winter bevorzuge ich die leichte Küche; Pasta, Speck, Eier, frisch geriebener Parmesan und Pfeffer sind dafür unverzichtbar. Ich trank Weißwein gespritzt und rauchte eine Camel light. Es war die vierte. Mein Gott, lebe ich gesund.

Keine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Noch kein Grund, sich Sorgen um einen verschwundenen Freund zu machen, redete ich mir ein. Nach ein paar unerquicklichen Telefonaten (die meisten Redaktionen schienen bei freien Mitarbeitern grundsätzlich ein Zahlungsziel von drei Monaten zu veranschlagen; Buchverlage waren da kaum besser) und einer nicht minder unerquicklichen Überprüfung der Barschaft, die auf den Schilling ident war mit meinem pekuniären Gesamtvermögen, zog ich, einer vagen Idee folgend, den ersten Band des Wiener Telefonbuchs aus der Lade und wurde tatsächlich fündig. Günther Abfalter. Der Mann, der behauptete, von Heinrich Grunert sexuell missbraucht worden zu sein. Kurz entschlossen wählte ich die Nummer. Eine nichtssagende Männerstimme meldete sich.

»Spreche ich mit Herrn Abfalter? Mein Name ist Mazurka. Ich bin Journalist und –«

Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich drückte die Wahlwiederholtaste und wartete. Nach dem zweiten Freizeichen schaltete sich ein Anrufbeantworter ein. Ich wartete den Piepton ab und sagte: »Herr Abfalter. Ich bin ein Freund von Sarah Ortbauer. War es, denn Sarah ist ermordet worden. Ich bitte Sie um ein kurzes Gespräch. Wenn Sie es wünschen, werden wir kein Wort über Grunert verlieren. Sie können mich unter meiner Nummer zurückrufen.« Ich gab die Nummer durch und legte auf.

Keine zehn Minuten später läutete das Telefon. Zwischen Stoßseufzern und Beileidsbekundungen der Kategorie »Oh Gott, das arme Mädchen« gab er mir zu verstehen, er sei jetzt bereit, mit mir zu reden, ja, er ging sogar so weit, sich auf ein persönliches Treffen einzulassen. Das war unter den gegebenen Umständen mehr, als ich erwartet hatte.

»Wo wäre es Ihnen denn recht?«

»Nun, ich weiß nicht …« Er stotterte nicht gerade, war aber auch nicht weit davon entfernt.

»Kennen Sie das ›Café Landtmann‹?« Jeder kannte das »Landtmann«, darum schlug ich es vor.

»Nein, leider.«

Ich gab ihm die Koordinaten durch und bedankte mich im Voraus. Mein letzter Anruf galt Toms Mutter Hedi Hrdlicka. Wir plauderten ein wenig, doch über den Verbleib ihres Sohnes wusste sie weniger als ich. Sie hatte ihn seit Wochen nicht mehr gesehen. Ich verzichtete darauf, sie mit Vermutungen zu beunruhigen. Mit einem Haufen Fragen ausgerüstet, brach ich auf, um nach einem Anstandsbesuch im »Café Magistrat« Toms Studio unter die Lupe zu nehmen. Meine Uhr bestand auf zwölf Minuten nach zwei.

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